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  • Eifersucht — Was wir darüber wissen sollten
    Der Wachtturm 1995 | 15. September
    • Eifersucht — Was wir darüber wissen sollten

      WAS ist Eifersucht? Sie ist eine starke Gefühlsregung, die eine Person veranlassen kann, besorgt, traurig oder zornig zu sein. Wir könnten Eifersucht verspüren, wenn jemand eine Aufgabe besser zu erledigen scheint als wir. Auch wenn ein Freund mehr Lob erhält als wir, sind wir möglicherweise eifersüchtig. Ist Eifersucht eigentlich immer verkehrt?

      Von Eifersucht besessene Menschen neigen dazu, andere argwöhnisch als potentielle Rivalen zu betrachten. Saul, ein König des alten Israel, ist ein Beispiel dafür. Zuerst liebte er David, seinen Waffenträger, und machte ihn sogar zu einem Heerführer (1. Samuel 16:21; 18:5). Dann hörte Saul eines Tages, daß David von den Frauen wie folgt gepriesen wurde: „Saul hat seine Tausende niedergeschlagen und David seine Zehntausende“ (1. Samuel 18:7). Dadurch hätte Saul sein gutes Verhältnis zu David nicht beeinträchtigen lassen dürfen. Doch er fühlte sich beleidigt. „Saul blickte von jenem Tag an ständig mit Argwohn auf David“ (1. Samuel 18:9).

      Ein eifersüchtiger Mensch wünscht einem anderen nicht unbedingt etwas Böses. Er ärgert sich vielleicht nur über den Erfolg eines Mitmenschen und wünscht sich sehnlich, genauso begünstigt zu sein, was die Eigenschaften oder die Verhältnisse betrifft. Eine besonders negative Form der Eifersucht ist Neid. Ein neidischer Mensch könnte insgeheim jemandem, auf den er eifersüchtig ist, Gutes vorenthalten oder den Wunsch hegen, daß dem Betreffenden ein Leid geschieht. Manchmal kann ein neidischer Mensch seine Gefühle nicht verbergen. Er läßt sich möglicherweise dazu hinreißen, dem anderen offenkundig zu schaden, so wie König Saul versuchte, David zu ermorden. Mehr als einmal warf Saul einen Speer nach David in der Absicht, ihn „an die Wand zu spießen“ (1. Samuel 18:11; 19:10).

      „Aber ich bin doch gar nicht eifersüchtig“, antworten wir vielleicht. Zugegeben, die Eifersucht muß unser Leben nicht unbedingt beherrschen. Doch in einem bestimmten Umfang sind wir alle von Eifersucht betroffen — sowohl von unseren eigenen Gefühlen der Eifersucht als auch von denen anderer. Schnell werden wir uns der Eifersucht anderer bewußt, doch es dauert womöglich lange, bis wir die eigene bemerken.

      Ein „Hang zum Neid“

      In der Geschichte der sündigen menschlichen Natur, die in Gottes Wort, der Bibel, festgehalten wurde, stehen oft Sünden im Mittelpunkt, die aus Neid begangen wurden. Erinnern wir uns an den Bericht über Kain und Abel? Diese Söhne Adams und Evas brachten beide Gott Opfer dar. Abel tat es, weil er ein Mann des Glaubens war (Hebräer 11:4). Er glaubte an Gottes Fähigkeit, seinen großartigen Vorsatz in Verbindung mit der Erde zu verwirklichen (1. Mose 1:28; 3:15; Hebräer 11:1). Abel war auch überzeugt, daß Gott treue Menschen mit Leben in dem künftigen Paradies auf der Erde belohnen wird (Hebräer 11:6). Deshalb zeigte Gott, daß er sich über Abels Opfer freute. Hätte Kain seinen Bruder wirklich geliebt, wäre er glücklich gewesen, daß Gott Abel segnete. Statt dessen „entbrannte [Kain] in großem Zorn“ (1. Mose 4:5).

      Gott forderte Kain auf, Gutes zu tun, damit auch er einen Segen erhalten könne. Weiter sprach Gott die warnenden Worte zu ihm: „Wenn du aber nicht darangehst, gut zu handeln, so kauert die Sünde am Eingang, und nach dir steht ihr tiefes Verlangen; und wirst du, ja du, die Herrschaft über sie erlangen?“ (1. Mose 4:7). Leider beherrschte Kain seinen eifersüchtigen Zorn nicht. Dieser trieb ihn dazu, seinen gerechten Bruder zu ermorden (1. Johannes 3:12). Seitdem haben Kämpfe und Kriege Hunderte von Millionen Menschen das Leben gekostet. „Zu den Grundursachen von Krieg gehören wahrscheinlich ein Verlangen nach mehr Land, ein Verlangen nach größerem Reichtum, ein Verlangen nach mehr Macht und ein Verlangen nach Sicherheit“, heißt es in dem Werk The World Book Encyclopedia.

      Wahre Christen beteiligen sich nicht an den Kriegen dieser Welt (Johannes 17:16). Doch leider lassen sich einzelne Christen manchmal in verbale Auseinandersetzungen verwickeln. Wenn andere Glieder der Versammlung Partei ergreifen, können sich daraus schädliche, mit Worten ausgetragene Kriege entwickeln. „Woher kommen Kriege und woher Streitigkeiten unter euch?“ fragte der Bibelschreiber Jakobus seine Glaubensbrüder (Jakobus 4:1). Er beantwortete diese Frage, indem er ihre Habgier nach materiellen Dingen anprangerte und hinzufügte: „Ihr ... seid weiterhin habsüchtig [oder: „seid eifersüchtig“]“ (Jakobus 4:2, Fußnote). Ja, Materialismus kann dazu führen, daß man habsüchtig und auf diejenigen eifersüchtig ist, denen es anscheinend bessergeht. Aus diesem Grund warnte Jakobus vor dem menschlichen „Hang zum Neid“ (Jakobus 4:5).

      Von welchem Nutzen ist es, die Gründe für Eifersucht zu analysieren? Nun, es kann uns helfen, ehrlich zu sein und auf ein besseres Verhältnis zu anderen hinzuarbeiten. Es kann uns auch helfen, verständnisvoller, toleranter und eher zum Vergeben bereit zu sein. Aber vor allem unterstreicht es, wie dringend wir Gottes liebevolle Vorkehrung benötigen, um gerettet und von sündigen menschlichen Neigungen befreit zu werden (Römer 7:24, 25).

