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    Der Wachtturm 1962 | 15. Januar
    • Vereinte Verkündiger des „Wortes des Lebens“

      „Indem ihr am Wort des Lebens festhaltet“ — Phil. 2:16, NW.

      1. Weshalb wird das „Wort des Lebens“ heute verkündigt wie noch nie, und warum wurde es uns gegeben?

      SOLLTE das „Wort des Lebens“ heute nicht verkündigt werden wie noch nie? Unsere heutige Zivilisation schwebt in Gefahr, ja der ganzen Menschheit droht die Gefahr, durch Vernichtungswaffen umzukommen, die noch keine Generation gekannt hat. Die Furcht vor einem neuen Weltkrieg, einem Krieg mit Kernwaffen oder Gasen, die noch schlimmer sind als Atombomben, lastet auf jeder Nation. Durch den gegenwärtigen internationalen „kalten Krieg“ verfolgt man in Wirklichkeit die gleichen Ziele wie durch einen buchstäblichen „heißen Krieg“. Der Frieden wird nur durch ein Gleichgewicht des Schreckens zwischen den beiden feindlichen Lagern aufrechterhalten, die von Atomwaffen strotzen. Verdient die Menschheit jedoch das „Wort des Lebens“? Ist sie wert, gerettet zu werden? In den Augen ihres Schöpfers, Jehovas Gottes, ist sie es, und auch in den Augen seines geliebten Sohnes, Jesu Christi. Darum hat Jehova Gott uns in seiner Liebe auch mit dem „Wort des Lebens“ versehen. Es ist wert, verkündigt zu werden. Es soll sogar verkündigt werden, und es wird heute verkündigt wie noch nie.

      2. (a) Steht dieser Welt noch etwas Schlimmeres als ein Weltkrieg mit Kernwaffen bevor? (b) Wer wird den bevorstehenden Krieg überleben?

      2 Ging das „Wort des Lebens“ nur deshalb aus dem Himmel hervor, weil die heutige Welt wegen ihrer schlechten Handlungsweise vor einer grauenhaften Vernichtung steht? Nein! Die meisten Menschen denken heute zwar, daß ein Weltkrieg mit Atomwaffen das Schlimmste sei, was kommen könne, und die Welt schwebt heute tatsächlich in dieser fürchterlichen Gefahr. Aber in Wirklichkeit steht ihr noch etwas viel Schlimmeres bevor, und es wird sie treffen, ob nun noch ein dritter Weltkrieg kommt oder nicht. Es ist der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, und diesen Krieg wird die Welt nicht überleben. (Off. 16:14, NW) Doch einige Glieder der Menschheitsfamilie werden ihn überleben und dann in einer gerechten neuen Welt leben. Sie sind es, die das „Wort des Lebens“ jetzt festhalten. Aber auch der uns bevorstehende Krieg Gottes, des Allmächtigen, war nicht der Grund, weshalb das „Wort des Lebens“ ursprünglich verkündigt wurde. Wieso nicht?

      3. Weshalb wurde das „Wort des Lebens“ nicht in erster Linie deshalb verkündigt, weil unserer Generation eine solch furchtbare Vernichtung bevorsteht, und wann und durch wen wurde es ursprünglich kundgetan?

      3 Unsere Generation ist nicht die erste, die dem Tod ins Auge sieht und deshalb das „Wort des Lebens“ benötigt. Die Menschen sterben nun schon nahezu sechstausend Jahre trotz der Fortschritte der Medizin. Unzählige Milliarden von Männern, Frauen und Kindern liegen bereits im Grab und sind vergessen. Daher wurde das „Wort des Lebens“ verkündigt, als es zum erstenmal erforderlich wurde, nämlich kurz nachdem der Tod in die Menschheitsfamilie eingedrungen war. Der Tod kam als Feind des Menschen. Er ist nie sein Freund gewesen. Ein Feind des Menschen verursachte ihn. Das „Wort des Lebens“ dagegen wurde von einem Freund der Menschheit, eigentlich ihrem größten Freund, verkündigt. Nur der Lebengeber, der ursprüngliche Quell des Lebens, konnte ein solches „Wort des Lebens“ kundtun, und das ist Gott, der Schöpfer.

      4. (a) Wie überbrachte der Feind der Menschheit Eva das Wort des Todes? (b) Wieso wimmelt es heute auf der Erde von ungehorsamen Kindern?

      4 Der Feind des Menschen, der zu der Mutter des Menschengeschlechts sagte: „Mit nichten werdet ihr sterben!“, war ein durchtriebener Lügner. (1. Mose 3:4) Er verkündigte ihr nicht das „Wort des Lebens“ zu unserem Nutzen. Er überbrachte ihr das Wort des Todes, denn er täuschte sie und verführte sie zum Ungehorsam gegen den großen Lebengeber, Jehova Gott. Ihr Mann, Adam, hatte ihr gesagt, wie sie den Tod hätte vermeiden können, nämlich dadurch, daß sie Gottes Gebot, von der verbotenen Frucht nicht zu essen, befolgt hätte, denn Gott hatte vordem zu Adam gesagt: „Welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben.“ (1. Mose 2:17) Gott wollte, daß sein irdischer Sohn und seine irdische Tochter im Garten Eden bleiben und die ganze Erde mit Nachkommen füllen würden, die ebenso vollkommen und unschuldig sein sollten wie sie. Er wollte die Erde nicht so gefüllt haben, wie dies heute der Fall ist, nämlich mit Kindern, die „den Eltern ungehorsam“ sind und die sich als „undankbar“ und „unloyal“ erweisen, wie dies für die „letzten Tage“ vorhergesagt wurde. (2. Tim. 3:1, 2, NW) Heute wimmelt es auf der Erde von ungehorsamen Kindern, weil Adam und sein Weib, Eva, ihrem himmlischen Vater und Schöpfer nicht gehorchten.

      5. Wie vollstreckte Gott das Urteil an dem ungehorsamen Adam und der ungehorsamen Eva, und was hinterließ Adam seinen Nachkommen?

      5 Wir können nicht erwarten, daß Eltern, die ihrem lebengebenden himmlischen Vater nicht gehorchten, Kinder hervorbringen konnten, die ihnen gehorchten, geschweige denn Gott, dem sie, Adam und Eva, ja selbst nicht gehorcht hatten. Da Adam die gleiche todbringende Tat beging wie seine Frau, verurteilte ihn Gott dazu, zur Erde zurückzukehren, von der er genommen worden war, und wieder zu formlosem, leblosem Staub zu werden. Aus diesem Grund trieb Gott, der Schöpfer und Eigentümer des Gartens Eden, Adam und Eva hinaus. Er sorgte dafür, daß sie nicht heimlich dahin zurückkehren konnten, um den „Baum des Lebens“ in der Mitte des großen Gartens zu suchen und davon zu essen und dadurch bis heute, ja bis in unabsehbare Zeit zu leben. (1. Mose 3:17-24; 2:9) So kam es, daß Adam uns, seinen Kindern, kein vollkommenes Leben hinterließ, sondern menschliche Unvollkommenheit, Sündhaftigkeit und das Todesurteil. (Röm. 5:12) Deshalb kam später im Lande Israel auch das Sprichwort auf: „Die Väter essen Herlinge [unreife Trauben, NW], und die Zähne der Söhne werden stumpf.“ — Hes. 18:2.

      6. (a) Was geschah mit der Schlange, die als Werkzeug diente, Eva zu verführen, doch welches Urteil wurde über den, der hinter der Schlange stand, gefällt? (b) Was bedeutet das für ihn?

      6 Und was geschah mit dem Feind der Menschheit, der an allem schuld hatte? Mußte er ebenfalls sterben wie Adam und Eva? Noch nicht, aber er wird zu der von Gott bestimmten Zeit eines gewaltsamen Todes sterben. Die Schlange, die als Werkzeug diente, mit Eva zu sprechen und sie zum Essen der verbotenen Frucht zu verführen, starb natürlich vor Adam und Eva. Der unsichtbare Geist, der hinter der Schlange stand und sie veranlaßte, Gott zu verleumden, ist noch nicht gestorben, aber er wird noch sterben. Wieso wissen wir das? Weil dieser Geist Satan, der Teufel, ist, der zum Spott auch „die Urschlange“ genannt wird und im Garten Eden von Gott mit den Worten verurteilt wurde: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen, er [der Same des Weibes] wird dir den Kopf zermalmen.“ (1. Mose 3:15) Für eine Schlange bedeutet dies einen gewaltsamen Tod. Für die „Urschlange“, Satan, den Teufel, bedeutet dies einen gewaltsamen Tod, herbeigeführt von dem Samen des „Weibes“ Gottes, der für Gott, seinen Vater, das Urteil an ihr vollstrecken wird.

