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Was hindert dich, getauft zu werden?Der Wachtturm 1989 | 15. Januar
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Was hindert dich, getauft zu werden?
„Siehe! Ein Gewässer; was hindert mich, getauft zu werden?“ (APOSTELGESCHICHTE 8:36).
1. Was geschah auf der Straße zwischen Jerusalem und Gasa?
JEHOVAS Engel hatte geredet — da geschah auf der Wüstenstraße zwischen Jerusalem und Gasa etwas Bemerkenswertes. Ein Äthiopier las während der Fahrt auf seinem Wagen in den heiligen Schriften. Schon nach kurzer Zeit lief ein Mann neben dem Wagen her und fragte den Reisenden: „Verstehst du wirklich, was du liest?“ Der Äthiopier entgegnete: „Wie könnte ich es denn je, wenn mich nicht jemand anleitet?“ Diese Anleitung wurde ihm von Philippus, dem Evangeliumsverkündiger, gegeben, der von dem Engel gesandt worden war. Sobald sich Philippus auf dem Wagen befand, erklärte er dem Äthiopier eine von Jesaja aufgezeichnete Prophezeiung und verkündigte ihm „die gute Botschaft über Jesus“.
2, 3. (a) Wie reagierte der Äthiopier auf die gute Botschaft? (b) Zu welchen Fragen gibt diese Begebenheit Anlaß?
2 An einer bestimmten Stelle rief der Äthiopier aus: „Siehe! Ein Gewässer; was hindert mich, getauft zu werden?“ Er ließ den Wagen anhalten. Beide Männer stiegen in das Wasser hinab, und Philippus taufte den Äthiopier. Dann führte Jehovas Geist Philippus an einen anderen Ort, und der Äthiopier zog freudig seines Weges weiter (Apostelgeschichte 8:26-39).
3 Wenn du dich mit Jehovas Zeugen verbunden hast, aber dich noch nicht hast taufen lassen, fragst du dich vielleicht aufgrund dieser Begebenheit: Warum wurde der Äthiopier so schnell getauft? Wie sollte die Taufe erfolgen? Was symbolisiert sie? Und was hindert mich, getauft zu werden?
Nicht zu früh getauft
4. Wer war dieser Äthiopier?
4 Wie der Bericht zeigt, war der Äthiopier „nach Jerusalem gekommen, um anzubeten“. Also handelte es sich bei ihm um einen beschnittenen jüdischen Proselyten. Er war ein „Eunuch“, doch nicht in fleischlichem Sinne, denn Männer mit einem verstümmelten Geschlechtsteil durften nicht in die Versammlung Israels kommen (5. Mose 23:1). In seinem Fall stand die Bezeichnung „Eunuch“ für einen Beamten, denn er war „ein Machthaber unter Kandake, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz gesetzt war“ (Apostelgeschichte 8:27).
5. Warum konnte der äthiopische Eunuch so schnell getauft werden?
5 Der Äthiopier war ein Mensch von den Nationen. Aufgrund seiner Bekehrung zum jüdischen Glauben konnte er jedoch als ein Jünger Christi getauft werden, bevor die Königreichsbotschaft im Jahre 36 u. Z. unbeschnittenen Nichtjuden wie Kornelius überbracht wurde. Als jüdischer Proselyt kannte er Gott und sein Wort, wenngleich er in geistiger Hinsicht noch Hilfe benötigte. Philippus wurde deshalb angewiesen, diesem Mann zu predigen, und er konnte ihn taufen, bevor die gute Botschaft an die Nichtjuden erging.
Die frühe christliche Taufe
6. Wie wurde der Äthiopier getauft, und warum antwortest du so?
6 Wie wurde der Äthiopier getauft? Das Wort „taufen“ ist eine Übersetzung des griechischen Wortes baptízō, das „eintauchen, untertauchen“ bedeutet. Eine Form desselben Wortes wird in der Septuaginta in 2. Könige 5:14 für „tauchte“ gebraucht. Und es ist bemerkenswert, daß der Äthiopier dann darum bat, getauft zu werden, als er und Philippus an ein „Gewässer“ kamen. Zur Taufe stiegen sie „in das Wasser hinab“, und danach kamen sie ‘aus dem Wasser herauf’ (Apostelgeschichte 8:36-39). Folglich wurde der äthiopische Eunuch getauft, indem er im Wasser untergetaucht wurde.
7. Welchen Präzedenzfall gab es für die Taufe durch Untertauchen im Wasser?
7 Jesus war ebenfalls durch Untertauchen im Wasser getauft worden. Daher heißt es, daß er nach seiner Taufe im Jordan „aus dem Wasser herauf[kam]“ (Matthäus 3:13, 16). Tatsächlich hatte sich Johannes der Täufer als geeigneten Ort zum Taufen eine Stelle im Jordantal unweit von Salim ausgesucht. Warum? „Weil es dort reichlich Wasser gab“ (Johannes 3:23). Die Heilige Schrift berechtigt somit zur Taufe in einem Gewässer.
8. Was kann man aus gewissen Bräuchen der Pharisäer und anderer Juden hinsichtlich der Taufe schließen?
8 Unter Berücksichtigung gewisser Bräuche der Pharisäer und anderer Juden kommen wir hinsichtlich der Taufe zu einem logischen Schluß. Der Evangelist Markus sagte: „Wenn sie vom Markt zurück sind, essen sie nicht, ohne sich durch Besprengen [griechisch: rhantízo] zu reinigen; und noch viele andere Überlieferungen gibt es, die sie zu halten übernommen haben: Taufen [baptismoús] von Bechern und Krügen und Kupfergefäßen“ (Markus 7:3, 4). Diese Juden besprengten sich in scheinheiliger Weise, bevor sie etwas aßen, wenn sie vom Markt zurückkamen. Aber die verschiedenen Gegenstände, die sie beim Essen benutzten, tauften sie, das heißt, sie tauchten sie ins Wasser.
