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  • Sich von niemandem nützliche Gewohnheiten verderben lassen
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1993
w93 1. 8. S. 15-20

Sich von niemandem nützliche Gewohnheiten verderben lassen

„Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. KORINTHER 15:33).

1, 2. (a) Was empfand der Apostel Paulus für die Christen in Korinth, und warum? (b) Mit welchem speziellen Rat werden wir uns beschäftigen?

WELCH eine starke Gefühlsregung die elterliche Liebe doch ist! Sie veranlaßt Eltern, sich für ihre Kinder aufzuopfern, sie zu belehren und ihnen Rat zu geben. Der Apostel Paulus war wahrscheinlich kein buchstäblicher Vater, aber er schrieb an die Christen in Korinth: „Obwohl ihr zehntausend Erzieher in Christus haben mögt, habt ihr bestimmt nicht viele Väter; denn in Christus Jesus bin ich durch die gute Botschaft euer Vater geworden“ (1. Korinther 4:15).

2 Es war schon einige Zeit her, daß Paulus in Korinth gewesen war, wo er Juden und Griechen gepredigt hatte. Er war an der Gründung der Versammlung in Korinth beteiligt gewesen. Für die Korinther war Paulus wie ein Vater, auch wenn er in einem anderen Brief seine Fürsorge mit der einer nährenden Mutter verglich (1. Thessalonicher 2:7). Gleich einem liebevollen fleischlichen Vater ermahnte Paulus seine geistigen Kinder. Wir können aus dem väterlichen Rat Nutzen ziehen, der den Christen in Korinth gegeben wurde: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33). Warum schrieb Paulus das an die Korinther? Wie können wir diesen Rat befolgen?

Rat für sie und für uns

3, 4. Was wissen wir über Korinth und dessen Einwohner im ersten Jahrhundert?

3 Der griechische Geograph Strabo schrieb im ersten Jahrhundert: „Korinthus nennt der Dichter ‚das reiche‘ wegen seines Handels; denn an der Landenge gelegen und Herr zweier Häfen, von denen einer Asien, der andre Italien zugekehrt ist ..., und macht den so weit von einander entfernten Völkern den gegenseitigen Austausch der Waaren leicht.“ Alle zwei Jahre lockten die berühmten Isthmischen Spiele große Menschenmassen nach Korinth.

4 Was für Menschen lebten in dieser Stadt, die sowohl ein Verwaltungszentrum als auch das Zentrum des sinnlichen Aphroditekults war? Professor T. S. Evans erklärte: „Die Einwohnerzahl betrug etwa 400 000. Es war eine Gesellschaft mit hoher Kultur, aber mit laxer, ja sogar anstößiger Moral. ... Die griechischen Einwohner Achaias zeichneten sich durch intellektuelle Rastlosigkeit und ein fieberhaftes Verlangen nach Neuigkeiten aus. ... Ihr Egoismus bildete den Zündstoff für die Fackel des Sektierertums.“

5. Welcher Gefahr waren die Brüder in Korinth ausgesetzt?

5 Im Laufe der Zeit kam es selbst in der Versammlung zu Spaltungen, weil manche zu eigensinniger Spekulation neigten (1. Korinther 1:10-31; 3:2-9). Eines der Hauptprobleme war, daß einige sagten, „es gebe keine Auferstehung der Toten“ (1. Korinther 15:12; 2. Timotheus 2:16-18). Ungeachtet dessen, was sie nun genau glaubten (oder nicht glaubten), mußte Paulus sie zurechtweisen, und zwar durch den klaren Nachweis dafür, daß Christus „von den Toten auferweckt worden“ war. Christen konnten somit darauf vertrauen, daß Gott „den Sieg durch unseren Herrn Jesus Christus“ geben würde (1. Korinther 15:20, 51-57). Wäre dieser sektiererische Geist eine Gefahr für dich gewesen, wenn du dort gelebt hättest?

