Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w91 15. 7. S. 27-30
  • Warum sich mit Demut kleiden?

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Warum sich mit Demut kleiden?
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1991
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Was ist Demut?
  • Sie muß echt sein
  • Wie Jehova Menschen sieht
  • Von Gott und Christus bekundet
  • Der Nutzen der Demut
  • Demut und Gottes Organisation
  • Demut und Zucht
  • Mit Demut bekleidet bleiben
  • Demut
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
  • Echte Demut entwickeln
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2005
  • Demut hilft uns Widerwärtigkeiten ertragen
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
  • Demut — die Schwester der Liebe
    Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1963
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1991
w91 15. 7. S. 27-30

Warum sich mit Demut kleiden?

DER amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe hatte einigen Freunden gerade sein neustes Werk vorgelesen. Im Scherz meinten sie, er habe den Namen seines Helden zu oft gebraucht. Wie reagierte Poe darauf? Ein Freund erzählte: „Sein stolzer Geist konnte solch unverhohlene Kritik nicht ertragen; bevor ihn seine Freunde daran hindern konnten, warf er wutentbrannt alle Blätter in das lodernde Feuer.“ Verloren war eine „wirklich erheiternde“ Geschichte, die „völlig frei war von seiner sonstigen ... Düsterkeit“. Demut hätte möglicherweise bewirkt, daß sie erhalten geblieben wäre.

Der Stolz nimmt in der Welt überhand, obwohl er Menschen veranlaßt, unkluge Dinge zu tun. Diener Jehovas müssen jedoch anders sein. Sie müssen das vorzügliche Gewand der Demut tragen.

Was ist Demut?

Der Apostel Paulus spielte auf das schöne christliche Gewand der Demut an, als er seinerzeit an Mitchristen in der Stadt Kolossä schrieb. Er forderte sie auf: „Kleidet euch ... als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte, mit der innigen Zuneigung des Erbarmens, mit Güte, Demut, Milde und Langmut“ (Kolosser 3:12).

Demut ist „Niedriggesinntheit, Fehlen von Stolz, Sanftmut“. Ein demütiger Mensch ist gemäß einem Nachschlagewerk „bescheidenen Geistes, nicht stolz“. Er ist „voll tiefen oder höflichen Respekts“. Demut ist keineswegs Feigheit oder Schwäche. In Wahrheit offenbart Stolz Schwäche; das Bekunden von Demut erfordert dagegen oft Mut und Stärke.

In der Bibel bedeutet ein hebräisches Wort, das mit „demütige dich“ übersetzt wird, buchstäblich „stampfe dich nieder“. Der weise Sprücheschreiber gab den Rat: „Mein Sohn, ... wenn du gefangen worden bist durch die Reden deines Mundes, so ... befreie dich, denn du bist in die Faust deines Mitmenschen gekommen: Geh, demütige dich [stampfe dich nieder], und bestürme deinen Mitmenschen eindringlich“ (Sprüche 6:1-3). Mit anderen Worten: Wirf deinen Stolz über Bord, gib deinen Fehler zu, bringe die Sache in Ordnung.

Sie muß echt sein

Nicht alle demütig erscheinenden Menschen bekunden echte Demut. Manche von ihnen mögen in Wirklichkeit stolz sein und vor nichts zurückschrecken, um ihre Ziele zu erreichen. Dann gibt es solche, die den Mantel falscher Demut benutzen, weil sie andere beeindrucken wollen. Der Apostel Paulus trat beispielsweise einigen entgegen, die eine „Scheindemut“ bekundeten, und er zeigte, daß jemand, der das tut, „ohne rechten Grund aufgeblasen ist durch seine fleischliche Geistesverfassung“. Die Betreffenden glaubten irrtümlicherweise, Gottes Gunst hinge davon ab, ob sie gewisse Dinge aßen, tranken oder berührten, religiöse Festtage beobachteten oder dies unterließen. Sie mögen zwar einen frommen und demütigen Eindruck erweckt haben, aber ihre falsche Demut war nutzlos (Kolosser 2:18, 23). Sie wurden dadurch lediglich zu dem Glauben verleitet, durch den Verzicht auf materielle Dinge könne man den Preis des Lebens erlangen. Das verursachte außerdem eine heimtückische Form des Materialismus, weil die materiellen Dinge, die sie angeblich verschmähten, zufolge der asketischen Verbote in den Mittelpunkt gerückt wurden.

