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  • Was ist verkehrt an der Liebe zum Geld?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 15. 2. S. 8-11

Was ist verkehrt an der Liebe zum Geld?

PAUL und Marya führten einen Supermarkt in einer ärmlichen Ortschaft in Afrika. Tag und Nacht arbeiteten sie hart und verdienten viel Geld. Nach einiger Zeit konnte Mary ein großes neues Haus, eingerichtet mit luxuriösen Möbeln, ihr eigen nennen. Paul konnte in einem Luxuswagen durch die Gegend fahren.

Eines Tages trat eine regierungsfeindliche Gruppe an Paul heran und verlangte von ihm, sie jeden Monat mit umgerechnet etwa 100 US-Dollar aus seinem Geschäftserlös zu unterstützen. Paul und Mary wollten in dieser politischen Auseinandersetzung für keine Seite Partei ergreifen und weigerten sich standhaft. Wegen ihrer neutralen Haltung verdächtigte man sie, von der Regierung finanziell unterstützt zu werden. Als Paul und Mary an einem Wochenende verreist waren, plünderte man ihren Laden und steckte ihr Auto und ihr schönes Haus in Brand.

In der Tat eine traurige Geschichte, doch was lernen wir daraus? Wie steht es um die Zukunft vieler, die hart gearbeitet haben, um reich zu werden, auch wenn sie nie von einem Unglück heimgesucht worden sind, das sie all ihrer Reichtümer beraubt hätte? Weshalb heißt es in der Bibel: „Die aber, die entschlossen sind, reich zu werden, fallen in Versuchung und in eine Schlinge und in viele unsinnige und schädliche Begierden, die die Menschen in Vernichtung und Verderben stürzen.“ (1. Timotheus 6:9)?

Eine ausgeglichene Ansicht über das Geld

Gemäß der Bibel muß ein echter Christ für die materiellen Bedürfnisse der von ihm abhängigen Angehörigen sorgen. Das kann manchmal durch Umstände wie Arbeitslosigkeit oder Krankheit erschwert werden. Ein Christ allerdings, der es vorsätzlich unterläßt, für seine Familie zu sorgen, hat „den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger“ (1. Timotheus 5:8).

In einigen ländlichen Gegenden leben die Menschen von dem, was der Boden hergibt, indem sie ihre eigenen Nahrungsmittel anbauen und Vieh züchten. Manche brauchen kaum Geld, weil sie alles, was sie zum Leben benötigen, im Tausch für Güter oder Dienstleistungen erhalten. Die weithin üblichste Methode, für die Familie zu sorgen, besteht jedoch darin, gegen Entgelt einer Beschäftigung nachzugehen. Mit dem verdienten Geld werden Lebensmittel und andere dem Wohlergehen der Familie dienende Dinge gekauft. Darüber hinaus kann Geld, wenn es sinnvoll angespart wird, in Notzeiten oder bei Unglücken einen gewissen Schutz bieten. Man kann damit beispielsweise eine medizinische Behandlung oder wichtige Reparaturen an seinem Haus finanzieren. Aus diesem Grund trifft die Bibel die realistische Feststellung, daß „Geld zum Schutz dient“ und „in allen Dingen eine Erwiderung findet“ (Prediger 7:12; 10:19).

Weil man mit Geld so viel anfangen kann, besteht die Gefahr, nach und nach die Macht des Geldes nicht mehr realistisch einzuschätzen. Ein Christ muß sich bewußt sein, welchen Grenzen das Geld im Vergleich zu wichtigeren Dingen unterliegt. So vergleicht die Bibel den Wert des Geldes etwa mit der von Gott kommenden Weisheit und sagt: „Weisheit dient zum Schutz, ebenso wie Geld zum Schutz dient; aber der Vorteil der Erkenntnis ist, daß die Weisheit ihre Besitzer am Leben erhält“ (Prediger 7:12). Inwiefern hat die von Gott kommende Weisheit diesen Vorteil gegenüber Geld?

