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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1999
w99 15. 8. S. 19-24

Jehova bereitet den Weg

„Diese gute Botschaft vom Königreich wird ... gepredigt werden“ (MATTHÄUS 24:14).

1. Was ist durch das Predigtwerk im 1. und im 20. Jahrhundert erreicht worden?

WEIL Jehova ein Gott der Liebe ist, ist es sein Wille, daß „alle Arten von Menschen gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2:4). Das setzt einen internationalen Predigt- und Lehrfeldzug voraus. Im 1. Jahrhundert machte diese Predigttätigkeit die Christenversammlung zu einer „Säule und Stütze der Wahrheit“ (1. Timotheus 3:15). Später trat eine lange Zeit der Abtrünnigkeit ein, in der das Licht der Wahrheit verdunkelt wurde. In jüngerer Zeit, während der „Zeit des Endes“, strömt die „wahre Erkenntnis“ wieder über, und die biblische Hoffnung auf ewige Rettung erreicht Millionen von Menschen (Daniel 12:4).

2. Was hat Jehova in Verbindung mit der Predigttätigkeit getan?

2 Trotz der unerbittlichen Anstrengungen Satans, Gottes Vorsatz zu vereiteln, ist die Predigttätigkeit im 1. wie im 20. Jahrhundert erstaunlich erfolgreich durchgeführt worden. Das erinnert an eine Prophezeiung Jesajas. Er schrieb mit Bezug auf die Rückkehr der Juden aus dem Exil nach Juda im 6. Jahrhundert v. u. Z.: „Jedes Tal werde erhöht, und jeder Berg und Hügel werde erniedrigt. Und der höckerige Boden soll ebenes Land werden und der holprige Boden eine Talebene“ (Jesaja 40:4). Jehova hat auch den Weg bereitet und geebnet für die großen Predigtfeldzüge im 1. und im 20. Jahrhundert.

3. Wieso kann Jehova seine Vorsätze verwirklichen?

3 Das bedeutet jedoch nicht, daß Jehova sämtliche Entwicklungen auf der Erde direkt beeinflußt hat, um das Predigen der guten Botschaft zu fördern; genausowenig bedeutet es, daß Jehova sein Vorherwissen einsetzte, um bis in alle Einzelheiten zu erfahren, was geschehen würde. Es stimmt zwar, daß es ihm möglich ist, künftige Ereignisse vorauszusehen und zu beeinflussen (Jesaja 46:9-11). Aber er kann auf Entwicklungen auch dann reagieren, wenn sie eintreten. Wie ein erfahrener Hirte, der weiß, wie er seine Herde zu führen und zu schützen hat, leitet Jehova sein Volk. Er führt es zur Rettung, indem er dessen Geistiggesinntsein schützt, und veranlaßt es, Umstände und Entwicklungen zu nutzen, die das Predigen der guten Botschaft weltweit fördern (Psalm 23:1-4).

Eine schwierige Aufgabe

4, 5. Warum ist das Predigen der guten Botschaft eine Herausforderung?

4 Wie die Errichtung der Arche in den Tagen Noahs hat sich das Königreichspredigtwerk sowohl im 1. Jahrhundert als auch in der Neuzeit als gewaltiges Unterfangen erwiesen. Die Aufgabe, alle Nationen mit irgendeiner Botschaft zu erreichen, ist schon schwierig genug, aber die den Christen gestellte Aufgabe erwies sich als besondere Herausforderung. Im 1. Jahrhundert war die Zahl der Jünger relativ klein. Jesus, ihren Führer, hatte man als angeblichen Aufrührer hingerichtet. Die jüdische Religion war seit langem von Bestand, und in Jerusalem befand sich ihr prächtiger Tempel. Die nichtjüdischen Religionen im Mittelmeerraum waren ebenfalls fest etabliert, sie hatten ihre Tempel und ihre Priester. Ähnlich verhielt es sich, als im Jahr 1914 die „Zeit des Endes“ begann: Die Zahl der gesalbten Christen war klein, andere Religionen, die beanspruchten, Gott zu dienen, hatten dagegen viele Anhänger (Daniel 12:9).