6. Auf wen war der Rat gemäß 1. Korinther 15:33 vor allem anzuwenden?

6 In Verbindung mit den unumstößlichen Beweisen dafür, daß die Toten auferweckt werden, sagte Paulus den Korinthern: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ Dieser Rat zielte auf diejenigen ab, die zwar mit der Versammlung verbunden waren, aber die Lehre von der Auferstehung ablehnten. Waren sie sich einfach nur unsicher, weil sie einen Gedanken nicht verstanden? (Vergleiche Lukas 24:38.) Nein. Wenn Paulus schrieb: „Einige unter euch sagen, es gebe keine Auferstehung der Toten“, dann brachten die Betreffenden zum Ausdruck, daß sie anderer Meinung waren, wodurch sie der Abtrünnigkeit zuneigten. Paulus war sich durchaus bewußt, daß sie die guten Gewohnheiten und Gedanken anderer verderben konnten (Apostelgeschichte 20:30; 2. Petrus 2:1).

7. In Verbindung womit müßten wir 1. Korinther 15:33 beachten?

7 Wie können wir den Rat des Paulus befolgen, den er in bezug auf Gesellschaft gab? Er wollte damit nicht sagen, daß wir jemandem in der Versammlung nicht mehr helfen sollten, dem es schwerfällt, einen Bibeltext oder eine biblische Lehre zu verstehen. In Judas 22, 23 werden wir sogar aufgefordert, aufrichtigen Personen, die Zweifel dieser Art hegen, barmherzigerweise zu helfen (Jakobus 5:19, 20). Der väterliche Rat des Paulus ist gewiß dann zu beachten, wenn jemand ständig Einwände gegen eine verbürgte biblische Wahrheit vorbringt oder immer wieder skeptische oder negative Äußerungen macht. Die Gesellschaft solcher Menschen sollten wir meiden. Würde jemand offenkundig abtrünnig, müßten natürlich die geistigen Hirten handeln, um die Herde zu schützen (2. Timotheus 2:16-18; Titus 3:10, 11).

8. Wie können wir mit Unterscheidungsvermögen handeln, wenn jemand eine biblische Lehre ablehnt?

8 Die väterlichen Worte, die Paulus gemäß 1. Korinther 15:33 äußerte, sind auch auf Personen außerhalb der Christenversammlung anwendbar, die falsche Lehren fördern. Inwiefern könnten wir mit ihnen Gemeinschaft pflegen? Es könnte geschehen, wenn wir nicht unterscheiden würden zwischen den Menschen, denen geholfen werden kann, die Wahrheit kennenzulernen, und denjenigen, die lediglich auf eine Kontroverse aus sind, um eine falsche Lehre zu verteidigen. In unserem Zeugniswerk mögen wir beispielsweise einer Person begegnen, die einen Gedanken ablehnt, aber bereit ist, sich weiter darüber zu unterhalten (Apostelgeschichte 17:32-34). Das allein muß noch kein Problem darstellen, denn wir erklären jedem, dem daran gelegen ist, gern die biblische Wahrheit und besuchen ihn auch wieder, um überzeugende Beweise darzulegen (1. Petrus 3:15). Einige mögen jedoch gar nicht daran interessiert sein, die biblische Wahrheit kennenzulernen.

9. Wie sollten wir reagieren, wenn man unsere Glaubenslehren angreift?

9 Manche Menschen sind bereit, stundenlang zu diskutieren, und das Woche für Woche — jedoch nicht, weil sie die Wahrheit suchen. Sie möchten lediglich den Glauben anderer untergraben und mit ihrer eigenen vermeintlichen Bildung auf dem Gebiet des Hebräischen, des Griechischen oder der Evolutionswissenschaft angeben. Einige Zeugen Jehovas, die auf solche Personen gestoßen sind, haben sich herausgefordert gefühlt und verbrachten aufgrund dessen viel Zeit mit ihnen, während der es hauptsächlich um falsche religiöse Vorstellungen, Philosophie oder wissenschaftlichen Irrtum ging. Beachtenswerterweise ließ sich Jesus nicht auf so etwas ein, obwohl er aus Debatten mit den religiösen Führern, die in Hebräisch oder Griechisch geschult waren, gewiß als Sieger hervorgegangen wäre. Wurde Jesus herausgefordert, antwortete er kurz und wandte seine Aufmerksamkeit wieder den demütigen Menschen, den wahren Schafen, zu (Matthäus 22:41-46; 1. Korinther 1:23 bis 2:2).