9. Was sagte Tertullian über die Taufe?
9 Selbst als der Abfall bereits eingesetzt hatte, erklärte der Kirchenvater Tertullian (ca. 160 bis 230 u. Z.) bezüglich der Taufe: „Es gibt nichts, was auf den Geist der Menschen so abstossend wirkte, als die Unscheinbarkeit der göttlichen Werke, welche bei ihrer Vollziehung zutage tritt, neben der Erhabenheit dessen, was in ihrer Vollbringung verheissen wird. So wird denn auch die Erlangung des ewigen Lebens schon des Umstandes halber um so unglaublicher gehalten, weil der Mensch in so grosser Einfachheit, ohne Pomp, ohne irgend welche ungewöhnliche Vorkehrungen, ohne Aufwand in das Wasser hinabsteigt, und unter dem Aussprechen von ein paar Worten untergetaucht, gar nicht oder nicht viel reiner wieder herauskommt.“ Man beachte, daß Tertullian sagte, daß jemand „in das Wasser hinabsteigt, ... untergetaucht ... [wird und] wieder herauskommt“.
10. Was sagen Gelehrte über die frühste Form der christlichen Taufe?
10 Auch Gelehrte bezeugen, daß die Christen ursprünglich durch vollständiges Untertauchen im Wasser tauften. In einer bekannten französischen Enzyklopädie heißt es: „Die ersten Christen wurden irgendwo, wo Wasser vorhanden war, durch Untertauchen getauft.“ Und in der Catholic Encyclopedia ist zu lesen: „Die älteste Art, die gewöhnlich angewandt wurde, war fraglos das Untertauchen“ (Bd. 2, Ausgabe von 1907, S. 261).
Lehren und taufen
11. Welchen Auftrag erteilte Jesus seinen Jüngern?
11 Bevor jemand getauft wird, muß er genaue Erkenntnis erwerben und entsprechend handeln. Das machte Jesus deutlich, als er seine Nachfolger anwies: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Matthäus 28:19, 20).
12. Was bedeutet es, „im Namen des Vaters“ getauft zu werden?
12 „Im Namen des Vaters“ getauft zu werden bedeutet, daß der Taufbewerber die Stellung und Autorität Gottes anerkennt. Er erkennt Jehova als den ‘Höchsten über die ganze Erde’ an, als Schöpfer und universellen Souverän (Psalm 36:9; 83:18; 2. Könige 19:15). Auch nimmt er Jehova als seinen Richter, Satzungsgeber und König an (Jesaja 33:22; Psalm 119:102; Offenbarung 15:3, 4).
13. Was bedeutet es, ‘im Namen des Sohnes’ getauft zu werden?
13 ‘Im Namen des Sohnes’ getauft zu werden bedeutet, Christi Stellung und Autorität anzuerkennen sowie die Tatsache, daß Gott durch ihn für „ein entsprechendes Lösegeld“ gesorgt hat (1. Timotheus 2:5, 6). Nach seinem Tod als ein Bewahrer der Lauterkeit wurde Jesus von Gott „zu einer übergeordneten Stellung erhöht“, und wer sich taufen lassen möchte, muß Christus als ‘Herrn zur Verherrlichung Gottes, des Vaters’, anerkennen (Philipper 2:9-11). Er muß Jesus außerdem als Jehovas ‘treuen Zeugen’ und als „König der Könige“ annehmen (Offenbarung 1:5; 19:16).
14. Was erfordert die Taufe ‘im Namen des heiligen Geistes’?
14 Der Gläubige muß auch ‘im Namen des heiligen Geistes’ getauft werden. Er muß davon überzeugt sein, daß der heilige Geist keine Person ist, sondern Gottes wirksame Kraft, deren sich Gott zum Beispiel bei der Schöpfung bediente und zur Inspiration der Bibelschreiber (1. Mose 1:2; 2. Samuel 23:1, 2; 2. Petrus 1:21). Der Täufling muß anerkennen, daß Jehovas Geist unerläßlich ist, damit er „die tiefen Dinge Gottes“ erfassen und die gottgefälligen Früchte „Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde, Selbstbeherrschung“ hervorbringen kann (1. Korinther 2:10; Galater 5:22, 23). Des weiteren muß er anerkennen, daß Gottes Geist für die Durchführung des Königreichspredigtwerkes erforderlich ist (Joel 2:28, 29).
Was die Taufe symbolisiert
15. Warum wäscht die christliche Taufe keine Sünden ab?
15 Johannes der Täufer taufte mit der Unterstützung des heiligen Geistes (Apostelgeschichte 13:24). Er taufte die Menschen nicht, um ihre Sünden abzuwaschen, sondern als Symbol der Reue (Apostelgeschichte 19:4). Johannes taufte auch Jesus, der ‘keine Sünde beging’ (1. Petrus 2:22). Und Ananias forderte Saulus von Tarsus auf: „Steh auf, laß dich taufen, und wasch deine Sünden ab, indem du ... [Jesu] Namen anrufst“ (Apostelgeschichte 22:12-16). Somit wäscht die christliche Wassertaufe keine Sünden ab. Nicht die Taufe, sondern das vergossene Blut Jesu und das ‘Anrufen seines Namens’ ermöglichen Vergebung (Hebräer 9:22; 1. Johannes 1:7).
16. (a) Was symbolisiert die Taufe, wenn sie keine Sünden abwäscht? (b) Was geschieht, bildlich gesprochen, wenn sich jemand taufen läßt?
