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TahitiJahrbuch der Zeugen Jehovas 2005
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Nicht umsonst sind diese Inseln von Künstlern wie von Schriftstellern als Paradies auf Erden beschrieben worden. Und auch den Seefahrern, die sie vor vielleicht tausend oder mehr Jahren als Erste entdeckten und besiedelten, müssen sie wie das Paradies vorgekommen sein. Die Wurzeln dieser kühnen Wegbereiter und Urahnen der heutigen Polynesier reichen offenbar nach Südostasien zurück. Im Lauf der Jahrhunderte drangen sie von bereits bevölkerten Inselstützpunkten aus immer weiter in den riesigen Pazifik vor und machten unzählige Inseln und Atolle zu ihrer Heimat.
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TahitiJahrbuch der Zeugen Jehovas 2005
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Ankunft der Europäer
Der Spanier Álvaro de Mendaña de Neira entdeckte 1595 einige Marquesasinseln. 1606 entdeckte Pedro Fernandes de Queirós, der einige Jahre unter Mendaña de Neira gedient hatte, einen Teil des Tuamotu-Archipels. Der holländische Forscher Jakob Roggeveen entdeckte 1722 Bora Bora, Makatea und Maoupiti. 1767 erreichte Kapitän Samuel Wallis mit dem britischen Kriegsschiff Dolphin die größte Insel Französisch-Polynesiens: Tahiti. Im Jahr darauf folgte ihm der französische Weltumsegler Louis-Antoine de Bougainville.
Beeindruckt von der Schönheit Tahitis und erstaunt über die freizügige Lebensweise ihrer Bewohner, nannte Bougainville die Insel „Neu-Kythera, nach der peloponnesischen Insel, wo Aphrodite [Göttin der Liebe und Schönheit] aus dem Meer gestiegen sein soll“, heißt es in dem Buch Cook & Omai—The Cult of the South Seas. Der britische Entdecker James Cook besuchte Tahiti zwischen 1769 und 1777 vier Mal. Er gab dem Archipel, zu dem Tahiti gehört, den Namen Gesellschaftsinseln.
Im Kielwasser der Entdecker folgten die Missionare. Am erfolgreichsten waren die, die von der protestantisch gestützten Londoner Missionsgesellschaft ausgesandt wurden. Zwei ihrer Missionare, Henry Nott und John Davies, entwickelten eine Schrift für Tahitisch und übersetzten die Bibel in diese Sprache — eine gewaltige Leistung. Bis heute wird diese tahitische Bibel in Französisch-Polynesien ausgiebig verwendet, besonders auf den vielen Inseln, wo der Protestantismus vorherrscht. Auch Missionare der Adventisten, Katholiken und Mormonen hatten einen gewissen Erfolg. Die katholische Kirche beispielsweise ist auf den Marquesas-, den Gambier- und den östlichen Tuamotuinseln stark vertreten.
Wie wurden die fünf Inselgruppen eigentlich französisch? Ab 1880 annektierte Frankreich eine Insel nach der anderen und machte daraus eine neue französische Kolonie. Papeete auf Tahiti wurde zur Hauptstadt erklärt, und den Bewohnern wurde die französische Staatsbürgerschaft verliehen. 1946 erklärte Frankreich die Inseln zum Überseeterritorium, das dann 1957 den Namen Französisch-Polynesien erhielt.
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