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    Der Wachtturm 1959 | 1. Juni
    • ausgestatteten Zwanzig-Tonnen-Schoner-Jacht der Gesellschaft von New York Richtung Nassau (Bahamainseln) ab. Nach einer dreißigtägigen stürmischen Fahrt kamen wir in Nassau, der Hauptstadt der Bahamainseln, unversehrt an. Dort freuten sich alle Brüder, daß wir kamen, um ihnen Hilfe zu bieten. Bruder Porter sagte: „Das Wetter ist gut gewesen; ich habe euch schon lange erwartet.“

      Zwei Wochen später begannen wir mit der Zeugnistätigkeit auf den äußeren Inseln der Bahama-Inselgruppe. Mit der Jacht fuhren wir von Siedlung zu Siedlung. Das Schiff war gleichzeitig unsere Wohnung, in der wir kochten und wuschen usw. Wir gingen jeweils außerhalb der Dörfer vor Anker und fuhren dann mit dem Ruderboot an Land und wieder zu unserem schwimmenden Heim zurück. Die Inselbewohner erblicken ein fremdes Schiff oder Fremde schon von weitem. Sie sind stets darauf erpicht, etwas Neues zu hören. An vielen Orten sammelte sich eine große Menschenmenge am Landungsplatz an, die sehen wollte, was los sei. Wir fanden, daß man den Bewohnern der Bahamainseln mit Leichtigkeit predigen kann. Fast jede Familie besitzt eine Bibel. Die Leute sind freundlich; die meisten leben in kleinen Holzhäuschen. Einige treiben Fischfang, andere pflanzen Tomaten, Erbsen, Mais und Yamwurzeln. Manchen halten auch Ziegen, Schafe oder Kühe. Wieder andere sind Strohflechter und verfertigen Matten, Hüte und Körbe.

      Obwohl die Leute arm waren, konnten wir oft fünfzehn bis zwanzig Bücher an einem Tage abgeben; ja häufig gaben sie ihre letzten zwei Schillinge für ein Hilfsmittel zum Bibelstudium her.

      Manche Ortsgeistlichen stellten uns ihre Kirche zur Verfügung, damit wir dort biblische Vorträge halten konnten. In den ersten sechs Monaten, da wir auf den äußeren Inseln der Bahamabank wirkten, stießen wir auf keinen nennenswerten Widerstand.

      Im Juni 1949, vor Einbruch der jährlichen Wirbelstürme, begaben wir uns nach den Virginischen Inseln. Unseren ersten Halt machten wir auf St. Thomas, einer unter amerikanischer Verwaltung stehenden Insel der Virginischen Inseln. Hier trafen wir Missionare, die harte Arbeit leisteten. Sie hatten eine kleine Versammlung aufgebaut. Von dort aus begaben wir uns nach St. John (Virginische Inseln) und dann nach den unter britischer Verwaltung stehenden Virginischen Inseln. Alle jene einsamen Inseln gehörten zu unserem Gebiet, und wir waren damit noch längst nicht zu Ende. Von den Virginischen Inseln begaben wir uns nach den abgelegenen Leewardinseln und den Inseln unter dem Winde. Überall wurden wir gut aufgenommen. Manche fragten uns: „Wann kommt ihr wieder?“ Auf St. Martin sagte ein Geschäftsmann: „Die Leute haben nie von der Bibel gesprochen, aber seitdem ihr hier seid, spricht alles davon.“ Viele sagten, das sei das erste Mal, ‚daß man auf dieser Insel von der Wahrheit höre‘.

      Im Juli 1953, nach dem Kongreß im Yankee-Stadion, machten wir einen weiteren Schritt vorwärts. Wir erhielten eine Neunundfünfzig-Tonnen-Jacht mit Doppelschraube und Dieselmotor, mit der wir schneller vorwärtskamen und daher mehr Orte anlaufen konnten. Als ich nach unserer Rückkehr nach Groß-Inagua, auf den Bahamainseln, den Kommissar wiederaufsuchte, der vier Jahre vorher einige Schriften entgegengenommen hatte, und etwas von dem großen Kongreß erwähnte, den wir im Yankee-Stadion besucht hatten, sagte er: „Auch ich war dort!“ Er besaß auch einige der neuesten Publikationen, die im Stadion freigegeben worden waren. Auf Anguilla (Britisch-Westindien) gab ich zwei Polizisten Zeugnis. Der eine sagte: „Ich bin Anglikaner, aber es macht mir nicht viel aus, meine Religion zu wechseln, und wenn ich es tue, dann werde ich ein Zeuge Jehovas.“ Da lachte der andere und sagte: „Wenn ich noch weiter in dem Buche ‚Neue Himmel und eine neue Erde‘ lese, dann werde ich meinen Beruf bald an den Nagel hängen.“

      In den vergangenen fünf Jahren sah ich, wie auf dreien der einsamen Inseln, die wir nur vom Schiff aus bearbeiteten, Versammlungen von je fünfzehn, zwölf und sechs Verkündigern entstanden. Auf Anguilla, einer weiteren abgelegenen Insel, symbolisierten fünf Personen ihre Hingabe durch die Wassertaufe. Eine davon hat bereits den Pionierdienst aufgenommen. Es treten auf diesen Inseln immer mehr Menschen guten Willens hervor. Auf den kleineren Inseln sind die meisten Leute arm, aber viele bekunden ihre Freundlichkeit, indem sie uns etwas zu essen oder einen süßen Trunk anbieten. Andere geben uns ein oder zwei Eier oder was es in der betreffenden Jahreszeit gerade geben mag.