16 Obwohl die christliche Taufe keine Sünden abwäscht, ist sie doch ein Symbol dafür, daß sich der Täufling durch Jesus Christus bedingungslos Jehova Gott hingegeben hat. (Vergleiche Matthäus 16:24.) Sich einer Person oder Sache hinzugeben bedeutet, sich ihr ausschließlich und selbstlos zu widmen. Die Hingabe an Gott bezeichnet den Akt, durch den sich eine Person ohne Vorbehalt durch eine Übereinkunft absondert, den Willen Gottes durch Christus zu tun. Wenn der Taufbewerber, bildlich gesprochen, vorübergehend im Wasser „begraben“ und dann wieder herausgehoben wird, stirbt er hinsichtlich seines früheren Lebenswandels und wird zu einer neuen Lebensweise emporgehoben, nämlich vorbehaltlos den Willen Jehovas zu tun. (Vergleiche Römer 6:4-6.)
17. Warum ist die Kindertaufe nicht richtig?
17 Es liegt also auf der Hand, daß die Taufe ein ernster Schritt ist. Einen Säugling zu taufen ist verkehrt, denn er hat weder Verständnis, noch kann er eine Entscheidung treffen und ein Jünger werden (Matthäus 28:19, 20). Bei denen, die sich während des Predigtdienstes des Philippus in Samaria taufen ließen, handelte es sich „sowohl [um] Männer als auch [um] Frauen“, nicht um Kinder (Apostelgeschichte 8:4-8, 12). Die Taufe ist etwas für Personen, die alt genug sind, um lernen, Glauben erlangen und diesen ausüben zu können (Johannes 17:3; Apostelgeschichte 5:14; 18:8; Hebräer 11:6). Der Historiker August Neander schrieb diesbezüglich, daß „Glaube und Taufe immer miteinander verbunden wurde, ... [höchstwahrscheinlich lag] der Gebrauch einer Kindertaufe ... diesem Zeitalter [1. Jahrhundert u. Z.] fern. ... daß erst so spät ... eine Spur der Kindertaufe vorkommt und sie erst im Verlaufe des dritten Jahrhunderts als apostolische Überlieferung anerkannt wurde, ... zeugt vielmehr g e g e n als f ü r die Annahme eines apostolischen Ursprungs derselben“ (Geschichte der Pflanzung und Leitung der christlichen Kirche durch die Apostel, Bd. I, S. 213).
18. (a) Was ist, biblisch gesehen, erforderlich, damit man ein Zeuge Jehovas werden kann? (b) An welchem Anzeichen des Glaubens wäre zu erkennen, daß sich jemand taufen lassen kann? (c) Inwiefern wird bei Taufbewerbern Nachdruck auf den Glauben an das Lösegeld gelegt?
18 In der Heiligen Schrift ist wiederholt von der Taufe Gläubiger die Rede (Apostelgeschichte 4:4; 5:14; 8:13; 16:27-34; 18:8; 19:1-7). Damit man ein Zeuge Jehovas werden kann, muß man also ein Gläubiger sein, das heißt jemand, der Glauben ausübt und sich taufen läßt. Schon vor der Taufe kommt dieser Glaube dadurch zum Ausdruck, daß der Betreffende einen gottgefälligen Lebenswandel führt, auf Jehova vertraut, sich am Königreichspredigtwerk beteiligt und das Loskaufsopfer Jesu annimmt. Auf den Glauben an das Lösegeld wird bei Taufbewerbern besonderer Nachdruck gelegt, denn die erste der zwei Fragen, die der Redner an sie stellt, lautet: „Hast du auf der Grundlage des Opfers Jesu Christi deine Sünden bereut und dich Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun?“ Nur wer mit Ja antwortet und auch versteht, daß er sich durch seine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibt, der mit der vom Geist geleiteten Organisation Gottes verbunden ist, kann sich auf annehmbare Weise der Wassertaufe unterziehen.
Die Hingabe im Gebet
19. Warum sollte die Hingabe an Jehova im Gebet erfolgen?
19 Wer sich der Taufe unterzieht, muß an Gott und Christus glauben. Aber warum sagen Jehovas Zeugen, die Hingabe an Gott sollte im Gebet erfolgen? Weil es passend ist, Jehova gegenüber im Gebet unseren Entschluß zum Ausdruck zu bringen, daß wir ihm ausschließlich ergeben sein wollen — etwas, was ihm zusteht (5. Mose 5:8, 9; 1. Chronika 29:10-13). Offensichtlich äußerte Jesus den Wunsch, ausschließlich seinem himmlischen Vater heiligen Dienst darzubringen, im Gebet (Hebräer 10:7-9). Ja, Jesus „betete“ sogar, während er getauft wurde (Lukas 3:21, 22). Somit ist klar, daß die Hingabe an Gott im Gebet erfolgen sollte.
20. Wieso legten die frühen Christen aller Wahrscheinlichkeit nach neuen Jüngern nahe, sich Gott im Gebet hinzugeben?
20 Die frühen Christen legten neuen Jüngern anscheinend nahe, sich Gott im Gebet hinzugeben, denn selbst Tertullian sagte in späterer Zeit: „Diejenigen, welche im Begriff stehen, die Taufe zu empfangen, müssen anhaltende Gebete verrichten, unter Fasten ... [und] Kniebeugungen.“ Vor ihm schrieb Justinus der Märtyrer (ca. 100 bis 165 u. Z.): „Wie wir uns aber nach unserer Neuschaffung durch Christus Gott geweiht haben, wollen wir jetzt darlegen ... Alle, die sich von der Wahrheit unserer Lehren und Aussagen überzeugen lassen, die glauben und versprechen, daß sie es vermögen, ihr Leben darnach einzurichten, werden angeleitet zu beten, und unter Fasten Verzeihung ihrer früheren Vergehungen von Gott zu erflehen. Auch wir beten und fasten mit ihnen.“
21. Was ist wahrscheinlich der Fall, selbst wenn die Hingabe im Gebet vor Jahren, als du dich taufen ließest, noch nicht betont wurde?