Dagegen wird echte Demut einen davor bewahren, in bezug auf die Kleidung, die sonstige äußere Erscheinung oder den Lebensstil dünkelhaft zu sein (1. Johannes 2:15-17). Wer sich mit dem Gewand der Demut kleidet, lenkt die Aufmerksamkeit nicht ungebührlich auf sich oder seine Fähigkeiten. Die Demut hilft ihm vielmehr, andere rücksichtsvoll zu behandeln und sich so zu sehen, wie Gott ihn sieht. Und wie sieht Gott Menschen?

Wie Jehova Menschen sieht

Als der Prophet Samuel einen neuen König über Israel salben sollte, dachte er, Isais Sohn Eliab sei der von Jehova Auserwählte. Doch Jehova sagte zu Samuel: „Schau nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn ich habe ihn verworfen. Denn nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist.“ Sieben der Söhne Isais wurden verworfen. Gott erwählte David, der sich als ein Mann der Treue und der Demut erwies (1. Samuel 13:14; 16:4-13).

Das Gewand der Demut bewahrt uns davor, stolz und überheblich — und von Gott verworfen — zu werden. Er „widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber erweist er unverdiente Güte“ (Jakobus 4:6). Wie er Menschen sieht, zeigen folgende Worte des Psalmisten: „Jehova ist hoch, und doch sieht er den Demütigen; aber den Überheblichen kennt er nur von fern“ (Psalm 138:6; 1. Petrus 5:5, 6). Was Gott von seinen Dienern erwartet, geht aus der Frage hervor, die in Micha 6:8 gestellt wird: „Was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?“

Von Gott und Christus bekundet

Kein Wunder, daß Jehova von uns erwartet, Demut zu bekunden — sie gehört zu seinen Eigenschaften. Nachdem Gott David von seinen Feinden befreit hatte, sang dieser in einem Lied: „Du [Jehova] wirst mir deinen Rettungsschild geben, ... und deine eigene Demut wird mich groß machen“ (Psalm 18:35; 2. Samuel 22:1, 36). Obwohl Jehova in den höchsten Himmeln thront, „neigt [er] sich herab, um auf Himmel und Erde zu schauen, erhebt aus dem Staub den Geringen; aus der Aschengrube erhöht er den Armen, um ihn bei Edlen sitzen zu lassen“ (Psalm 113:5-8). Gott bekundet Demut, indem er sündigen Menschen Barmherzigkeit erweist. Daß er mit Sündern handelt und seinen Sohn als Opfer für Sünden gab, ist unter anderem ein Ausdruck seiner Demut und Liebe (Römer 5:8; 8:20, 21).

Jesus Christus, der „mild gesinnt und von Herzen demütig“ war, gab das hervorragendste menschliche Beispiel der Demut (Matthäus 11:29). Er sagte zu seinen Jüngern: „Wer immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer immer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden“ (Matthäus 23:12). Das war keine leere Phrase. Am Abend vor seinem Tod wusch Jesus seinen Aposteln die Füße und erwies ihnen dadurch einen Dienst, den normalerweise Sklaven leisteten (Johannes 13:2-5, 12-17). Jesus hatte Gott demütig gedient, bevor er auf die Erde kam, und seit seiner Auferstehung und seiner Erhöhung zu einer übergeordneten Stellung im Himmel bekundet er weiterhin Demut. Daher ermahnte Paulus seine Glaubensbrüder, ‘andere höher zu achten als sich selbst’ und so demütig gesinnt zu sein wie Jesus Christus (Philipper 2:3, 5-11).

