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  • Island
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2005
    • Begeisternde internationale Kongresse

      Im Lauf der Jahre haben die isländischen Brüder auch Kongresse in anderen Ländern miterlebt. Fünf Delegierte aus Island hatten 1958 die einmalige Gelegenheit, dem internationalen Kongress „Göttlicher Wille“ in New York beizuwohnen. Viele besuchten 1961 den Kongress „Vereinte Anbeter“ und 1963 den Kongress „Ewige gute Botschaft“ in einem anderen europäischen Land. Andere erlebten die Freude, auf dem internationalen Kongress „Göttlicher Sieg“ im Jahr 1973 mit Brüdern aus vielen Ländern zusammen zu sein. Über hundert Verkündiger aus Island besuchten den internationalen Kongress „Friede auf Erden“ in Dänemark, der vom 5. bis 10. August 1969 in Kopenhagen stattfand. Das war die größte Gruppe aus Island, die je zu einem internationalen Kongress reiste, nämlich 80 Prozent der Verkündiger.

      Da so viele Isländer den Kongress von 1969 besuchen wollten, arrangierte der dänische Zweig alles so, dass sie zusammensitzen konnten. Vormittags vor Programmbeginn trafen sich die Brüder aus Island in ihrem Sektor und hörten sich eine Zusammenfassung des Programms in ihrer Sprache an.

      Unter den Kongressbesuchern befand sich auch ein junger Anwaltssohn mit Namen Bjarni Jónsson. Seinem Vater gehörte das Gebäude in Reykjavík, das die Brüder als Missionarheim und Zweigbüro gemietet hatten. Bjarni wusste kaum etwas über die Wahrheit und war eigentlich nicht mit den Brüdern nach Kopenhagen gereist, um den Kongress zu besuchen. Warum war er trotzdem da?

      Kjell Geelnard, der damalige Zweigdiener, hatte einmal mit Bjarnis Vater Verschiedenes zu bereden. Er erzählte ihm auch von dem internationalen Kongress in Kopenhagen und dass eine Gruppe von Brüdern dorthin fahren wollte. Als der Anwalt das hörte, fragte er, ob sich sein ältester Sohn der Gruppe vielleicht anschließen dürfe. Da Bjarni gerade seinen Schulabschluss gemacht habe, wolle er ihm gern eine Auslandsreise schenken und Kopenhagen wäre nicht schlecht. Kjell fand diese Idee gut und sagte zu dem Anwalt: „Wenn Bjarni den Kongress besuchen möchte, um sich das Ganze mal anzuschauen, könnte man für ihn eine Unterkunft in Kopenhagen besorgen.“ Erfreut über dieses Angebot, fragte der Anwalt seinen Sohn, ob er gern mit den Zeugen Jehovas auf die Kongressreise gehen würde. Bjarni war sofort einverstanden.

      Man wandte sich an die Unterkunftsabteilung, um Bjarni in Kopenhagen unterzubringen. Er durfte bei einer Familie von Zeugen Jehovas wohnen. Ein amerikanischer Delegierter, der sich mit einem isländischen Bruder namens Jakob ein Zimmer teilen sollte, hatte sich abgemeldet. Deswegen konnte Bjarni seinen Platz einnehmen. Aus irgendeinem Grund erschien auch Jakob nicht. Der Einzige, der bei der Familie auftauchte, war Bjarni. Da die Unterkunftsabteilung den Gastgebern nicht mitgeteilt hatte, dass Bjarni anstelle des amerikanischen Bruders kommen würde, dachte die Familie, dass es sich bei dem Gast um Jakob handelte.

      Wenn Brüder aus verschiedenen Ländern zusammentreffen, tauscht man normalerweise schöne Erlebnisse aus. Deshalb war die dänische Familie ganz überrascht, dass „Jakob“ so wenig zu erzählen hatte. Und Bjarni fand es etwas merkwürdig, dass seine Gastgeber ihn ständig Jakob nannten. Da Jakob ein biblischer Name ist, dachte er sich, bei den Zeugen Jehovas sei es sicher üblich, sich in Gesprächen mit solchen Namen anzureden. Das Missverständnis klärte sich auf, als ein Bruder, der mit Bjarni im selben Haus untergebracht war, einen dänischen Pionier aus Island traf. Er fragte ihn, ob „Jakob“ neu in der Wahrheit sei, weil er so wenig über das Werk in Island zu berichten wusste. Der dänische Bruder sagte ihm, dass „Jakob“ eigentlich Bjarni hieß und ein Student aus Island war, der mit den Brüdern nach Kopenhagen gereist war. Die dänische Familie war jedenfalls sehr gastfreundlich und bot Bjarni sogar an, noch eine weitere Woche zu bleiben, damit er sich Dänemark ansehen konnte. Dieses nette Angebot berührte Bjarni sehr.

      Bjarni besuchte tatsächlich den Kongress. Obwohl er nicht die Grundkenntnisse hatte, um alles mitzubekommen, machte das, was er sah und hörte, doch großen Eindruck auf ihn. Sobald er wieder in Island war, begannen er und seine Familie ein Bibelstudium. Bjarni kam gut voran und ließ sich 1971 taufen. Seit 1979 gehört er zum Zweigkomitee von Island.

      Svanberg Jakobsson arbeitet seit vielen Jahren als Übersetzer im isländischen Zweigbüro und ist jetzt der Aufseher der Übersetzungsabteilung. Als junger Verkündiger besuchte er 1973 in London den internationalen Kongress „Göttlicher Sieg“. Er erzählt: „Ich kann mich noch gut erinnern, wie begeisternd es für mich war, die Brüder und Schwestern zu beobachten, wie sie zu Tausenden ins Stadion strömten. Auch die vielen Brüder und Schwestern aus Afrika in ihren bunten Gewändern faszinierten mich. Es war ein unvergessliches Erlebnis, mit Zehntausenden von Brüdern zusammen zu sein, sich mit ihnen das Programm anzuhören, mit ihnen zu singen, mit ihnen im Gebet vereint zu sein, mit ihnen zu essen und einfach unter ihnen zu sein.“

      Sólborg Sveinsdóttir, die sich 1958 taufen ließ, unternahm 1961 mit vier von ihren Kindern die sechstägige Schiffsreise nach Dänemark, um den Kongress in Kopenhagen zu besuchen. Sólborg gehörte zu einer kleinen Verkündigergruppe in Keflavík. Was für einen Eindruck hinterließ dieser große internationale Kongress bei ihr? Sie sagt: „Es war einfach überwältigend, über 30 000 Brüder gleichzeitig in fünf Sprachen Königreichslieder singen zu hören. Das ging unter die Haut. Alles war so gut organisiert.“

      Die Reisen zu internationalen Kongressen waren natürlich teuer. Doch diese herrlichen geistigen Festmähler Jehovas zu besuchen und mit Tausenden von Gleichgesinnten zusammen zu sein, war es den Brüdern allemal wert.

  • Island
    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2005
    • [Bild auf Seite 227]

      Über 100 Verkündiger aus Island besuchten 1969 den internationalen Kongress „Friede auf Erden“ in Kopenhagen

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