21 Wenn die Hingabe im Gebet vor Jahren, als du dich taufen ließest, noch nicht betont wurde, wird deine Taufe dadurch nicht notwendigerweise ungültig. Zweifellos verhielten sich zu jener Zeit viele ähnlich wie ein junger Mann, der sich niederkniete und sich in einem inbrünstigen Gebet Jehova hingab, woran er sich heute noch — über 40 Jahre danach — lebhaft erinnert. Und wer sich damals nicht schon vor der Taufansprache in einem formellen Gebet Gott hingegeben hatte, machte dies zum Gegenstand des Gebets, als die Taufbewerber und die anderen Anwesenden bei der Ansprache, die am Tag seiner Taufe gehalten wurde, gemeinsam beteten.
Warum einige zögern
22. Warum zögern einige, sich taufen zu lassen?
22 Warum zögern aber einige, sich taufen zu lassen, wenn es doch ein solch gesegnetes Vorrecht ist, ein getaufter Zeuge Jehovas zu sein? Daß manche dem Wort Gottes nicht gehorchen, der Führung Jesu nicht folgen und sich nicht taufen lassen, mag darauf zurückzuführen sein, daß es ihnen an wahrer Liebe mangelt (1. Johannes 5:3). Natürlich sagen ungetaufte Personen in der Regel nicht, daß sie dem Beispiel Jesu nicht folgen oder Gott nicht gehorchen wollen; vielmehr beschäftigen sie sich ständig so sehr mit weltlichen Angelegenheiten, daß ihnen wenig Zeit für geistige Interessen verbleibt. Falls das dein Problem ist, wäre es dann nicht weise, dich zu ändern, was deine Vorlieben, Interessen und Bestrebungen anbelangt? Wer Gott wirklich liebt, kann nicht gleichzeitig die Welt lieben (1. Johannes 2:15-17). Und laß nicht zu, daß du dich zufolge der ‘trügerischen Macht des Reichtums’ in Sicherheit wiegst (Matthäus 13:22). Wahre Sicherheit ist nur dadurch zu finden, daß man sich Jehova Gott hingibt (Psalm 4:8).
23. Warum sehen andere davon ab, sich Jehova hinzugeben und dies durch Untertauchen im Wasser zu symbolisieren?
23 Andere behaupten, Gott zu lieben, zögern jedoch mit der Hingabe, weil sie meinen, so der Verantwortung zu entgehen und nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Sie würden zwar gern im Paradies leben, tun bis jetzt allerdings diesbezüglich wenig oder gar nichts (Sprüche 13:4). Solche Personen können es nicht vermeiden, zur Rechenschaft gezogen zu werden, weil ihnen eine Verantwortung erwachsen ist, als sie das Wort Jehovas hörten (Hesekiel 33:7-9). Würden sie sich Gott hingeben, so würden sie zeigen, daß sie seinen Willen verstehen und darauf bedacht sind, ihn zu tun. Ein solcher Gehorsam wäre für sie keine zusätzliche Last, sondern hätte den Segen Jehovas und Freude zur Folge, weil sie dann gemäß ihrer Behauptung, Gott zu lieben, handeln würden.
24. Aus welchem Grund scheuen sich andere, sich taufen zu lassen?
24 Wieder andere scheuen sich, sich taufen zu lassen, weil sie der Auffassung sind, sie wüßten nicht genug, um über die Bibel sprechen zu können. Der äthiopische Eunuch war jedoch nach der Unterhaltung, die Philippus mit ihm unterwegs auf dem Wagen geführt hatte, bereit, seine Hingabe an Gott zu symbolisieren. Mit Sicherheit konnte er anfangs nicht alle Fragen beantworten, die ihm gestellt wurden, wenn er mit anderen über die Wahrheit sprach. Doch in seiner Dankbarkeit für das Gehörte quoll sein Herz über, und er hielt sich nicht furchtsam zurück. „Furcht gibt es nicht in der Liebe, sondern vollkommene Liebe treibt die Furcht aus“ (1. Johannes 4:18). Nicht ein Kopf, der mit Antworten gefüllt ist, sondern ein Herz, das von Liebe erfüllt ist, treibt einen an, sich Gott hinzugeben und sich taufen zu lassen (Lukas 10:25-28).
25. Was erwartet Jehova Gott von Personen, die behaupten, ihn zu lieben?
25 Wenn du dich noch nicht hast taufen lassen, dann frage dich: Was erwartet Gott von denen, die sagen, sie liebten ihn? Er wünscht ausschließliche Ergebenheit und hält nach Menschen Ausschau, die ihn „mit Geist und Wahrheit“ anbeten werden (Johannes 4:23, 24; 2. Mose 20:4, 5; Lukas 4:8). Der äthiopische Eunuch brachte Gott diese Art von Anbetung dar, und er zögerte nicht, sich taufen zu lassen, als sich ihm eine Gelegenheit dazu bot. Solltest du nicht die Hingabe an Jehova von jetzt an zu einem Gegenstand ernsthaften Gebets machen und dich fragen: „Was hindert mich, getauft zu werden?“?