Da Gott und Christus Demut bekunden, müssen Menschen, die Gottes Anerkennung wünschen, ebenfalls diese Eigenschaft aufweisen. Wer zuweilen hochmütig gewesen ist, tut gut daran, sich zu demütigen und Gott um Vergebung zu bitten. (Vergleiche 2. Chronika 32:24-26.) Und statt von uns selbst eingenommen zu sein, müssen wir den Rat des Paulus befolgen: „Sinnt nicht auf hohe Dinge, sondern laßt euch mit den niedrigen Dingen mitführen“ (Römer 12:16). Doch inwiefern kann die Demut uns und anderen von Nutzen sein?

Der Nutzen der Demut

Ein Nutzen der Demut besteht darin, daß sie uns vor Eigenlob bewahrt. Dadurch vermeiden wir es, in Verlegenheit gebracht zu werden oder andere zu verärgern, falls sie von unseren Leistungen nicht so begeistert sind. Wir sollten uns in Jehova rühmen, nicht in uns selbst (1. Korinther 1:31).

Demut hilft uns, göttliche Leitung zu erhalten. Jehova sandte einen Engel mit einer Vision zu Daniel, weil sich der Prophet vor Gott gedemütigt hatte, als er nach Leitung und Verständnis suchte (Daniel 10:12). Bevor Esra Jehovas Diener mit viel Gold und Silber zur Verschönerung des Tempels in Jerusalem aus Babylon herausführte, rief er ein Fasten aus, damit sie sich vor Gott demütigten. Was bewirkte es? Jehova bewahrte sie auf der gefährlichen Reise vor feindlichen Angriffen (Esra 8:1-14, 21-32). Wie Daniel und Esra wollen wir Demut bekunden und die Leitung Jehovas suchen, statt zu versuchen, von Gott übertragene Aufgaben aus eigener Weisheit und Kraft auszuführen.

Wenn wir uns mit dem Gewand der Demut kleiden, werden wir andere respektieren. Demütige Kinder achten ihre Eltern und gehorchen ihnen. Demütige Christen achten auch ihre Glaubensbrüder anderer Nationalität, Rasse oder sozialer Herkunft, denn die Demut läßt uns unparteiisch sein (Apostelgeschichte 10:34, 35; 17:26).

Die Demut fördert Liebe und Frieden. Ein demütiger Mensch kämpft nicht gegen Glaubensbrüder, um angebliche Rechte durchzusetzen. Paulus tat nur Erbauendes, und er wollte das Gewissen eines Bruders nicht beunruhigen (Römer 14:19-21; 1. Korinther 8:9-13; 10:23-33). Die Demut hilft uns auch dadurch, Liebe und Frieden zu fördern, daß wir anderen die Sünden vergeben, die sie gegen uns begangen haben (Matthäus 6:12-15; 18:21, 22). Sie veranlaßt uns, zu einer Person, die wir verletzt haben, zu gehen, unseren Fehler einzugestehen, um Vergebung zu bitten und alles in unserer Macht Stehende zu tun, das Unrecht wiedergutzumachen (Matthäus 5:23, 24; Lukas 19:8). Falls uns jemand, den wir verletzt haben, anspricht, wird uns die Demut antreiben, die Angelegenheit friedlich, im Geist der Liebe zu klären (Matthäus 18:15; Lukas 17:3).

Vom Bekunden der Demut hängt sogar die Rettung ab. So wird von Gott beispielsweise gesagt: „Das demütige Volk wirst du retten; aber deine Augen sind gegen die Hochmütigen, damit du sie erniedrigst“ (2. Samuel 22:28). Wenn der König Jesus Christus ‘in der Sache der Wahrheit, der Demut und der Gerechtigkeit einherfährt’, wird er diejenigen retten, die sich vor ihm und seinem Vater demütigen (Psalm 45:4). Wer Demut bekundet, kann sich durch folgende Worte trösten lassen: „Sucht Jehova, all ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr SEINE eigene richterliche Entscheidung ausgeführt habt. Sucht Gerechtigkeit, sucht Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tag des Zornes Jehovas geborgen werden“ (Zephanja 2:3).