5 Jesus wies seine Nachfolger warnend darauf hin, daß man sie verfolgen würde. Er sagte: „Man [wird] euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein“ (Matthäus 24:9). Zu diesen Schwierigkeiten ist besonders in den „letzten Tagen“ hinzugekommen, daß auch die Christen von den ‘kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’, betroffen sind (2. Timotheus 3:1). Der Umfang des Werkes, die Gewißheit der Verfolgung und die Probleme, die die Zeit mit sich gebracht hat, haben das Predigtwerk zu einer echten Herausforderung werden lassen. Großer Glaube ist erforderlich gewesen.

6. Wie hat Jehova seinem Volk zugesichert, daß es Erfolg haben wird?

6 Jehova wußte durchaus, daß es Schwierigkeiten geben würde, aber er wußte auch, daß nichts das Werk aufhalten könnte. Der Erfolg war in einer gut bekannten Prophezeiung vorausgesagt worden, die sich sowohl im 1. als auch im 20. Jahrhundert in bemerkenswerter Weise erfüllt hat: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden“ (Matthäus 24:14).

7. In welchem Umfang wurde die Predigttätigkeit im 1. Jahrhundert durchgeführt?

7 Voller Glauben und erfüllt mit heiligem Geist, gingen Gottes Diener im 1. Jahrhundert daran, ihren Auftrag auszuführen. Weil es sich erwies, daß Jehova mit ihnen war, übertraf der von ihnen erzielte Erfolg bei weitem das, was sie vielleicht erwartet hatten. Als Paulus etwa 27 Jahre nach Jesu Tod an die Kolosser schrieb, konnte er darauf hinweisen, daß die gute Botschaft „in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, gepredigt“ worden war (Kolosser 1:23). Im Vergleich dazu wird heute, Ende des 20. Jahrhunderts, die gute Botschaft in 233 Ländern und Territorien gepredigt.

8. Unter welchen Umständen haben viele die gute Botschaft angenommen? Nenne Beispiele.

8 Millionen Menschen haben in den letzten Jahrzehnten die gute Botschaft bereitwillig angenommen. Viele haben es sogar unter ungünstigen Umständen getan — in Kriegszeiten, unter Verbot oder unter heftiger Verfolgung. Genauso war es im 1. Jahrhundert. Bei einer Gelegenheit wurden Paulus und Silas brutal mit Ruten geschlagen und ins Gefängnis geworfen. Wohl kaum eine geeignete Situation, um Jünger zu machen, sollte man denken. Doch Jehova nutzte die Umstände für genau diesen Zweck. Paulus und Silas wurden befreit, und der Gefängnisaufseher wurde zusammen mit seinen Angehörigen gläubig (Apostelgeschichte 16:19-33). Solche Erfahrungen zeigen, daß die gute Botschaft von Personen, die sich ihr widersetzen, nicht unterdrückt werden kann (Jesaja 54:17). Die Geschichte des christlichen Glaubens besteht jedoch nicht nur aus Widrigkeiten und Verfolgung. Wir wollen uns jetzt auf einige günstige Entwicklungen konzentrieren, die dazu beigetragen haben, den Weg für das erfolgreiche Predigen der guten Botschaft im 1. wie im 20. Jahrhundert zu ebnen.

Das religiöse Umfeld

9, 10. Wie hat Jehova im 1. und im 20. Jahrhundert Erwartung für das Predigen der guten Botschaft geweckt?

9 Nehmen wir nur einmal die jeweils gewählte Zeit für die umfassende Predigttätigkeit. Was das 1. Jahrhundert betraf, bestimmte die Prophezeiung über die 70 Jahrwochen gemäß Daniel 9:24-27 genau das Jahr, in dem der Messias erscheinen sollte — 29 u. Z. Obwohl die Juden des 1. Jahrhunderts den tatsächlichen zeitlichen Ablauf nicht genau verstanden, erwarteten sie den Messias (Lukas 3:15). In dem französischen Werk Manuel Biblique wird erklärt: „Die Menschen wußten, daß sich die von Daniel angegebenen siebzig Jahrwochen dem Ende näherten; niemand war überrascht von der Ankündigung Johannes’ des Täufers, daß das Königreich Gottes sich genaht habe.“