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Wieso wir durch die Taufe gerettet werden könnenDer Wachtturm 1989 | 15. Januar
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Wieso wir durch die Taufe gerettet werden können
„Die Taufe rettet uns“ (1. PETRUS 3:21, Gute Nachricht für Sie).
1, 2. Was ist erforderlich, bevor sich jemand der Wassertaufe unterziehen kann?
JEHOVA stellt bestimmte Anforderungen an diejenigen, die gerettet werden möchten. Sie müssen eine genaue Erkenntnis erlangen, Glauben ausüben, ihre Sünden bereuen, sich bekehren, sich Gott hingeben und sich als Gläubige der Taufe unterziehen (Johannes 3:16; 17:3; Apostelgeschichte 3:19; 18:8). Taufbewerber müssen öffentlich kundtun, daß sie auf der Grundlage des Opfers Jesu ihre Sünden bereut und sich Jehova hingegeben haben. Auch müssen sie verstehen, daß sie sich durch die Hingabe und Taufe als Zeugen Jehovas zu erkennen geben.
2 Die gesamte Vorkehrung der Taufe, die öffentliche Glaubensäußerung eingeschlossen, ist zur Rettung erforderlich (Römer 10:10). Das wird von dem Apostel Petrus bestätigt, der schrieb: „Die Taufe rettet uns“ (1. Petrus 3:21, Gute Nachricht für Sie). Doch wie sind diese Worte zu verstehen? Was zeigt der Zusammenhang?
Inwiefern die Taufe rettet
3. Wie würdest du in eigenen Worten 1. Petrus 3:18-21 zusammenfassen?
3 Petrus wies darauf hin, daß Jesus als auferweckte Geistperson den bösen Geistern im Gefängnis, das heißt den Dämonen, die in ewigwährenden Fesseln für das Gericht des großen Tages Jehovas aufbehalten sind, eine verurteilende Botschaft verkündigte. Diese Geister waren ungehorsam gewesen, indem sie Fleischesleiber angenommen und mit Frauen zusammengelebt hatten, „als die Geduld Gottes in den Tagen Noahs wartete, während die Arche errichtet wurde, in der wenige Personen, nämlich acht Seelen [Noah, seine Frau, ihre drei Söhne und deren Frauen], sicher durch das Wasser getragen wurden“. Petrus fügte hinzu: „Das, was diesem entspricht, rettet jetzt auch euch, nämlich die Taufe (nicht das Ablegen der Unsauberkeit des Fleisches, sondern die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen), durch die Auferstehung Jesu Christi“ (1. Petrus 3:18-21; 1. Mose 6:1, 2; 2. Petrus 2:4; 2. Korinther 7:1).
4. Worauf bezog sich Petrus mit den Worten „das, was diesem entspricht“?
4 Was meinte Petrus mit den Worten „das, was diesem entspricht“? Er wollte damit sagen, daß die auf Glauben beruhende Taufe der Bewahrung Noahs und seiner Familie entspricht, die sicher durch das Wasser der Flut getragen wurden, durch das diejenigen vernichtet wurden, die sich außerhalb der Arche befanden. Wie Noah zum Bau der Arche Glauben benötigte, so müssen alle, die getaufte Jünger Jesu Christi und Zeugen für Jehova sind, Glauben haben, um dem Druck, den die ungläubige Welt und deren Gott, Satan, der Teufel, auf sie ausübt, standhalten zu können (Hebräer 11:6, 7; 1. Johannes 5:19).
5. Inwiefern kommt die Rettung „durch die Auferstehung Jesu Christi“?
5 Die Taufe an sich ist nicht das, was rettet. Und obwohl wir ‘die Unsauberkeit des Fleisches ablegen’ müssen, rettet uns das allein nicht, sondern die Rettung kommt „durch die Auferstehung Jesu Christi“. Taufbewerber müssen glauben, daß die Rettung nur dadurch möglich ist, daß Gottes Sohn eines Opfertodes starb und auferweckt wurde. Des weiteren müssen sie Jesus als ihren Herrn anerkennen, der die Befugnis hat, die Lebenden und die Toten zu richten. „Er ist zur Rechten Gottes“, sagte Petrus, „denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen“ (1. Petrus 3:22).
6. Was muß ein Taufbewerber getan haben, damit er ein gutes Gewissen erlangen kann?
6 Petrus brachte auch „die an Gott gestellte Bitte um ein gutes Gewissen“ mit der Taufe in Verbindung. Damit jemand, der sich taufen lassen möchte, ein gutes Gewissen erlangt, muß er seine Sünden bereuen, seine verkehrte Lebensweise aufgeben und sich im Gebet Jehova Gott durch Jesus Christus vorbehaltlos hingeben. Solange ein Getaufter dieses gute Gewissen bewahrt, indem er sich nach Gottes Maßstäben ausrichtet, befindet er sich in einem Zustand des Gerettetseins, aufgrund dessen er nicht von Jehova verurteilt wird.
Die Voraussetzungen für die Taufe erfüllen
7. Wie sind die Missionare der Christenheit in Verbindung mit der Taufe vorgegangen?
7 Als Jesus seinen Nachfolgern gebot, Jünger zu taufen, wies er sie nicht an, Ungläubige zu Tausenden mit Wasser zu besprengen. Was haben aber die Missionare der Christenheit getan? In bezug auf Indien schrieb der Jesuit Francis Xavier im Jahre 1545: „Ich kann berichten, daß ich im Königreich Travancor ... in einem einzigen Monat mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder taufte ... Ich zog von Dorf zu Dorf und machte Christen.“ Das ist nicht die Art und Weise, wie Jesus Christen machte. Wer sich taufen lassen möchte, muß die Voraussetzungen für die Taufe erfüllen.
