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Leckerbissen aus dem SüdpazifikErwachet! 1972 | 8. Juli
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Die Küstengewässer hier wimmeln von Fischen. Das zeigte sich besonders bei den Weltmeisterschaften im Unterwasserfischen, die im September 1971 ausgetragen wurden. Damals hat jeder Taucher in den zwölf Stunden, die der Wettkampf dauerte, fast 180 Kilogramm Fisch angelandet! Unter den Meerestieren, die man im Südpazifik fängt, gibt es in der Tat viele Leckerbissen, die den Gaumen kitzeln.
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Wer schrieb den zweiten Petrusbrief?Erwachet! 1972 | 8. Juli
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„Dein Wort ist Wahrheit“
Wer schrieb den zweiten Petrusbrief?
VIELE Bibelgelehrte der Christenheit sind nicht ganz überzeugt davon, daß der Apostel Petrus den ersten Petrusbrief wirklich geschrieben hat. Daß Petrus der Schreiber des zweiten Petrusbriefes sei, wird dagegen von vielen einfach für unmöglich gehalten. Dieser Brief gilt als zu den Pseudepigraphen gehörend, das heißt, sie sagen, er sei eine unter falschem Namen bekannte Schrift, d. h. eine Fälschung.
In dem Werk The Interpreter’s Bible (1957) wird die Behauptung, der erste Petrusbrief sei unecht, widerlegt, doch über den zweiten Petrusbrief wird gesagt: „Die Möglichkeit, daß Petrus der Verfasser ist, scheidet eindeutig aus.“ Auch in der Jerusalemer Bibel (1968) wird gesagt, daß der erste Petrusbrief als echt anzusehen sei; über den Schreiber des zweiten Petrusbriefes dagegen kann man in dieser Bibel lesen: „Er konnte Kreisen angehört haben, die vom Apostel [Petrus] abhängig waren ... Das bedeutet nicht zwangsläufig, der Verfasser habe eine ,Fälschung‘ begangen, denn man hatte im Altertum andere Vorstellungen über literarisches Eigentum.“ Auch in dem Werk New Catholic Encyclopedia (1967), Bd. 1, S. 577 wird gesagt, daß „fast alle Kritiker“ den zweiten Petrusbrief als „pseudonym verfaßt“ betrachten, d. h. als eine Fälschung.
Warum bezweifeln so viele moderne Kritiker, die sich als Bibelgelehrte ausgeben, die Kanonizität und Echtheit des zweiten Petrusbriefes? Ein Grund ist die Tatsache, daß die alten „Kirchenväter“ selten daraus zitierten. Warum zitierten sie nicht öfter daraus? Vielleicht deshalb, weil der zweite Petrusbrief nicht so weit verbreitet war wie der erste.
Ferner wird behauptet, der zweite Petrusbrief stamme nicht vom Apostel Petrus, weil er in einem ganz anderen Stil geschrieben sei als der erste Petrusbrief. Aber was beweist das? Bei näherer Prüfung sehr wenig. In seinem ersten Brief schreibt Petrus, daß Silvanus ihm als Schreiber gedient habe. (1. Petr. 5:12) Wenn Petrus seinen zweiten Brief durch jemand anders abfassen ließ oder wenn er ihn selbst schrieb, muß erwartet werden, daß der Stil des zweiten Petrusbriefes etwas von dem des ersten Briefes abweicht.
Gerade die Stilfrage ist ein starker Beweis dafür, daß Petrus der Verfasser des zweiten Briefes ist, der seinen Namen trägt. Der verstorbene Professor W. G. Moorehead schrieb: „Nicht wenig kommt es vor, daß Wörter, die man in anderen Bibelbüchern selten findet, in den beiden Briefen mehrmals erscheinen.“ Ein solches Beispiel ist das Wort areté, das „Tugend“ bedeutet. Dieses Wort, das in beiden Petrusbriefen vorkommt, erscheint nur noch einmal in Philipper 4:8. (1. Petr. 2:9; 2. Petr. 1:3, 5) Dieser Professor erwähnte auch, daß „beide Briefe in bezug auf Gedanken und Ausdrucksweise auffallende Ähnlichkeiten aufweisen würden“.
Auch der Gelehrte E. M. B. Green schreibt: „Trotz der großen Verschiedenheit ist im ganzen Neuen Testament kein Buch dem zweiten Petrusbrief so ähnlich wie der erste. Es ist erwiesen ..., daß diese beiden Briefe, schon rein vom sprachlichen Standpunkt aus betrachtet, einander so ähnlich sind wie 1. Timotheus und Titus, von denen allgemein anerkannt wird, daß beide den gleichen Verfasser haben“ (The Expositor’s Bible, S. xvi).