      7. Welche Fragen entstehen in bezug auf die bevorstehende Hinrichtung Satans, der großen Schlange, und wer sorgte dafür, daß sie beantwortet werden?

      7 Die bevorstehende Hinrichtung des Feindes der Menschheit mag sich für jene Menschen, die danach auf Erden leben, zum Guten auswirken, aber was nützt es jenen Milliarden, die in den vergangenen sechstausend Jahren gestorben sind, und jenen, die noch sterben mögen, bevor Satans Leben ein Ende gemacht wird? Seine bevorstehende Vernichtung wird ihn daran hindern, weiteren Schaden anzurichten, aber wie kann all das wiedergutgemacht werden, was er den Generationen angetan hat, die bereits ins Grab gesunken sind? Jehova Gott machte sich über diese Fragen ebenfalls Gedanken, und er sorgte dafür, daß sie zu unserem Nutzen beantwortet werden.

      WAS WIRD ZUERST ZERMALMT?

      8. (a) Was wird zuerst zermalmt, und was bedeutet es für den Samen, daß seine Ferse zermalmt wird? (b) Wie allein ist es möglich, daß der Same nach dem Zermalmen seiner Ferse der Schlange den Kopf zermalmen kann?

      8 Gott sagte zu der „Urschlange“, Satan, dem Teufel, nicht nur, daß der Same des „Weibes“ Gottes ihr den Kopf zermalmen würde, sondern er sagte zu ihr auch: „Und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ Wenn der Same des „Weibes“ Gottes zuerst den Kopf der Schlange zermalmen soll, dann kann diese natürlich dem Samen die Ferse nicht mehr zermalmen. Aber die Schlange zermalmt in Wirklichkeit zuerst die Ferse des Samens des „Weibes“ Gottes. Was bedeutet das für den Samen oder den Sohn Gottes? Seinen Tod. Tod? Jawohl! Doch wie kann der Same den Kopf der Schlange zermalmen, wenn er auf ihre Veranlassung zuerst den Tod erleiden muß? Nur dadurch, daß Gottes wiederbelebende Kraft ihn zum Leben zurückbringt, das heißt, daß er durch Gottes Macht von den Toten auferweckt wird. Das ist nicht unsere Auslegung des in symbolischer Sprache abgefaßten Urteils, das Gott im Garten Eden fällte. Gott legt es selbst so aus, und zwar dadurch, wie er vorgeht, um das Urteil schließlich zu vollstrecken.

      9, 10. (a) Wessen Ferse wurde im besonderen zermalmt? (b) Wieso war er der Same des „Weibes“ Gottes, und wie wurde er geboren, um dem vollkommenen Adam zu entsprechen?

      9 Die Ferse des Samens des Weibes Gottes wurde im besonderen vor neunzehnhundert Jahren zermalmt. Der verheißene Same war der Sohn Gottes. Es gab aber damals keine menschlichen Söhne Gottes auf Erden, da Adam das Vorrecht der Menschen, Söhne Gottes zu sein, verwirkt hatte. Deshalb war dieser Same der Sohn Gottes vom Himmel. Da er vom Himmel kam, mußte seine Mutter, die ihn hervorgebracht hatte, ebenfalls im Himmel sein. Sie war Gottes symbolisches Weib, seine Universalorganisation unsichtbarer, himmlischer, heiliger Geistgeschöpfe oder Engel.

      10 Diese himmlische Organisation ist mit Gott vermählt oder steht mit ihm offiziell in einem Bundesverhältnis, das sie verpflichtet, ihm treu und untertan zu sein wie die Frau eines Mannes, die auch an ihren Mann gebunden und seinem Gesetz unterworfen ist. In dieser himmlischen Organisation nahm der verheißene Same die höchste Stellung ein, er war der einziggezeugte Sohn Gottes, „der Erstgeborene aller Schöpfung“, und als er auf die Erde gesandt wurde, um als Mensch geboren zu werden, ging er aus der himmlischen Organisation hervor. (Joh. 3:16; Kol. 1:15, NW) Gestützt auf das Gebot Gottes, seines Vaters, wurde er Jesus genannt, was „Jehova ist Rettung“ bedeutet. Da kein Mensch sein Vater sein konnte, ging seine Zeugung auf übernatürliche Weise vor sich, und er wurde von einer Jungfrau geboren. So wurde er Fleisch und Blut, wurde aber vollkommen geboren, da sein himmlischer Vater vollkommen war. (Joh. 1:14) Als Mensch war Jesus wie der vollkommene Adam ein wenig unter die Engel erniedrigt, deren Oberster er früher gewesen war.

      11. Warum mußte der Sohn Gottes ein vollkommener Mensch werden, um als der verheißene Same dienen zu können?

      11 Doch nun entsteht die Frage: Warum mußte der einziggezeugte Sohn Gottes ein vollkommener Mensch, also ein wenig unter die Engel erniedrigt werden, um als Same des Weibes Gottes der Schlange den Kopf zu zertreten? Damit ihm die Ferse zermalmt werden konnte, wie Gott im Garten Eden verheißen hatte, damit er als vollkommener Mensch den Tod erleiden konnte. Damit stimmen folgende Worte überein: „Wir sehen aber Jesum, der ein wenig unter die Engel wegen des Leidens des Todes erniedrigt war, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt — so daß er durch Gottes Gnade für jeden den Tod schmeckte. Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise an denselben teilgenommen, auf daß er durch den Tod den zunichte machte, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel.“ (Heb. 2:9, Fußnote, 14) Ferner lesen wir: „Wer Sünde pflegt, stammt vom Teufel, denn der Teufel hat gesündigt, seitdem er begann. Zu diesem Zwecke wurde der Sohn Gottes kundgemacht, nämlich um die Werke des Teufels niederzureißen.“ — 1. Joh. 3:8, NW.

      12. Was konnte der Sohn Gottes dadurch, daß er ein vollkommener Mensch wurde, als Opfer darbringen, und zu wessen Erlösung?

      12 Da der Sohn oder Same des Weibes Gottes ein vollkommener Mensch wurde, dessen Leben den gleichen Wert hatte wie das Leben des vollkommenen Adam nach dessen Erschaffung im Garten Eden, konnte er „für jeden den Tod“ schmecken. Wieso? Weil er sein vollkommenes Menschenleben Jehova Gott als Opfer darbringen konnte, um die Menschheit von den ererbten Sünden zu befreien. Wegen ihrer Sünde verloren Adam und Eva ihre Vollkommenheit und konnten deshalb ihren Nachkommen kein vollkommenes menschliches Leben vermitteln. Dadurch, daß Jesus sein vollkommenes Menschenleben als Opfer dahingab, starb er gleichsam für alle Menschen, damit jeder, der sein Gott dargebrachtes Opfer annehmen würde, vollkommenes Leben erlangen könne.

      13. Als wen kündigte ein Engel den Sohn Gottes unmittelbar nach dessen menschlicher Geburt an, und an welchem Vorhaben wurde die „Urschlange“ kurz danach gehindert?

      13 Als Jesus geboren wurde, kündigte ein Engel vom Himmel gottesfürchtigen Hirten in der Nähe von Bethlehem in Juda seine Geburt an, mit den Worten: „Ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird; denn euch ist heute, in Davids Stadt, ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr.“ (Luk. 2:10, 11) Das Wort „Christus“ ist ein Titel und bedeutet „Gesalbter“. Das Kommen des Christus oder des von Gott Gesalbten war lange vor dieser Zeit vorhergesagt worden. Die Juden nannten ihn den Messias, und dieses hebräische Wort bedeutete dasselbe wie das griechische Wort Christus. Satan, der Teufel, erkannte in Jesus den verheißenen Christus oder Messias, den verheißenen Samen des Weibes Gottes. Und so versuchte Satan, die „Urschlange“, Jesus schon als „Kindlein“ von nicht einmal ganz zwei Jahren umzubringen. Aber Gott beschützte das Jesuskind, und es gelang der bösen Schlange damals nicht, ihm die Ferse zu zermalmen. — Matth. 2:1-23.

      14. (a) Wie wurde Jesus der Christus? (b) Welche Schritte unternahm Satan, der Teufel, um die Ferse des Samens nicht zermalmen zu müssen?

      14 Als Jesus zu einem vollkommenen Mann von dreißig Jahren herangewachsen war, verließ er seine Zimmermannswerkstatt in Nazareth und ließ sich von Johannes dem Täufer im Jordan taufen. Unmittelbar nach seiner Wassertaufe salbte Gott ihn mit heiligem Geist vom Himmel und machte ihn so zum Gesalbten. Von da an wurde der Sohn Gottes, der Same des Weibes Gottes, passenderweise Jesus Christus genannt. (Matth. 3:13-17) Vierzig Tage danach versuchte Satan, der Teufel, den Tod des Samens des Weibes Gottes herbeizuführen, indem er ihn dazu aufforderte, aus selbstsüchtigen, ehrgeizigen Beweggründen Wunder zu wirken, und ihm die Weltherrschaft anbot, wenn er ihn, Satan, den Teufel, als Gott anerkenne und anbete. Aber es gelang Satan nicht, diesen vollkommenen Menschen zur Sünde zu verleiten, wie es ihm damals gelungen war, den vollkommenen Adam dazu zu verführen, gegen Gott zu sündigen, denn Jesus Christus hielt diesen drei Versuchungen stand und wies Satan, den Teufel, von sich. (Matth. 4:1-11) Da Jesus Christus seinen vollkommenen Gehorsam bewahrte und sich nicht Gottes Mißfallen und Todesurteil zuzog, sah sich die „Urschlange“ gezwungen, seine Ferse bei einer späteren Gelegenheit zu zermalmen.

      15. (a) Was tat Jesus, seiner Salbung getreu, und wo? (b) Welchen Samen brachte die „Urschlange“ zu ihrem Nutzen hervor, und unter welcher falschen Anklage wurde Jesus umgebracht?

      15 Mittlerweile begann Jesus Christus, seiner Salbung getreu, Gott zu dienen und Gottes Königreich als die einzige Regierung zu verkündigen, die der ganzen Menschheit Rettung bringen würde. Er sammelte auch Jünger um sich, die er darin unterwies und schulte, ebenfalls Gottes Königreich zu verkündigen. All das spielte sich mitten in der Welt des Teufels ab, deren dominierende Macht damals das Römische Reich war. (Matth. 4:17; 10:1-7; Luk. 10:1-9) Gott hatte vorhergesagt, daß auch die „Urschlange“ ihren Samen haben werde. Die große Schlange brachte diesen teuflischen Samen unter den religiösen Führern des Volkes Jesu auf Erden hervor. Diese beschuldigten Jesus Christus vor dem römischen Statthalter der Provinz Judäa des Versuches, das römische Kaiserreich durch sein Königreich ersetzen zu wollen. Unter dieser falschen Anklage wurde Jesus außerhalb der Stadt Jerusalem an einen Pfahl geschlagen, und dort starb er, allgemein verachtet, wie ein gemeiner Verräter und Aufwiegler.

      16. Wann geschah das, und was ließ Gott damals zu?

      16 Das geschah am Freitag, dem 1. April des Jahres 33. Obwohl Jesus unschuldig war, unternahm Gott nichts, um den Samen seines Weibes vor diesem grausamen Tod zu retten. Wie er es schon vor langer Zeit verheißen hatte, ließ er zu, daß die „Urschlange“ dem verheißenen Samen die Ferse zermalmte. (Joh. 18:12 bis 19:37) Die Hoffnung, daß gottesfürchtige Menschen einst ewig leben würden, wurde damals scheinbar mit Jesus Christus zu Grabe getragen.

      17. Welcher Teil der Verheißung, die Gott in Eden gegeben hatte, mußte sich noch erfüllen, und wie sorgte Gott dafür, daß dies geschehen kann?

      17 Gott hatte zugelassen, daß die „Urschlange“ dem Weibessamen, wie es vorhergesagt worden war, die Ferse zermalmte. Nun war es an ihm, dafür zu sorgen, daß sich der andere Teil seiner in Eden gemachten Prophezeiung erfüllen konnte: daß der Same seines Weibes der großen Schlange zur bestimmten Zeit den Kopf zermalmen würde. Der Tod Jesu mußte also auf eine Fersenwunde beschränkt bleiben. In Gottes Augen war der Tod Jesu ein Opfertod, der Tod eines Unschuldigen, weshalb es nicht recht oder gerechtfertigt gewesen wäre, den unschuldigen Jesus in diesem Tod zu lassen. Er war in Gottes Augen kein willentlicher Sünder wie Adam, der ewig tot bleiben wird. Darum erweckte Gott, der Allmächtige, seinen Samen, seinen Sohn, zur vorhergesagten Zeit von den Toten, nämlich am dritten Tag nach seinem Tod.

      18. (a) Wie erklärte Petrus, daß Jesus unmöglich für immer im Tode gelassen werden konnte, und was sagte er über die Art seiner Auferstehung? (b) Wieso wurde durch eine solche Auferstehung die Erlösung der Menschheit möglich gemacht?

      18 Über dieses erstaunliche Wunder sagte einer der Jünger Jesu, Simon Petrus genannt: „Jesus von Nazareth, einen Mann, dem Gott unter euch Zeugnis gab durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn wirkte in eurer Mitte, wie ihr selbst wißt, ihn, der überliefert wurde nach Ratschluß und festgesetztem Vorherwissen Gottes, habt ihr durch die Hände Gesetzloser ans Kreuz [an einen Pfahl, NW] geschlagen und umgebracht. Ihn hat Gott auferweckt, indem er die Wehen des Todes löste; denn es war unmöglich, daß er festgehalten wurde von ihm … Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.“ (Apg. 2:22-32, AB) Jesus wurde nicht als ein Mensch auferweckt, der „ein wenig unter die Engel“ erniedrigt war, sondern als ein Geistsohn, der mächtiger war als Satan, die große Schlange, denn derselbe Simon Petrus sagt uns: „Christus starb ein für allemal hinsichtlich Sünden, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe, er wurde getötet im Fleische, aber lebendig gemacht im Geiste.“ (1. Pet. 3:18, NW) Dadurch stand Jesu vollkommenes Menschenleben als Opfer zur Verfügung, und er konnte dessen Wert Gott zur Erlösung der Menschheit darbieten, als er vierzig Tage nach seiner Auferstehung in den Himmel zurückkehrte.

      19. (a) Wessen Ferse hat Satan seither zermalmt, aber was steht ihm nun bevor? (b) In welcher symbolischen Sprache wurde dieses Vorgehen gegen Satan dem Jünger Johannes gezeigt?

      19 Nun kann Satan, die große Schlange, die Ferse des Sohnes des Weibes Gottes nicht mehr zermalmen. Es steht geschrieben: „Wir wissen, daß Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn.“ (Röm. 6:9) Satan, die große Schlange, konnte seither allerdings noch die Ferse der treuen Nachfolger Christi zermalmen, aber nun wird ihm binnen kurzem durch den auferstandenen unsterblichen Sohn des Weibes Gottes der Kopf zermalmt. In einer prophetischen Vision, die der Jünger Johannes Jahre nach der Auferstehung und Rückkehr Jesu in den Himmel hatte, wurde ihm gezeigt, wie Satan, die „Urschlange“, nach der Geburt des Königreiches Gottes in den Himmeln auf die Erde hinabgeworfen wird. Ferner wurde ihm gezeigt, wie Satan gebunden und unschädlich gemacht wird, indem er in einen Abgrund geworfen wird, wo er die tausend Jahre der Herrschaft Christi bleiben soll, und danach in die Gehenna kommt, die ewige Vernichtung bedeutet.

      20. (a) Wem kann Satan nach seiner vollständigen Zermalmung nie mehr etwas antun? (b) Was können wir nun in bezug auf den Zeitpunkt der ursprünglichen Verkündigung des „Wortes des Lebens“ verstehen?

      20 In dieser Folge von Geschehnissen soll der großen Schlange, Satan, dem Teufel, der Kopf vollständig zermalmt werden, so daß sie den erlösten und zur Vollkommenheit gelangten Menschen, die dann in einem weltweiten Paradies leben werden, nie mehr etwas antun kann. (Off. 12:7-17; 20:1-10) Das läßt uns nun verstehen, warum im vorangehenden gesagt wurde, das „Wort des Lebens“ sei von dem großen Freund der Menschheit, Jehova Gott, ausgegangen, und zwar kurz nachdem der Tod in die Menschheitsfamilie eingedrungen sei, das heißt im Garten Eden.

      WAS WIR MIT DEM „WORT DES LEBENS“ TUN MÜSSEN

      21. (a) Woher erhalten wir diese uns Hoffnung einflößenden Belehrungen? (b) Welche wunderbare Geschichte wird in den sechsundsechzig Büchern der Bibel — vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung — berichtet?