8. Was wird in nichtbiblischen Schriften über Personen gesagt, die zur Taufe erschienen?
8 Selbst gewisse Namenchristen in der nachapostolischen Zeit waren der Ansicht, daß Personen, die zur Taufe erschienen, strenge Anforderungen erfüllen müßten. Solche Taufbewerber betreffend, heißt es in nichtbiblischen Schriften, die fälschlicherweise dem Apostel Paulus zugeschrieben wurden: „Man untersuche ihr Benehmen und Leben. ... Wenn sie unverheiratet sind, lasse man sie lernen, keine Hurerei zu begehen, sondern rechtmäßig zu heiraten. ... Wenn eine Hure kommt, lasse man sie die Prostitution aufgeben, ansonsten weise man sie ab. Wenn ein Götzenhersteller kommt, lasse man ihn entweder sein Handwerk aufgeben, oder man weise ihn ab. ... Wer sich hier nicht erwähnter Sünden schuldig gemacht hat, ... ein Magier, ein Zauberer, ein Astrologe, ein Wünschelrutengänger, wer Zaubersprüche gebraucht, ... ein Hersteller von Amuletten, ein Beschwörer, ein Wahrsager, ein Hellseher, ein Handleser ..., man erprobe diese einige Zeit, ... und wenn sie diese Bräuche aufgeben, nehme man sie auf; doch wenn sie sich weigern, weise man sie ab.“
9. Warum führen Versammlungsälteste mit jemandem, der sich taufen lassen möchte, Besprechungen durch?
9 Jehovas Zeugen richten sich zwar nicht nach unbiblischen Schriften wie den oben zitierten aus, doch führen Älteste mit Personen, die sich taufen lassen möchten, Besprechungen durch. Warum? Um sich zu vergewissern, daß es sich bei den Betreffenden um Gläubige handelt, die den göttlichen Anforderungen entsprechen und sich Jehova hingegeben haben (Apostelgeschichte 4:4; 18:8; 2. Thessalonicher 3:2). Bei den Besprechungen der Fragen aus dem Buch Organisiert, unseren Dienst durchzuführen kann festgestellt werden, ob ein Taufbewerber die Voraussetzungen für die Taufe erfüllt. Sollte er einige Punkte nicht verstehen oder sein Leben noch nicht mit Gottes Maßstäben in Einklang gebracht haben, leisten ihm die Ältesten gern in geistiger Hinsicht weitere Hilfe.
10. Welche Einstellung sollten wir haben, wenn wir uns taufen lassen möchten?
10 Wenn wir Gottes Güte schätzen, die sich dadurch äußert, daß er uns geholfen hat, seine Vorsätze kennenzulernen, sind wir mit denjenigen zu vergleichen, denen Paulus in Antiochia (Kleinasien) predigte. „Als die von den Nationen [Nichtjuden] ... [von der Gelegenheit, von Gott angenommen zu werden] hörten, begannen sie [trotz des Widerstandes der Juden] sich zu freuen und das Wort Jehovas zu verherrlichen, und alle, die zum ewigen Leben richtig eingestellt waren, wurden gläubig“ (Apostelgeschichte 13:48, NW, Stud.). Solche Gläubigen ließen sich taufen.
Die Taufe in der Jugend
11. Ist es richtig, sich in jungen Jahren Gott hinzugeben, und warum antwortest du so?
11 Zu denen, die „zum ewigen Leben richtig eingestellt“ sind, gehören auch viele Jugendliche. Man beachte indes, daß sich Eltern nicht für ihre Kinder Gott hingeben können, wenn auch Samuel und Johannes der Täufer bereits vor ihrer Geburt für Gott abgesondert waren (1. Samuel 1:11, 24-28; 2:11, 18, 19; Lukas 1:15, 66). Viele junge Menschen machen jedoch aufgrund einer guten biblischen Erziehung so weit Fortschritte, daß sie sich taufen lassen können. Eine Missionarin, die als Teenager getauft wurde, schrieb: „Wie mir scheint, war ich meinem Schöpfer schon hingegeben, um ihm zu dienen, als ich alt genug war, zu erkennen, daß er existiert, doch als ich eine genaue Erkenntnis über ihn und seine Vorsätze erlangt hatte, wollte ich mich zum Zeichen meiner Hingabe taufen lassen. Dennoch bezweifelte meine Mutter, daß ich wußte, was ich zu tun im Begriff war, und schlug daher vor, so lange zu warten, bis noch jemand bereit wäre, getauft zu werden.“ Man fand eine Frau, die sich taufen lassen wollte. Die Schwester berichtete weiter: „Damals wurden Taufbewerber nicht besonders unterwiesen, wiewohl der von der Gesellschaft ernannte Dienstleiter ... freundlich mit mir über den Ernst des Schrittes sprach, den ich vorhatte. Ich war sofort mit allen Bedingungen einverstanden, und an einem herrlichen Sonntagvormittag im Mai 1921 wurden ... [die Frau] und ich getauft.“
12. Wie dachte Bruder Russell über die Hingabe eines Minderjährigen?
12 Im Jahre 1914 erhielt C. T. Russell (der damalige Präsident der Watch Tower Society) einen Brief, in dem ein Glaubensbruder anfragte, ob er seinem 12jährigen Sohn nahelegen sollte, sich Gott hinzugeben. Bruder Russells Antwort lautete: „An Deiner Stelle würde ich ihn nicht zur Weihung [Hingabe] drängen, ich würde sie ihm aber vor Augen halten als einzig richtigen Weg für alle vernünftigen Menschen, die zu einer Erkenntnis Gottes und seiner gütigen Vorsätze gelangt sind ... Ohne Weihung wird niemand je ewiges Leben erlangen ... Durch die Weihung erwächst Deinem Sohn kein Schaden, sie kann ihm jedoch eine große Hilfe sein. ... Wer kann behaupten, ein Zehnjähriger könne die uneingeschränkte Weihung in Gedanken, Worten und Tat nicht voll und ganz verstehen? Rückblickend muß ich sagen, daß ich mich nur wenig später Gott völlig weihte, nämlich als ich etwas älter als zwölf war.“
