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59. Bibelbuch — Jakobus„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“
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1. Wieso erhebt sich die Frage, ob Jakobus das Buch schrieb, das seinen Namen trägt?
„ER IST von Sinnen.“ So dachten Jesu Verwandte ihn betreffend. Während seines irdischen Dienstes „übten [seine Brüder] tatsächlich keinen Glauben an ihn aus“, und Jakobus wurde, ebenso wie Joseph, Simon und Judas, nicht zu den ersten Jüngern Jesu gerechnet (Mar. 3:21; Joh. 7:5; Mat. 13:55). Aus welchen Gründen kann dann gesagt werden, daß Jakobus, der Halbbruder Jesu, das Bibelbuch schrieb, das seinen Namen trägt?
2. Was beweist, daß Jesu Halbbruder der Schreiber des Jakobusbriefes war?
2 Der Bibelbericht zeigt, daß der auferstandene Jesus Jakobus erschien, und das gab ihm zweifellos die Gewißheit, daß Jesus der Messias war (1. Kor. 15:7). Apostelgeschichte 1:12-14 besagt, daß sich Maria und die Brüder Jesu bereits vor Pfingsten mit den Aposteln zum Gebet in einem Obersaal in Jerusalem versammelten. Aber schrieb nicht einer von den Aposteln namens Jakobus den Brief? Nein, denn zu Beginn weist sich der Schreiber nicht als ein Apostel, sondern als ‘ein Sklave des Herrn Jesus Christus’ aus. Außerdem bezeichnet sich Judas in den ähnlich lautenden Anfangsworten des Judasbriefes als „ein Sklave Jesu Christi, aber ein Bruder des Jakobus“ (Jak. 1:1; Jud. 1). Es liegt klar auf der Hand, daß Jakobus und Judas, die fleischlichen Halbbrüder Jesu, die Schreiber der nach ihnen benannten Bibelbücher waren.
3. Weshalb war Jakobus als Schreiber geeignet?
3 Jakobus eignete sich vorzüglich dazu, der Christenversammlung in einem Brief Rat zu erteilen. Als ein Aufseher der Versammlung in Jerusalem war er sehr geachtet. Paulus erwähnt „Jakobus, den Bruder des Herrn“, zusammen mit Kephas und Johannes als „Säulen“ in der Versammlung (Gal. 1:19; 2:9). Die hervorragende Stellung des Jakobus kann man daran erkennen, daß Petrus nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis sogleich ‘Jakobus und die Brüder’ benachrichtigen ließ. Und diente nicht Jakobus als Wortführer der ‘Apostel und der älteren Männer’, als Paulus und Barnabas nach Jerusalem reisten und um eine Entscheidung bezüglich der Beschneidung baten? Übrigens beginnt sowohl diese Entscheidung als auch der Brief des Jakobus mit dem Wort „Grüße!“ — ein zusätzlicher Hinweis auf einen gemeinsamen Schreiber (Apg. 12:17; 15:13, 22, 23; Jak. 1:1).
4. Was läßt darauf schließen, daß der Jakobusbrief kurz vor 62 u. Z. geschrieben wurde?
4 Von dem Geschichtsschreiber Josephus erfahren wir, daß der Hohepriester Ananus (Ananias), ein Sadduzäer, für die Steinigung des Jakobus verantwortlich war. Das war nach dem Tod des römischen Statthalters Festus um 62 u. Z. und noch ehe Albinus dessen Nachfolge antrat.a Aber wann schrieb Jakobus seinen Brief? Jakobus richtete seinen Brief von Jerusalem aus an „die zwölf Stämme, die überall zerstreut sind“ (wörtlich: „denen in der Zerstreuung“) (Jak. 1:1, Fußnote). Damit das Christentum nach der Ausgießung des heiligen Geistes im Jahre 33 u. Z. sich ausbreiten konnte und die in dem Brief erwähnten beunruhigenden Zustände sich entwickeln konnten, war Zeit erforderlich. Des weiteren läßt der Brief erkennen, daß die Christen keine kleinen Gruppen mehr waren, sondern daß sie zu Versammlungen organisiert waren, in denen reife „ältere Männer“ für die Schwachen beten und ihnen beistehen konnten. Außerdem war genügend Zeit verstrichen, so daß sich ein gewisses Maß an Selbstzufriedenheit und Formalismus hatte einschleichen können (2:1-4; 4:1-3; 5:14; 1:26, 27). Jakobus schrieb daher seinen Brief höchstwahrscheinlich zu einem späten Zeitpunkt, vielleicht kurz vor 62 u. Z., falls der Bericht des Josephus über die Ereignisse, die mit dem Tod des Festus zusammenhingen, sowie die Quellen, die den Tod des Festus um das Jahr 62 u. Z. datieren, verläßlich sind.
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59. Bibelbuch — Jakobus„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“
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7. Wie ahmt Jakobus die Lehrmethoden Jesu nach, und mit welchem Ergebnis?
7 Veranschaulichungen aus dem Alltag — z. B. in Verbindung mit Tieren, Schiffen, Landwirten und der Pflanzenwelt — beleben die Ausführungen des Jakobus über Glauben, Geduld und Ausharren. Daß er auf diese Weise die erfolgreichen Lehrmethoden Jesu nachahmt, verleiht seinem Rat großen Nachdruck. Der Brief beeindruckt auch insofern, als Jakobus klar erkennt, von welchen Beweggründen Menschen angetrieben werden.
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