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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 15. 12. S. 29

Der Wert des Papyrus Nash

WIE läßt sich eine alte hebräische Bibelhandschrift genau datieren? Vor diesem Problem stand Dr. John C. Trever im Jahr 1948, als er zum ersten Mal die Jesaja-Rollen vom Toten Meer zu Gesicht bekam. Die Form der hebräischen Buchstaben faszinierte ihn. Er wußte, darin lag der Schlüssel, das Alter der Schriftrollen festzustellen. Aber womit konnte er sie vergleichen? Er zog den treffenden Schluß: nur mit der Schrift des Papyrus Nash. Weshalb? Worum handelt es sich bei dieser Handschrift, und woher stammt sie?

Der Papyrus Nash besteht nur aus vier Bruchstücken, die etwa 7,5 mal 12,5 Zentimeter groß sind, beschrieben mit 24 Zeilen eines hebräischen Textes. Benannt wurde der Papyrus nach W. L. Nash, Sekretär der Society of Biblical Archaeology, der ihn 1902 von einem ägyptischen Händler erwarb. S. A. Cooke veröffentlichte ihn im darauffolgenden Jahr in Proceedings, der Zeitschrift der Society of Biblical Archaeology. Man übergab ihn dann der Cambridge University Library (England), wo er bis heute aufbewahrt wird. Der Wert dieses Papyrusfragments liegt in seinem Alter. Er wird von Gelehrten auf das zweite oder erste Jahrhundert v. u. Z. datiert und war damals die älteste vorhandene hebräische Handschrift.

Dr. Trever verglich ein Farbdia des Papyrus Nash mit den ihm vorliegenden Rollen und untersuchte peinlich genau Form und Gestalt der einzelnen Buchstaben. Ohne Zweifel waren sie sehr ähnlich. Trotzdem kam es ihm schier unglaublich vor, anzunehmen, eine umfangreiche, erst kürzlich entdeckte Handschrift könne womöglich so alt sein wie der Papyrus Nash. Nach und nach stellte sich diese Vermutung jedoch als richtig heraus. Die Jesaja-Rollen vom Toten Meer stammen wirklich aus dem zweiten Jahrhundert v. u. Z.!

Inhalt des Papyrus Nash

Wie eine Analyse des Papyrus Nash ergibt, sind alle 24 Textzeilen unvollständig, das heißt, an beiden Seiten fehlen einige Buchstaben oder ein Wort. Er enthält Teile der Zehn Gebote aus 2. Mose, Kapitel 20 und einige Verse des 5. Buches Mose, Kapitel 5 und 6. Es handelt sich also nicht um eine normale Bibelhandschrift, sondern um einen gemischten Text für einen besonderen Zweck. Er war offensichtlich Teil einer Zusammenstellung zu Unterrichtszwecken, wodurch der Jude an seine Verpflichtungen Gott gegenüber erinnert werden sollte. Häufig wiederholt wurde darin das sogenannte Schma, eine Bibelstelle, die mit 5. Mose 6:4 beginnt, wo es heißt: „Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova.“

Das Tetragrammaton, JHWH („Jehova“), erscheint zweimal in der letzten Zeile des Papyrus in diesem Vers sowie an fünf anderen Stellen. Ein weiteres Mal erscheint es ohne den ersten Buchstaben.

Das Schma diente insbesondere dazu, „die Einzigartigkeit der Persönlichkeit Gottes“ hervorzuheben. Gemäß dem jüdischen Talmud (Berakhoth 13b) sollte das abschließende Wort, ʼEchádh („e i n“), beim Aussprechen durch Dehnen jeder Silbe besonders betont werden (W. O. E. Oesterley und G. H. Box). Dieses gedehnte ʼEchádh verkündete die Einzigartigkeit Gottes.

Heutzutage gibt es viele Handschriften, die dem Papyrus Nash ebenbürtig sind, insbesondere unter den Schriftrollen, die man in den Höhlen bei Qumran in der Gegend des Toten Meeres gefunden hat. Wie eine detaillierte Analyse bestätigt hat, datieren etliche dieser Handschriften aus dem ersten und dem zweiten Jahrhundert v. u. Z.a Zwar ist der Papyrus Nash nicht mehr die älteste vorhandene hebräische Handschrift, aber er ist immer noch von großem Interesse. Nach wie vor bleibt er die einzige in Ägypten gefundene hebräische Bibelhandschrift solch hohen Alters.

[Fußnote]

a Siehe Wachtturm vom 15. April 1991, Seite 10—13.

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