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  • Das „Israel Gottes“ und die „große Volksmenge“
    Der Wachtturm 1995 | 1. Juli
    • Das „Königreich von Priestern“ im Vorbild

      7, 8. Inwieweit war das alte Israel unter dem Gesetzesbund ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation?

      7 Als Jehova Israel als seine besondere Nation auswählte, schloß er mit dem Volk einen Bund und sagte: „Wenn ihr meiner Stimme genau gehorchen und meinen Bund wirklich halten werdet, dann werdet ihr bestimmt mein besonderes Eigentum aus allen anderen Völkern werden, denn die ganze Erde gehört mir. Und ihr, ihr werdet mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation werden“ (2. Mose 19:5, 6). Auf der Grundlage des Gesetzesbundes war Israel das besondere Volk Jehovas. Aber wie sollte sich die Verheißung in bezug auf ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation erfüllen?

      8 Solange Israel treu war, erkannte es die Souveränität Jehovas an und betrachtete ihn als seinen König (Jesaja 33:22). Israel war somit ein Königreich. Doch wie später offenbart wurde, sollte die Verheißung in bezug auf ein „Königreich“ noch mehr bedeuten. Wenn die Israeliten dem Gesetz Jehovas gehorchten, waren sie außerdem rein, getrennt von den Nachbarnationen. Sie bildeten eine heilige Nation (5. Mose 7:5, 6). War Israel ein Königreich von Priestern? Nun, in Israel wurde der Stamm Levi für den Tempeldienst abgesondert, und zu diesem Stamm gehörte auch die levitische Priesterschaft. Als das mosaische Gesetz eingeführt wurde, nahm man die männlichen Leviten im Austausch gegen den Erstgeborenen jeder nichtlevitischen Familie (2. Mose 22:29; 4. Mose 3:11-16, 40-51).a Auf diese Weise war sozusagen jede Familie in Israel im Tempeldienst vertreten. Dadurch kam die Nation dem Zustand am nächsten, eine Priesterschaft zu sein. Auf jeden Fall vertrat Israel Jehova vor den anderen Nationen. Jeder Ausländer, der den wahren Gott anbeten wollte, mußte das in Gemeinschaft mit Israel tun (2. Chronika 6:32, 33; Jesaja 60:10).

      9. Was veranlaßte Jehova, das Nordreich Israel zu verwerfen, ‘daß es ihm nicht als Priester diente’?

      9 Nach dem Tod Salomos spaltete sich Gottes Volk in das Nordreich Israel unter König Jerobeam und in das Südreich Juda unter König Rehabeam. Da sich der Tempel, der Mittelpunkt der reinen Anbetung, im Gebiet von Juda befand, führte Jerobeam eine unzulässige Form der Anbetung ein, indem er in seinem Staatsgebiet Darstellungen von Kälbern aufstellen ließ. Außerdem begann er, „ein Höhenhaus herzurichten und Priester aus dem allgemeinen Volk zu machen, die nicht gerade von den Söhnen Levis waren“ (1. Könige 12:31). Das Nordreich versank noch mehr in der falschen Anbetung, als König Ahab seiner Frau Isebel, einer Ausländerin, gestattete, im Land die Baalsanbetung einzuführen. Schließlich sprach Jehova das Urteil über das rebellische Königreich. Durch Hosea ließ er sagen: „Mein Volk wird gewiß zum Schweigen gebracht werden, weil keine Erkenntnis da ist. Weil du selbst sogar die Erkenntnis verworfen hast, werde ich auch dich verwerfen, so daß du mir nicht als Priester dienst“ (Hosea 4:6). Bald darauf machten die Assyrer dem Nordreich Israel ein Ende.

      10. Inwiefern vertrat das Südreich Juda — solange es treu war — Jehova vor den Nationen?

      10 Was war mit dem Südreich Juda? In den Tagen Hiskias sagte Jehova durch Jesaja zu dessen Bewohnern: „Ihr seid meine Zeugen, ... ja mein Knecht, den ich erwählt habe, ... das Volk, das ich mir gebildet habe, damit es meinen Lobpreis erzählt“ (Jesaja 43:10, 21; 44:21). Solange das Südreich treu war, diente es dazu, den Nationen die Herrlichkeit Jehovas zu verkünden und gerechtgesinnte Menschen anzuziehen, die Jehova in seinem Tempel anbeten und die Dienste der rechtmäßigen levitischen Priesterschaft in Anspruch nehmen wollten.