Eine Lektion aus der Geschichte

Ereignisse, die sich im Jahr 66 u. Z. in Jerusalem zutrugen, veranschaulichen, welchen Vorteil die von Gott kommende Weisheit gegenüber dem Geld hat. Nachdem die Juden in Jerusalem die einfallenden römischen Heere zurückgedrängt hatten, glaubten sie offenbar, nun stünden ihre Geschäftsaussichten gut. Tatsächlich prägten sie zur Feier ihrer neuerworbenen Freiheit eigenes Geld. Die Münzen trugen hebräische Aufschriften wie „Für die Freiheit Zions“ und „Jerusalem, die Heilige“. Jedes Jahr prägten sie neue Münzen mit dem jeweiligen Prägungsdatum: „Jahr zwei“, „Jahr drei“ und „Jahr vier“. Archäologen gruben sogar einige wenige Münzen mit dem Prägungsdatum „Jahr fünf“ aus, das dem Jahr 70 u. Z. entspricht. Betrachteten die Judenchristen jenes neue jüdische Geld als verläßliches Zeichen für dauerhafte Freiheit?

Nein, denn sie hatten sich die weisen Worte ihres Herrn gemerkt. Jesus hatte die römische Invasion vorhergesagt, die im Jahr 66 u. Z. stattfand. Seine Nachfolger hatte er angewiesen, wenn es soweit wäre, sollten sie ‘aus der Mitte Jerusalems hinausgehen’ (Lukas 21:20-22). Wie die Geschichte bezeugt, befolgten die Judenchristen diese Anweisung genau. Offensichtlich verzichteten sie auf ihr Grundeigentum, ihre Besitztümer und auf geschäftliche Unternehmungen, als sie Jerusalem verließen. Vier Jahre später kehrten die römischen Heere zurück und belagerten die Stadt.

„Es war eine Menge Gold in der Stadt“, berichtet ein Augenzeuge, der Geschichtsschreiber Josephus. Indes konnte das viele Geld Jerusalem nicht vor der Hungersnot retten, die „immer schrecklicher wurde“; sie „raffte das Volk häuser- und familienweise dahin“. Einige verschluckten Goldstücke und versuchten, aus der Stadt zu fliehen. Doch sie wurden von ihren Feinden umgebracht, die ihnen den Bauch aufschlitzten, um an das Geld zu kommen. Josephus erklärt: „Für die Wohlhabenden war übrigens das Verbleiben in der Stadt ebenso verderblich wie die Flucht; denn unter dem Vorwand der Flucht wurde mancher um seines Vermögens willen umgebracht.“

Jerusalem wurde weniger als sechs Monate nach Beginn der Belagerung zerstört, und mehr als eine Million Einwohner starben durch die Hungersnot, die Pest oder das Schwert. Geldliebe hatte viele verblendet und in Vernichtung und Verderben gestürzt; den Judenchristen hingegen gelang es zu entrinnen, weil sie die Worte der Weisheit befolgt hatten.

Das war nicht der einzige Fall in der Geschichte, da den Menschen in einer Zeit der Not alles Geld nichts nützte. Welch ein grausamer Herr kann doch die Geldliebe sein! (Matthäus 6:24). Sie kann uns überdies auch unser gegenwärtiges Glück rauben.

Freuden, die man nicht mit Geld kaufen kann

Wenn jemand davon besessen ist, reich zu werden, macht ihn das womöglich vielen Freuden gegenüber blind, für die man nicht viel Geld braucht. Denken wir nur an ein glückliches Familienleben, echte Freunde, die Wunder der Natur, einen atemberaubend schönen Sonnenuntergang, ein eindrucksvolles Gewitter, den sternenübersäten Himmel, possierliche Streiche von Tieren oder die Blumen und Bäume in einem unberührten Wald.

Zugegeben, der eine oder andere Reiche hat vielleicht mehr Zeit, die genannten Freuden zu genießen, doch die meisten sind vollauf damit beschäftigt, ihren Wohlstand zu bewahren oder zu vergrößern. So seltsam es auch klingen mag — selbst wenn es ihnen nicht an Muße mangelt, bleibt doch häufig das Glück aus. Verhaltensforscher überrascht diese Erkenntnis. Thomas Wiseman fragt in seinem Buch The Money Motive—A Study of an Obsession (Motiv Geld — Studie einer Obsession): „Wie soll man es sich erklären, daß die Auswirkungen einer Sache, die sich so viele Menschen so sehnlich wünschen und die geradezu als Allheilmittel angesehen wird — hat man sie erst einmal erlangt —, von Enttäuschung bis zum seelischen Schock reichen?“

Was einem Reichen beispielsweise das Glücklichsein vergällen kann, ist die schwer zu beantwortende Frage, welche seiner „Freunde“ echte Freunde sind. Der reiche König Salomo machte die Erfahrung: „Wenn der guten Dinge viele werden, werden der sie Essenden gewiß viele“ (Prediger 5:11). Viele Reiche sind auch ängstlich darum besorgt, den Wert ihres Vermögens zu erhalten oder zu vergrößern. Diese Sorge bringt sie häufig um eine angenehme Nachtruhe. Die Bibel erklärt: „Süß ist der Schlaf des Dienenden, ungeachtet, ob es wenig oder viel sei, was er ißt; aber der Überfluß, der dem Reichen gehört, läßt ihn nicht schlafen“ (Prediger 5:12).

Die Geldliebe kann das Verhältnis zwischen Angehörigen und zwischen Freunden schädigen, weil sie jemand womöglich zu unehrlichen oder kriminellen Handlungen verleitet. Menschen, die das Geld lieben, werden oft zu Spielern. Leider stürzen sich viele in dem Verlangen, „nur noch ein Spiel“ zu machen, in Schulden. „Wenn sie mich erst aufsuchen“, bemerkte ein südafrikanischer Psychiater in bezug auf pathologische Spieler, „ist ihnen in der Regel nicht mehr zu helfen; sie haben ihre Arbeit, ihr Geschäft und ihr Zuhause verloren und sind häufig von ihrer Familie verlassen worden.“ Wie wahr sind doch die warnenden Worte der Bibel: „Ein Mann von treuen Taten wird viele Segnungen bekommen, aber wer hastig ist, Reichtum zu gewinnen, wird nicht unschuldig bleiben.“ (Sprüche 28:20)!

‘Er macht sich Flügel und entfliegt’

Die Geldliebe ist auch deshalb so gefährlich, weil sich menschliche Regierungen als unfähig erwiesen haben, in jeder Hinsicht zusammenzuarbeiten oder sicherzustellen, daß der Geldwert international stabil bleibt, und weil sie Konjunkturrückgänge, Wirtschaftskrisen und Börsenzusammenbrüche nicht verhindern konnten. Betrug, Diebstahl und Inflation bestätigen ebenfalls, wie zutreffend die inspirierten Worte sind: „Mühe dich nicht, Reichtum zu gewinnen. Laß ab von deinem eigenen Verständnis. Hast du deine Augen darauf hinfliegen lassen, da er doch nichts ist? Denn ganz bestimmt macht er sich Flügel gleich denen eines Adlers und entfliegt den Himmeln zu“ (Sprüche 23:4, 5).

Inflation — dieses Problem ist keinesfalls auf arme Länder beschränkt. Zu Anfang unseres Jahrhunderts wurden die Industrienationen in Mitteleuropa von galoppierender Inflation heimgesucht. Vor dem Ersten Weltkrieg war zum Beispiel eine deutsche Reichsmark etwa genausoviel wert wie ein britischer Shilling, ein französischer Franc oder eine italienische Lira. Zehn Jahre später hatten Shilling, Franc und Lira einen Gegenwert von 1 000 000 000 000 Reichsmark. Wie wirkt sich eine drastische Geldentwertung auf die Menschen in einer wohlhabenden Gesellschaft aus? „Nach dem zu urteilen, was sich Anfang der 20er Jahre in den besiegten Mittelmächten zutrug“, sagt Adam Fergusson in dem Buch When Money Dies (Wenn das Geld stirbt), „entfesselt ... [ein Währungssturz] Habgier, Gewalt, Unglück und Haß — hervorgerufen weitgehend durch Furcht — in einem Ausmaß, wie es keine Gesellschaftsordnung unversehrt und unverändert überstehen kann.“

Im Jahr 1923 legte Deutschland den Wert seiner Währung neu fest, indem 12 Nullen gestrichen wurden, so daß 1 000 000 000 000 alter Reichsmark plötzlich einer einzigen neuen Reichsmark entsprachen. Damit ließ sich zwar die Inflation aufhalten, aber es hatte andere katastrophale Folgen. Fergusson erklärt: „Die Wiederherstellung der Geldwertstabilität, die Tausende in den Ruin trieb, Millionen um ihren Lebensunterhalt brachte und die Hoffnungen weiterer Millionen zerstörte, forderte mittelbar einen noch viel schrecklicheren Preis, den die ganze Welt zahlen mußte.“ Offenbar hatte der Autor dabei den Aufstieg des Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg im Sinn.

In einer Zeit weltweiter wirtschaftlicher Instabilität sollte die Tatsache, daß ein hohes Bankkonto so vielen in der Vergangenheit rein gar nichts genutzt hat, eine eindringliche Warnung sein. Selbst der Sohn Gottes sagte warnend, das Geld würde versagen, und bestimmt hat sich das nur zu oft bewahrheitet (Lukas 16:9). Der größte und umfassendste Währungszusammenbruch wird jedoch eintreten, wenn Jehova Gott sein Urteil an der gegenwärtigen bösen Welt vollstreckt. „Wertvolle Dinge werden am Tag des Zornausbruchs von keinem Nutzen sein, Gerechtigkeit aber wird vom Tod befreien“ (Sprüche 11:4).

Wie wichtig ist es daher für jeden von uns, sich anzustrengen, vor unseren echten Freunden, Jehova Gott und Jesus Christus, einen gerechten Stand zu bewahren!

Die Quelle dauerhaften Glücks

Paul und Mary, die anfangs erwähnt wurden, waren Zeugen Jehovas. Viele Jahre lang hatten sie als Evangeliumsverkündiger im Vollzeitdienst gestanden. Ihr Verlangen nach Reichtum veranlaßte sie indes, die Zusammenkünfte der Christenversammlung nicht mehr zu besuchen, und sie hörten auf, öffentlich mit anderen über ihren Glauben zu sprechen. Doch sie kamen wieder zur Besinnung. „Jetzt erkenne ich, wie unsinnig es war, meine ganze Zeit und Kraft für etwas einzusetzen, was innerhalb weniger Minuten in Rauch aufgehen kann“, sagte Mary, nachdem sie bestohlen und ihr Zuhause verwüstet worden war. Glücklicherweise lernte jenes Ehepaar diese Lektion, bevor es zu spät war. Ja, der größte Schaden, den die Geldliebe anrichten kann, besteht darin, jemand der Anerkennung Jehovas und Jesu zu berauben sowie eines guten Verhältnisses zu ihnen. Welche Hoffnung hätten wir ohne diese Freunde, das Ende der bösen Welt zu überleben und die verheißene neue Welt der Gerechtigkeit zu erleben? (Matthäus 6:19-21, 31-34; 2. Petrus 3:13).

Ganz gleich, ob du dich für arm oder reich hältst — hüte dich davor, eine Liebe zum Geld zu entwickeln. Arbeite darauf hin, den größten Schatz zu erlangen und zu behalten: einen anerkannten Stand vor Jehova Gott. Dies wird dir gelingen, wenn du der dringenden Aufforderung ständige Aufmerksamkeit schenkst: „Der Geist und die Braut sagen fortwährend: ‚Komm!‘ Und jeder, der es hört, sage: ‚Komm!‘ Und jeder, den dürstet, komme; jeder, der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei“ (Offenbarung 22:17).

[Fußnote]

a Namen wurden geändert.

[Bilder auf Seite 8, 9]

Vorder- und Rückseite einer Münze mit der Aufschrift „Jahr zwei“, die zur Zeit des jüdischen Aufstands geprägt wurde

[Bildnachweis]

Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.

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