13. Was wurde Kindern und Jugendlichen vor 94 Jahren in dieser Zeitschrift gesagt?
13 In Zion’s Watch Tower vom 1. Juli 1894 hieß es: „Der WATCH TOWER läßt alle lieben Kinder und Jugendlichen grüßen, die ihr Herz Gott gegeben haben und sich täglich bemühen, Jesus nachzufolgen. Wir kennen einige der sehr Kleinen, die Jesus lieben und sich nicht schämen, vor anderen Kindern für ihn einzutreten, vor Kindern, die ihn nicht lieben oder ihm nicht zu gefallen suchen; und einige sind mutig und Gott treu, selbst wenn sie verlacht oder von ihren Mitschülern, denen sie von der guten Botschaft vom Königreich erzählen, als komisch angesehen werden. Auch freuen wir uns, festzustellen, daß einige junge Leute, die der Welt und ihren Zielen und Vergnügungen mutig entsagt haben, zu den Treusten derer gehören, die sich dem Herrn ... [hingegeben] haben. Sowohl viele unserer Mitarbeiter im Büro als auch viele erfolgreiche Kolporteure sind noch jung an Jahren.“ Sprich mit deinen Eltern über die Hingabe an Jehova Gott, auch wenn du noch jung bist.
Die Rolle der Eltern
14. Welcher Nutzen erwächst jungen Menschen, die sich Jehova hingeben?
14 Beachten wir, welch ein Nutzen Kindern aus der elterlichen Anleitung erwächst, die zur Taufe führt (Epheser 6:4). Über biblische Dinge nachzudenken hilft ihnen, weltlichen Schlingen und Verstrickungen zu entgehen (1. Johannes 2:15-17). Sie ernten nicht die bitteren Folgen, die sich einstellen, wenn man ‘im Hinblick auf das Fleisch sät’ (Galater 6:7, 8). Da sie gelehrt wurden, ein gottgefälliges Leben zu führen, bringen sie die Früchte des Geistes Gottes hervor (Galater 5:22, 23). Aufgrund ihrer Hingabe an Gott erfreuen sie sich eines engen Verhältnisses zu ihm. Und weil sie gelernt haben, ‘auf Jehova zu vertrauen’, lassen sie sich von himmlischer Weisheit leiten und wandeln auf den Wegen der Lieblichkeit und des Friedens (Sprüche 3:5, 6, 13, 17).
15. Was können christliche Eltern tun, um das Leben ihrer Kinder zu formen?
15 Wenn es für junge Menschen von so großem Nutzen ist, sich Jehova hinzugeben, sollten christliche Eltern alles ihnen Mögliche tun, das Leben ihrer Kinder entsprechend zu formen. Diese können wie Timotheus von frühester Kindheit an in den Schriften unterwiesen werden, so daß sie ‘bei den Dingen bleiben, die sie gelernt haben und zu glauben überzeugt worden sind’ (2. Timotheus 3:14, 15). Gottergebene Eltern können ihre Kinder durch ihren beispielhaften Lebenswandel beeinflussen, und sie sollten ihnen so viel Erkenntnis vermitteln, wie es ihr eigenes Verhältnis zu Gott, ihre Erfahrung und ihr Urteilsvermögen ermöglichen. Wenn Kinder richtig geleitet werden, sind diese Anstrengungen nicht vergeblich (Sprüche 22:6).
16. Was sollten Kinder durch das elterliche Beispiel und die Belehrung erkennen?
16 Ihr Eltern, helft euren Kindern sowohl durch euer Beispiel als auch durch Belehrung, zu erkennen, daß zwischen der Organisation Jehovas und derjenigen Satans eine deutliche Grenze gezogen ist. Zeigt ihnen, daß wir keine Kompromisse mit der Welt eingehen dürfen und daß wir als Christen ihren hinterhältigen Dingen, gottlosen Vergnügungen, ehrgeizigen Bestrebungen und ihrer Gesellschaft entsagen müssen (1. Korinther 15:33; 2. Korinther 4:2). Eure Kinder sollten durch eure Einstellung sowie durch die Belehrung und durch euer Beispiel erkennen können, daß weltliche Vergnügungen hohl und Weltmenschen im Gegensatz zu Jehovas Zeugen irregeleitet sind. Erklärt ihnen, wie Gott euch durch seinen heiligen Geist geleitet hat, wie er euch davor bewahrt hat, auf Wege zu geraten, die zu Kummer und Sorgen geführt hätten, und wie er euch in Zeiten der Niedergeschlagenheit und Traurigkeit gestützt hat. Macht nie den Fehler, zu denken, eure Kinder würden gläubig, wenn ihr zuließet, daß sie sich auf weltlichen Pfaden bewegen, die sich durch Stolz, Ehrgeiz, Leichtsinnigkeit und Torheit auszeichnen. Schützt eure Kinder vor dem üblen Einfluß der Welt, und steht ihnen bei, Jehova zum Mittelpunkt ihrer Zuneigung und Hoffnung zu machen, damit die Welt sie nicht umgarnen kann.
Nach der Taufe
17. (a) Warum erleiden einige getaufte Christen in geistiger Hinsicht einen Rückfall? (b) Wie sollten wir unsere Hingabe betrachten?