      Eine Welt, frei von sündiger Eifersucht

      Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, wird man eine Welt ohne Eifersucht wahrscheinlich für unmöglich halten. Der Autor Rom Landau räumte ein: „Das in vielen Jahrhunderten angehäufte Wissen, verbunden mit dem, was Philosophen ... und Psychologen zu diesem Thema gesagt haben, bietet dem von Eifersucht gequälten Menschen keine Anleitung. ... Hat jemals ein Arzt einen Menschen von Eifersucht geheilt?“

      Gottes Wort vermittelt dagegen die Hoffnung, vollkommenes menschliches Leben in einer neuen Welt zu erlangen, in der niemand mehr von einer Eifersucht, die Gott mißfällt, oder von Neid geplagt wird. Außerdem wird der Frieden in dieser neuen Welt nicht von Menschen gestört werden, die solche bösen Merkmale aufweisen (Galater 5:19-21; 2. Petrus 3:13).

      Doch nicht jede Form der Eifersucht ist verkehrt. Tatsächlich heißt es in der Bibel, daß Jehova ein „eifersüchtiger Gott“ ist (2. Mose 34:14, Herder-Bibel). Was bedeutet das? Und was sagt die Bibel über angebrachte Eifersucht? Wie kann jemand andererseits die Herrschaft über unangebrachte Eifersucht erlangen? Das wird in den folgenden Artikeln behandelt.

  • Eifersucht hätte fast mein Leben ruiniert
    Der Wachtturm 1995 | 15. September
    • Eifersucht hätte fast mein Leben ruiniert

      IN MEINER Ehe mit Marka, meinem zweiten Mann, machte mir Eifersucht das Leben zur Qual. Wir hatten für einige Stiefkinder zu sorgen und mußten uns auch mit unseren früheren Ehegefährten befassen. Zuweilen war die Situation unerträglich. Wenn es zu einem Familienzwist kam, hatte ich den Eindruck, als wäre Mark nicht auf meiner Seite. Bei mir kam das Gefühl auf, er liebe seine Exfrau noch immer. Statt die Eifersuchtsgefühle zu bekämpfen, ließ ich zu, daß sie mein Leben beherrschten. Immer wenn Marks Exfrau in der Nähe war, fühlte ich mich bedroht.

      Ich ließ Mark nicht aus den Augen, sogar seinen Blicken folgte ich und las etwas in sie hinein, was völlig abwegig war. Manchmal beschuldigte ich ihn ganz offen, noch in seine Exfrau verliebt zu sein. Bei einer Gelegenheit war er darüber so betrübt, daß er aufstand und einen christlichen Kongreß verließ. Ich fühlte mich vor Jehova schuldig. Unser miserables Familienleben ging auf mein Konto, denn schließlich litten auch die Kinder darunter. Ich haßte mich wegen meiner Handlungsweise; doch wie sehr ich mich auch anstrengte — ich konnte meine Eifersucht einfach nicht bezwingen.

      Anstatt mir zu helfen, fing Mark an, mit gleicher Münze zurückzuzahlen. Wenn ich ihn anklagte, schrie er mich an: „Eifersüchtig bist du, nichts anderes als eifersüchtig!“ Es schien, als würde er mich sogar absichtlich zur Eifersucht reizen. Möglicherweise dachte er, diese Methode würde mich kurieren; doch es machte alles nur noch schlimmer. Er schaute andere Frauen an und machte Bemerkungen über ihr hübsches Aussehen. Natürlich fühlte ich mich dadurch noch minderwertiger und unerwünschter. Es kam soweit, daß bei mir eine andere Gefühlsregung, nämlich Haß, auf unschöne Weise zutage trat. In diesem Stadium war ich derartig verzweifelt, daß ich Mark und seine Kinder am liebsten verlassen hätte.

      Wenn es in der Bibel heißt, daß ‘Eifersucht Fäulnis für das Gebein ist’, so trifft genau das zu (Sprüche 14:30). Mit meiner Gesundheit ging es bergab. Ich zog mir Magengeschwüre zu, die eine geraume Zeit zum Ausheilen brauchten. Und ich hörte nicht auf, mir das Leben schwerzumachen, indem ich argwöhnisch auf alles achtete, was Mark tat. Ich durchsuchte seine Taschen, und wenn ich Telefonnummern fand, rief ich bei den Betreffenden an, um zu sehen, um wen es sich handelte. In meinem Herzen schämte ich mich vor mir selbst, und ich weinte aus Scham vor Jehova. Trotzdem konnte ich mich nicht beherrschen. Ich selbst war mein schlimmster Feind.

      Mein Geistiggesinntsein litt in einem Maße, daß ich nicht mehr beten konnte. Ich liebte Jehova und wollte wirklich das tun, was recht ist in seinen Augen. Ich kannte alle Schriftstellen über Ehemänner und Ehefrauen, aber ich war unfähig, sie anzuwenden. Damals kam bei mir zum ersten Mal der Gedanke auf, nicht mehr leben zu wollen, und das, obwohl ich prächtige Kinder hatte.

      Die Ältesten in der Christenversammlung waren eine große Ermunterung und versuchten ihr Bestes, um mir zu helfen. Wenn sie allerdings auf meine Eifersucht zu sprechen kamen, stritt ich alles ab; es war mir peinlich, und ich wollte nicht zugeben, daß ich damit Probleme hatte.

      Schließlich verschlechterte sich mein Gesundheitszustand dermaßen, daß ich mich im Krankenhaus einer Operation unterziehen mußte. Dort wurde mir klar, daß unser Leben so nicht weitergehen konnte. Mark und ich entschlossen uns zu einer dreimonatigen Trennung, um unsere Situation in Ruhe, ohne gefühlsmäßige Beeinflussung, zu überdenken. Dann geschah etwas Wunderbares: In der Zeitschrift Erwachet! erschien ein Artikel mit dem Thema: „Hilfe für erwachsene Kinder von Alkoholikern“.b

      Meine Mutter war nämlich Alkoholikerin. Man hatte mich zwar nie körperlich mißhandelt, doch meine Eltern hatten weder untereinander noch mir gegenüber jemals Zuneigung gezeigt. Ich kann mich nicht daran erinnern, daß mich meine Mutter einmal in die Arme genommen oder mir gesagt hätte, daß sie mich liebhabe. Ich wuchs also auf, ohne recht zu wissen, wie man Liebe gibt oder wie es ist, geliebt zu werden, was genauso wichtig ist.

      Meine Mutter hatte mir oft von den Liebesaffären meines Vaters erzählt und daß sie ihm nicht vertrauen könne. Während ich heranwuchs, entwickelte sich bei mir — so vermute ich — Mißtrauen gegenüber Männern im allgemeinen. Auf Grund meiner Erziehung fühlte ich mich in Gegenwart anderer stets unterlegen, besonders gegenüber Frauen. Die Bedeutung all dessen wurde mir beim Lesen des betreffenden Artikels in der Zeitschrift Erwachet! klar. Zum ersten Mal verstand ich die Ursachen meines Problems mit der Eifersucht.