10 Wie verhielt es sich in der Neuzeit? Nun, ein Vorgang von größter Tragweite war die Inthronisierung Jesu im Himmel, die den Beginn seiner Gegenwart als regierender König kennzeichnete. Wie biblische Prophezeiungen belegen, geschah dies im Jahr 1914 (Daniel 4:13-17). Die Vorfreude auf jenes Ereignis bewirkte, daß einige gläubige Menschen in der Neuzeit ebenfalls voller Erwartung waren. Erwartung zeigte sich auch unter den aufrichtigen Bibelforschern, die ab 1879 die vorliegende Zeitschrift veröffentlichten, damals noch unter dem Titel Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi. Somit trugen sowohl im 1. Jahrhundert als auch in der Neuzeit religiöse Erwartungen dazu bei, daß das Umfeld auf das Predigen der guten Botschaft vorbereitet war.a

11. Welche religiösen Grundlagen wurden gelegt, die das Predigen der guten Botschaft unterstützt haben?

11 Ein weiterer Umstand, der die Tätigkeit der Christen in beiden Zeitperioden begünstigte, war, daß viele Menschen mit den heiligen Schriften vertraut waren. Im 1. Jahrhundert gab es überall in den nichtjüdischen Nachbarnationen verstreut liegende jüdische Gemeinden. Die Gemeinden hatten Synagogen, wo Menschen regelmäßig zusammenkamen, um zuzuhören, wenn die Schriften vorgelesen und besprochen wurden. Deshalb konnten die ersten Christen auf dem religiösen Wissen aufbauen, über das die Menschen bereits verfügten (Apostelgeschichte 8:28-36; 17:1, 2). Zu Beginn der gegenwärtigen Zeitperiode fand das Volk Jehovas in vielen Ländern ein ähnliches Umfeld vor. Fast überall im Bereich der Christenheit, hauptsächlich in protestantischen Ländern, war die Bibel verfügbar. Sie wurde in vielen Kirchen gelesen; Millionen Menschen besaßen ein Exemplar. Die Bibel befand sich bereits in den Händen der Menschen, aber sie benötigten Hilfe, um das zu verstehen, was sie hatten.

Der Nutzen von Recht und Gesetz

12. Inwiefern war das römische Recht im 1. Jahrhundert in der Regel ein Schutz?

12 Für die christliche Predigttätigkeit waren nicht selten staatliche Gesetze von Vorteil. Das Römische Reich beherrschte die Welt des 1. Jahrhunderts, und sein geschriebenes Recht hatte einen nachhaltigen Einfluß auf das Alltagsleben. Die Gesetze boten eine gewisse Sicherheit, was auch für die ersten Christen von Vorteil war. Als sich Paulus zum Beispiel auf das römische Recht berief, wurde er aus dem Gefängnis freigelassen, beziehungsweise es bewahrte ihn davor, ausgepeitscht zu werden (Apostelgeschichte 16:37-39; 22:25, 29). Die Bezugnahme auf ein Verfahren der römischen Rechtsordnung trug in Ephesus dazu bei, eine aufgebrachte Pöbelrotte zu beruhigen (Apostelgeschichte 19:35-41). Bei einer Gelegenheit wurde Paulus in Jerusalem vor einem Anschlag auf sein Leben bewahrt, weil er ein römischer Bürger war (Apostelgeschichte 23:27). Später gestattete ihm das römische Recht eine gebührende Verteidigung seines Glaubens vor Cäsar (Apostelgeschichte 25:11). Obwohl mehrere der Cäsaren als Tyrannen herrschten, gestatteten die Gesetze im 1. Jahrhundert immer wieder die ‘Verteidigung und gesetzliche Befestigung der guten Botschaft’ (Philipper 1:7).

13. Wie hat das Predigtwerk in unserer Zeit häufig von Recht und Gesetz profitiert?

13 Dasselbe trifft heute in vielen Ländern zu. Es gab und gibt zwar Personen, die ‘durch Verordnung Unheil schmieden’ möchten, aber im geschriebenen Recht der meisten Länder zählt die Religionsfreiheit zu den Grundrechten (Psalm 94:20). Viele Regierungen haben klar erkannt, daß Jehovas Zeugen keine Bedrohung für die gesellschaftliche Ordnung darstellen, und haben unser Werk deshalb rechtlich anerkannt. In den Vereinigten Staaten, wo Jehovas Zeugen einen großen Teil ihrer Drucktätigkeit verrichten, haben es die bestehenden Gesetze ermöglicht, die Zeitschrift Der Wachtturm seit 120 Jahren ununterbrochen herauszugeben und sie einer weltweiten Leserschaft zugänglich zu machen.