17 Ein Taufbewerber, ob jung oder alt, möchte bestimmt Jehova treu bleiben. Warum erleiden aber einige getaufte Christen in geistiger Hinsicht einen Rückfall? Zwar mögen mehrere Faktoren dabei zusammenwirken, doch gibt es e i n e grundlegende Ursache: Der Betreffende hat nicht verstanden, was mit der Hingabe alles verbunden ist. Wir geben uns ja nicht einem Werk hin. Dann wären wir zwar tätig, jedoch nicht als Geistesmenschen. Es gilt im Sinn zu behalten, daß wir uns nicht einem Werk, sondern einer Person hingegeben haben: Jehova Gott. So machen wir nicht den Fehler, unsere Hingabe als einen mechanischen Schritt zu betrachten, der notwendig war, damit wir uns an dem Werk beteiligen konnten. Wir sollten die Hingabe als Beginn eines lebenswichtigen Verhältnisses sehen, das immer bewahrt und aufrechterhalten werden muß. Jesus Christus gibt uns in dieser Hinsicht ein Beispiel. Welche Herzenseinstellung er hatte, als er sich Jehova darstellte, kommt durch die prophetischen Worte zum Ausdruck: „Ich bin gekommen ... Deinen Willen zu tun, o mein Gott, ist meine Lust gewesen, und dein Gesetz ist in meinem Innern“ (Psalm 40:6-8; Hebräer 10:5-10).
18. Inwiefern war Gottes Gesetz in Jesu „Innern“?
18 Inwiefern war Jehovas Gesetz in Jesu „Innern“? Gegenüber einem jüdischen Schriftgelehrten erklärte er, daß Jehova, unser Gott, e i n e r ist und daß es keinen anderen gibt. Dadurch betonte er Jehovas Oberhoheit. Anschließend zeigte er, daß das Wesentliche des Gesetzes darin besteht, Jehova zu lieben mit unserem ganzen Herzen, unserem ganzen Verstand und unserer ganzen Kraft, während wir unseren Nächsten lieben wie uns selbst (Markus 12:28-34). Hauptsächlich deshalb konnte Jesus sagen: „Deinen Willen zu tun ... ist meine Lust.“ Trotz größter Prüfungen und Leiden konnte er treu an seinem Dienst festhalten, und zwar nicht nur, weil er dies als ein gutes Werk ansah, sondern weil er ein enges Verhältnis zu Jehova Gott hatte. Wenn auch wir Jehovas Oberhoheit anerkennen und ihn mit unverbrüchlicher Anhänglichkeit lieben, werden wir unserer Hingabe und Taufe gemäß leben.
19. Welcher Zusammenhang besteht zwischen unserem Verhältnis zu Jehova und unserer Tätigkeit?
19 Natürlich besteht ein Zusammenhang zwischen unserem Verhältnis zu Gott und unserer Tätigkeit. Durch unsere Beteiligung am Königreichspredigtwerk offenbaren wir Liebe zu Jehova. Diesbezüglich schrieb einmal der verstorbene Grant Suiter, ein ehemaliges Glied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas: „Als ... [ein bestimmter reisender Aufseher] über das Vorrecht und die Verpflichtung, Jehova zu dienen, sprach, wurde mir klar, was ich tun sollte und tun wollte. Daher gab ich mich Jehova persönlich hin. Auch meine Angehörigen taten dies etwa zur selben Zeit, und am 10. Oktober 1926 symbolisierten wir alle zusammen unsere Hingabe an Jehova Gott, indem wir uns in San Jose (Kalifornien) im Wasser untertauchen ließen. ... Nach der Taufe ... sagte mein Vater zu dem Ältesten, der die Taufe beaufsichtigte: ‚Ihr geht doch auch mit Literatur in den Dienst, nicht wahr? Wir würden in diesem Werk jetzt gern mitmachen.‘ So nahm unsere Familie den Predigtdienst auf.“ Heute haben Personen, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, bereits vor ihrer Taufe einen sinnvollen Anteil am Predigtdienst.
Wir können durch die Taufe gerettet werden
20, 21. (a) Auf welche Weise werden Sklaven Jehovas ‘gekennzeichnet’? (b) Was ist dieses „Kennzeichen“, und was bedeutet es, es zu haben?
20 Durch unsere Werke können wir zeigen, daß ‘wir Jehova gehören’. Ja, die Rettung hängt davon ab, daß wir treu als seine ergebenen Sklaven tätig sind (Römer 6:20-23; 14:7, 8). In alter Zeit wurden Sklaven oftmals an der Stirn gekennzeichnet. Durch das Predigtwerk ‘kennzeichnet’ heute der gegenbildliche ‘mit Linnen bekleidete Mann’ — der Überrest der gesalbten Nachfolger Jesu — diejenigen, die das Ende des gegenwärtigen Systems überleben werden. In diesem Werk werden die Gesalbten von ihren Gefährten, den „anderen Schafen“, unterstützt (Hesekiel 9:1-7; Johannes 10:16). Und was ist das „Kennzeichen“? Es ist der Beweis dafür, daß wir uns Jehova hingegeben haben und getaufte Jünger Jesu mit einer christusähnlichen Persönlichkeit sind.
21 Besonders jetzt kommt es darauf an, das „Kennzeichen“ zu haben und es zu behalten, denn die „Zeit des Endes“ ist weit vorgerückt (Daniel 12:4). Damit wir gerettet werden können, müssen wir ‘bis ans Ende ausharren’ — bis ans Ende unseres gegenwärtigen Lebens oder des heutigen Systems (Matthäus 24:13). Nur wenn wir als Zeugen für Jehova treu bleiben, werden wir durch die Taufe gerettet werden.
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