      21 Doch woher haben wir all diese uns Hoffnung einflößenden Belehrungen? Aus dem inspirierten Buch des großen Lebengebers, Jehovas Gottes, aus der Bibel, dem einzigen Buch auf Erden das dieses herrliche „Wort des Lebens“ enthält. Aus ihrem ersten Buch, dem ersten Buch Mose, das zuerst in Hebräisch geschrieben wurde, erfahren wir, wie Gott in Eden die Verheißung gab, daß der Same des Weibes der Schlange den Kopf zermalmen werde. Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, das vor neunzehnhundert Jahren zuerst in der griechischen Gemeinsprache abgefaßt wurde, ist die Vision niedergeschrieben, durch die uns gezeigt wird, wie dem Satan, der „Urschlange“, samt seinen Dämonenengeln schließlich der Kopf zermalmt und für immer ein Ende gemacht wird. Vom ersten bis zum letzten Buch ihrer sechsundsechzig Bücher berichtet die Heilige Schrift die wunderbare Geschichte darüber, wie Gott durch seinen Samen, Jesus Christus, die Menschheit in alle Ewigkeit vom Tode erretten und von der Bedrückung der „Urschlange“, Satans, des Teufels, befreien wird, damit sie unter dem himmlischen Königreich Gottes ewig in Frieden und Glück auf Erden leben kann.

      22. Als was für ein Wort kann die Bibel bezeichnet werden, und warum das mit Recht?

      22 Folglich kann man die inspirierte Bibel als Ganzes das „Wort des Lebens“ nennen, und das mit Recht, denn sie ist eine Gabe, die wir durch Gottes liebende Güte empfangen haben, denn wir lesen: „Dies wurde uns in Verbindung mit Christus Jesus vor langen Zeiten gegeben, ist jetzt aber klar ersichtlich geworden durch das Kundwerden unseres Erretters Christus Jesus, der den Tod zunichte machte, aber Licht geworfen hat auf Leben und Unverweslichkeit durch die gute Botschaft.“ (2. Tim. 1:9, 10, NW) Außer der Bibel gibt es heute kein „Wort des Lebens“.

      23, 24. (a) Was müssen wir mit dem „Wort des Lebens“ tun, um daraus Nutzen zu ziehen? (b) Mit welcher Waffe müssen wir um das Leben kämpfen, das uns in diesem Wort in Aussicht gestellt wird?

      23 Was müssen wir nun aber mit diesem „Wort des Lebens“ tun, das uns durch Gottes liebende Güte geschenkt wurde? Wir leben mitten in einer sterbenden Welt. Wir sind Zeugen der letzten Tage dieses alten Systems der Dinge, das zur Vernichtung in dem kommenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, verurteilt ist. Wenn wir aus dem „Wort des Lebens“ Nutzen ziehen und das ewige Leben unter Gottes neuem System der Dinge erlangen möchten, das es uns in Aussicht stellt, dann müssen wir es festhalten. Unser Leben muß damit übereinstimmen, wenn wir uns dieses ewigen Lebens als würdig erweisen und nicht mit diesem bösen System der Dinge vernichtet werden wollen. An jene, die die geistigen Kinder Gottes wurden, schreibt der inspirierte Apostel Paulus: „Tut unablässig alles ohne Murren und Widerreden, damit ihr untadelig und unschuldig werdet, Kinder Gottes ohne Makel inmitten einer verdrehten und verkehrten Generation, in deren Mitte ihr als Lichtspender in der Welt scheint, indem ihr am Wort des Lebens festhaltet.“ (Phil. 2:14-16, NW) Wenn wir das tun, dann haben wir das „Wort des Lebens“ nicht vergeblich empfangen. Wir müssen um dieses Leben kämpfen, und wir haben die Mittel, diesen Kampf erfolgreich führen zu können. Welche denn?

      24 Der Apostel Paulus vergleicht das „Wort des Lebens“, das Wort Gottes, mit einem Schwert, das zu der „vollständigen Waffenrüstung Gottes“ gehört. Er sagt: „Nehmt den Helm der Rettung an und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort.“ (Eph. 6:11-17, NW) Um diesen Kampf um das Leben kämpfen zu können und um zu verhindern, daß uns das symbolische „Schwert“ aus der Hand geschlagen wird, müssen wir am „Wort des Lebens“ festhalten.

      25. (a) Wieso zeigt uns unsere eigene Erfahrung, daß es nicht richtig wäre, wenn wir das „Wort des Lebens“ für uns behielten? (b) Wer sagte uns, was wir mit dem „Wort des Lebens“ tun müssen?

      25 Bedeutet das jedoch, daß wir das „Wort des Lebens“ für uns behalten und nur daran interessiert sein sollten, selbst gerettet zu werden und ewiges Leben zu erlangen? Erhielten wir das „Wort des Lebens“ dadurch, daß andere, die es besaßen, es für sich behielten und Jehova Gott schließlich gezwungen war, es uns persönlich zu übermitteln? Wir müssen ehrlich sagen: nein! Jesus Christus, durch den uns Gott ewiges Leben geben wird, sagte, was wir mit dem „Wort des Lebens“ tun müssen.

      26. (a) In welchen Worten, die sich auf Jesus beziehen, wird uns gezeigt, daß wir in Verbindung mit ihm Leben erlangen? (b) War Jesus darauf bedacht, sich allein des Lebens zu erfreuen, und durch welchen Vergleich veranschaulichte er, daß wir durch ihn Leben erlangen?

      26 Jesus Christus selbst wird das „Wort des Lebens“ genannt. Er ist der Wortführer Jehovas Gottes und wird daher das „Wort Gottes“ genannt. Sein offizieller Titel, den er im Himmel führte, war: „das Wort“. (Off. 19:11-13; Joh. 1:1) In einem Brief an jene, die unter Gottes neuem System der Dinge ewiges Leben ererben werden, schreibt der Apostel Johannes über Jesus Christus und seine Gegenwart auf Erden vor neunzehnhundert Jahren folgendes: „Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist;).“ (1. Joh. 1:1, 2) Als Jesus auf Erden war, sagte er: „Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brote ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt … wer mich ißt, der wird auch leben meinetwegen.“ (Joh. 6:51, 57) Der Sohn Gottes war nicht darauf bedacht, sich allein des Lebens zu erfreuen; er wurde ausgesandt und kam, um auch uns Leben zu bringen.

      27. (a) Durch welche letzten Anweisungen zeigte Jesus seinen Nachfolgern, daß das „Wort des Lebens“ verkündigt werden mußte? (b) Wieso ist eine solche weltweite Verkündigung angebracht?

      27 So, wie er vom Himmel gesandt wurde, um uns Leben zu bringen, das er eigentlich selbst verkörperte, so sendet er jene aus, die das „Wort des Lebens“ besitzen, damit sie es anderen bringen. Als Jesus Christus seinen Jüngern die letzten Anweisungen aus dem geschriebenen Wort Gottes gab, sagte er zu ihnen: „Auf diese Weise steht geschrieben, daß der Christus leiden und am dritten Tage von den Toten auferstehen werde, und auf Grund seines Namens würde in allen Nationen Buße [Reue] zur Vergebung der Sünden gepredigt werden — ausgehend von Jerusalem, sollt ihr Zeugen von diesen Dingen sein.“ (Luk. 24:46-48, NW) „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.“ (Apg. 1:8) Das „Wort des Lebens“ sollte von den Nachfolgern Jesu vereint verkündigt werden bis an das Ende der Erde. Eine solche Verkündigung ist auch angebracht, denn dieses „Wort des Lebens“ ist für alle Menschen.

  • Verkündigt das „Wort des Lebens“ in einer sterbenden Welt!
    Der Wachtturm 1962 | 15. Januar
    • Verkündigt das „Wort des Lebens“ in einer sterbenden Welt!

      1. Wieso hört man heute eine Botschaft von der Weiterexistenz des Menschengeschlechts, und wo ist diese Botschaft zu finden?

      HEUTE steht die Weiterexistenz des ganzen Menschengeschlechts auf dem Spiel, wenn man den Äußerungen von Militärsachverständigen, Wissenschaftlern und Wirtschaftsexperten Glauben schenken kann. Doch außer diesen besorgniserregenden Äußerungen hört man auch eine gewichtige Botschaft, nach der die Menschheit weiterexistieren soll. Es gibt heute also Menschen, die an die Weiterexistenz ihrer Art glauben. Die wenigen, die diesen bemerkenswerten Glauben haben, sind heute weithin zu hören. Sie verkündigen das „Wort des Lebens“ überall. Dieses lebengebende Wort ist in der Bibel enthalten, die das Wort des Quells allen Lebens, Jehovas Gottes, ist.

      2. (a) Mit der Verbreitung welchen Buches muß die Verkündigung des „Wortes des Lebens“ vernünftigerweise Hand in Hand gehen? (b) Wie deuten die Einleitung des Jakobusbriefes und die Zeit seiner Abfassung auf eine solche Verbreitung hin?

