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  • Die Bibel, ein Kurzbericht — warum?
    Erwachet! 1970 | 22. Februar
    • „Dein Wort ist Wahrheit“

      Die Bibel, ein Kurzbericht — warum?

      NIEMAND wird bestreiten, daß die Bibel einen stark gekürzten Geschichtsbericht enthält. Allein über das Wirken Christi Jesu auf Erden schrieb der Apostel Johannes: „Es gibt in der Tat noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, wenn diese jemals bis in alle Einzelheiten aufgeschrieben würden, so könnte — vermute ich —, selbst die Welt die Buchrollen nicht fassen.“ — Joh. 21:25.

      Ein Werk, in dem die ganze Menschheitsgeschichte von Anfang an bis zum ersten Jahrhundert u. Z. bis ins einzelne geschildert worden wäre, wäre so umfangreich geworden, daß kein Durchschnittsmensch es in seinem Leben hätte lesen können. Auch hätten nur wenige Personen ein solches Werk kaufen können, und zweifellos hätte es auch nicht in alle wichtigen Sprachen der Erdbevölkerung übersetzt werden können, wie das mit der Bibel geschehen ist. Gottes Wort mußte ein Kurzbericht sein, damit alle, die persönlich aus diesem Bericht Nutzen ziehen wollten, die Möglichkeit dazu hätten.

      Der Bibelbericht gewinnt sogar dadurch, daß er kurz und bündig ist, weil die wirklich wesentlichen Dinge nicht durch viele unwesentliche Einzelheiten verdunkelt werden. Die Botschaft der Bibel ist einfach und klar; ein Beispiel dafür ist das erste Kapitel davon. Aus diesem Kapitel geht hervor, daß Gott der Schöpfer Himmels und der Erde ist, und alles, was er in Verbindung mit der Erde geschaffen hat, wird in chronologischer Reihenfolge aufgeführt. Aber über den Aufbau des Weltalls, über die Gesetze, die es steuern, oder darüber, wie Gott es geschaffen hat, wird nichts gesagt. Dieses Stillschweigen der Bibel ist aber kein Fehler. Wenn man bedenkt, wie schwierig es für den Menschen im allgemeinen ist, viel einfachere wissenschaftliche Dinge zu verstehen, dann wäre ein eingehender Bericht über etwas, womit der Mensch überhaupt nicht vertraut war, für ihn völlig unverständlich gewesen.

      Der einfache, klare Aufschluß in 1. Mose, Kapitel 1 reicht aus, um den Leser zu bewegen, den göttlichen Willen zu tun. Was dort steht, sollte uns veranlassen, wie die vierundzwanzig älteren Personen, die der Apostel Johannes in der Vision sah, von Herzen zu bekennen: „Du bist würdig, Jehova, ja du, unser Gott, die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht zu empfangen, weil du alle Dinge erschaffen hast, und deines Willens wegen existierten sie und wurden erschaffen.“ — Offb. 4:11.

      Doch die Tatsache, daß in der Bibel nicht ausführlich berichtet wird, wie Gott alles erschaffen hat, berechtigt nicht zu der Behauptung, Jehova Gott wolle, daß der Mensch unwissend bleibe. Wäre das Gottes Absicht gewesen, dann hätte er den Menschen nicht als Geschöpf geschaffen, das denken und schlußfolgern kann. Die Tatsache, daß der Schöpfer dem ersten Menschen, Adam, die schöne Aufgabe übertrug, allen Tieren Namen zu geben, läßt den Wunsch des Schöpfers erkennen, daß der Mensch seinen Verstand gebrauche. (1. Mose 2:19, 20) Ferner zeigt das, daß Gott, der Allmächtige, dem Menschen über Dinge, die er selbst herausfinden kann, indem er seine ihm von Gott gegebenen Fähigkeiten benutzt, keinen Aufschluß zu geben braucht.

      Das Wissen, das für den Menschen von größter Bedeutung ist, kann er jedoch nicht durch Erforschen und Beobachten der Natur erwerben. Er könnte das Weltall noch so gründlich erforschen, dennoch würde er den unsichtbaren Gott nicht kennenlernen. Er bliebe unwissend über die Eigenschaften, den Namen und das Vorhaben des Schöpfers sowie über seinen Willen für Personen, die seine Gunst erlangen möchten. Diesem Mangel hilft Gottes Wort, die Bibel, ab. Sie dient hauptsächlich dem Zweck, den Menschen diesen wichtigen Aufschluß zukommen zu lassen. Deshalb findet der Mensch in dem Bibelbericht, obgleich er nicht erschöpfend ist, alles, was er benötigt, um das Wohlgefallen Gottes sowie Leben zu erlangen. Deshalb konnte der Apostel Johannes schreiben: „Zweifellos tat Jesus auch vor den Jüngern viele andere Zeichen, die nicht in dieser Buchrolle niedergeschrieben sind. Diese aber sind niedergeschrieben worden, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes, ist, und damit ihr, weil ihr glaubt, durch seinen Namen Leben habt.“ — Joh. 20:30, 31.

