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  • Laßt euch weiterhin ‘zurechtbringen’
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1990
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1990
w90 1. 11. S. 29-31

Laßt euch weiterhin ‘zurechtbringen’

„SIND Sie sicher, daß wir nicht daran vorbeifahren werden?“ fragte die Reisende den Ersten Offizier des Schiffes. Da das Schiff unter der Gewalt der berüchtigten „Kaproller“ im Südatlantik schlingerte und stampfte, schien es ihr an ein Wunder zu grenzen, ihren Bestimmungsort, jenen winzigen Punkt auf der Karte, zu erreichen.

Der Erste Offizier lud sie deshalb ein, auf die Brücke zu kommen, und erklärte ihr die Funktion der Navigationsinstrumente — Kreiselkompasse, Radar, Satellitenfunkempfänger und auch den gewöhnlichen Sextanten. Die technischen Erklärungen gingen zwar etwas über ihr Begriffsvermögen hinaus, doch sie verstand zumindest das Grundprinzip der Navigation: die Kurskorrektur. Der Kapitän konnte mit Hilfe seiner Navigationsinstrumente die Einflüsse der Meeresströmungen und des Windes ausgleichen, indem er ständig Korrekturen vornahm. Ohne diese würde sein Schiff das Ziel um viele, viele Kilometer verfehlen.

Wir Christen gleichen Schiffen im Menschenmeer. Unser Ziel ist es, „schließlich von ihm [Jehova] fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden“ (2. Petrus 3:14). Aber wie bei einem Schiff gibt es Kräfte — innere und äußere —, die uns vom Kurs abbringen können. Passenderweise schrieb Paulus daher an die Korinther: „Wir beten dafür, daß ihr wieder zurechtgebracht werdet. ... [Werdet] wieder zurechtgebracht“ (2. Korinther 13:9, 11).

Was es bedeutet, zurechtgebracht zu werden

Das hier mit „zurechtgebracht“ wiedergegebene griechische Wort bezieht sich darauf, daß etwas „in die rechte Anordnung (Ausrichtung) gebracht“ wird. (Siehe NW, Stud., Fußnote.) In einigen Bibeltexten wird damit die Wiederherstellung des rechten Zustands beschrieben. Ein ähnliches Wort wird beispielsweise in Matthäus 4:21 gebraucht, um das ‘Ausbessern’ von Netzen zu bezeichnen. Doch was bedeutet es für einen Christen, zurechtgebracht zu werden?

Nun, beschäftigen wir uns einmal mit den Christen in Korinth, an die Paulus schrieb. In einem früheren Brief hatte er sie auf verschiedene unhaltbare Zustände in der Versammlung aufmerksam gemacht: Sektierertum, Duldung von Unsittlichkeit, Brüder prozessierten gegeneinander, es mangelte an Respekt vor dem Abendmahl des Herrn, und sogar die Ordnung in den Zusammenkünften ließ zu wünschen übrig (1. Korinther 1:10-13; 5:1; 6:1; 11:20, 21; 14:26-33). Die Korinther mußten den bei ihnen herrschenden Zustand „ausbessern“, das heißt ihn „in die rechte Anordnung“ in bezug auf göttliche Grundsätze bringen.

Aus dem zweiten Brief, den Paulus an sie schrieb, geht hervor, daß sie genau das taten (2. Korinther 7:11). Paulus wußte jedoch, daß sie aufgrund des Einflusses, den die Welt und Satan sowie ihre eigenen fleischlichen Neigungen auf sie ausübten, von Zeit zu Zeit wieder vom rechten Weg abkommen würden. Daher war es angebracht, daß er sie aufforderte, sich weiterhin ‘zurechtbringen’ zu lassen.

