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  • Ist Wettstreit in Sport und Spiel verkehrt?
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Erwachet! 1995
g95 8. 12. S. 14-15

Was sagt die Bibel?

Ist Wettstreit in Sport und Spiel verkehrt?

AN EINEM sonnigen Tag sitzen zwei ältere Menschen im Park und spielen eine Partie Dame. In der Nähe hört man lärmende Kinder, die umherrennen und Fangen spielen. Nicht allzuweit davon entfernt spielt eine Gruppe junger Menschen Basketball. Ja, überall ist Sport und Spiel bei Jung und Alt beliebt. Die meisten, die mitmachen, strengen sich an, ihr Bestes zu geben — vielleicht auch du.

Aber kann man sagen, diese freundschaftlichen Formen des Wettbewerbs seien verkehrt? Viele kennen die Ermahnung des Apostels Paulus aus Galater 5:26, wo es heißt, daß Christen nicht „miteinander wetteifern“ sollten. Wäre es angesichts dessen für Christen unpassend, bei Sport und Spiel zu wetteifern?

Einfach ausgedrückt: Nein. Warum nicht? Bevor wir diese Frage beantworten, wollen wir kurz auf die Geschichte von Sport und Spiel eingehen.

Die Geschichte von Sport und Spiel

Wettkämpfe reichen weit in die Vergangenheit zurück und sind ein fester Bestandteil der Geschichte — auch der Geschichte des Volkes Gottes. Das Wort „Ball“ erscheint sogar in der Bibel. In Jesaja 22:18, wo Jehova Gott böse Menschen verurteilt, heißt es: „Er wird ... [sie] ganz bestimmt fest zusammenwickeln wie einen Ball.“ Man stellt einige moderne Bälle, wie die für Golf oder Baseball, immer noch dadurch her, daß man das Material ‘fest zusammenwickelt’. Die Bibel in heutigem Deutsch übersetzt den gleichen Vers so: „Er wird ... [sie] wie einen Ball wegschleudern.“ Damit die Menschen der damaligen Zeit mit diesem Vergleich etwas anfangen konnten, müssen sie Bälle benutzt haben.

Weiterhin berichtet die Bibel davon, daß der Patriarch Jakob mit einem Engel rang. Der Bericht scheint anzudeuten, daß Jakob schon eine gewisse Übung im Ringen hatte, da sich der Kampf ohne Entscheidung über Stunden hinzog (1. Mose 32:24-26). Gemäß der Ansicht einiger Gelehrter könnte der Bericht interessanterweise darauf hindeuten, daß Jakob die Regeln des Ringkampfes kannte. Die Israeliten pflegten wahrscheinlich auch das Bogenschießen — eine andere Sportart, die Übung und Geschicklichkeit erfordert (1. Samuel 20:20; Klagelieder 3:12). Eine weitere Sportart, in der sich Menschen der alten Zeit übten und trainierten, war das Laufen (2. Samuel 18:23-27; 1. Chronika 12:8).

Offensichtlich erfreuten sich Spiele, die den Geist anregten, wie das Aufgeben von Rätseln, besonderer Beliebtheit. Das vielleicht bemerkenswerteste Beispiel ist das Rätsel, das Simson den Philistern aufgab (Richter 14:12-18).

In den Christlichen Griechischen Schriften werden Sport und Spiel gelegentlich als Metaphern für die christliche Lebensweise herangezogen. Zum Beispiel erwähnt Paulus in 1. Korinther 9:24, 25 das intensive Trainingsprogramm eines Athleten und bringt es damit in Verbindung, daß sich ein Christ beherrschen muß und daß er ausharren sollte. Ferner ist klar, daß Jehova vielen seiner Geschöpfe eine spielerische Neigung eingepflanzt hat, denn Mensch und Tier nehmen sich Zeit zum Spielen (Hiob 40:20; Sacharja 8:5; vergleiche Hebräer 12:1).