      Da noch so viel mehr über Jesus Christus hätte berichtet werden können, mögen sich einige fragen, warum die Verfasser der anderen Evangelien, Matthäus, Markus und Lukas, in vielen Fällen dieselben Begebenheiten schilderten. Man kann erkennen, warum sie es taten, wenn man berücksichtigt, daß die Evangelienberichte die Grundlage für den Glauben liefern, daß Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Ohne diesen Glauben ist es unmöglich, ewiges Leben zu erlangen. (Joh. 3:16) Und ob ein Mensch das Zeugnis über Jesus Christus ablehnt oder annimmt, entscheidet darüber, ob er leben oder sterben wird. In Übereinstimmung mit dem Grundsatz, daß wichtige Dinge durch den Mund zweier oder dreier Zeugen bestätigt werden müssen, sorgte Jehova Gott in seiner Güte dafür, daß vier verschiedene Männer einen Bericht über das Leben Jesu auf Erden verfaßten. (5. Mose 19:15; Matth. 18:16) Das Zeugnis von vier Zeugen vermag somit eine zuverlässige Grundlage für den Glauben an Christus Jesus zu liefern. Da es vier Zeugen sind, ist zu erwarten, daß ihre Berichte Verschiedenheiten, aber auch ergänzende Einzelheiten aufweisen, die uns helfen können, ein vollständigeres Bild von den Geschehnissen zu erhalten. Die Verschiedenheiten dienen außerdem noch dazu, den Glauben zu festigen, weil sie beweisen, daß zwischen den Bibelschreibern kein geheimes Einverständnis zu betrügerischen Zwecken bestand.

      Der Umstand, daß die Bibel nicht alle Einzelheiten erwähnt, dient noch einem weiteren Zweck. Dadurch werden Personen, die nicht aufrichtig wünschen, Gottes Willen zu tun, „ausgeschieden“. Zur Veranschaulichung sei eine Begebenheit aus dem ersten Jahrhundert u. Z. erwähnt. Jesus sagte einmal zu seinen Zuhörern: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.“ (Joh. 6:53) Bei jener Gelegenheit erklärte er nicht, wie die Menschen von seinem Fleisch essen und sein Blut trinken könnten. Das Fehlen dieser Einzelheit veranlaßte viele, sich von ihm abzuwenden. Sie dachten nicht mehr an all die anderen wunderbaren Dinge, die Jesus gesagt und getan hatte. (Joh. 6:60-66) Sie baten offenbar nicht um eine Erklärung, und das läßt erkennen, daß sie Jesus nicht wirklich würdigten oder daß sie seine Botschaft nicht schätzten und es deshalb verdienten, „ausgeschieden“ zu werden.

      Das kann auch heute manch einem widerfahren. Er mag in der Bibel eine bestimmte Stelle über den Vollzug eines Gerichtsurteils Gottes lesen und, da der Bericht nicht alle Einzelheiten enthält, anfangen, an der göttlichen Gerechtigkeit zu zweifeln. Er mag Anstoß nehmen, weil er vergißt, daß er selbst nicht dabei war, und läßt die vielen anderen Stellen in der Bibel unbeachtet, aus denen hervorgeht, daß Gott gerecht ist. Wieviel besser wäre es jedoch für solche Personen, zu beachten, was die Bibel als Ganzes über diese Frage sagt. Gott war zum Beispiel bereit, die verderbten Städte Sodom und Gomorra nicht zu verderben, wenn nur zehn Gerechte darin gewesen wären. Und als nicht einmal zehn Gerechte darin zu finden waren, sorgte er dafür, daß der gerechte Lot und seine Töchter gerettet wurden. (1. Mose 18:22-32; 19:15, 16) Wenn man an diese Begebenheit denkt, darf man dann mit Recht Gottes Gerechtigkeit in Frage ziehen, nur weil in einem Fall nicht alle Einzelheiten berichtet worden sind? Die Art und Weise, wie Gott in diesem Falle handelte, gibt eine befriedigende Antwort auf die Frage Abrahams: „Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“

      Mögen wir daher nie zu den Menschen gehören, die an der Bibel Anstoß nehmen, weil sie einen gekürzten Bericht enthält, sondern mögen wir immer zu den Menschen zählen, die dankbar dafür sind, daß in der Bibel alles zu finden ist, was wir benötigen, um sowohl Gottes Wohlgefallen als auch Leben zu erlangen.