Die heutige Notwendigkeit, zurechtgebracht zu werden

Auch heute müssen sich Jehovas Zeugen fortgesetzt zurechtbringen lassen. Satan, der Teufel, ‘führt Krieg’ gegen uns und ist fieberhaft bemüht, unsere Lauterkeit zu brechen (Offenbarung 12:17; Epheser 6:12). Wir sind außerdem von einem weltweiten System der Dinge umgeben, das so funktioniert, wie es „dem Herrscher der Gewalt der Luft“ gefällt. Unsere Arbeitskollegen oder Mitschüler mögen Menschen sein, die ‘gemäß den Begierden ihres Fleisches wandeln, indem sie die Dinge tun, die das Fleisch tun will’ (Epheser 2:2, 3). Zudem müssen wir einen fortwährenden Kampf gegen unsere ererbten sündigen Neigungen führen (Römer 7:18-25). Würden wir nicht immer wieder zurechtgebracht werden, könnten wir leicht vom Kurs abkommen.

Als Veranschaulichung dafür diene uns eine Erfahrung des Apostels Petrus. Er bezeichnete Jesus einmal ganz richtig als ‘den Christus, den Sohn des lebendigen Gottes’, woraufhin er mit den Worten gelobt wurde: „Glücklich bist du, Simon, Sohn des Jona, weil nicht Fleisch und Blut es dir geoffenbart haben, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist“ (Matthäus 16:16, 17). Petrus war unverkennbar auf dem richtigen Weg. Trotzdem mußte er, wie sechs Verse weiter berichtet wird, von Jesus streng zurechtgewiesen werden! Als Petrus erfuhr, daß der Christus „vieles leiden und getötet“ werde, forderte er ihn auf: „Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses Geschick wird dir bestimmt nicht widerfahren.“ Jesus antwortete darauf unverzüglich: „Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen“ (Matthäus 16:21-23).

Petrus ging bei seinen Überlegungen vom rein menschlichen Standpunkt aus. Seine Gedanken und seine Einstellung mußten zurechtgebracht werden. Ist das nicht von Zeit zu Zeit bei jedem von uns nötig? Sind wir nicht geneigt, die Dinge von unserem eigenen Standpunkt aus zu sehen statt vom Standpunkt Gottes? Deshalb müssen wir gelegentlich zurechtgebracht werden. Wie bei einem Schiff auf dem Meer mögen solche Korrekturen manchmal nur gering, fast unerheblich sein. Aber sie können ausschlaggebend dafür sein, ob wir unser Ziel erreichen oder geistigen Schiffbruch erleiden. Ja, eine kleine Korrektur heute mag uns davor bewahren, später eine größere — vielleicht schmerzvolle — Richtungsänderung vornehmen zu müssen.

Göttliche Maßstäbe

Wenn die Navigationsinstrumente eines Schiffes nicht geeicht sind, können keine genauen Kurskorrekturen vorgenommen werden. Und damit wir in unserem Leben auf dem rechten Kurs bleiben, benötigen wir die genaue Anleitung des Wortes Gottes, der Bibel. „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge“ (2. Timotheus 3:16). Dieses inspirierte Wort legt Gottes Maßstäbe für das Denken und Handeln fest. Wir müssen es regelmäßig lesen, um den „Spuren der Gerechtigkeit“ zu folgen (Psalm 23:3).

Weitere Anleitung kommt von der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“, gesalbten Christen, denen der heilige Geist hilft, Jehovas Willen fortschreitend zu verstehen (Matthäus 24:45-47; Sprüche 4:18). Wenn Jehovas Organisation Anleitung gibt, ist es weise, sie zu befolgen, da wir nur zu gut wissen, daß Jehova uns immer auf eine Weise leitet, die zu unserem ewigen Nutzen ist (Jesaja 48:17).

Manchmal benötigen wir jedoch persönlichen Beistand, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Paulus schrieb gemäß Galater 6:1: „Brüder, wenn auch ein Mensch einen Fehltritt tut, ehe er es gewahr wird, so versucht ihr, die geistig Befähigten, einen solchen Menschen im Geist der Milde wieder zurechtzubringen.“ Zu den geistig Befähigten gehören unter anderem Älteste und Dienstamtgehilfen. Sie werden uns oft direkt auf bestimmte Gebiete hinweisen, wo wir Korrekturen vornehmen müssen.