Professor J. R. Lumby erwähnt außerdem, daß im ersten Petrusbrief zwanzig Wörter vorkämen, die in den übrigen Christlichen Griechischen Schriften nicht zu finden seien. Im zweiten Petrusbrief kämen vierundzwanzig andere Wörter vor, die sonst nirgends in den Schriften gebraucht würden. Wäre der Brief eine Fälschung, dann hätte der Pseudograph gewiß die zwanzig Wörter verwendet, die nur im ersten Petrusbrief zu finden sind, anstatt diese außer acht zu lassen und vierundzwanzig andere zu gebrauchen, die in den übrigen Schriften nicht vorkommen. Doch da Petrus der Verfasser beider Briefe ist, sind diese Tatsachen verständlich. Er hatte offenbar die Neigung, Wörter zu verwenden, die sonst selten gebraucht wurden.
Ferner wird behauptet, der zweite Petrusbrief stamme nicht vom Apostel Petrus, weil er Gedanken darlege, die eher nach dem zweiten als nach dem ersten Jahrhundert klingen würden. Doch das ist lediglich eine Auslegung dessen, woran Petrus dachte, als er schrieb.
Aber wird im zweiten Petrusbrief nicht von den Briefen des Apostels Paulus als einem Bestandteil der Schriften gesprochen und gesagt, daß einige sie zu ihrem eigenen Schaden verdrehen würden? Deutet der Hinweis auf einen sich entwickelnden Abfall nicht eher auf die Ereignisse des zweiten Jahrhunderts hin? Nein. Der Apostel Paulus begann etwa fünfzehn Jahre bevor der zweite Petrusbrief verfaßt wurde, Briefe zu schreiben; in dieser Zeit konnten sich die Briefe des Paulus, soweit es Petrus betrifft, ohne weiteres als Bestandteil der Schriften Geltung verschafft haben. Und einen Abfall, auf den Petrus anspielt, gab es schon in den Tagen des Paulus; der Abfall trat nicht erst im zweiten Jahrhundert ein. — 1. Tim. 1:20; 2. Petr. 3:15, 16.
Es ist eine Tatsache, daß der zweite Petrusbrief sowohl in bezug auf Inhalt als auf Stil vieles mit dem ersten Petrusbrief gemein hat. Zu erwähnen wären folgende zwei Punkte: In beiden Briefen wird auf die Sintflut Bezug genommen und gezeigt, daß nur acht Personen sie überlebten. Es ist auch interessant, daß außer dem Apostel Petrus — jedenfalls was die Christlichen Griechischen Schriften betrifft — nur Jesus Christus die Sintflut als warnendes Beispiel anführt. (Matth. 24:37-39; 1. Petr. 3:20; 2. Petr. 2:5; 3:6, 7) Im ersten und im zweiten Petrusbrief wird die Bedeutung der inspirierten Schriften und wie sie inspiriert wurden, nachdrücklich hervorgehoben. — 1. Petr. 1:10-12; 2. Petr. 1:19-21.
Im zweiten Petrusbrief werden auch persönliche Erlebnisse von Petrus erwähnt; das ist ebenfalls ein Beweis dafür, daß dieser Brief vom Apostel selbst stammt. Er beginnt mit den Worten: „Simon Petrus, ein Sklave und Apostel Jesu Christi, an die, die einen Glauben als ein Vorrecht gleich dem unsrigen erlangt haben.“ Ferner bezieht sich der Schreiber in 2. Petrus 1:14 auf die Äußerung Jesu, die in Johannes 21:18, 19 festgehalten ist, durch die er andeutete, wie Petrus sterben würde. Dann berichtet der Verfasser über die Umgestaltung Jesu Christi, daß er als Zeuge zugegen gewesen sei und die Worte Gottes gehört habe, mit denen Gott bezeugt habe, daß Jesus sein geliebter Sohn sei. Der Verfasser schreibt: „Demzufolge haben wir das prophetische Wort um so fester.“ — Matth. 17:1-9; 2. Petr. 1:19.
Ferner bezieht sich der Schreiber auf einen Brief, den er vor diesem verfaßt habe, indem er sagt: „Geliebte, dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, in welchem ich, wie in meinem ersten, durch Erinnerung euer klares Denkvermögen aufwecke.“ (2. Petr. 3:1) Es ist auch interessant, daß dieser Brief eine starke persönliche Note hat. In diesem kurzen Brief nimmt Petrus siebenmal mit dem persönlichen Fürwort „ich“ auf sich selbst Bezug; so schreibt er: „Doch erachte ich es für recht, solange ich in dieser Hütte bin ...“ (2. Petr. 1:12-15; 3:1) Im ganzen Brief kommt ein Ernst und eine Offenheit zum Ausdruck, die ein Fälscher kaum hätte imitieren können.