Zeiten des Friedens und der Toleranz

14, 15. Wieso war die relative soziale Stabilität im 1. Jahrhundert für die Predigttätigkeit von Nutzen?

14 Für die Predigttätigkeit waren auch Zeiten relativen Friedens von Nutzen. Obwohl Jesus genau voraussagte, daß in den betreffenden Epochen ‘sich Nation gegen Nation erheben’ würde, gab es immer wieder Zeiten der Stabilität, was eine intensive Verkündigung des Königreiches ermöglicht hat (Matthäus 24:7). Die Christen des 1. Jahrhunderts lebten unter der Pax Romana, dem römischen Frieden. Ein Historiker schrieb: „Rom unterwarf die Völker des Mittelmeerraums so vollständig, daß jahrhundertelanger, fast ständiger Kriegführung ein Ende gemacht wurde.“ Diese Stabilität bewirkte, daß die ersten Christen überall in der römischen Welt verhältnismäßig sicher reisen konnten.

15 Das Römische Reich war bemüht, die Völker unter seiner starken Hand zu vereinen. Diese Politik förderte nicht nur das Reisen, die Toleranz und den Gedankenaustausch, sondern auch die Vorstellung von einer internationalen Bruderschaft. In dem Buch On the Road to Civilization wird erklärt: „Die Einheit des [römischen] Weltreichs bildete eine günstige Voraussetzung [für die christliche Predigttätigkeit]. Nationale Barrieren waren niedergerissen worden. Ein römischer Bürger war ein Weltbürger. ... Außerdem konnte eine Religion, die die Bruderschaft der Menschen lehrte, in einem Staat, in dem sich der Gedanke eines allgemeinen Bürgertums herausgebildet hatte, verstanden werden.“ (Vergleiche Apostelgeschichte 10:34, 35; 1. Petrus 2:17.)

16, 17. Was hat hinter den Friedensbemühungen in der Neuzeit gestanden, und zu welchem Schluß sind viele Menschen gekommen?

16 Wie hat es in unserer Zeit ausgesehen? Das 20. Jahrhundert war Zeuge der verheerendsten Kriege der Geschichte, und in einigen Ländern wüten weiterhin regionale Konflikte (Offenbarung 6:4). Doch es hat auch Zeiten relativen Friedens gegeben. Die führenden Mächte der Welt haben seit mehr als 50 Jahren keinen totalen Krieg mehr gegeneinander geführt. Diese Situation hat das Predigen der guten Botschaft in den betreffenden Ländern außerordentlich begünstigt.

17 Die Schrecken der Kriegführung des 20. Jahrhunderts haben vielen Menschen die Notwendigkeit einer Weltregierung deutlich vor Augen geführt. Die Angst vor einem Weltkrieg führte zur Gründung des Völkerbunds beziehungsweise der Vereinten Nationen (Offenbarung 13:14). Ein erklärtes Ziel beider Organisationen war und ist die Förderung der internationalen Zusammenarbeit und des Friedens. Menschen, die dies für notwendig erachten, sind häufig für die gute Botschaft von einer Weltregierung — Gottes Königreich — empfänglich, die wahren, immerwährenden Frieden bringen wird.

18. Welche Einstellung zur Religion hat das Predigtwerk begünstigt?

18 Obwohl Christen während beider Epochen manchmal heftig verfolgt wurden, gab es sowohl im 1. als auch im 20. Jahrhundert Zeiten religiöser Toleranz (Johannes 15:20; Apostelgeschichte 9:31). Die Römer übernahmen uneingeschränkt die Götter und Göttinnen der von ihnen besiegten Völker und paßten sich entsprechend an. Professor Rodney Stark schrieb: „Rom gewährte in vieler Hinsicht große Religionsfreiheit — eine so große, wie sie erst nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wieder gegeben war.“ In der Neuzeit sind Menschen in vielen Ländern gegenüber anderen Ansichten unvoreingenommener mit dem Ergebnis, daß sie bereit sind, sich die biblische Botschaft anzuhören, die Zeugen Jehovas überbringen.

Die Rolle der Technik

19. Wie machten die ersten Christen Gebrauch vom Kodex?

19 Abschließend wollen wir betrachten, wie Jehova sein Volk befähigt hat, sich den technischen Fortschritt zunutze zu machen. Die ersten Christen lebten zwar nicht in einem Zeitalter des schnellen technologischen Fortschritts, doch eine Neuerung, von der sie Gebrauch machten, war der Kodex oder das gebundene Buch. Der Kodex ersetzte die unhandliche Buchrolle. In einem Werk (The Birth of the Codex) wird erklärt: „Im Gegensatz zu weltlichen Veröffentlichungen, bei denen nur langsam und allmählich der Kodex die Schriftrolle verdrängte, scheint die Übernahme des Kodex bei den Christen unverzüglich und allgemein erfolgt zu sein.“ In dem Nachschlagewerk heißt es auch: „Der Gebrauch des Kodex ist unter den Christen im zweiten Jahrhundert so allgemein verbreitet, daß seine Einführung bereits einige Zeit vor dem Jahr 100 n. Chr. erfolgt sein muß.“ Der Kodex war leichter zu handhaben als eine Buchrolle. Bibeltexte konnten schneller gefunden werden. Dies war den ersten Christen sicher eine Hilfe, die wie Paulus die Schriften nicht nur erklärten, sondern die Dinge, die sie lehrten, auch ‘durch Hinweise bewiesen’ (Apostelgeschichte 17:2, 3).

20. Wie hat Gottes Volk in Verbindung mit der weltweiten Predigttätigkeit moderne Technik in Anspruch genommen, und warum?

20 Der technische Fortschritt in unserem Jahrhundert ist wirklich erstaunlich. Dank leistungsfähiger Druckmaschinen können biblische Veröffentlichungen in sehr vielen Sprachen simultan veröffentlicht werden. Die moderne Technik hat die Übersetzung der Bibel beschleunigt. Lastwagen, Züge, Schiffe und Flugzeuge ermöglichen es, biblische Veröffentlichungen schnell zu jedem Punkt der Erde zu transportieren. Eine direkte Kommunikation ist durch Telefone und Faxgeräte realisiert worden. Durch seinen Geist hat Jehova seine Diener veranlaßt, entsprechende Technik zur Förderung der weltweiten Verbreitung der guten Botschaft einzusetzen. Sie nutzen solche Entwicklungen nicht aus dem Wunsch heraus, mit dem Neuesten der heutigen Welt immer Schritt zu halten. Statt dessen gilt ihr Interesse dem, was ihnen hilft, ihren Predigtauftrag so wirkungsvoll wie möglich auszuführen.

21. Worauf können wir vertrauen?

21 Jesus sagte voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden“ (Matthäus 24:14). Genauso, wie die ersten Christen eine Erfüllung dieser Prophezeiung sahen, sehen wir heute, daß sie sich in einem sehr großen Maßstab erfüllt. Trotz des großen Umfangs des Werkes und der Schwierigkeiten, die damit in Verbindung stehen, ist die gute Botschaft in günstiger und ungünstiger Zeit gepredigt worden, angesichts veränderter Gesetze und Ansichten, in Kriegs- und Friedenszeiten sowie unter Ausnutzung verschiedener technischer Entwicklungen. Erfüllt uns das nicht mit Ehrfurcht vor der Weisheit und der erstaunlichen Voraussicht Jehovas? Wir können uns absolut sicher sein, daß das Predigtwerk gemäß Jehovas Zeitplan vollendet und sein liebevoller Vorsatz zum Segen der Gerechten ausgeführt werden wird. Sie werden die Erde besitzen und für immer darauf wohnen (Psalm 37:29; Habakuk 2:3). Wenn wir ein Leben im Einklang mit Jehovas Vorsatz führen, werden wir zu ihnen gehören (1. Timotheus 4:16).

[Fußnote]

a Detailliertere Erklärungen der beiden messianischen Prophezeiungen enthält das von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebene Buch Erkenntnis, die zu ewigem Leben führt, Seite 36, 97 und 98 bis 107.

Gedanken zur Wiederholung

◻ Warum ist das Predigen der guten Botschaft eine Herausforderung?

◻ Welchen Nutzen hat das Werk der Christen aus staatlichen Vorkehrungen und relativer sozialer Stabilität gezogen?

◻ Welche künftigen Entwicklungen werden ganz sicher eintreten, weil Jehova das Predigtwerk segnet?

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