10. Warum sollten Christen, die über Computer Zugang zu elektronischen Briefkästen haben, Vorsicht walten lassen?

10 Durch die moderne Computertechnik ergeben sich weitere Möglichkeiten für schlechte Gesellschaft. Einige Firmen bieten gegen Bezahlung an, daß jemand, der über einen Computer und ein Telefon verfügt, eine Botschaft an elektronische Briefkästen senden kann; diese Botschaft ist dann allen Teilnehmern zugänglich. Auf diesem Wege sind schon sogenannte elektronische Debatten über religiöse Themen geführt worden. Ein Christ könnte in solche Debatten hineingezogen werden und gegebenenfalls viele Stunden mit einer Person verbringen, die abtrünnige Gedanken vertritt und möglicherweise aus der Versammlung ausgeschlossen wurde. Die Anweisung in 2. Johannes 9-11 unterstreicht den väterlichen Rat des Paulus, sich vor schlechter Gesellschaft zu hüten.a

Sich davor hüten, irregeführt zu werden

11. Welche Möglichkeit bot sich aufgrund der wirtschaftlichen Situation in Korinth?

11 Wie bereits erwähnt, war Korinth ein Handelszentrum mit zahlreichen Läden und Werkstätten (1. Korinther 10:25). Viele, die zu den Isthmischen Spielen kamen, wohnten in Zelten, und während des Ereignisses verkauften Händler ihre Waren an transportablen Buden oder überdachten Ständen. (Vergleiche Apostelgeschichte 18:1-3.) Deshalb konnte Paulus dort als Zeltmacher Arbeit finden. Und er konnte seinen Arbeitsplatz zur Förderung der guten Botschaft nutzen. Professor J. Murphy-O’Connor schreibt: „Eine Werkstatt in einer geschäftigen Markthalle ... an einer verkehrsreichen Straße gewährte Paulus nicht nur, Kontakt mit Mitarbeitern und Kunden aufzunehmen, sondern auch mit den Menschen, die draußen vorbeiströmten. In nicht so geschäftigen Zeiten mag er in der Tür gestanden und diejenigen angesprochen haben, von denen er annahm, sie würden zuhören ... Man kann sich gut vorstellen, daß er aufgrund seiner dynamischen Persönlichkeit und seiner glühenden Überzeugung in der Gegend schnell zu einem ‚Original‘ wurde, was wiederum die Neugierigen angelockt haben mag, und zwar nicht nur die Müßiggänger, sondern auch die wirklich Suchenden. ... Verheiratete Frauen, die von ihm gehört hatten, konnten ihn mit ihren Dienerinnen unter dem Vorwand, etwas kaufen zu wollen, aufsuchen. In Zeiten der Bedrängnis, wenn Verfolgung drohte oder wenn es lediglich zu Belästigungen kam, konnten Gläubige als Kunden zu ihm kommen. Durch die Werkstatt kam er auch mit städtischen Beamten in Berührung.“

12, 13. Inwiefern kann 1. Korinther 15:33 den Arbeitsplatz betreffen?

12 Paulus wird sich allerdings bewußt gewesen sein, daß es auch am Arbeitsplatz „schlechte Gesellschaft“ geben kann. Das sollte auch uns klar sein. Bezeichnenderweise erwähnte Paulus, daß manche Leute folgende Einstellung vertraten: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben“ (1. Korinther 15:32). Gleich im Anschluß gab er den väterlichen Rat: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ Inwiefern können der Arbeitsplatz und das Genußstreben Gefahrenquellen sein?

