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ElamEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Nachforschungen haben jedoch ergeben, dass die frühesten Inschriften, die in dem geografisch als Elam bezeichneten Gebiet gefunden wurden, „lediglich bildhaft auf Tontafeln skizzierte Verzeichnisse von Gegenständen [sind], neben denen jeweils mithilfe eines einfachen Systems von Strichen, Kreisen und Halbkreisen die Anzahl angegeben ist ... ihr Inhalt ist zu dieser Zeit rein wirtschaftlicher oder verwaltungstechnischer Natur“ (G. R. Driver, Semitic Writing, London 1976, S. 2, 3).
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ElamEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Verfechter der Auffassung, dass die Bewohner Elams nicht zu den semitischen Völkern zu rechnen seien, stützen daher ihre Argumente hauptsächlich auf spätere Inschriften in Keilschrift, von denen man allgemein annimmt, dass ihre Entstehungszeit weit ins 2. Jahrtausend v. u. Z. hineinreichte, sowie auf die Behistan-Inschrift (aus dem 6. Jahrhundert v. u. Z.) mit einander entsprechenden Texten in Altpersisch, Akkadisch und „Elamitisch“. Man sagt, die den Elamitern zugeschriebenen Keilinschriften seien in einer agglutinierenden Sprache abgefasst (einer Sprache, bei der aus Wurzelwörtern Zusammensetzungen gebildet werden, im Gegensatz zu flektierenden Sprachen). Es ist Philologen nicht gelungen, eine eindeutige Verwandtschaft des „Elamitischen“ mit anderen bekannten Sprachen nachzuweisen.
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ElamEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die „Hethiter“ von Karatepe schrieben zweisprachige Inschriften (offenbar im 8. Jahrhundert v. u. Z.) in „hethitischen“ Hieroglyphen und in Altphönizisch. In Persepolis, einer persischen Königsstadt, wurden etwa 30 000 Tontafeln aus der Zeit des Perserkönigs Darius I. gefunden.
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ElamEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Einen weiteren Grund, warum es unweise ist, die Völkertafel aus 1. Mose 10 als „rein geografisch“ anzusehen und nicht als genealogisch im eigentlichen Sinn, liefern die Skulpturen elamitischer Könige, die nach der Aussage von Archäologen bis auf die Zeit Sargons I. zurückgehen (dessen Herrschaft sie der zweiten Hälfte des 3. Jahrtausends zuordnen). Diese Skulpturen weisen nicht nur typisch akkadische (semitische assyro-babylonische) Züge auf, sondern tragen auch akkadische Inschriften (Das Große Bibellexikon, R. Brockhaus/ Brunnen, Bd. 1, 1987, S. 303).
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