Demut und Gottes Organisation

Demut veranlaßt Gottes Diener, seine Organisation zu schätzen und als Bewahrer der Lauterkeit zu ihr zu halten. (Vergleiche Johannes 6:66-69.) Wenn uns ein Dienstvorrecht verwehrt bleibt, das wir uns erhofft haben, hilft uns die Demut, weiterhin mit denen zusammenzuarbeiten, die in der Versammlung Verantwortung tragen. Und durch unsere demütige Zusammenarbeit geben wir ein gutes Beispiel.

Andererseits bewahrt uns die Demut davor, in Verbindung mit unseren Dienstvorrechten in Jehovas Volk Stolz zu offenbaren. Sie hält uns davon ab, nach Lob für Arbeit zu suchen, die wir in Gottes Organisation verrichten durften. Falls wir als Älteste dienen, ist uns die Demut eine Hilfe, die Herde Gottes schonend zu behandeln (Apostelgeschichte 20:28, 29; 1. Petrus 3:8).

Demut und Zucht

Das Gewand der Demut hilft uns auch, Zucht anzunehmen. Demütige Menschen gleichen nicht König Usija von Juda, dessen Herz so hochmütig wurde, daß er sich priesterliche Aufgaben anmaßte. Er ‘handelte gegenüber Jehova, seinem Gott, treulos und kam in den Tempel Jehovas, um auf dem Räucheraltar Räucherwerk zu verbrennen’. Als sich Usija über die Zurechtweisung durch die Priester erzürnte, wurde er mit Aussatz geschlagen. Welch ein hoher Preis für mangelnde Demut! (2. Chronika 26:16-21; Sprüche 16:18). Mögen wir niemals Usija gleichen und es nie aufgrund von Stolz ablehnen, Zucht von Gott durch sein Wort oder durch seine Organisation anzunehmen.

Diesbezüglich sagte Paulus zu gesalbten hebräischen Christen: „Ihr [habt] die Ermahnung gänzlich vergessen, die an euch als an Söhne gerichtet ist: ‚Mein Sohn, achte die Zucht von Jehova nicht gering, noch ermatte, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst; denn wen Jehova liebt, den züchtigt er; ja er geißelt jeden, den er als Sohn aufnimmt.‘ ... Allerdings scheint jede Züchtigung für die Gegenwart nicht erfreulich, sondern betrüblich zu sein; nachher aber trägt sie denen, die durch sie geübt sind, eine friedsame Frucht ein, nämlich Gerechtigkeit“ (Hebräer 12:5-11). Denken wir auch daran, daß „die Zurechtweisungen der Zucht ... der Weg des Lebens“ sind (Sprüche 6:23).

Mit Demut bekleidet bleiben

Wie wichtig ist es doch, daß Christen stets das Gewand der Demut tragen! Es veranlaßt uns, als Königreichsverkündiger auszuharren und auf der Suche nach Menschen, „die zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind, demütig von Haus zu Haus Zeugnis zu geben (Apostelgeschichte 13:48; 20:20). Ja, die Demut hilft uns, Gott weiterhin in jeder Hinsicht zu gehorchen, selbst wenn stolze Gegner unseren gerechten Lauf hassen (Psalm 34:21).

Weil die Demut bewirkt, daß wir ‘mit ganzem Herzen auf Jehova vertrauen’, macht er unsere Pfade gerade (Sprüche 3:5, 6). Nur wenn wir uns mit dieser vorzüglichen Eigenschaft kleiden, können wir wirklich mit Gott wandeln und uns seiner Anerkennung und seines Segens erfreuen. Der Jünger Jakobus schrieb: „Erniedrigt euch in den Augen Jehovas, und er wird euch erhöhen“ (Jakobus 4:10). Kleiden wir uns daher mit Demut, jenem schönen, von Jehova Gott entworfenen Gewand.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen