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  • Wir hausieren nicht mit dem Wort Gottes
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1992
w92 1. 12. S. 26-29

Wir hausieren nicht mit dem Wort Gottes

„WIR verkauften unsere Dienste gegen Geld.“ Das sagte ein früherer „Telefongebetsgeistlicher“ in einem Interview, das Ende 1991 anläßlich eines Hintergrundberichts über amerikanische Fernsehevangelisten geführt wurde.

Die Sendung beschäftigte sich hauptsächlich mit drei Fernsehkirchen in den Vereinigten Staaten. Sie enthüllte, daß allein diese drei die Leute jährlich um zigmillionen Dollar schröpfen. Eine der „Kirchen“ wurde als eine „dem neuesten Stand der Technik entsprechende Spendenfabrik“ bezeichnet. Alle drei waren in zahlreiche Betrugsaffären verwickelt. Schockiert uns das?

Religionsgemeinschaften unter der Lupe

Nicht nur die Tele-Evangelisation, sondern sogar die konventionellen, gemäßigten Religionsgemeinschaften werden von Regierungen, privaten Überwachungsgesellschaften und von der Allgemeinheit genauer unter die Lupe genommen. Von Kirchen gehaltene Aktienpakete, kirchlich finanzierte politische Bestrebungen sowie der luxuriöse Lebensstil hochbezahlter Geistlicher haben die Frage aufkommen lassen, ob das alles mit rechten Dingen zugeht.

Reichen religiöse Führer an die vortreffliche Beschreibung des christlichen Dienstes heran, die der Apostel Paulus vor fast 2 000 Jahren gab? Er schrieb: „Wir hausieren nicht mit dem Wort Gottes wie viele Menschen, sondern in Aufrichtigkeit, ja als von Gott gesandt reden wir vor Gottes Augen in Gemeinschaft mit Christus“ (2. Korinther 2:17). Auf wen paßt diese Beschreibung heute?

Damit wir die Angelegenheit richtig einschätzen können, wollen wir etwas genauer betrachten, wie der christliche Dienst des Apostels Paulus und seiner Gefährten finanziert wurde. Inwiefern unterschied er sich von anderen seiner Zeit?

Reisende Prediger im ersten Jahrhundert

Paulus war durchaus nicht der einzige Wanderprediger. In jenen Tagen zogen viele im Dienst einer religiösen oder philosophischen Idee durch die Welt. Der Bibelschreiber Lukas erwähnt „gewisse von den umherziehenden Juden, die Dämonen auszutreiben pflegten“ (Apostelgeschichte 19:13). Als Jesus Christus die Pharisäer verurteilte, sagte er: „Ihr [durchreist] das Meer und das trockene Land ..., um einen einzigen Proselyten zu machen“ (Matthäus 23:15). Jesus selbst war ein reisender Diener Gottes. Er schulte seine Apostel und Jünger, ihn nachzuahmen, indem sie nicht nur in Judäa und Samaria, sondern „bis zum entferntesten Teil der Erde“ predigen würden (Apostelgeschichte 1:8).

Die Nachfolger Jesu trafen bei ihren Reisen auf nichtjüdische Prediger. Paulus hatte in Athen eine Auseinandersetzung mit epikureischen und stoischen Philosophen (Apostelgeschichte 17:18). Überall im Römischen Reich suchten Kyniker Leute mit flammenden Reden zu überzeugen. Anbeter von Isis und Serapis gewannen Einfluß über Frauen und Sklaven, indem sie ihnen religiöse und gesellschaftliche Gleichheit mit freien Männern versprachen. Östliche Fruchtbarkeitskulte dienten als Sprungbrett für zahlreiche mystische Religionen in der griechisch-römischen Welt. Das Versprechen, Sühne für seine Sünden zu erhalten, und der Wunsch, in göttliche Geheimnisse eingeweiht zu werden, veranlaßte viele, sich der Anbetung der falschen Gottheiten Demeter, Dionysos und Kybele zuzuwenden.

Wie wurden die Kosten bestritten?