      Ich zeigte meinem Mann den Artikel, was dazu führte, daß auch er mich besser verstand. Ohne Zeit zu verlieren, befolgten wir den Rat der Bibel für Ehepaare, die eine Trennung erwägen. Wir versöhnten uns wieder (1. Korinther 7:10, 11). So gut wie jetzt ist unsere Ehe noch nie gewesen. Die meisten Aktivitäten verrichten wir gemeinsam, insbesondere wenn es um christliche Belange geht. Mark ist viel einfühlsamer geworden. Fast täglich sagt er mir, wie sehr er mich liebt, und jetzt glaube ich es auch.

      Immer dann, wenn ich weiß, daß wir mit der Exfrau von Mark zusammentreffen, bete ich zu Jehova um Kraft und bitte ihn, mir beizustehen, christliche Reife an den Tag zu legen. Und es funktioniert. Sogar meine Abneigung ihr gegenüber nimmt ab. Ich verweile nicht mehr bei negativen Gedanken und lasse nicht zu, daß meine Phantasie mit mir durchgeht.

      Hin und wieder kommen noch unangebrachte Eifersuchtsgefühle in mir auf. Erst die Vollkommenheit in Gottes neuer Welt wird mich völlig davon befreien. Bis jetzt habe ich gelernt, die Eifersucht unter Kontrolle zu bringen, anstatt mich von ihr beherrschen zu lassen. Ja, Eifersucht hätte fast mein Leben ruiniert, doch dank Jehova und seiner Organisation bin ich jetzt ein viel glücklicherer Mensch, und meine Gesundheit ist wiederhergestellt. Auch das Verhältnis zu meinem Gott, Jehova, ist wieder so eng wie früher. (Eingesandt.)

  • Der neidische Mensch
    Der Wachtturm 1995 | 15. September
    • Der neidische Mensch

      IM Hebräischen gibt es nur ein Wurzelwort für die positive und die negative Form der Eifersucht. Wenn sich das hebräische Wort auf sündige Menschen bezieht, kann es mit „Neid“ oder „Wetteifer“ (Rivalität) wiedergegeben werden (1. Mose 26:14; Prediger 4:4). Die griechische Sprache kennt dagegen mehrere Wörter für „Eifersucht“. Das Wort zḗlos kann sich wie seine hebräische Entsprechung sowohl auf die gerechte als auch auf die sündige Eifersucht beziehen. Ein anderes griechisches Wort, nämlich phthónos, hat einen rein negativen Sinn. In der Neuen-Welt-Übersetzung wird es immer mit „Neid“ wiedergegeben.

      Wie wurde das Wort phthónos im Altgriechischen gebraucht? In dem Werk The Anchor Bible Dictionary heißt es: „Anders als der Habgierige, wünscht sich derjenige, der von phthonos besessen ist, nicht unbedingt die Güter, deren Besitz er dem anderen neidet; er möchte nur nicht, daß andere sie haben. Er unterscheidet sich von einem wetteifernden Menschen dadurch, daß sein Ziel nicht wie bei letzterem darin besteht, zu gewinnen, sondern darin, andere am Gewinnen zu hindern.“

      Der neidische Mensch ist sich oft nicht bewußt, daß der Hauptgrund für seine Probleme die eigene Einstellung ist. „Eine der Besonderheiten von phthonos“, heißt es in demselben Werk, „ist das Fehlen von Selbstbewußtheit. Der Mensch, der phthonos ist, wird, wenn er aufgefordert wird, sein Verhalten zu rechtfertigen, sich selbst und anderen stets einreden wollen, daß die von ihm Angegriffenen es verdienen und daß es die Ungerechtigkeit der Situation ist, die ihn zur Kritik veranlaßt. Wenn man ihn fragt, wie er überhaupt dazu kommt, so von einem Freund zu sprechen, wird er sagen, er verfolge mit seiner Kritik an seinem Freund die besten Absichten.“

      Die Evangelienschreiber Matthäus und Markus verwendeten das griechische Wort phthónos, um die Beweggründe derjenigen zu beschreiben, die für den Mord an Jesus verantwortlich waren (Matthäus 27:18; Markus 15:10). Ja, sie wurden von Neid angetrieben. Dieselbe schädliche Gefühlsregung hat Abtrünnige zu bösartigen Hassern ihrer früheren Brüder gemacht (1. Timotheus 6:3-5). Kein Wunder, daß es neidischen Menschen verwehrt bleibt, in Gottes Königreich einzugehen! Jehova Gott hat bestimmt, daß alle, die fortgesetzt „voll Neid“ sind, „den Tod verdienen“ (Römer 1:29, 32; Galater 5:21).

  • Eifersüchtig in bezug auf die reine Anbetung Jehovas
    Der Wachtturm 1995 | 15. September
    • Eifersüchtig in bezug auf die reine Anbetung Jehovas

      Jehova heißt ein Eiferer und ist ein eifersüchtiger Gott“ (2. MOSE 34:14, SCHLACHTER, 1922).

      1. Was ist Gottes vorherrschende Eigenschaft, und inwiefern steht sie mit seiner Eifersucht in Verbindung?

      JEHOVA bezeichnet sich selbst als ein „eifersüchtiger Gott“. Man wird sich vielleicht nach dem Grund fragen, da das Wort „Eifersucht“ einen negativen Beigeschmack hat. Gottes vorherrschende Eigenschaft ist natürlich die Liebe (1. Johannes 4:8). Jegliche Gefühle der Eifersucht seinerseits müssen daher zum Guten der Menschen sein. Wie wir sehen werden, ist Gottes Eifersucht tatsächlich unerläßlich für den Frieden und die Harmonie im Universum.

      2. Wie können die hebräischen Wörter für Eifersucht noch wiedergegeben werden?

      2 Das hebräische Wort für Eifersucht und damit verwandte Wörter kommen in den Hebräischen Schriften mehr als 80mal vor. In fast der Hälfte aller Fälle bezieht es sich auf Jehova Gott. G. H. Livingston erklärte: „Der Begriff der Eifersucht hat, wenn er auf Gott bezogen wird, nicht den Beiklang einer verschrobenen Gefühlsregung, sondern vielmehr den des Beharrens auf der Ausschließlichkeit der Anbetung Jehovas“ (The Pentateuch in Its Cultural Environment). Deshalb wird das hebräische Wort in der Neuen-Welt-Übersetzung manchmal mit „Beharren auf ausschließlicher Ergebenheit“ wiedergegeben (Hesekiel 5:13). Andere passende Wiedergaben sind „glühender Eifer“ oder „Eifer“ (Psalm 79:5; Jesaja 9:7).