13 Christen möchten freundliche Arbeitskollegen sein, und viele Erfahrungen zeigen, wie wirkungsvoll man durch Freundlichkeit den Weg zum Zeugnisgeben bahnen kann. Ein Arbeitskollege könnte die Freundlichkeit jedoch fälschlicherweise als Einladung zu gemeinsamen Unternehmungen werten. Er (oder sie) mag einen gelegentlich zum Mittagessen, auf einen kurzen Drink nach der Arbeit oder zu irgendeiner Freizeitgestaltung am Wochenende einladen. Die Person mag freundlich und anständig erscheinen, und die Einladung mag offenbar ohne Hintergedanken erfolgen. Doch Paulus rät uns: „Laßt euch nicht irreführen.“

14. Wie sind einige Christen durch die Gesellschaft, die sie pflegten, irregeführt worden?

14 Einige Christen sind trotzdem irregeführt worden. Sie entwickelten allmählich eine nachlässige Einstellung, was die Gesellschaft von Arbeitskollegen betraf. Der Auslöser mag das gemeinsame Interesse an einer Sportart oder an einem Hobby gewesen sein. Vielleicht war ein Nichtchrist am Arbeitsplatz außergewöhnlich freundlich und rücksichtsvoll, was dazu führte, daß man immer mehr Zeit mit dem Betreffenden verbrachte und seine Gesellschaft sogar der von gewissen Personen aus der Versammlung vorzog. Dann versäumte man aufgrund dieser Verbindung vielleicht einmal eine Zusammenkunft. Möglicherweise kam man erst so spät nachts wieder nach Hause, daß man sich am nächsten Morgen nicht wie gewohnt am Predigtdienst beteiligte. Und unversehens hatte man sich einen Film oder ein Video jener Art angesehen, die Christen normalerweise ablehnen. „Ach, das wird mir doch nicht passieren!“ mögen wir denken. Aber die meisten, die irregeführt worden sind, haben zunächst wahrscheinlich genauso reagiert. Wir müssen uns fragen: „Bin ich wirklich entschlossen, den von Paulus gegebenen Rat zu befolgen?“

15. Welche ausgeglichene Einstellung sollten wir gegenüber Nachbarn haben?

15 Was wir gerade mit Bezug auf den Arbeitsplatz betrachtet haben, trifft ebenso auf die Gesellschaft mit Nachbarn zu. Die Christen im alten Korinth hatten sicher ebenfalls Nachbarn. Mancherorts ist es normal, Nachbarn gegenüber recht freundlich und hilfsbereit zu sein. Auf dem Land mögen sich die Nachbarn aufgrund der Abgeschiedenheit aufeinander verlassen. In manchen Kulturkreisen sind auch die Familienbande sehr stark, und man lädt einander deshalb oft zum Essen ein. Wie Jesus zeigte, ist offensichtlich eine ausgeglichene Ansicht wichtig (Lukas 8:20, 21; Johannes 2:12). Sind wir in unserem Umgang mit unseren Nachbarn und unseren Verwandten geneigt, genauso weiterzumachen wie seinerzeit, bevor wir Christen wurden? Sollten wir nicht statt dessen über unseren Umgang wachen und bewußt angemessene Grenzen festlegen?

16. Wie sind Jesu Worte gemäß Matthäus 13:3, 4 zu verstehen?

16 Jesus verglich das Wort vom Königreich einmal mit Samenkörnern, von denen einige „den Weg entlang [fielen], und die Vögel kamen und fraßen sie auf“ (Matthäus 13:3, 4, 19). Damals war der Erdboden am Wegesrand hart, da viele darüber liefen. Genauso verhält es sich mit manchen Menschen. In ihrem Leben dreht sich alles um Verwandte, Nachbarn und andere, die kommen und gehen und sie beschäftigt halten. Dadurch wird sozusagen der Boden ihres Herzens festgetreten, was es dem Samen der Wahrheit erschwert, Wurzeln zu schlagen. Eine ähnliche Verhärtung könnte in jemandem vor sich gehen, der bereits ein Christ ist.