Anstrengungen erforderlich

Es ist nicht immer leicht, in unserem Leben die notwendigen Änderungen vorzunehmen. Ziehen wir als Beispiel dafür noch einmal Petrus heran. Als gebürtiger Jude teilte er von klein auf die vorherrschende ablehnende Haltung gegenüber Menschen einer anderen Rasse. So sagte er zu dem Nichtjuden Kornelius: „Ihr wißt wohl, daß es einem Juden nicht erlaubt ist, sich einem Menschen von einer anderen Rasse anzuschließen.“ Nachdem er jedoch erkannt hatte, daß es Gottes Wille war, daß er diesem Mann und seinen Angehörigen die christliche Wahrheit übermittelte, gelangte er zu der Schlußfolgerung: „Bestimmt merke ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß für ihn in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apostelgeschichte 10:28, 34, 35).

Petrus hatte in seinem Denken und in seiner Einstellung gegenüber anderen Rassen eine radikale Änderung vorgenommen. Aber offensichtlich mußte er in dieser Hinsicht weiterhin zurechtgebracht werden, denn einige Jahre später kränkte er nichtjüdische Gläubige, weil er dem Gruppenzwang nachgab. Der Apostel Paulus mußte ihn mit sehr strengen Worten zurechtweisen, um ihm zu helfen, sein Denken noch weiter zu korrigieren (Galater 2:11-14).

Gleicherweise mag heute ein Christ in einer Umgebung aufgewachsen sein, in der Rassendiskriminierung gang und gäbe ist. Seit er die Wahrheit angenommen hat, mag er zwar verstandesmäßig anerkennen, daß Gott nicht parteiisch ist, aber immer noch rassistische Vorurteile haben. Er ist Menschen von einer anderen Rasse vielleicht nicht feindlich gesinnt, doch unterstellt er ihnen möglicherweise aufgrund ihrer Herkunft automatisch gewisse unerwünschte Eigenschaften. Durch rassistische Witze oder durch Bemerkungen, die ständig die Rasse oder Rassenunterschiede hervorheben, mag er ihre Geduld auf die Probe stellen. Vielleicht weist er sogar die biblische Ermahnung eines Mitchristen zurück, der sich aufgrund geringerer Bildung oder sozialer Benachteiligung nicht auf eine bestimmte Weise auszudrücken vermag. Es wird den Betreffenden offensichtlich echte Anstrengungen kosten, sein Denken zu korrigieren, damit es mit dem Denken Jehovas im Einklang ist.a

Aber ob es nun um Rassenvorurteile geht, um Materialismus, gesellschaftliches Engagement in der Schule oder am Arbeitsplatz oder um die Notwendigkeit, christliche Zusammenkünfte zu besuchen — stets müssen wir die Anleitung beachten, die uns Gottes Wort und seine Organisation geben. Wir sollten niemals meinen, daß ein begründeter biblischer Rat auf uns nicht zutrifft und wir ihn außer acht lassen können. Denken wir daran, daß die untreuen Israeliten sagten: „Der Weg Jehovas ist nicht recht ausgerichtet.“ Sind nicht wir es, die sich den Wegen Jehovas anpassen müssen? (Hesekiel 18:25).

Wir freuen uns, daß Jehova sehr daran interessiert ist, wie sein Volk vor ihm wandelt, und ständig dafür sorgt, daß es korrigiert wird. Es ist so, wie Jesaja prophezeite: „Deine Ohren, sie werden ein Wort hinter dir sagen hören: ‚Dies ist der Weg. Wandelt darauf‘, falls ihr zur Rechten gehen solltet oder falls ihr zur Linken gehen solltet.“ Mögen wir für unseren Teil empfindsam auf die liebevolle Anleitung Jehovas reagieren und „zum Gehorchen bereit“ sein (Jesaja 30:21; Jakobus 3:17). Ja, wir wollen weiterhin zurechtgebracht werden, damit uns unser Weg zum Ziel führt — ewig in Gottes Gunst zu stehen.

[Fußnote]

a Siehe die Artikel über Vorurteile, die in der Begleitzeitschrift Erwachet! vom 8. Februar 1985 erschienen sind. Siehe auch Wachtturm vom 15. Mai 1988, Seite 10—20.

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