      3. Wieso kann die Eifersucht manchmal einem guten Zweck dienen?

      3 Der Mensch wurde zwar mit der Fähigkeit erschaffen, eifersüchtig zu sein, doch der Sündenfall der Menschen hat zu einer fehlgeleiteten Eifersucht geführt. Dessenungeachtet kann die menschliche Eifersucht einem guten Zweck dienen. Sie kann jemanden veranlassen, einen geliebten Menschen vor schlechten Einflüssen zu bewahren. Außerdem können Menschen angebrachterweise für Jehova und seine Anbetung eifern oder eifersüchtig sein (1. Könige 19:10). Das hebräische Wort kann mit „keine Rivalität dulden“ wiedergegeben werden, um das korrekte Verständnis dieser Eifersucht in bezug auf Jehova zu vermitteln (2. Könige 10:16).

      Das Goldene Kalb

      4. Welches Gebot, in dem es auch um angebrachte Eifersucht ging, gehörte zu Gottes Gesetz für Israel?

      4 Was sich zutrug, nachdem die Israeliten am Berg Sinai das Gesetz erhalten hatten, ist ein Beispiel für angebrachte Eifersucht. Wiederholt waren sie davor gewarnt worden, keine von Menschen gemachten Götter anzubeten. Jehova sagte zu ihnen: „Ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert [oder: „ein Gott, der eifersüchtig (eifernd) ist“, „ein Gott, der keine Rivalität duldet“]“ (2. Mose 20:5, Fußnote; vergleiche 2. Mose 20:22, 23; 22:20; 23:13, 24, 32, 33). Jehova machte einen Bund mit den Israeliten und versprach ihnen in Verbindung damit, sie zu segnen und sie in das Land der Verheißung zu führen (2. Mose 23:22, 31). Und das Volk sagte: „Alles, was Jehova geredet hat, wollen wir tun und befolgen“ (2. Mose 24:7).

      5, 6. (a) Welche schwere Sünde begingen die Israeliten, als sie am Fuß des Berges Sinai lagerten? (b) Wie bewiesen Jehova und seine loyalen Anbeter am Sinai angebrachte Eifersucht?

      5 Trotzdem sündigten die Israeliten kurze Zeit später gegen Gott. Sie lagerten damals noch am Fuß des Berges Sinai. Moses war seit vielen Tagen auf dem Berg, um weitere Anweisungen von Gott zu erhalten, und Moses’ Bruder Aaron wurde vom Volk bedrängt, ihnen einen Gott zu machen. Aaron gab nach und bildete aus dem Gold, das das Volk zur Verfügung stellte, ein Kalb. Dieses Götzenbild sollte angeblich Jehova darstellen (Psalm 106:20). Am nächsten Tag brachten sie Schlachtopfer dar und ‘beugten sich fortwährend vor ihm nieder’. Anschließend ‘vergnügten sie sich’ (2. Mose 32:1, 4, 6, 8, 17-19).

      6 Während die Israeliten feierten, stieg Moses vom Berg hinab. Als er ihr schändliches Verhalten sah, rief er aus: „Wer ist auf der Seite Jehovas?“ (2. Mose 32:25, 26). Die Söhne Levis sammelten sich bei Moses, und er wies sie an, zum Schwert zu greifen und die feiernden Götzendiener hinzurichten. Die Leviten bewiesen ihren Eifer für die reine Anbetung Gottes und töteten etwa 3 000 ihrer schuldigen Brüder. Jehova verlieh dieser Aktion dadurch Nachdruck, daß er die Überlebenden mit einer Plage schlug (2. Mose 32:28, 35). Dann wiederholte Gott das Gebot: „Du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn Jehova heißt ein Eiferer und ist ein eifersüchtiger Gott“ (2. Mose 34:14, SB, 1922).

      Der Baal von Peor

      7, 8. (a) Wie kam es, daß viele Israeliten in Verbindung mit dem Baal von Peor ungeheuerlichen Götzendienst trieben? (b) Wodurch wurde Jehovas schlagartige Plage beendet?

      7 Als die Nation Israel vierzig Jahre später vor dem Einzug in das Land der Verheißung stand, verlockten gutaussehende Moabiterinnen und Midianiterinnen viele Israeliten, zu ihnen zu kommen und ihre Gastfreundschaft zu genießen. Die Männer hätten die enge Gemeinschaft mit Anbetern falscher Götter eigentlich zurückweisen müssen (2. Mose 34:12, 15). Statt dessen liefen sie wie ‘Stiere zur Schlachtung’; sie begingen Hurerei mit den Frauen und beugten sich mit ihnen vor dem Baal von Peor nieder (Sprüche 7:21, 22; 4. Mose 25:1-3).

      8 Jehova sandte eine schlagartige Plage, um diejenigen zu töten, die sich zu diesem schändlichen Geschlechtskult hatten verleiten lassen. Gott befahl außerdem den unschuldigen Israeliten, ihre Brüder, die sich schuldig gemacht hatten, zu töten. Ein Vorsteher Israels namens Simri brachte mit der größten Unverfrorenheit eine vornehme Midianiterin in sein Zelt, um mit ihr Beziehungen zu haben. Als der gottesfürchtige Priester Pinehas das sah, tötete er das unsittliche Paar. Daraufhin hörte die schlagartige Plage auf, und Gott erklärte: „[Pinehas] hat bewirkt, daß mein Grimm von den Israeliten abließ. Er hat nämlich an meiner Statt unter ihnen als Eiferer gewirkt; deshalb habe ich die Israeliten in meiner Eifersucht nicht völlig aufgerieben“ (4. Mose 25:11, Pattloch-Bibel). Die Nation war zwar vor der Vernichtung bewahrt worden, aber mindestens 23 000 Israeliten starben (1. Korinther 10:8). In das Land der Verheißung einzuziehen, wie sie lange gehofft hatten, blieb ihnen verwehrt.

      Eine als Warnung dienende Lektion

      9. Was widerfuhr den Königreichen Israel und Juda, weil sie nicht eifersüchtig auf die reine Anbetung Jehovas bedacht waren?

      9 Leider vergaßen die Israeliten diese Lektionen schon bald wieder. Sie erwiesen sich nicht als eifersüchtig auf die reine Anbetung Jehovas bedacht. „Mit ihren gehauenen Bildern reizten sie ihn [Gott] fortwährend zur Eifersucht“ (Psalm 78:58). Infolgedessen ließ Jehova zu, daß die Assyrer 740 v. u. Z. zehn Stämme Israels in die Gefangenschaft führten. Das verbliebene Zweistämmereich Juda mußte eine ähnliche Strafe erleiden, als seine Hauptstadt Jerusalem 607 v. u. Z. zerstört wurde. Viele wurden getötet, und die Überlebenden wurden gefangen nach Babylon geführt. Welch ein warnendes Beispiel für alle heutigen Christen! (1. Korinther 10:6, 11).

