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    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1989
    • Jung, jedoch treu

      Und wie war das mit der Tochter von Johann Obweger? Hermine war kaum elf, als sie ihren Eltern weggenommen und in ein Umerziehungsheim gebracht wurde. Aber die Eltern hatten ihre Möglichkeiten, ihrer Tochter die Wahrheit einzuschärfen, gut genutzt.

      Es gelang den Gegnern der Wahrheit nicht, Hermines Loyalität gegenüber Jehova zu brechen. Alle Anstrengungen, sie zum Singen patriotischer Lieder zu veranlassen oder dazu, „Heil Hitler!“ zu sagen, blieben erfolglos. Standhaft weigerte sie sich, einen Kompromiß einzugehen. Eines Tages wollte die Heimleiterin sie zwingen, die Uniform der nationalsozialistischen Jungmädchenbewegung anzuziehen. Doch so sehr sich auch diese verantwortliche Person selbst mit Gewalt bemühte, ihr die Uniformweste anzuziehen, weiter als bis zum Ellenbogen kam sie damit nicht, und so gab sie schließlich auf.

      Trotz der Mißbilligung seitens der Heimleitung war es den Eltern immer noch gestattet, ihre Tochter zu besuchen. Verständlicherweise nutzten sie solche Gelegenheiten, ihre Tochter zu ermutigen, im Glauben festzubleiben. Hermine wurde auch durch die loyale Haltung ihres Bruders Hans ermuntert. Sie wußte, daß er im Gefängnis und später in einem Konzentrationslager war, weil er den Militärdienst verweigert hatte. Sie wußte auch, daß er die ganze Zeit hindurch treu geblieben war. Einer ihrer Brüder war indes zum Militär gegangen. Geschickt spielte die Heimleitung dies als Argument aus, um ihre Loyalität zu brechen. Sie hatten aber nicht mit Hermines Entschlossenheit gerechnet. Ihre standhafte Erwiderung war: „Ich bin nicht ein Nachfolger meines Bruders. Ich bin ein Nachfolger Jesu Christi.“

      Weil Hermine nicht willens war, einen Kompromiß einzugehen, und auch um den Besuchen der Eltern ein Ende zu setzen, brachte die Behörde das Kind nach München in ein Kloster. Im Mai 1944 wurde ihr jedoch erlaubt, für einige Tage nach Hause zu gehen. Dies überraschte die Eltern sehr. Doch die Behörden hätten nie mit dem gerechnet, was dann geschah. Während Hermine zu Hause war, wurde sie getauft, und Bruder Ganster, der seinen Brüdern noch in Freiheit dienen konnte, hielt die Taufansprache. Das gab Hermine sehr viel Kraft, auch in der restlichen Zeit bis zum schließlichen Zusammenbruch des NS-Regimes loyal zu Jehova zu stehen.

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    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1989
    • [Bilder auf Seite 124]

      Hermine Obweger (links) wurde im Alter von 11 Jahren ihren Eltern weggenommen.

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