Reisen kostete jedoch viel Geld. Außer Frachtgebühren, Zöllen und den Kosten für die Überfahrt auf Schiffen mußten die Wanderprediger auch das Geld für Nahrung, Unterkunft, Feuerholz, Kleidung und Krankenpflege aufbringen. Es gab hauptsächlich fünf Methoden, wie die Prediger, Lehrer, Philosophen und Mystiker die nötigen Mittel beschafften: 1. Sie lehrten gegen Bezahlung; 2. sie verrichteten niedrige Arbeiten oder gingen einem Handwerk nach; 3. sie nahmen Gastfreundschaft und freiwillige Spenden an; 4. sie stellten sich in den Dienst wohlhabender Gönner, oft als Erzieher; und 5. sie bettelten. Der berühmte Kyniker Diogenes bettelte sogar leblose Statuen um Almosen an, um sich gegen abweisende Reaktionen zu wappnen.

Paulus wußte von gewissen Predigern, die sich als christliche Diener ausgaben, aber gleich einigen griechischen Philosophen bestrebt waren, mit den Reichen gut Freund zu sein, während sie die Armen schröpften. Er tadelte die Versammlung in Korinth mit den Worten: „Ihr ertragt es, ... wenn jemand verzehrt, was ihr habt, wenn jemand an sich reißt, was ihr habt“ (2. Korinther 11:20). Jesus Christus riß niemals irgend etwas an sich, noch taten dies Paulus und seine Mitarbeiter. Doch die habgierigen Evangelisten in Korinth waren „falsche Apostel, betrügerische Arbeiter“ und Diener Satans (2. Korinther 11:13-15).

Die Anweisungen Jesu an seine Jünger ließen ein Lehren gegen Bezahlung nicht zu. „Kostenfrei habt ihr empfangen, kostenfrei gebt“, riet er (Matthäus 10:8). Betteln war zwar damals an der Tagesordnung, aber man blickte auf Bettler herab. Jesus beschrieb in einem seiner Gleichnisse einen gewissen Verwalter, der sagte: „Zu betteln schäme ich mich“ (Lukas 16:3). Daher ist im Bibelbericht nirgendwo die Rede davon, daß Jesu treue Nachfolger um Geld oder Waren gebettelt hätten. Sie lebten nach dem Grundsatz: „Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen“ (2. Thessalonicher 3:10).

Jesus forderte seine Jünger auf, ihre Bedürfnisse auf zweierlei Weise zu befriedigen. Erstens konnten sie, wie Paulus es ausdrückte, „mittels der guten Botschaft leben“. Inwiefern? Insofern, als sie bereitwillig angebotene Gastfreundschaft annahmen (1. Korinther 9:14; Lukas 10:7). Zweitens konnten sie in materieller Hinsicht für sich selbst sorgen (Lukas 22:36).

Grundsätze, die Paulus anwandte

Wie wandte Paulus die oben erwähnten Grundsätze an? Nun, Lukas schrieb über die zweite Missionsreise des Apostels: „Daher stachen wir von Troas in See und kamen in gerader Fahrt nach Samothrake, am folgenden Tag aber nach Neapolis und von dort nach Philippi, einer Kolonie, die die bedeutendste Stadt des Bezirks Mazedonien ist. In dieser Stadt hielten wir uns einige Tage auf.“ Für alle Reise-, Nahrungs- und Unterkunftskosten kamen sie selbst auf (Apostelgeschichte 16:11, 12).

Schließlich nahm eine Frau namens Lydia die Dinge, die Paulus redete, an. „Als sie und ihre Hausgenossen nun getauft worden waren, bat sie inständig: ‚Wenn ich nach eurem Urteil Jehova treu bin, so tretet in mein Haus ein und haltet euch da auf.‘ Und sie nötigte uns dazu“ (Apostelgeschichte 16:13-15). Lydias Gastfreundschaft war vielleicht — zumindest teilweise — der Grund, weshalb Paulus an seine Glaubensbrüder in Philippi schrieb: „Ich danke meinem Gott allezeit bei jeder Erinnerung an euch, in all meinem Flehen für euch alle, wobei ich mein Flehen mit Freuden darbringe, wegen des Beitrages zur guten Botschaft, den ihr vom ersten Tag an bis zu diesem Augenblick geleistet habt“ (Philipper 1:3-5).

Lukas berichtet von zahlreichen Begebenheiten, bei denen Personen diese reisenden christlichen Vertreter willkommen hießen (Apostelgeschichte 16:33, 34; 17:7; 21:7, 8, 16; 28:2, 7, 10, 14). Paulus sprach in seinen inspirierten Briefen mit Anerkennung von der Gastfreundlichkeit, die ihm erwiesen worden war, und den Gaben, die er erhalten hatte, und bedankte sich dafür (Römer 16:23; 2. Korinther 11:9; Galater 4:13, 14; Philipper 4:15-18). Weder er noch seine Gefährten gaben jedoch je indirekt zu verstehen, man solle ihnen etwas geben oder sie finanziell unterstützen. Jehovas Zeugen können sagen, daß ihre reisenden Aufseher nach wie vor dieselbe vortreffliche Einstellung bekunden.

Nicht von Gastfreundschaft abhängig

Paulus war nicht von Gastfreundschaft abhängig. Er hatte ein Handwerk gelernt, das stundenlange harte Arbeit erforderte, aber nur wenig einbrachte. Als der Apostel als Missionar in Korinth eintraf, fand er „einen gewissen Juden namens Aquila ... und dessen Frau Priscilla ... Somit begab er sich zu ihnen, und weil er gleichen Handwerks war, hielt er sich bei ihnen auf, und sie arbeiteten, denn sie waren dem Handwerk nach Zeltmacher“ (Apostelgeschichte 18:1-3).

Später in Ephesus arbeitete Paulus immer noch hart. (Vergleiche Apostelgeschichte 20:34; 1. Korinther 4:11, 12.) Möglicherweise hatte er sich darauf spezialisiert, mit cilicium zu arbeiten, dem rauhen Zelttuch aus Ziegenhaar, das aus der Gegend um seine Heimatstadt stammte. Wir können uns Paulus vorstellen, wie er vielleicht über seine Werkbank gebeugt auf einem Hocker sitzt und bis spät in die Nacht hinein zuschneidet und näht. Wahrscheinlich war es dabei in der Werkstatt relativ ruhig, so daß man sich bei der mühsamen Arbeit gut unterhalten konnte, und vielleicht hatte Paulus die Gelegenheit, dem Besitzer der Werkstatt sowie dessen Arbeitern, Sklaven, Kunden und Freunden Zeugnis zu geben. (Vergleiche 1. Thessalonicher 2:9.)

Der Missionar Paulus weigerte sich, seinen Dienst zu kommerzialisieren oder irgendwie den Eindruck hervorzurufen, er lebe von Gottes Wort. Den Thessalonichern sagte er: „Ihr selbst wißt, auf welche Weise ihr uns nachahmen solltet, denn wir haben uns unter euch nicht unordentlich benommen, noch haben wir irgend jemandes Brot kostenfrei gegessen. Im Gegenteil, unter anstrengender Arbeit und Mühsal haben wir Nacht und Tag gearbeitet, um keinem von euch eine kostspielige Bürde zu sein. Nicht, daß wir nicht die Befugnis haben, sondern um uns selbst euch als ein Vorbild hinzustellen, damit ihr uns nachahmt“ (2. Thessalonicher 3:7-9).

Nachahmer im zwanzigsten Jahrhundert

Bis heute folgen Jehovas Zeugen dem vortrefflichen Beispiel des Paulus. Älteste und Dienstamtgehilfen erhalten von den Versammlungen, denen sie dienen, kein Gehalt. Statt dessen sorgen sie für ihre Familie wie jeder andere auch, meist indem sie berufstätig sind. Auch Pioniere, Vollzeitdiener, kommen für ihren Lebensunterhalt selbst auf; viele von ihnen arbeiten gerade so viel, daß sie die lebensnotwendigen Dinge beschaffen können. Jedes Jahr reisen manche Zeugen auf eigene Kosten in weit entfernte Gebiete, die selten mit der guten Botschaft erreicht werden, um zu predigen. Werden sie von dort ansässigen Familien eingeladen, bei ihnen zu essen oder zu übernachten, dann schätzen sie dies, aber sie mißbrauchen die Gastfreundschaft nicht.

Das gesamte Predigt- und Lehrwerk der Zeugen Jehovas wird auf freiwilliger Basis durchgeführt, und sie verlangen nie etwas als Gegenleistung. Allerdings nehmen sie bescheidene Spenden für ihr weltweites Predigtwerk an und führen sie über die Watch Tower Society diesem Verwendungszweck zu (Matthäus 24:14). Der Dienst der Zeugen ist in keiner Weise kommerziell. Wie Paulus kann jeder Zeuge Jehovas wahrheitsgemäß sagen, daß er „kostenlos und gern die gute Botschaft Gottes verkündet“ (2. Korinther 11:7). Jehovas Zeugen „hausieren nicht mit dem Wort Gottes“.