      10. Was wird mit reuelosen Götzendienern geschehen?

      10 Ein Drittel der Weltbevölkerung — etwa 1,9 Milliarden Menschen — zählt sich heute zur Christenheit (1994 Britannica Book of the Year). Die Mehrheit gehört Kirchen an, die bei der Anbetung Ikonen, Statuen oder Kreuze verwenden. Jehova verschonte sein eigenes Volk nicht, das ihn durch Götzendienst zur Eifersucht reizte. Genausowenig wird er angebliche Christen verschonen, die materielle Dinge als Gebetshilfen verwenden. „Gott ist ein GEIST, und die ihn anbeten, müssen ihn mit Geist und Wahrheit anbeten“, sagte Jesus Christus (Johannes 4:24). Außerdem werden Christen in der Bibel warnend darauf hingewiesen, sich vor Götzendienst zu hüten (1. Johannes 5:21). Reuelose Götzendiener gehören zu denjenigen, die Gottes Königreich nicht erben werden (Galater 5:20, 21).

      11. Wie könnte sich ein Christ des Götzendienstes schuldig machen, ohne sich vor einem Götzen zu verneigen, und was wird einem helfen, solchen Götzendienst zu meiden? (Epheser 5:5).

      11 Ein wahrer Christ würde sich zwar nie vor einem Götzen verneigen, aber er muß sich auch vor allem anderen hüten, was Gott als götzendienerisch, unrein und sündig betrachtet. So wird in der Bibel beispielsweise die Warnung ausgesprochen: „Ertötet ... die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. Dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes“ (Kolosser 3:5, 6). Der Gehorsam gegenüber diesen Worten erfordert, ein unsittliches Verhalten zurückzuweisen. Deshalb muß man sich vor Unterhaltung hüten, die unreines geschlechtliches Verlangen wecken soll. Statt solches Verlangen zu befriedigen, sind wahre Christen eifersüchtig auf Gottes reine Anbetung bedacht.

      Beispiele für gottgefällige Eifersucht aus späterer Zeit

      12, 13. Wodurch gab Jesus ein herausragendes Beispiel, was die Eifersucht in bezug auf die reine Anbetung Gottes betraf?

      12 Das herausragendste Beispiel für einen Menschen, der Eifersucht in bezug auf die reine Anbetung Gottes bewies, war Jesus Christus. Im ersten Jahr seines Dienstes sah er habgierige Händler, die in den Vorhöfen des Tempels Geschäfte machten. Juden, die von außerhalb kamen, benötigten wahrscheinlich die Dienste der Geldwechsler, um ihre ausländische Währung in Geld umzutauschen, das zur Bezahlung der Tempelsteuer annehmbar war. Sie mußten auch Vögel oder andere Tiere kaufen, um die in Gottes Gesetz geforderten Opfer darbringen zu können. Diese Geschäfte sollten eigentlich außerhalb der Tempelvorhöfe gemacht werden. Noch schlimmer war allerdings, daß die Händler offenbar einen ungebührlichen Vorteil daraus schlugen, daß ihre Brüder gewisse Dinge für die Anbetung benötigten, indem sie überhöhte Preise verlangten. Voller Eifersucht in bezug auf die reine Anbetung Gottes, trieb Jesus die Schafe und die Rinder mit einer Peitsche hinaus. Er stieß auch die Tische der Geldwechsler um und sagte: „Hört auf, das Haus meines Vaters zu einem Kaufhaus zu machen!“ (Johannes 2:14-16). Dadurch erfüllte Jesus die Worte aus Psalm 69:9: „Echter Eifer [oder: „Eifersucht“, Byington] um dein Haus hat mich verzehrt.“

      13 Drei Jahre später beobachtete Jesus wieder, daß habgierige Händler im Tempel Jehovas Geschäfte machten. Würde er ihn ein zweites Mal reinigen? Seine Eifersucht in bezug auf die reine Anbetung Gottes war genauso groß wie zu Beginn seines Dienstes. Er trieb sowohl die Verkäufer als auch die Käufer hinaus. Und er begründete sein Handeln sogar mit noch mehr Nachdruck, indem er sagte: „Steht nicht geschrieben: ‚Mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Nationen genannt werden.‘? Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht“ (Markus 11:17). Welch ein wunderbares Beispiel der Beharrlichkeit im Bekunden gottgefälliger Eifersucht!

      14. Wie sollte uns Jesu Eifer für die reine Anbetung berühren?

      14 Die Persönlichkeit des inzwischen verherrlichten Herrn Jesus Christus hat sich nicht geändert (Hebräer 13:8). Er ist heute, im 20. Jahrhundert, immer noch genauso eifersüchtig um die reine Anbetung seines Vaters besorgt wie zur Zeit seines Erdenlebens. Das lassen Jesu Botschaften an die sieben Versammlungen erkennen, die im Bibelbuch Offenbarung aufgezeichnet sind und die heute, „am Tag des Herrn“, ihre größere Anwendung haben (Offenbarung 1:10; 2:1 bis 3:22). Der verherrlichte Jesus Christus hatte in einer Vision, die der Apostel Johannes sah, „Augen wie eine Feuerflamme“ (Offenbarung 1:14). Das weist darauf hin, daß der Aufmerksamkeit Christi nichts entgeht, wenn er die Versammlungen inspiziert, um sich zu vergewissern, daß sie rein und für den Dienst Jehovas geeignet bleiben. Heutige Christen müssen im Sinn behalten, daß Jesus vor dem Versuch warnte, zwei Herren zu dienen — Gott und dem Reichtum (Matthäus 6:24). Jesus sagte zu materialistischen Gliedern der Versammlung in Laodicea: „Weil du nun lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Mund ausspeien. ... Sei also eifrig und bereue“ (Offenbarung 3:14-19). Die ernannten Ältesten der Versammlung sollten ihren Glaubensbrüdern durch Wort und Beispiel helfen, nicht in die Falle des Materialismus zu gehen. Auch müssen die Ältesten die Herde vor der Verdorbenheit der sexbesessenen Welt schützen; außerdem darf Gottes Volk keinerlei isebelschen Einfluß in der Versammlung dulden (Hebräer 12:14, 15; Offenbarung 2:20).

      15. Wie bewies der Apostel Paulus in Nachahmung Jesu Eifer für die Anbetung Jehovas?

      15 Der Apostel Paulus war ein Nachahmer Christi. Da er neugetaufte Christen vor geistig abträglichen Einflüssen bewahren wollte, sagte er: „Mit gottgemäßem Eifer bin ich euretwegen eifersüchtig“ (2. Korinther 11:2). Zuvor hatte der Eifer für die reine Anbetung Paulus veranlaßt, die betreffende Versammlung anzuweisen, einem reuelosen Hurer, der einen verunreinigenden Einfluß ausübte, die Gemeinschaft zu entziehen. Die inspirierten Anweisungen, die bei dieser Gelegenheit gegeben wurden, sind heutigen Ältesten eine große Hilfe in dem Bemühen, die über 75 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas rein zu bewahren (1. Korinther 5:1, 9-13).

      Gottes Eifersucht zum Nutzen seines Volkes

      16, 17. (a) Welche Einstellung offenbarten in alter Zeit die Nationen, als Gott Juda bestrafte? (b) Wie bewies Jehova nach der 70jährigen Gefangenschaft Judas seinen Eifer für Jerusalem?

      16 Als Gott das Volk von Juda bestrafte, indem er zuließ, daß man es gefangen nach Babylon brachte, wurde es mit Spott bedacht (Psalm 137:3). Die Edomiter halfen in ihrem eifersüchtigen Haß den Babyloniern sogar, Unglück über Gottes Volk zu bringen, was Jehova nicht entging (Hesekiel 35:11; 36:15). Die Überlebenden bereuten in der Gefangenschaft, und nach 70 Jahren brachte Jehova sie in ihr Land zurück.

      17 Anfänglich befand sich das Volk von Juda in einer verzweifelten Notlage. Die Stadt Jerusalem und der dortige Tempel lagen in Trümmern. Und die umliegenden Nationen versuchten sogar, alle Bemühungen zu vereiteln, den Tempel wieder aufzubauen (Esra 4:4, 23, 24). Doch wie dachte Jehova darüber? Der inspirierte Bericht lautet: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Ich habe für Jerusalem und für Zion mit großem Eifer geeifert. Mit großem Zorn bin ich erzürnt über die Nationen, die sorglos sind; denn ich meinerseits war nur in kleinem Maß erzürnt, sie aber ihrerseits haben zum Unglück geholfen.‘ Dies ist darum, was Jehova gesagt hat: ‚Ich werde gewiß zu Jerusalem mit Erbarmungen umkehren. Mein eigenes Haus wird darin gebaut werden‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen“ (Sacharja 1:14-16). Entsprechend dieser Verheißung wurden der Tempel und die Stadt Jerusalem tatsächlich wieder aufgebaut.

      18. Was widerfuhr wahren Christen während des Ersten Weltkriegs?

      18 Etwas Ähnliches erlebte die wahre Christenversammlung im 20. Jahrhundert. Während des Ersten Weltkriegs nahm Jehova seine Diener in Zucht, weil sie sich in jenem weltlichen Konflikt nicht völlig neutral verhalten hatten (Johannes 17:16). Gott gestattete den politischen Mächten, sie niederzudrücken, und die Geistlichkeit der Christenheit frohlockte über dieses Unglück. Tatsächlich gingen Geistliche führend darin voran, die Politiker zu veranlassen, das Werk der Bibelforscher, wie Jehovas Zeugen damals genannt wurden, zu verbieten (Offenbarung 11:7, 10).

      19. Wie hat Jehova seit 1919 gezeigt, daß er eifersüchtig auf seine Anbetung bedacht ist?

      19 Doch Jehova zeigte sich eifersüchtig auf seine Anbetung bedacht und erwies seinem reumütigen Volk im Nachkriegsjahr 1919 wieder seine Gunst (Offenbarung 11:11, 12). Auf Grund dessen ist die Zahl der Lobpreiser Jehovas von 1918 bis heute von weniger als 4 000 auf etwa 5 Millionen angewachsen (Jesaja 60:22). Bald wird Jehovas Eifersucht in bezug auf seine reine Anbetung auf noch dramatischere Weise zum Ausdruck kommen.

      Künftige Akte göttlicher Eifersucht

      20. Was wird Gott bald tun, um seine Eifersucht in bezug auf die reine Anbetung zu zeigen?

      20 Seit Jahrhunderten gehen die Kirchen der Christenheit denselben Weg wie die abtrünnigen Juden, die Jehova zur Eifersucht reizten (Hesekiel 8:3, 17, 18). Bald wird Jehova handeln, indem er Mitgliedern der Vereinten Nationen einen revolutionären Gedanken ins Herz legt. Die politischen Mächte werden dadurch veranlaßt werden, die Christenheit und den übrigen Teil der falschen Religion zu verwüsten (Offenbarung 17:16, 17). Wahre Anbeter werden diese furchteinflößende göttliche Urteilsvollstreckung überleben. Sie werden sich den Worten himmlischer Geschöpfe anschließen, die sagen: „Preiset Jah! ... Denn er hat das Gericht an der großen Hure [der falschen Religion] vollzogen, die die Erde mit ihrer Hurerei [ihren falschen Lehren und der Unterstützung korrupter Politik] verdarb, und er hat das Blut seiner Sklaven an ihrer Hand gerächt“ (Offenbarung 19:1, 2).

      21. (a) Was werden Satan und sein System tun, nachdem die falsche Religion vernichtet worden ist? (b) Wie wird Gott darauf reagieren?

      21 Was wird nach der Vernichtung des Weltreichs der falschen Religion geschehen? Satan wird die politischen Mächte dazu aufstacheln, einen globalen Angriff gegen Jehovas Volk vorzubereiten. Wie wird der wahre Gott auf diesen Versuch Satans, die wahre Anbetung von der Erdoberfläche zu beseitigen, reagieren? In Hesekiel 38:19-23 wird uns gesagt: „In meinem glühenden Eifer [oder: Eifersucht], im Feuer meines Zornausbruchs, werde ich [Jehova] reden müssen. ... Und ich will mit ihm [Satan] ins Gericht gehen mit Pest und mit Blut; und einen flutenden Regenguß und Hagelsteine, Feuer und Schwefel werde ich hinabregnen lassen auf ihn und auf seine Scharen und auf die vielen Völker, die mit ihm sein werden. Und ich werde mich gewiß als groß erweisen und mich heiligen und mich kundtun vor den Augen vieler Nationen; und sie werden erkennen müssen, daß ich Jehova bin.“ (Siehe auch Zephanja 1:18; 3:8.)

      22. Wie können wir zeigen, daß wir eifersüchtig für die reine Anbetung Jehovas eintreten?

      22 Wie tröstlich ist es doch zu wissen, daß sich der Souverän des Universums eifersüchtig um seine wahren Anbeter kümmert! Aus tiefer Wertschätzung für seine unverdiente Güte wollen wir eifersüchtig für die reine Anbetung Jehovas, unseres Gottes, eintreten. Voller Eifer wollen wir fortfahren, die gute Botschaft zu predigen, und vertrauensvoll den großartigen Tag erwarten, an dem Jehova seinen erhabenen Namen erhöhen und heiligen wird (Matthäus 24:14).