17. Wie könnte sich die Gesellschaft mit Nachbarn und anderen auf uns auswirken?

17 Weltliche Nachbarn und Verwandte mögen freundlich und hilfsbereit sein, allerdings noch nie Interesse an geistigen Dingen oder Liebe zur Gerechtigkeit gezeigt haben (Markus 10:21, 22; 2. Korinther 6:14). Ein Christ zu sein bedeutet nicht, daß man unfreundlich ist und kein gutnachbarliches Verhältnis wünscht. Jesus riet uns, echtes Interesse an anderen zu haben (Lukas 10:29-37). Doch der Rat des Paulus, in bezug auf unsere Gesellschaft vorsichtig zu sein, ist ebenfalls inspiriert und notwendig. Wenn wir den zuerst genannten Rat befolgen, dürfen wir den anderen trotzdem nicht außer acht lassen. Würden wir nicht beide Grundsätze im Sinn behalten, könnten unsere Gewohnheiten beeinflußt werden. Wie sehen unsere Gewohnheiten aus im Vergleich zu denen unserer Nachbarn und Verwandten, was die Ehrlichkeit und das Befolgen der Gesetze des Cäsars betrifft? Wenn es um die Zahlung von Steuern geht, mögen sie zum Beispiel die Ansicht vertreten, es sei gerechtfertigt, ja für das Überleben sogar unerläßlich, ein geringeres Einkommen oder einen geringeren Gewinn anzugeben. Sie mögen uns ihre Ansichten bei einem „Kaffeeklatsch“ oder bei einem kurzen Besuch überzeugend darlegen. Welche Auswirkungen mag das auf unser Denken und auf unsere ehrlichen Gewohnheiten haben? (Markus 12:17; Römer 12:2). „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“

Die Gewohnheiten Jugendlicher bilden keine Ausnahme

18. Warum findet 1. Korinther 15:33 auch auf Jugendliche Anwendung?

18 Junge Menschen werden in besonderer Weise durch das beeinflußt, was sie sehen und hören. Haben wir nicht auch schon Kinder beobachtet, deren Gesten oder deren Auftreten sehr dem ihrer Eltern oder ihrer Geschwister ähnelt? Es sollte uns daher nicht überraschen, daß Spielkameraden oder Mitschüler einen wesentlichen Einfluß auf Kinder ausüben. (Vergleiche Matthäus 11:16, 17.) Wollten wir uns einbilden, unsere Söhne oder unsere Töchter würden unbeeinflußt bleiben, wenn sie von Jugendlichen umgeben sind, die respektlos über ihre Eltern sprechen? Was geschieht, wenn sie des öfteren hören, wie andere Jugendliche obszöne Worte gebrauchen? Was ist, wenn sich die Gleichaltrigen in der Schule oder in der Nachbarschaft für eine neue Schuhmode oder eine bestimmte Art des Schmucks begeistern? Sollten wir glauben, daß junge Christen für solche Einflüsse unempfänglich sind? Sprach Paulus davon, daß für 1. Korinther 15:33 eine Altersuntergrenze gilt?

19. Was sollten Eltern ihren Kindern einprägen?

19 Habt ihr Eltern diesen Rat im Sinn, wenn ihr mit euren Kindern argumentiert und sie betreffend etwas entscheidet? Es wird wahrscheinlich eine Hilfe sein, euch bewußtzumachen, daß hiermit keineswegs gesagt werden soll, alle anderen Jugendlichen, mit denen eure Kinder in der Nachbarschaft oder in der Schule zu tun haben, würden nichts taugen. Einige von ihnen mögen wie manche eurer Nachbarn, Verwandten oder Arbeitskollegen nett und anständig sein. Helft euren Kindern, das zu erkennen sowie zu begreifen, daß ihr ausgeglichen seid bei der Beachtung des weisen, väterlichen Rates, den Paulus den Korinthern gab. Wenn sie verstehen, wie ihr die Dinge abwägt, wird es ihnen leichter fallen, euch darin nachzuahmen (Lukas 6:40; 2. Timotheus 2:22).