Wann der Wettstreit zu weit geht

Was meinte denn der Apostel Paulus, als er Mitchristen schrieb, sie sollten nicht „miteinander wetteifern“? (Galater 5:26). Der Kontext gibt die Antwort. Paulus leitete diese Aussage damit ein, daß er sie aufforderte, nicht ‘ichsüchtig zu werden’ oder, wie es andere Bibelübersetzungen ausdrücken, nicht „stolz“ oder „eitel“ zu werden oder nicht „nach vergänglicher Ehre [zu] streben“. Die Athleten zur Zeit des Paulus strebten vorwiegend nach Ruhm und Ehre.

Auch in der jetzigen prahlerischen Welt machen immer mehr Sportler großsprecherisch auf sich und ihre Fähigkeiten aufmerksam. Manche gehen so weit, daß sie andere herabwürdigen. Es wird immer üblicher, zu spotten, auf jemand mit dem Finger zu zeigen und ihn verbal zu demütigen oder das zu tun, was manche Athleten als „Müll reden“ bezeichnen. Das alles ist „wetteifern“, was zu Neid führt, und darauf bezog sich Paulus im abschließenden Teil von Galater 5:26.

Im schlimmsten Fall führt unausgeglichenes Wetteifern zu Kämpfen und zum Tod. Man beachte das Treffen der Männer Sauls und Davids bei Gibeon, als Abner und Joab übereinkamen, daß ‘die jungen Männer auftreten und ein Kampfspiel zeigen’ sollten (2. Samuel 2:14-32, Zink). Das scheint sich auf eine Art Ringkampf zu beziehen. Was es auch immer für ein Kampf war, er artete schnell zu einer heftigen und blutigen Schlacht aus.

Eine ausgeglichene Ansicht

Sport und Spiel sollten etwas Anregendes sein, nichts Deprimierendes. Das kann dadurch erreicht werden, daß man Dinge im richtigen Verhältnis zueinander beläßt und daran denkt, daß unser Wert bei Gott und bei unserem Nächsten nichts mit unserer Geschicklichkeit bei Sport und Spiel zu tun hat.

Es wäre töricht, auf Grund unserer körperlichen oder geistigen Fähigkeiten Gefühle der Überlegenheit aufkommen zu lassen. Vermeiden wir also die ungehörige, weltliche Neigung, die Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen und bei anderen Neid aufkommen zu lassen, denn die Liebe prahlt nicht (1. Korinther 13:4; 1. Petrus 2:1). Vernünftigerweise ist zwar mit Begeisterung, spontanen Gefühlsausbrüchen und Gratulationen unter Mannschaftskameraden zu rechnen, doch sollte man diese Gefühle nicht außer Kontrolle geraten und zur Angeberei werden lassen.

Niemals sollte man den Wert seiner Mitmenschen an deren Fähigkeiten bei Sport und Spiel messen. Auch sollte man sich wegen mangelnder Geschicklichkeit nicht geringer vorkommen als andere. Heißt das, daß es falsch ist, den Spielstand festzuhalten? Nicht unbedingt. Aber man sollte daran denken, wie unbedeutend jedes Spiel in Wirklichkeit ist. Jemandes wahrer Wert hängt nicht davon ab, wie gut er bei einem Spiel ist. Einige verändern bei Mannschaftsspielen regelmäßig die Zusammensetzung der Teams, damit nicht immer ein und dieselbe Gruppe gewinnt.

Christen sollten auch im Sinn behalten, daß Sport und Spiel in der Bibel erwähnt werden; dies geschieht aber nur selten. Es wäre ein Fehler, zu schlußfolgern, die bloße Erwähnung des Sports in der Bibel stelle die vorbehaltlose Billigung aller Sportarten dar. (Vergleiche 1. Korinther 9:26 mit Psalm 11:5.) Und der Apostel Paulus bemerkte: „Die Leibesübung ist zu wenigem nützlich; Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich“ (1. Timotheus 4:8).

Sport und Spiel machen Freude und erfrischen, wenn sie den rechten Platz einnehmen. Die Bibel verurteilt nicht jeglichen Wettstreit, sondern nur Wettstreit, der zu Stolz, Rivalität, Habgier, Neid oder zu Gewalttätigkeit führt.

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