  • Eifersüchtig in bezug auf die reine Anbetung Jehovas
    Der Wachtturm 1995 | 15. September
    • [Kasten auf Seite 12]

      Liebe ist nicht eifersüchtig

      DER Bibelgelehrte Albert Barnes schrieb im 19. Jahrhundert in bezug auf Neid: „Er ist eine der häufigsten Manifestationen der Bosheit und zeigt deutlich die tiefe Verderbtheit des Menschen.“ Weiter sagte er: „Könnte jemand alle Kriege und Streitigkeiten und weltlichen Pläne zurückverfolgen — auch den wahren Ursprung all der Pläne und Absichten derjenigen ergründen, die sich als Christen bezeichnen, derer, die so sehr dazu beitragen, ihre Religion zu verderben und sich zu verweltlichen —, würde ihn die Feststellung überraschen, wieviel dem Neid zuzuschreiben ist. Es schmerzt uns, daß andere wohlhabender sind als wir; wir begehren, das zu besitzen, was andere haben, obwohl wir kein Recht darauf haben; und daraus entstehen die verschiedenen schändlichen Methoden, die darauf abzielen, den anderen die Freude daran zu trüben oder es selbst zu erlangen beziehungsweise zu zeigen, daß sie gar nicht soviel besitzen, wie allgemein angenommen wird. ... und auf diese Weise wird der Geist des Neides in unserem Busen befriedigt“ (Römer 1:29; Jakobus 4:5).

      Barnes gab andererseits eine interessante Erklärung, inwiefern die Liebe „nicht eifersüchtig“ ist (1. Korinther 13:4). Er schrieb: „Liebe beneidet andere nicht um die Freude, die sie haben; sie freut sich über ihr Wohlergehen; und wenn sich ihr Glück ... vergrößert, werden ... diejenigen, die von Liebe beeinflußt werden, es nicht mindern; sie werden sie nicht wegen ihres Vorteils in Verlegenheit bringen; sie werden ihr Glück nicht schmälern; sie werden nicht darüber murren oder klagen, daß sie selbst nicht so hoch begünstigt sind. ... Wenn wir andere lieben — wenn wir uns über ihr Glück freuen, werden wir sie nicht beneiden.“

  • Die Liebe überwindet unangebrachte Eifersucht
    Der Wachtturm 1995 | 15. September
    • Die Liebe überwindet unangebrachte Eifersucht

      „Die Liebe ist nicht eifersüchtig“ (1. KORINTHER 13:4).

      1, 2. (a) Was sagte Jesus seinen Jüngern über die Liebe? (b) Kann man eifersüchtig und trotzdem liebevoll sein, und warum antwortest du so?

      DIE Liebe ist ein Kennzeichen des wahren christlichen Glaubens. „Daran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe unter euch habt“, sagte Jesus Christus (Johannes 13:35). Der Apostel Paulus wurde inspiriert, zu erklären, wie die Liebe das Verhältnis der Christen untereinander beeinflussen sollte. Er schrieb unter anderem: „Die Liebe ist nicht eifersüchtig“ (1. Korinther 13:4).

      2 Als Paulus diese Worte äußerte, bezog er sich auf unangebrachte Eifersucht. Sonst hätte er nicht an dieselbe Versammlung schreiben können: „Mit gottgemäßem Eifer bin ich euretwegen eifersüchtig“ (2. Korinther 11:2). Sein ‘gottgemäßer Eifer’ regte sich wegen gewisser Männer, die einen verderblichen Einfluß auf die Versammlung hatten. Deshalb sah sich Paulus veranlaßt, an die Christen in Korinth einen zweiten inspirierten Brief zu schreiben, der viel liebevollen Rat enthielt (2. Korinther 11:3-5).

      Eifersucht unter Christen

      3. Welches Problem war unter den Christen in Korinth aufgetreten, bei dem Eifersucht eine Rolle spielte?

      3 Paulus mußte sich in seinem ersten Brief an die Korinther mit einem Problem befassen, das diejenigen, die erst seit kurzem Christen waren, daran hinderte, gut miteinander auszukommen. Sie stellten bestimmte Männer in den Vordergrund, weil sie ‘aufgeblasen waren zugunsten des einen gegen den anderen’. Das führte zu Spaltungen in der Versammlung, so daß einige sagten: „Ich gehöre zu Paulus“, „Ich aber zu Apollos“, „Ich aber zu Kephas“ (1. Korinther 1:12; 4:6). Unter der Leitung des heiligen Geistes war es dem Apostel Paulus möglich, das Problem bei der Wurzel zu packen. Die Korinther handelten wie fleischlich gesinnte Menschen, nicht wie „Geistesmenschen“. Daher erklärte Paulus: „Ihr seid noch fleischlich. Denn solange es Eifersucht und Streit unter euch gibt, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt ihr nicht wie Menschen?“ (1. Korinther 3:1-3).

      4. Welche Veranschaulichung gebrauchte Paulus, um seinen Brüdern zur richtigen Ansicht über andere zu verhelfen, und welche Lehre können wir daraus ziehen?

      4 Paulus verhalf den Korinthern zur richtigen Ansicht über die Talente und Fähigkeiten der verschiedenen Personen in der Versammlung. Er fragte: „Denn wer macht, daß du dich von einem anderen unterscheidest? In der Tat, was hast du, das du nicht empfangen hast? Wenn du es nun wirklich empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?“ (1. Korinther 4:7). In 1. Korinther, Kapitel 12 legte Paulus dar, daß diejenigen, die zur Versammlung gehören, den verschiedenen Gliedern des menschlichen Körpers gleichen, wie zum Beispiel der Hand, dem Auge oder dem Ohr. Er wies darauf hin, daß Gott die Glieder des Leibes so gemacht hat, daß sie füreinander da sind. Außerdem schrieb Paulus: „Wenn einem Glied Herrlichkeit zuteil wird, freuen sich alle anderen Glieder mit“ (1. Korinther 12:26). Heutige Diener Gottes sollten in ihrem Verhältnis untereinander diesen Grundsatz ausnahmslos befolgen. Statt auf einen anderen wegen seiner Aufgaben oder Erfolge im Dienst für Gott eifersüchtig zu sein, sollten wir uns mit dem Betreffenden freuen.