  • Wir beobachten die Welt
    Erwachet! 1970 | 22. Februar
    • Wir beobachten die Welt

      Teilzeitbeschäftigungen für Theologen

      ◆ Die evangelische Kirchenzeitung für Baden Aufbruch führt ein Beispiel aus Großbritannien an, dem zu entnehmen ist, daß „die Gemeinde Pelton (Großbritannien) zu arm ist, um einen Pfarrer bezahlen zu können“ und deshalb der Ortsgeistliche sich gezwungen sieht, „neben seinem Amt als Seelsorger auch das eines Landbriefträgers“ auszuüben. „Dadurch — so meinte der Pfarrer — werde es ihm möglich, in engeren Kontakt mit seinen Gemeindegliedern zu kommen und sich täglich um ihre Sorgen und Nöte zu kümmern. Seitdem der theologisch vorgebildete Briefträger Zustelldienst versieht, steigt die Zahl der Gottesdienstbesucher bemerkenswert an.“

      Von Burma berichtet die Zeitung, daß dort zur Zeit „mehrere Pfarrer ... als Friseure ausgebildet und ... in Zukunft paarweise in Frisiersalons arbeiten“ werden. „Während einer von beiden Haare schneidet und rasiert, soll der andere Gemeindeglieder besuchen. Die anglikanische Kirche in Burma ist davon überzeugt, daß dies eine gute Möglichkeit für die Geistlichen ist, sich angesichts der abnehmenden kirchlichen Hilfe aus dem Ausland zu ernähren.“

      Ein weiteres aufsteigendes Problem sieht die Kirche im großen Mangel an Haushälterinnen. Deshalb haben die Stadtwerke in Paderborn einen Kochkurs für katholische Theologiestudenten abgehalten. Angesichts des großen Mangels an Haushälterinnen mögen diese erworbenen Kenntnisse einmal für die künftigen Pfarrer nützlich sein.

      Abschaffung des Kruzifixes im Gerichtssaal

      ◆ Der Präsident des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts, Bischoff, gab den Verwaltungsgerichten des Landes eine Anweisung, daß darauf Rücksicht zu nehmen sei, daß Prozeßbeteiligte möglicherweise kein Kruzifix im Gerichtssaal wünschen. Ministerpräsident Kühn bestätigte diese Anordnung. In Aachen, Köln und Minden gebe es bereits seit geraumer Zeit einen Verhandlungsraum ohne das Kreuz. Beim Oberverwaltungsgericht Münster seien die Wandkreuze aus beiden Sitzungssälen herausgenommen worden, würden aber für den Fall bereitgehalten, daß jemand bei der Eidesleistung ein Kreuz wünsche.

      Unwissenheit nach der Predigt

      ◆ Im Mittelpunkt einer Tagung der Evangelischen Akademie in Tutzing über die „gesellschaftliche Funktion der Predigt“ stand das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 5 000 Katholiken und 5 000 Mitgliedern der evangelischen Kirche, die 100 Prediger angehört hatten. Nur 4 Prozent der westdeutschen Kirchenbesucher können angeblich nach einer Predigt wiedergeben, was der Pfarrer gesagt hat. 36 Prozent können sich nicht an den Inhalt der Predigt erinnern, 28 Prozent haben die Predigt nur oberflächlich im Gedächtnis, und 32 Prozent haben sie falsch verstanden. Diese Umfrage wurde vom Soziographischen Institut der Universität Frankfurt unter der Leitung von Professor Osmund Schreuder durchgeführt. Eine weitere Untersuchung, die von Professor Karl-Wilhelm Dahm vom Evangelischen Theologischen Seminar Herford veranstaltet wurde, bestätigt das Ergebnis, denn die Umfrage ergab, daß nur 15 bis 20 Prozent seines eigenen Seminars eine Predigt „verstehen“. Er äußerte sich wie folgt zu dieser Befragung: „Wir merken, daß auch die treuen Besucher der Gottesdienste gerade das nicht annehmen, worum es eigentlich geht.“ Der Hörer sollte daher zur Teilnahme durch eine zusätzliche Gruppendiskussion gebracht werden.

      Demonstration für Ehebruch

      ◆ Einen „Kreuzzug“ für „Ehebruch ohne Schuldbewußtsein“ veranstaltete in San Francisco eine Gruppe junger Damen. Mitten im Geschäftsviertel San Franciscos wurde von den Demonstrantinnen ein Bettlaken als Banner entrollt, und mit lauten Rufen wie: „Gerade verheiratete Männer sollten mit ihrer Gunst nicht geizen!“ und „Erfolgreicher Ehebruch für den glücklich verheirateten Mann!“ lenkten sie die Aufmerksamkeit auf sich. Cecily Katz, eine geschiedene Demonstrantin, erklärte den sie umstehenden Ehemännern, daß ihre eigene Ehe bestimmt glücklich verlaufen wäre, wenn beide Partner bereit gewesen wären, auf die „egoistische Besitzliebe“ zu verzichten. „Frauen haben es gern“, so malte sie es aus, „wenn die Liebe an einem schönen sonnigen Nachmittag zu ihnen auf den Rasen kommt.“

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