[Kasten auf Seite 27]

WIE EINIGE FÜR DAS KÖNIGREICHSPREDIGTWERK SPENDEN

◻ SPENDEN FÜR DAS KÖNIGREICHSWERK: Viele legen Geld beiseite oder planen eine bestimmte Summe ein, die sie in die Spendenkästen mit der Aufschrift „Freiwillige Spenden an die Gesellschaft zur Förderung des Königreichswerks“ einwerfen. Die Versammlungen übersenden diese Spenden monatlich an die Gesellschaft.

◻ SCHENKUNGEN: Gelder, die aus freiem Entschluß der Gesellschaft geschenkt werden, können direkt an das Zweigbüro der Gesellschaft in dem Land, in dem der Spender wohnt, gesandt werden. Auch Eigentum, wie zum Beispiel Grundstücke, Schmuck oder andere Wertgegenstände, kann gespendet werden. Bei Spenden sollte immer ein kurzer Brief gesandt werden, in dem erklärt wird, daß es sich um eine Spende ohne Vorbehalt handelt.

◻ BEDINGTE SCHENKUNGEN: Geld kann der Gesellschaft unter dem Vorbehalt zur Verfügung gestellt werden, daß es im Fall des persönlichen Bedarfs dem Spender zu Lebzeiten zurückgezahlt wird.

◻ VERSICHERUNGEN: Die Gesellschaft kann als Begünstigter einer Lebensversicherung eingesetzt werden. In jedem Fall sollte die Gesellschaft davon unterrichtet werden.

◻ TESTAMENTE: Eigentum oder Geld kann der Gesellschaft durch ein rechtsgültig ausgefertigtes Testament vererbt werden. Eine Kopie des Testaments sollte an die Gesellschaft gesandt werden.

Weitere Informationen und Rat in dieser Angelegenheit kann man erhalten, wenn man an das jeweilige Zweigbüro der Gesellschaft schreibt. Die Gesellschaft hat für Zahlungen auch vorgedruckte Überweisungsformulare für ihr Postgirokonto, die auf Anforderung zugesandt werden.

[Kasten auf Seite 29]

SIE WOLLTE GERN HELFEN

DIE elfjährige Tiffany geht in Baton Rouge (Louisiana, USA) zur Schule. Vor kurzem schrieb diese junge Zeugin Jehovas einen Aufsatz über das Thema „Bildung in Amerika“. Daraufhin erhielten ihre Eltern vom Schulleiter folgenden Brief:

„Anläßlich der Woche der amerikanischen Schulbildung wird ein ausgezeichneter Aufsatz von jedem Jahrgang über die Schullautsprecher vorgelesen. Heute vormittag hatte ich das Vergnügen, dazu den Aufsatz von Tiffany zu verwenden. Sie ist wirklich ein bemerkenswertes junges Mädchen. Sie ist ausgeglichen, selbstbewußt, begabt und liebenswürdig. Selten habe ich eine Sechstkläßlerin erlebt, die so viele gute Eigenschaften aufwies. Tiffany ist ein Gewinn für unsere Schule.“

Tiffany gewann in dem Aufsatzwettbewerb den ersten Preis. Danach schrieb sie unter anderem folgendes an die Watch Tower Society: „Wahrscheinlich habe ich es dem Buch Fragen junger Leute — Praktische Antworten zu verdanken, daß ich den Wettbewerb gewonnen habe. ... Ich verwendete die Kapitel über Bildung. ... Vielen Dank für dieses nützliche und hervorragende Buch. Für meinen Aufsatz erhielt ich als Preis 7 Dollar. Diese 7 Dollar und noch 13 Dollar zusätzlich, also insgesamt 20 Dollar, möchte ich für das weltweite Predigtwerk spenden. ... Wenn ich erwachsen bin, möchte ich auch gern im Bethel dienen.“

[Bild auf Seite 26]

Paulus verdiente seinen Lebensunterhalt zeitweise damit, daß er als Zeltmacher arbeitete

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