      2 Da das „Wort des Lebens“ in der Bibel zu finden ist, muß man annehmen, daß die Verkündigung des „Wortes des Lebens“ mit der Veröffentlichung und Verbreitung der Bibel Hand in Hand geht. Dieses Buch soll auch überall verbreitet werden. Das geht aus verschiedenen seiner Prophezeiungen hervor. Auch die Einleitungen einiger Briefe in der Bibel bestätigen dies. So beginnt zum Beispiel der Jünger Jakobus seinen Brief, den er an die symbolischen „zwölf Stämme“ des christlichen Israel richtet, mit den Worten: „Jakobus, Sklave Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruß!“ (Jak. 1:1, Fußnote) Wie weit waren die „Stämme“ damals zerstreut, als Jakobus seinen Brief schrieb, das heißt um das Jahr 60 oder etwa siebenundzwanzig Jahre nach der Ausgießung des heiligen Geistes zu Pfingsten in Jerusalem? An jenem Tag waren etwa dreitausend Juden und Proselyten bekehrt worden und hatten Jesus als den Herrn und Meister sowie als den Messias oder Christus, den Sohn Gottes, angenommen. In Apostelgeschichte 2:5-11 lesen wir, daß sie von „jeder Nation derer, die unter dem Himmel sind“, gekommen waren, von Parthia, Medien, Elam, Mesopotamien, Kappadocien, Pontus, Asien, Phrygien, Ägypten, Libyen, Rom, Kreta und Arabien. Als das Pfingstfest in Jerusalem vorüber gewesen war, waren sie wieder in diese weitentfernten Gebiete zurückgekehrt. Wenn alle diese Gläubigen der geistigen „zwölf Stämme“ Israels den Brief des Jakobus erhalten sollten, dann mußten Abschriften gemacht und in ausgedehntem Maße verbreitet werden.

      3. (a) Wieso mußte der Hebräerbrief ebenso weit verbreitet werden wie der Brief des Jakobus? (b) Wieso mußte auch der erste Brief des Petrus in Umlauf gesetzt werden?

      3 Das achtundfünfzigste Buch der Bibel ist direkt an die Hebräer gerichtet, das heißt an die hebräischen Christen, und mußte ebensoweit verbreitet werden wie der Brief des Jakobus, wenn es in ihre Hände gelangen sollte. (Heb. 1:1) Die Einleitung des ersten Briefes von Petrus lautet: „Petrus, Apostel Jesu Christi, den Fremdlingen von der Zerstreuung von Pontus, Galatien, Kappadocien, Asien und Bithynien, auserwählt nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters.“ (1. Pet. 1:1, 2) Folglich mußte auch der Brief des Petrus in Umlauf gesetzt werden, und wenn das Original des Briefes nicht nur langsam von einer Versammlung an die andere weitergegeben werden sollte, dann mußten Abschriften davon gemacht und unter den Versammlungen, die Petrus in seiner Einleitung anführt, verbreitet werden.

      4. (a) Wieso mußte auch das letzte Buch der Bibel in Umlauf gesetzt werden? (b) Woraus geht hervor, daß Paulus die Empfänger seiner Briefe dazu ermunterte, diese zirkulieren zu lassen, und wer in Babylon kannte seine Briefe?

      4 Das letzte Buch der Bibel, „Die Offenbarung“, richtet Johannes an die „sieben Versammlungen, die in Asien sind“, nämlich in Ephesus, Smyrna, Pergamus, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodicäa. Somit mußte auch das letzte Buch des „Wortes des Lebens“ in Umlauf gesetzt werden. Der Apostel Paulus schrieb viele Briefe. Er verfaßte vierzehn der Briefe, die in den Christlichen Griechischen Schriften der Bibel enthalten sind. Er, der an die Römer, Korinther, Galater, Epheser, Philipper, Kolosser, Thessalonicher und an die Hebräer im allgemeinen schrieb, ermunterte sie ganz besonders dazu, seine Briefe zirkulieren zu lassen. In seinem Brief an die Christen in Kolossä sagt er zum Schluß: „Wenn der Brief bei euch gelesen ist, so machet, daß er auch in der Versammlung der Laodicäer gelesen werde, und daß auch i h r den aus Laodicäa leset.“ (Kol. 4:16) Selbst der Apostel Petrus spricht in seinem Brief, den er aus Babylon in Mesopotamien schrieb, von den Briefen des Paulus, was uns zeigt, daß er ihren Inhalt kannte. (2. Pet. 3:15; 1. Pet. 5:13) All das beweist, daß jene Christen des ersten Jahrhunderts das „Wort des Lebens“ mit anderen in dieser sterbenden Welt teilten.

      5. (a) Wie viele Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften sind immer noch vorhanden? (b) In wem hatten die christlichen Abschreiber der Heiligen Schrift ein Vorbild, und wieso konnten sie Abschriften von der ganzen Bibel anfertigen?

      5 Heute sind immer noch etwa 4000 Handschriften der siebenundzwanzig Bücher der Christlichen Griechischen Schriften vorhanden, doch keine davon ist im ersten Jahrhundert entstanden. Außerdem gibt es noch rund 8000 Handschriften in der lateinischen Sprache und rund 1000 in anderen Sprachen. Die frühesten Christen — die ersten von ihnen waren Juden oder Hebräer — hatten in den jüdischen Schriftgelehrten oder Sopherim, die von den Tagen Esras an, des Priesters und Schriftgelehrten oder Abschreibers, für die jüdischen Synagogen die inspirierten Hebräischen Schriften abschrieben, ein gutes Vorbild. Synagogen gab es überall, wo die zerstreuten Juden lebten, innerhalb und außerhalb des Römischen Reiches. Man konnte also in Antiochien (Pisidien, Kleinasien), in Beröa (Mazedonien) oder in Rom in eine Synagoge gehen und eine Vorlesung aus den Hebräischen Schriften hören. (Apg. 13:14, 15; 17:10, 11; 28:16-23) Die Hebräischen Schriften waren also damals überall in Umlauf. Infolgedessen konnten die christlichen Abschreiber nicht nur von den Christlichen Griechischen Schriften Abschriften anfertigen, sondern auch von den inspirierten Hebräischen Schriften oder von der griechischen Septuaginta-Übersetzung dieser Schriften, wenn sie von den jüdischen Händlern oder Verkäufern keine Abschriften kaufen konnten. Sie konnten also Abschriften der ganzen Bibel, das heißt aller sechsundsechzig Bücher, anfertigen.

      6. (a) Wodurch unterschied sich das Gebot, das die Christen in bezug auf die Verkündigung empfingen, von dem, das die Juden empfangen hatten? (b) Was für ein Wort ist dieses „Wort des Lebens“, wie Jesus es zeigte, als er vom Teufel versucht wurde?

      6 Das Gesetz Moses verlangte von den Juden, daß sie für sich blieben oder sich von den Heiden absonderten. Den christlichen Versammlungen dagegen war von dem größeren Mose, Jesus Christus, und den Aposteln geboten worden, hinauszuziehen und die größte publizistische Organisation auf Erden zu werden, eine christliche Organisation, die sich ausschließlich damit befassen sollte, der ganzen sterbenden Welt das „Wort des Lebens“, die gute Botschaft von Gottes Königreich, zu verkündigen. Dieses „Wort des Lebens“ ist keine mündlich überlieferte Botschaft, die von Generation zu Generation mündlich weitergegeben worden wäre. Es ist ein geschriebenes Wort, das von Zeit oder Umständen nicht beeinflußt wird, das gelesen, analysiert werden kann und dessen Prophezeiungen mit ihrer Erfüllung verglichen werden können. Deshalb konnte auch Jesus Christus, der „das Wort Gottes“ und „das Wort des Lebens“ genannt wird, den Versuchungen des Teufels widerstehen, indem er immer wieder sagte: „Es steht geschrieben“, und dann aus der Bibel, der Heiligen Schrift, zitierte! — Matth. 4:1-10.

      7. (a) Was sagte Jesus von der guten Botschaft voraus, als er auf unsere Tage hinwies? (b) Was war erforderlich, damit das geschehen konnte, und in welchem Ausmaß ist es bis jetzt geschehen?

      7 Als Jesus auf unsere Tage hinwies, die durch Weltkriege und Hungersnöte gekennzeichnet sein sollten, durch Seuchen und Erdbeben sowie durch Ratlosigkeit der Nationen, hervorgerufen durch das Herannahen ihres Endes im universellen Krieg von Harmagedon, sagte er: „Auch muß die gute Botschaft zuerst allen Nationen gepredigt werden.“ (Mark. 13:8-13, NW) Damit die gute Botschaft von Gottes unter Christus stehendem Königreich allen Nationen gepredigt und verständlich gemacht werden konnte, mußte sie in die Sprachen der Völker dieser Nationen übersetzt werden. Da die Bibel ein Buch ist, das eine Botschaft von Gott enthält, die die ganze Welt angeht, ist sie in mehr Sprachen übersetzt worden als irgendein anderes Buch. Bis zum Jahre 1961 war die ganze Bibel (oder Bibelteile) bereits in 1165 Sprachen und Dialekte übersetzt, so daß 90 % der Erdbevölkerung die ganze Bibel oder Bibelteile lesen könnten, wenn es in der ganzen Welt keine Analphabeten mehr gäbe.