      Eine Missionarin von Trinidad kam nach Carriacou. Als wir zusammen von Haus zu Haus gingen, sagte sie: „Das kann man ja gar nicht Pionierdienst nennen; das kommt mir eher vor wie Besuche machen.“ Wir wurden fast in jedem Haus hereingebeten und wenn nicht, bot man uns wenigstens einen Stuhl im Schatten des Hauses an.

      In den meisten der kleinen Inseldörfer gibt es keinen elektrischen Strom und auch selten etwas Unterhaltsames. Wenn wir also einen öffentlichen Vortrag halten wollen, hängen wir einfach unsere Gaslampe an einem günstigen Ort auf, gewöhnlich an einem Baum oder an einem Haus an der Straße. Bald darauf kommen die Leute von überall herbei. Nach dem biblischen Vortrag findet meist noch eine interessante Diskussion statt, die oft über eine Stunde dauert.

      Ich liebe mein Auslandsgebiet, und ich finde die Tätigkeit hier bei weitem nicht so anstrengend wie in den Vereinigten Staaten. Die Menschen sind freundlich und stets bereit, mit Fremden zu sprechen. Manche laden uns ein, sie zum Zwecke eines Studiums jeden Tag zu besuchen, solange wir im Hafen liegen. Man ist wie zu Hause, wo einer den anderen kennt.

      Vor einem Jahr wurde das Missionarschiff „Light“ von der Gesellschaft verkauft, und so bin ich nun, statt Kapitän zur See, eine Landratte auf der Insel St. Martin. Es war wunderbar, die Ausdehnung des Werkes auf den Karibischen Inseln zu sehen und mitzuerleben, wie eine Versammlung nach der anderen entstand und das Werk eine solide Grundlage erhielt. Nun werden die meisten Inseln von Versammlungsverkündigern, Sonderpionieren oder dem Kreisdiener gut bearbeitet. St. Martin ist eine freundliche, kleine Insel, und es ist eine wahre Freude, den Menschen hier die Botschaft des Lebens zu bringen. Auf der holländischen Seite der Insel, wo ich wohne, hatten wir bei der Gedächtnismahlfeier im April 1958 siebzehn Besucher, was uns alle sehr freute. Dieses Wachstum ist ein sichtlicher Beweis für den Segen Jehovas. Es war ein wunderbares Vorrecht, den internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“ in New York besuchen und wieder in den Missionardienst zurückkehren zu dürfen.

      Ich bin nun neunzehn Jahre im Vollzeitdienst und bin Jehova für dieses Vorrecht sehr dankbar. Ich bedaure nur eines: daß ich manchmal nicht ganz so guten Dienst leistete, wie ich es hätte tun können.

      Ich weiß, daß ich nur dank der unverdienten Güte Jehovas ein Glied seiner Neuen-Welt-Gesellschaft sein kann.

      LIES DIE NÄCHSTE AUSGABE

      Lebendes Gewebe kann für unendliche Zeit lebendig und jung bewahrt werden. Kann dasselbe bei einem lebenden Menschen geschehen? Die Antwort mag dein Leben betreffen und deine Ansicht über die Zukunft ändern. Lies sie in dem Artikel „Werden viele jetzt Lebende niemals sterben?“

      Jedermann hört gern gute Nachrichten. Heute wird allen Menschen die beste Botschaft verkündigt. Wer aber tut es? Worin besteht diese gute Botschaft? Verfehle nicht, den Artikel zu lesen, betitelt „Königreichsmissionare — Überbringer der besten Botschaft“.

      Weißt du, wie es möglich ist, daß alle Völker sich zu einer Bruderschaft vereinen, und dies ungeachtet ihrer Rasse oder Nationalität? Weißt du, was erforderlich ist, um ein erfolgreicher Missionar zu sein? Lies die Antworten in dem Artikel „Missionare des herrschenden Königreiches Gottes“ in der nächsten Ausgabe.

  • Das beste Buch und bessere Menschen
    Der Wachtturm 1959 | 1. Juni
    • Das beste Buch und bessere Menschen

      „Ich habe stets gesagt und werde es immer wieder sagen“, erklärte Thomas Jefferson einmal, „daß ein aufmerksames Durchlesen der Heiligen Schrift bessere Bürger, bessere Väter, bessere Gatten machen wird.“

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