  • Das „Israel Gottes“ und die „große Volksmenge“
    Der Wachtturm 1995 | 1. Juli
    • Die geistige Nation

      15. Was geschah, als sich das natürliche Israel weigerte, den Messias anzuerkennen?

      15 Das mosaische Gesetz sollte dazu dienen, Israel rein zu erhalten, es von den umliegenden Nationen abzugrenzen. Es diente allerdings noch einem weiteren Zweck. Der Apostel Paulus schrieb: „Das GESETZ [ist] unser Erzieher geworden, der zu Christus führt, damit wir zufolge des Glaubens gerechtgesprochen werden könnten“ (Galater 3:24). Doch leider ließen sich die meisten Israeliten nicht durch das Gesetz zu Christus führen (Matthäus 23:15; Johannes 1:11). Deshalb verwarf Jehova Gott die Nation und veranlaßte die Geburt des „Israels Gottes“. Außerdem ließ er an Nichtjuden die Einladung ergehen, vollwertige Bürger in dem neuen Israel zu werden (Galater 3:28; 6:16). An dieser neuen Nation findet die Verheißung Jehovas aus 2. Mose 19:5, 6 in bezug auf eine königliche Priesterschaft ihre wunderbare endgültige Erfüllung. Inwiefern?

      16, 17. Inwiefern sind gesalbte Christen auf der Erde „königlich“ und eine „Priesterschaft“?

      16 Petrus zitierte 2. Mose 19:6, als er an gesalbte Christen seiner Tage schrieb: „Ihr ... seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitz‘“ (1. Petrus 2:9). Was bedeutet das? Sind gesalbte Christen auf der Erde Könige? Nein, ihr Königtum liegt noch in der Zukunft (1. Korinther 4:8). Trotzdem sind sie insofern „königlich“, als sie für künftige königliche Vorrechte ausersehen wurden. Schon heute bilden sie eine Nation unter einem König, Jesus, der von dem großen Souverän, Jehova Gott, ernannt wurde. Paulus schrieb: „[Jehova] hat uns von der Gewalt der Finsternis befreit und uns in das Königreich des Sohnes seiner Liebe versetzt“ (Kolosser 1:13).

      17 Sind die gesalbten Christen auf der Erde eine Priesterschaft? In gewisser Hinsicht ja. Als Gemeinschaft dienen sie zweifellos in priesterlicher Funktion. Petrus machte das deutlich, als er sagte: „Ihr selbst ... [werdet] aufgebaut zu einem geistigen Haus für den Zweck einer heiligen Priesterschaft“ (1. Petrus 2:5; 1. Korinther 3:16). Heute bildet die Gesamtheit der gesalbten Christen den „treuen und verständigen Sklaven“, den Kanal zur Austeilung der geistigen Speise (Matthäus 24:45-47). Ähnlich wie im alten Israel muß jeder, der Jehova anbeten möchte, dies in Gemeinschaft mit den gesalbten Christen tun.

      18. Was ist die Hauptverantwortung der Versammlung der gesalbten Christen als Priesterschaft auf der Erde?

      18 Die gesalbten Christen haben außerdem von Israel das Vorrecht übernommen, unter den Nationen von der Größe Jehovas Zeugnis abzulegen. Als Petrus die gesalbten Christen als königliche Priesterschaft bezeichnete, hatte er das Predigtwerk im Sinn, wie der Kontext zeigt. In einem Zitat verband Petrus sogar die Verheißung Jehovas aus 2. Mose 19:6 mit den Worten, die Jehova gemäß Jesaja 43:21 an Israel gerichtet hatte, und zwar wie folgt: „[Ihr] seid ‚... eine königliche Priesterschaft ..., damit ihr die Vorzüglichkeiten‘ dessen ‚weit und breit verkündet‘, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht berufen hat“ (1. Petrus 2:9). In Übereinstimmung damit sprach Paulus in Verbindung mit der Verkündigung der Vorzüglichkeiten Jehovas von einem im Tempel dargebrachten Opfer. Er schrieb: „Durch ihn [Jesus] laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“ (Hebräer 13:15).

      Die Erfüllung im Himmel

      19. Welche endgültige, großartige Erfüllung hat die Verheißung, daß Israel ein Königreich von Priestern sein wird?

      19 Die Worte aus 2. Mose 19:5, 6 haben letztlich aber eine noch weit herrlichere Erfüllung. Wie es im Bibelbuch Offenbarung heißt, hörte der Apostel Johannes, daß Geschöpfe im Himmel auf diesen Bibeltext Bezug nahmen, als sie den auferweckten Jesus wie folgt priesen: „Du bist geschlachtet worden, und mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie sollen als Könige über die Erde regieren“ (Offenbarung 5:9, 10). Letztendlich bildet die königliche Priesterschaft das himmlische Königreich Gottes, die Regierungsgewalt, um die zu beten Jesus uns lehrte (Lukas 11:2). Alle 144 000 gesalbten Christen, die bis zum Ende treu bleiben, werden einen Anteil an dieser Königreichsvorkehrung haben (Offenbarung 20:4, 6). Welch eine wunderbare Erfüllung der vor so langer Zeit durch Moses ausgesprochenen Verheißung!

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