      8. Was wird über Bibelübersetzungen für die Völker Asiens, Afrikas und der Inseln berichtet?

      8 Laut Berichten sind zur Zeit 1000 Übersetzer von nahezu 100 verschiedenen religiösen Gesellschaften, die 40 Nationen vertreten, damit beschäftigt, für ihre Völker in Afrika, Asien und auf den Inseln eine — wie man hofft — zuverlässige Übersetzung herauszubringen. Die Bibelgesellschaften, die für Ausbildung und die technischen Mittel sorgen, die Übersetzung der Heiligen Schrift und ihre Verbreitung unter den Völkern zu fördern, sollen „in eine Phase der Ausdehnung und Zusammenarbeit“ eingetreten sein, die „in ihrer langjährigen Geschichte ohne Beispiel“ sei.

      9. Wann wurden insbesondere Bibelgesellschaften gegründet, und was sagten gewisse Päpste von Rom über diese Gesellschaften?

      9 Besonders kurz vor Beginn des letzten Jahrhunderts wurden Bibelgesellschaften gegründet. Diese Gesellschaften wurden von den Päpsten im Vatikan und der römisch-katholischen Hierarchie nicht gutgeheißen. Papst Leo XII. schrieb 1825 in einer Bulle an die katholische Geistlichkeit von Irland folgendes: „Eine gewisse Gesellschaft, gemeinhin ‚Bibelgesellschaft‘ genannt, [verbreitet] sich kühn über die ganze Welt … Die Überlieferungen der heiligen Väter verachtend und im Gegensatz zu den wohlbekannten Dekreten des Konzils zu Trient, hat diese Gesellschaft alle ihre Kräfte gesammelt und richtet alle ihre Mittel auf den einzigen Punkt, nämlich auf die Übersetzung oder vielmehr Verdrehung der Bibel in die Landessprachen aller Nationen.“ Ein späterer Papst, Pius IX., offenbarte seine Einstellung zu dem „Wort des Lebens“ durch folgenden Ausspruch: „Verflucht seien jene äußerst listigen und betrügerischen Gesellschaften, Bibelgesellschaften genannt, welche der unerfahrenen Jugend die Bibel in die Hand geben.“a

      10. Was geschah trotz des Mißfallens der katholischen Kirche weiterhin, und was wurde in Europa und Amerika ins Leben gerufen?

      10 Trotz des Mißfallens und Widerstandes der römisch-katholischen Kirche erschienen immer neue Übersetzungen des „Wortes des Lebens“. Von der italienischen Bibel waren bis zum Jahre 1500 schon mehrere Ausgaben gedruckt worden, und achtzehn deutsche Bibelausgaben erschienen schon vor der Übersetzung des ehemaligen Priesters Martin Luther. Im Jahre 1804 wurde in Nürnberg die Basler Bibelgesellschaft gegründet. In demselben Jahr entstand in London die Britische und Ausländische Bibelgesellschaft, die auch verschiedene Bibelgesellschaften auf dem europäischen Kontinent finanzierte. Die erste amerikanische Bibelgesellschaft wurde 1808 in Philadelphia gegründet, 1809 erfolgte die Gründung der New Yorker Bibelgesellschaft, und 1816 entstand die Amerikanische Bibelgesellschaft. Die Dänische Bibelgesellschaft in Kopenhagen und die Schwedische Bibelgesellschaft wurden beide 1814 gegründet. In jenem Jahr wurden auch die Bibelgesellschaft in Hamburg-Altona und die Niederländische Bibelgesellschaft in Amsterdam ins Leben gerufen. Die protestantische Bibelgesellschaft in Paris wurde von der französischen Regierung 1818 anerkannt. Es kamen noch weitere Bibelgesellschaften auf, aber, wie die Encyclopædia Britannica (Band 3, Ausgabe 11) auf Seite 907 sagt: „Einige wurden schließlich wieder aufgelöst oder von politischer oder kirchlicher Seite unterdrückt; besonders feindselig war die römische Kirche.“

      11. Welche Gesellschaft wurde 1884 gesetzlich eingetragen, und was hat sie bis heute gedruckt?

      11 Verhältnismäßig spät, aber zu der von Gott bestimmten Zeit, nämlich 1884, wurde in Pittsburgh, Pennsylvanien, eine Gesellschaft gesetzlich eingetragen, die heute unter dem Namen Watch Tower Bible & Tract Society of Pennsylvania bekannt ist. Obwohl sie stets eine besondere Zielscheibe der Angriffe der römisch-katholischen Hierarchie und der protestantischen Geistlichkeit gewesen ist, hat sie nie aufgehört, Bibeln zu drucken, und dient den Zeugen Jehovas als Herausgeber.

      12. Wie viele Bibeln sind seit der Gründung der Bibelgesellschaften verbreitet worden, und wie hält die Verbreitung mit dem Wachstum der Erdbevölkerung Schritt?

      12 Seit der Gründung all dieser Bibelgesellschaften hat die Veröffentlichung und Verbreitung der Heiligen Schrift gewaltige Ausmaße angenommen. Es sind bisher über zwei Milliarden Bibeln und Bibelteile verbreitet worden. Im Jahr 1960 wurden von den Bibelgesellschaften in der ganzen Welt insgesamt 30 Millionen verbreitet, darunter viele Exemplare des Neuen Testamentes oder der Christlichen Griechischen Schriften. Die Bevölkerung der Welt nimmt aber jedes Jahr um 45 Millionen zu, das heißt um das Anderthalbfache der gesamten Bibelproduktion. Somit hält die Bibelproduktion mit dem Wachstum der Erdbevölkerung nicht Schritt. Wir dürfen allerdings nicht vergessen, daß ein großer Teil der Bevölkerungszunahme auf Sowjetrußland und Rotchina entfällt, die hinter dem eisernen oder dem Bambusvorhang sind und deren Bevölkerung fast völlig isoliert ist.

      13. Wie geht aus dem Bericht einer Bibelgesellschaft aus dem vergangenen Jahr der dringende Bedarf an Bibeln hervor?

      13 Es müßten somit unbedingt mehr Bibeln verbreitet werden können. Eine Bibelgesellschaft berichtete, daß „die Verbreitung der Heiligen Schrift in Gebieten, in denen politische Spannungen herrschen und Revolutionen im Gange sind, gewaltig zugenommen“ habe, daß zum Beispiel in Kuba und im afrikanischen Kongo ihre Vorräte völlig erschöpft seien, daß neue Auflagen gedruckt und oft mit dem Flugzeug verschickt werden müßten, um die Wünsche kirchlicher Organisationen in diesen von Unruhen heimgesuchten Gebieten zu befriedigen, und daß sie 1960 in Verbindung mit anderen Bibelgesellschaften in fünfundsiebzig Ländern über 23 Millionen Bibeln verbreitet habe, um 32 % mehr als 1959. — New York Times, 12. Mai 1961.

      IHRE VERÖFFENTLICHUNG NICHT VERGEBLICH

      14. Weshalb mögen viele dieser Bibeln vergeblich verbreitet worden sein, und wie nur kann die Bibel verstanden werden?

      14 Hier erhebt sich eine berechtigte Frage: Wie viele dieser Bibeln sind vergeblich verbreitet worden? In manchen Gebieten hat in der letzten Zeit das Interesse am Bücherlesen einen gewaltigen Aufschwung erlebt, und ohne Zweifel wird die Bibel heute weit mehr gelesen als früher. Kann aber das Bibellesen allein jemandem Leben vermitteln? Haben nicht schon viele, die mit großer Begeisterung und Wertschätzung begannen, die Bibel zu lesen, es nach einer gewissen Zeit wieder aufgegeben und die Bibel in den Bücherschrank gestellt und sie dort stehenlassen wie jedes andere Buch? Kann jemand, der die Bibel nur für sich liest, sie verstehen und sich die scheinbaren Widersprüche erklären? Gott gab die Bibel nicht einem einzelnen Menschen, sondern einer ganzen Nation, nämlich zuerst der hebräischen Nation und dann der, die Petrus als Gottes „heilige Nation“ bezeichnete, das heißt dem „Israel Gottes“, das nicht am Fleisch beschnitten wurde, sondern am Herzen. Folglich ist die Bibel ein Buch, das für eine Organisation bestimmt ist. Sie kann nur in Verbindung mit Gottes wahrer sichtbarer Organisation verstanden werden, die von seinem heiligen Geist erfüllt ist. — 1. Pet. 2:9; Gal. 6:12-16.