20. Welcher Herausforderung müßt ihr Jugendlichen euch stellen?

20 Ihr jungen Leute solltet unbedingt verstehen, wie der Rat des Paulus in die Tat umzusetzen ist, und zwar aus der Erkenntnis heraus, daß dies für jeden Christen, ob jung oder alt, wichtig ist. Das wird nicht einfach sein, aber warum sich nicht bewußt dieser Herausforderung stellen? Seid euch über eines im klaren: Auch wenn ihr manche Jugendliche von Kindheit an kennen mögt, bedeutet das keineswegs, daß sie eure Gewohnheiten — jene Gewohnheiten, die ihr als christliche Jugendliche heranbildet — nicht beeinflussen oder nicht verderben können (Sprüche 2:1, 10-15).

Positive Schritte zum Schutz unserer Gewohnheiten

21. (a) Welches Bedürfnis haben wir, was Gesellschaft betrifft? (b) Warum können wir davon ausgehen, daß manche Gesellschaft gefährlich ist?

21 Wir alle brauchen Gesellschaft. Aber wir dürfen niemals außer acht lassen, daß uns unsere Gesellschaft beeinflussen kann — zum Guten wie zum Schlechten. Das war schon bei Adam der Fall und auch bei allen anderen, die seitdem gelebt haben. Zum Beispiel genoß Josaphat, ein guter König von Juda, Jehovas Gunst und Segen. Doch nachdem er seinem Sohn gestattet hatte, die Tochter König Ahabs von Israel zu heiraten, begann er mit Ahab Gemeinschaft zu pflegen. Diese schlechte Gesellschaft kostete Josaphat beinahe das Leben (2. Könige 8:16-18; 2. Chronika 18:1-3, 29-31). Wenn wir in bezug auf unsere Gesellschaft unkluge Entscheidungen treffen, kann das genauso gefährlich sein.

22. Was sollten wir uns zu Herzen nehmen, und warum?

22 Wir wollen uns daher den liebevollen Rat des Paulus aus 1. Korinther 15:33 zu Herzen nehmen. Das sind nicht einfach nur Worte, die wir schon so oft gehört haben mögen, daß wir sie auswendig können. Sie zeigen die väterliche Zuneigung, die Paulus zu seinen Brüdern und Schwestern in Korinth hatte und im erweiterten Sinne auch zu uns. Und zweifellos beinhalten sie einen Rat, der von unserem himmlischen Vater stammt, denn er wünscht, daß unsere Anstrengungen von Erfolg gekrönt sind (1. Korinther 15:58).

[Fußnote]

a Eine andere Gefahr in Verbindung mit solchen Briefkästen ist die Versuchung, urheberrechtlich geschützte Programme oder Publikationen ohne Lizenz der ursprünglichen Eigentümer oder Autoren zu speichern, wodurch man mit internationalen Urheberrechtsgesetzen in Konflikt kommen würde (Römer 13:1).

Kannst du dich erinnern?

◻ Aus welchem speziellen Grund schrieb Paulus das, was in 1. Korinther 15:33 steht?

◻ Wie können wir den Rat des Paulus am Arbeitsplatz befolgen?

◻ Welche ausgeglichene Ansicht sollten wir gegenüber Nachbarn haben?

◻ Warum ist der Rat aus 1. Korinther 15:33 besonders für Jugendliche passend?

[Bild auf Seite 17]

Paulus nutzte seinen Arbeitsplatz zur Förderung der guten Botschaft

[Bild auf Seite 18]

Andere Jugendliche können deine christlichen Gewohnheiten verderben

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