Wenn man alle Tatsachen prüft, erkennt man deutlich, daß die Stürme der Bibelkritik umsonst am Zeugnis des Wortes Gottes rütteln. Personen, die es anfechten möchten, mögen meinen, Mücken zu finden, die sie aussieben könnten, aber dabei verschlucken sie das Kamel grundloser Zweifel. Jehova Gott hat darüber gewacht, daß nur authentische Bücher und Briefe in sein Wort, die Heilige Schrift, aufgenommen worden sind.
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1972 | 8. Juli
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Wir beobachten die Welt
Priester geben ihr Amt auf
◆ Das Vatikanische Statistische Zentralamt meldet, daß allein während der Zeitspanne von 1964 bis 1970 insgesamt 13 440 Priester von ihrem Amt zurückgetreten sind, um zu heiraten, oder auch aus anderen Gründen. Mehr als ein Fünftel aller 190 000 römisch-katholischen Pfarrgemeinden in der Welt hatten 1969 keinen ständigen Pfarrer, in Europa allein waren es 35 802 von 132 251 Pfarreien (27 Prozent).
Die Zahl der Katholiken beläuft sich auf insgesamt 633 Millionen, das sind fast 18 Prozent der gesamten Weltbevölkerung. Jedoch ist der Prozentsatz in den einzelnen Kontinenten unterschiedlich. An der Spitze stehen Nord- und Südamerika mit 55 Prozent, gefolgt von Europa mit 38 Prozent, in Ozeanien beläuft sich die Zahl der Katholiken auf 23 Prozent, in Afrika auf 11 Prozent und in Asien nur auf 2 Prozent.
Mythen über Homosexuelle
◆ Dr. Martin Goldberg von der Universität von Pennsylvanien (USA) schreibt in der Zeitschrift Consultant vom März 1972, daß lang anerkannte „Tatsachen“ über Homosexuelle in Wirklichkeit in das Reich der Fabeln gehören. Eine der verbreiteten Mythen wäre, daß Homosexuelle gewöhnlich Männer seien. Eine andere Annahme wird durch organische oder erbliche Fehlentwicklung begründet. Aber Dr. Goldberg sagt hierüber: „Meines Wissens nach kann kein überzeugender Beweis einer wirklichen organischen oder erblichen Fehlentwicklung nachgewiesen werden. Die Mehrheit der modernen Psychiater betrachten Homosexualität als eine angeeignete Gewohnheit.“
Eidesleistung kein Zwang
◆ Der Zeugeneid vor Gericht kann nach einer veröffentlichten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe aus Glaubensgründen verweigert werden. Diese Freistellung gilt nicht nur für die religiöse Beteuerungsformel, sondern auch für die sogenannte weltliche Form der Eidesleistung. Dieses Recht könne unter Berufung auf das Grundrecht der Glaubensfreiheit in Anspruch genommen werden. Solange der Gesetzgeber eine Neuregelung der Eidespflicht für Zeugen, die den Glaubenskonflikten der Betroffenen individuell Rechnung trage, noch nicht erlassen habe, müßten die entsprechenden Bestimmungen der Strafprozeßordnung „verfassungskonform“ ausgelegt werden (Aktenzeichen: 2 BVR 75/71).
Sinkende Achtung vor der Wissenschaft
◆ Die Zahl derjenigen, die der naturwissenschaftlichen und technischen Entwicklung positiv gegenüberstehen, vermindert sich beträchtlich. Wie die Zeitschrift New Scientist berichtet, ist die Achtung gemäß einer Befragung der Bevölkerung erheblich gesunken, Während im Jahre 1966 noch 56 Prozent den wissenschaftlichen Errungenschaften Wertschätzung entgegenbrachten, ist der Prozentsatz jetzt auf 32 Prozent zurückgegangen. Ein hoher Prozentsatz erkannte zwar an, daß das Leben dank des wissenschaftlichen Fortschritts erleichtert werde, die meisten Befragten wendeten aber dabei ein, daß die Wissenschaft die Leute von ihren technischen Einrichtungen so sehr abhängig mache, daß man nicht mehr wisse, was Natur sei.
Rückgang im Kirchenbesuch
◆ Im letzten Jahrzehnt ging die Zahl der regelmäßigen Kirchgänger in der Bundesrepublik bei der protestantischen wie auch der katholischen Bevölkerung ständig zurück. Nach Untersuchungen des Instituts für angewandte Sozialwissenschaft betrug der Anteil der ständigen Besucher 1962 noch 45 Prozent, im Herbst 1971 war er auf 32 Prozent abgesunken. Das bedeutet ein Drittel weniger Beteiligung als vor 10 Jahren. Die Unterstützung des sonntäglichen Besuches der Kirche hat seit 1962 bei den Katholiken stärker nachgelassen als bei der protestantischen Bevölkerung. Jedoch besucht die Hälfte der Katholiken regelmäßig die Kirche, bei den Protestanten dagegen geht lediglich ein Bruchteil (16 Prozent) regelmäßig zur Kirche.
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