      15. Wie zeigt das Beispiel des Äthiopiers, der in der Bibel las, daß man die Bibel nicht ohne Hilfe verstehen kann?

      15 Nehmen wir als Beispiel jenen Äthiopier, der auf seiner Rückkehr vom Tempel in Jerusalem in seinem Wagen unterwegs laut im Buche des Propheten Jesajas las. Von einem Engel Gottes angewiesen, ging der christliche Evangelist Philippus auf den Wagen zu und fragte den äthiopischen Hofbeamten, ob er das, was er lese, auch verstehe. Der Äthiopier antwortete aufrichtig: „Wie könnte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet?“ Er lud Philippus ein, auf den Wagen zu steigen, und ließ sich von ihm die Prophezeiung vom christlichen Standpunkt aus erklären. Nun war er so weit, daß er sie verstand und ein Nachfolger Jesu Christi, „des Wortes Gottes“, werden wollte. Als sie daher „an ein gewisses Wasser“ kamen, fragte er: „Was hindert mich, getauft zu werden?“ Als Philippus ihn getauft hatte, verließ er ihn, und der äthiopische Gläubige „zog seinen Weg mit Freuden“. — Apg. 8:26-39.

      16. Durch wen mußte die Bibel damals erklärt werden, wie das aus dem Beispiel der Beröer ersichtlich ist?

      16 Ein weiteres Beispiel sind die Juden in Beröa, Mazedonien, die ebenfalls die Bibel lasen. Das Gesetz und die Propheten wurden ihnen in ihren Synagogen vorgelesen, und sie studierten diese Schriften auch persönlich, aber sie verstanden sie nicht. Dann kam der Apostel Paulus und ging in ihre Synagoge. Was er ihnen sagte, war für sie neu, etwas, was sie noch nie gehört hatten. Aber sie waren edel gesinnt. Wieso? „Sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also verhielte. Viele nun von ihnen glaubten, und von den griechischen vornehmen Weibern und Männern nicht wenige.“ (Apg. 17:10-12) Wenn sie die Bibel verstehen wollten, was ihnen zur Rettung gereichen konnte, mußte ihnen die Bibel durch Gottes Organisation erklärt werden.

      17. Welche Fragen müssen gestellt werden in bezug auf das Bibellesen, das in den jüdischen Synagogen sowie in den Kirchen und Familien der Christenheit gepflegt wird?

      17 In den neunzehnhundert Jahren, die seither vergangen sind, wurden in den jüdischen Synagogen das Gesetz, die Propheten und die Psalmen vorgelesen und von den Rabbinern erklärt. Sind die Juden jedoch dadurch gerettet worden? Sind jene Hunderte von Millionen Nichtjuden gerettet worden, die zu den vielen sektiererischen Religionsgemeinschaften der Christenheit gehören und denen in ihren Kirchen die ganze Bibel, die Hebräischen und die Christlichen Griechischen Schriften, vorgelesen wurde oder die sie zu Hause selbst lasen?

      18. Was zeigt offensichtlich, daß ein solches Bibellesen vergeblich ist?

      18 Wie hilft den Menschen in dieser unruhvollen Zeit ein solches Lesen der Bibel, wie es in religiösen Kreisen gepflegt wird, die wichtigen Fragen richtig zu entscheiden, die heute entschieden werden müssen, da wir in der „Vollendung des Systems der Dinge“ leben und die Nationen von Gott gerichtet werden wegen der höchsten Streitfrage, bei der es darum geht, ob Jehova Gott oder Satan, der Teufel, der universelle Souverän ist? Obwohl die Menschen in Verbindung mit den Religionssystemen der Christenheit Vorlesungen aus der Bibel hören oder die Bibel selbst lesen, fahren sie fort, sich dieser alten Welt anzupassen, wie dies die Atheisten, die Agnostiker, die Skeptiker und die Heiden tun. Sie bereiten sich nicht auf den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, vor, sie treten nicht auf die Seite des Königreiches Gottes, das heute auf der ganzen bewohnten Erde als eine gute Botschaft gepredigt wird, allen Nationen zu einem Zeugnis. (Matth. 24:14, NW) Sie lesen die Bibel also offensichtlich vergeblich. Was ist denn noch nötig?

      19. (a) Was kann über die Veröffentlichung von Bibeln an sich gesagt werden? (b) Wodurch muß die Bibel ergänzt werden, wie uns das das Beispiel des Äthiopiers und das der Beröer zeigen?

      19 Wie damals der Äthiopier und die Beröer brauchen auch sie beim Bibellesen jemanden, der sie unterweist, anleitet und lehrt, jemanden, der — wie einst Philippus und Paulus — von Gottes heiligem Geist erfüllt ist und von Gott geleitet wird. Philippus und Paulus gehörten nicht mehr zu der verworfenen jüdischen Kirche, sondern zu der neuen von Gott erwählten Organisation, seinem „auserwählten Geschlecht“, seiner „heiligen Nation“, seinem „Volk zum Besitztum“, und sie waren von seinem Geiste erfüllt. Die Bibel zu übersetzen, zu veröffentlichen und zu verbreiten ist bestimmt etwas Lobenswertes. Es gibt kein besseres Buch als die Bibel. Sie wird symbolisch das „Schwert des Geistes“ genannt, und es ist bestimmt besser, sich mit der Herstellung und Verbreitung des „Schwertes des Geistes“ zu beschäftigen, als sich am Rüstungswettlauf zu beteiligen und buchstäbliche Kriegswaffen herzustellen, durch die Menschen verwundet, verstümmelt und getötet werden. Aber die Bibel muß noch durch etwas ergänzt werden. Nicht etwa durch die Überlieferungen von Menschen, die zu den religiösen Führern der Christenheit oder des Judentums gehörten, sondern durch die Erklärungen Gott hingegebener, getaufter Glieder der Organisation Gottes, die von ihm ausgesandt werden, um zu predigen und zu lehren.

      20. Welche letzten Worte Jesu an seine Nachfolger sind immer noch gültig, und was muß deshalb immer noch in Verbindung mit der Bibelverbreitung getan werden?

      20 Die vergangenen neunzehnhundert Jahre haben an den Worten, die Jesus zum Abschied zu seinen Nachfolgern sprach, nichts geändert und sie auch nicht ungültig gemacht. Er sagte zu ihnen: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe. Und siehe! Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Die Menschen müssen heute noch, in der „Vollendung des Systems der Dinge“, durch diese Gesandten über die Bibel, das geschriebene Wort Gottes, belehrt werden.

      21. Was zeigen uns die Worte des Paulus und des Jakobus in bezug auf jene, die das Wort des Lebens nur lesen und hören, und jene, die „es tun“?

      21 Erinnern wir uns doch an die Worte des Paulus, der sagte: „Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott. Denn so viele ohne Gesetz gesündigt haben, werden auch ohne Gesetz verloren gehen; und so viele unter Gesetz gesündigt haben, werden durch Gesetz gerichtet werden, denn nicht die Hörer des Gesetzes sind gerecht vor Gott, sondern die Täter des Gesetzes werden gerechtfertigt werden.“ (Röm. 2:11-13) Und Jakobus schreibt: „Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war. Wer aber in das vollkommene Gesetz, das der Freiheit, nahe hineingeschaut hat und darin bleibt, indem er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, dieser wird glückselig sein in seinem Tun.“ (Jak. 1:22-25) Also genügt es nicht, nur die Bibel zu lesen oder Vorlesungen aus ihr zu hören, sondern wir müssen Täter des Wortes des Lebens sein, wenn wir anerkannt und mit Leben belohnt werden wollen.

      22. (a) Was müssen wir also, außer daß wir die Bibel verbreiten, tun? (b) Was müssen wir, außer daß wir bibelerklärende Bücher veröffentlichen, noch tun?

      22 Somit müssen wir nicht nur die Bibel veröffentlichen und verbreiten, sondern auch danach leben. Es genügt nicht, den Menschen die Bibel nur ins Haus zu bringen, wir müssen sie wieder besuchen und ihnen helfen, die Bibel zu verstehen. Wir müssen mit ihnen ein Heimbibelstudium durchführen, damit sie die Wahrheit der Bibel anhand geoffenbarter Schrifttexte und anhand von Prophezeiungen, die sich in dieser „Vollendung des Systems der Dinge“ erfüllt haben, erkennen können. Wir müssen ihnen helfen, die Wahrheit anhand dessen zu erkennen, wie Gott mit der sichtbaren Organisation handelt, die er erwählt hat und die er dazu gebraucht, das „Wort des Lebens“ zu verkündigen. Es genügt auch nicht, Bücher über die Bibel und zu ihrer Erläuterung zu veröffentlichen, sondern wir müssen den Bibellesern auch helfen, diese bibelerklärenden Bücher zu verstehen, und ihnen zeigen, wie sie deren Inhalt anhand ihrer eigenen Bibel nachprüfen können.

      23. (a) In welcher Beziehung sollten wir alle den größten Lehrer der Bibel, der je auf Erden lebte, nachahmen? (b) Was verkündigen wir alle, wenn wir das tun?

      23 Bei dieser Tätigkeit müssen wir besonders den größten Lehrer der Bibel, der je auf Erden lebte, Jesus Christus, das verkörperte Wort Gottes, nachahmen. Als Gott seinen Geist auf Jesus ausgoß, wurde er zum Predigen beauftragt. (Jes. 61:1-3; Luk. 4:16-21) Er führte das ihm aufgetragene Werk durch, aber wir lesen nichts davon, daß er eine Abschrift der Heiligen Schrift angefertigt hätte. Er überließ das Abschreiben und die Verbreitung der Heiligen Schrift den jüdischen Schriftgelehrten oder Abschreibern seiner Tage. Er spezialisierte sich nicht auf das Abschreiben der Heiligen Schrift oder die Herstellung von Bibeln, sondern auf die Belehrung der Menschen anhand der bereits vorhandenen Abschriften der Bibel. Er verwandte ihre eigenen Abschriften der Bibel oder jene, die in den Synagogen aufbewahrt wurden. (Luk. 4:17, 20) Wir können nicht alle Bibeldrucker sein, aber wir können alle Bibelverbreiter und ganz besonders Bibellehrer sein. Auf diese Weise können wir heute alle das „Wort des Lebens“ verkündigen.

      24. Welche Bibelübersetzungen gebrauchen Jehovas Zeugen bei ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus?

      24 „Aber Jehovas Zeugen haben ihre eigene Übersetzung und gebrauchen diese“, sagen manche Kritiker, um bei den Menschen gegen das, was Jehovas Zeugen aus der Bibel lehren, ein Vorurteil hervorzurufen. Wie aus der Bibel selbst hervorgeht, waren ihre ursprünglichen Schreiber, die in Hebräisch, Aramäisch und Griechisch schrieben, Zeugen Jehovas, angefangen von Mose bis zum Apostel Johannes, der das letzte Buch der Bibel schrieb. Doch von wem wurden die vielen Übersetzungen der ursprünglichen Bibel gemacht, die heute in Umlauf sind? Von Personen, die Zeugen Jehovas zu sein behaupteten? Nein, von Menschen, die größtenteils zu den sektiererischen Kirchen der Christenheit gehörten. Jehovas Zeugen führen heute das ihnen aufgetragene Belehrungswerk in 158 Sprachen durch. Sie gebrauchen dabei aber nicht eine eigene Übersetzung, sondern die bereits vorhandenen 1165 Übersetzungen. Wenn sie bei ihrer Predigttätigkeit von Haus zu Haus zu Menschen kommen, die bereits eine Bibel haben, gebrauchen sie diese, und wenn sie bei einer Familie ein Studium des „Wortes des Lebens“ durchführen, fordern sie die Betreffenden auf, ihre eigene Bibel zur Hand zu nehmen. Und Jehovas Zeugen können die Menschen anhand ihrer Bibel über die gleiche gute Botschaft von Gottes unter Christus aufgerichtetem Königreich belehren.

      25, 26. (a) Welche Körperschaft dient Jehovas Zeugen als juristische Person, und welche Bibelübersetzungen hat sie bisher gedruckt? (b) Welche Bibelübersetzungen gebrauchen Jehovas Zeugen beim Predigen der Königreichsbotschaft?

      25 Die Watch Tower Bible & Tract Society dient Jehovas Zeugen als administrative Körperschaft, als Herausgeber und als juristische Person. Sie veröffentlicht englische Bibeln, die auf ihren Pressen in Brooklyn, New York, gedruckt werden. Zweiundvierzig Jahre nach ihrer gesetzlichen Eintragung druckte sie zum erstenmal auf ihren Pressen ein griechisch-englisches Neues Testament, The Emphatic Diaglott genannt, das von einem Christadelphier zwanzig Jahre vor der Eintragung der Gesellschaft gemacht worden war. Im achtundfünfzigsten Jahre ihrer Eintragung begann die Gesellschaft die King-James-Übersetzung (oder Authorized Version) der Bibel (aus dem Jahr 1611) zu drucken, im sechzigsten Jahre die Amerikanische Standard-Bibel (aus dem Jahr 1901), und 1961, im siebenundsiebzigsten Jahre, veröffentlichte die Watch Tower Society zum erstenmal die Gesamtausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift in einem Band, eine Bibelübersetzung, die in den Jahren 1950 bis 1960 in sechs aufeinanderfolgenden Bänden herausgekommen war. Diese Bibel ist nur in Englisch erhältlich und kann daher von den Zeugen Jehovas, die die übrigen 157 Sprachen sprechen, in denen wir heute die Botschaft in 181 Ländern predigen und lehren, nicht verwandt werden.

      26 Wir benötigen also nicht eine eigene Bibelübersetzung, um die herrliche Botschaft — durch die wir uns als Zeugen Jehovas von allen Sekten der Christenheit unterscheiden —, nämlich die gute Botschaft von dem aufgerichteten Königreich Jehovas Gottes und seines Christus, zu predigen und zu lehren. Wir können es anhand der Bibeln tun, die in den verschiedenen Sprachen vorhanden sind.

      27. (a) Worauf kommt es denn heute an, wenn nicht darauf, welche Bibelübersetzungen verwandt werden? (b) Was sollten die vereinten Verkündiger deshalb mit dem „Wort des Lebens“ tun?

      27 Es geht heute nicht in erster Linie darum, welche Bibelübersetzung verwandt wird, sondern darum, daß man anhand der Bibel die wahre Königreichsbotschaft lehrt. Setzt daher euer Werk fort, ihr vereinten Verkündiger des „Wortes des Lebens“! Haltet unerschütterlich daran fest, aber teilt es auch mit anderen in dieser sterbenden Welt! Das „Wort des Lebens“ ist für die ganze Welt, für alle Nationen. „Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volke!“ sagt Jehova Gott selbst. (5. Mose 32:43; Röm. 15:10, NW) So erfreut denn jene, die aus allen Nationen kommen und nach Leben trachten, indem ihr ihnen vereint das herrliche „Wort des Lebens“ verkündigt!

      [Fußnote]

      a Siehe Die Zeit ist herbeigekommen, von C. T. Russell (1900), S. 310.

  • Bibelbericht über Sanheribs Tod ist wahr
    Der Wachtturm 1962 | 15. Januar
    • Bibelbericht über Sanheribs Tod ist wahr

      IN DEN Tagen König Hiskias wurde ein Angriff der Assyrer auf Jerusalem vereitelt, weil Gott durch seinen Engel 185 000 der assyrischen Angreifer töten ließ. In seinem Werk, betitelt Universal Jewish History, berichtet Dr. jur. Philip Biberfeld auch über diese Begebenheit. Er schreibt: „Der Bericht der Bibel schließt mit der Ermordung Sanheribs. ‚Und Sanherib, der König von Assyrien, brach auf, und er zog fort und kehrte zurück und blieb in Ninive. Und es geschah, als er sich im Hause Nisroks, seines Gottes, niederbeugte, da erschlugen ihn Adrammelek und Scharezer, seine Söhne, mit dem Schwerte; und sie entrannen in das Land Ararat. Und Esar-Haddon, sein Sohn, ward König an seiner Statt.‘ [2. Kön. 19:36, 37]

      In den Babylonischen Annalen dagegen heißt es, daß Sanherib, der König von Assyrien, am 20. Tebet von seinem aufrührerischen Sohn getötet worden sei. Somit wurde er nur von einem seiner Söhne ermordet. Dasselbe berichten Berossos und Nabonid. Alles schien darauf hinzuweisen, daß die babylonischen Berichte über dieses Ereignis von erstrangiger Bedeutung für die babylonisch-assyrische Geschichte verläßlicher seien als die biblischen. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Auf einem vor noch nicht so langer Zeit gefundenen Fragment des Prismas des Esar-Haddon berichtet dieser selbst, seine Brüder hätten sich gegen Sanherib, ihren Vater, empört und ihn ermordet, um auf den Königsthron zu gelangen. Bevor er sie in Ninive habe festnehmen können, seien sie in ein unbekanntes Gebiet entkommen.

      Die Verfasser der Babylonischen Annalen sowie Nabonid und Berossos haben sich geirrt; es erwies sich, daß nur der biblische Bericht wahrheitsgetreu ist. Dieser wurde in den kleinsten Kleinigkeiten durch die Inschrift Esar-Haddons bestätigt und erwies sich bezüglich dieses Ereignisses in der babylonisch-assyrischen Geschichte als zuverlässiger als die babylonischen Quellen. Das ist eine Tatsache, die für die Bewertung sogar der zeitgenössischen Quellen, die nicht mit der biblischen Überlieferung übereinstimmen, von größter Wichtigkeit ist.“

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