      5. Was geht aus Jakobus 4:5 hervor, und wie wird die Wahrheit dieser Worte durch die Bibel bestätigt?

      5 Das ist zugegebenermaßen leichter gesagt als getan. Der Bibelschreiber Jakobus erinnert uns daran, daß jedem sündigen Menschen ein „Hang zum Neid“ innewohnt (Jakobus 4:5). Der erste Todesfall unter den Menschen war darauf zurückzuführen, daß Kain seiner unangebrachten Eifersucht nachgab. Die Philister verfolgten Isaak, weil sie ihn um seinen wachsenden Wohlstand beneideten. Rahel war eifersüchtig auf die vielen Kinder, die ihre Schwester gebar. Die Söhne Jakobs waren eifersüchtig, weil ihr jüngerer Bruder Joseph bevorzugt wurde. Mirjam war offenbar eifersüchtig auf ihre nichtisraelitische Schwägerin. Korah, Dathan und Abiram zettelten aus Neid eine Verschwörung gegen Moses und Aaron an. König Saul wurde eifersüchtig auf den militärischen Erfolg Davids. Eifersucht war zweifellos einer der Auslöser dafür, daß sich Jesu Jünger wiederholt darüber stritten, wer unter ihnen der Größte sei. Es ist eine Tatsache, daß kein unvollkommener Mensch völlig frei ist von dem „Hang zum Neid“ (1. Mose 4:4-8; 26:14; 30:1; 37:11; 4. Mose 12:1, 2; 16:1-3; Psalm 106:16; 1. Samuel 18:7-9; Matthäus 20:21, 24; Markus 9:33, 34; Lukas 22:24).

      In der Versammlung

      6. Inwiefern sollten sich Älteste vor einem Hang zum Neid hüten?

      6 Alle Christen müssen sich vor Neid und unangebrachter Eifersucht hüten. Das gilt auch für sämtliche Ältestenschaften, die dazu ernannt sind, sich um die Versammlungen des Volkes Gottes zu kümmern. Ein Ältester, der demütig gesinnt ist, wird sich nicht ehrgeizig bemühen, andere zu übertrumpfen. Hat andererseits ein bestimmter Ältester besondere Fähigkeiten als Organisator oder als öffentlicher Redner, werden sich die anderen darüber freuen und es als Segen für die Versammlung betrachten (Römer 12:15, 16). Ein Bruder macht vielleicht schöne Fortschritte und zeigt, daß er in seinem Leben die Frucht des Geistes Gottes hervorbringt. Bei der Beurteilung seiner Eignung sollten sich die Ältesten davor hüten, einige kleine Fehler überzubetonen, um es zu rechtfertigen, daß sie ihn nicht als Dienstamtgehilfen oder als Ältesten empfehlen. Das würde einen Mangel an Liebe und Vernünftigkeit verraten.

      7. Welches Problem entsteht manchmal, wenn ein Christ eine theokratische Aufgabe erhält?

      7 Wenn jemand eine theokratische Aufgabe erhält oder geistig gesegnet wird, müssen sich die anderen in der Versammlung vor Neid hüten. Eine befähigte Schwester mag beispielsweise häufiger als andere dazu herangezogen werden, in christlichen Zusammenkünften etwas zu demonstrieren. Einige Schwestern mögen deswegen eifersüchtig werden. Vielleicht hatten Euodia und Syntyche in der Versammlung Philippi ein ähnliches Problem miteinander. Die Ältesten müssen heute Frauen, die sich so verhalten, möglicherweise freundlich ermuntern, demütig und „gleichen Sinnes im Herrn“ zu sein (Philipper 2:2, 3; 4:2, 3).

      8. Zu welcher sündigen Handlungsweise könnte die Eifersucht jemanden veranlassen?

      8 Ein Christ weiß womöglich von einer Verfehlung, die jemand, der heute in der Versammlung mit Vorrechten gesegnet ist, früher einmal begangen hat (Jakobus 3:2). Aus Eifersucht könnte er das Verlangen verspüren, mit anderen darüber zu sprechen, um die Stellung des Betreffenden in der Versammlung in Frage zu ziehen. Das wäre jedoch unvereinbar mit der Liebe, die „eine Menge von Sünden zu[deckt]“ (1. Petrus 4:8). Eifersüchtiges Gerede kann den Frieden einer Versammlung stören. „Wenn ihr ... bittere Eifersucht und Streitsucht in eurem Herzen habt“, schrieb der Jünger Jakobus warnend, „so prahlt nicht und lügt nicht gegen die Wahrheit. Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern ist die irdische, animalische, dämonische“ (Jakobus 3:14, 15).

      In der Familie

      9. Wie können Eheleute Gefühle der Eifersucht beherrschen?

      9 Viele Ehen zerbrechen wegen unangebrachter Eifersucht. Seinem Ehepartner nicht zu vertrauen ist kein Zeichen von Liebe (1. Korinther 13:7). Es kann allerdings auch sein, daß ein Ehepartner in bezug auf die Eifersucht des anderen nicht feinfühlig genug ist. Eine Frau könnte beispielsweise eifersüchtig sein, weil ihr Mann einer anderen Frau Aufmerksamkeit schenkt. Oder der Mann mag eifersüchtig werden, weil seine Frau viel Zeit darauf verwendet, sich um einen bedürftigen Verwandten zu kümmern. Die Eheleute mögen wegen solcher Empfindungen verlegen sein und deshalb nichts sagen, aber durch die Art und Weise, wie sie ihre Enttäuschung zeigen, das Problem sogar noch vergrößern. Ein eifersüchtiger Ehepartner muß statt dessen das Gespräch suchen und in bezug auf seine Gefühle ehrlich sein. Der andere Ehepartner muß seinerseits Verständnis zeigen und ihn seiner Liebe versichern (Epheser 5:28, 29). Beide müssen wahrscheinlich Gefühlen der Eifersucht entgegenwirken, indem sie Situationen meiden, die Anlaß dazu geben könnten. Manchmal muß ein christlicher Aufseher seiner Frau vielleicht nur verstehen helfen, daß er einer anderen Frau in begrenztem Umfang angemessene Aufmerksamkeit schenkt, um seiner Verantwortung als Hirte der Herde Gottes nachzukommen (Jesaja 32:2). Ein Ältester muß natürlich sehr darauf achten, keinen triftigen Grund zur Eifersucht zu geben. Er muß ausgeglichen sein und sich unbedingt Zeit nehmen, die eigenen Ehebande zu stärken (1. Timotheus 3:5; 5:1, 2).

      10. Wie können Eltern ihren Kindern helfen, Gefühle der Eifersucht zu überwinden?

      10 Eltern müssen auch ihren Kindern begreiflich machen, daß es unangebrachte Eifersucht gibt. Wenn sich Kinder zanken, entwickelt sich daraus nicht selten ein Streit. Die eigentliche Ursache ist oft Eifersucht. Da jedes Kind ganz individuelle Bedürfnisse hat, können nicht alle Kinder genau gleich behandelt werden. Außerdem müssen Kinder verstehen, daß jedes von ihnen andere Stärken und Schwächen hat. Würde man ein Kind stets ermuntern, alles so gut zu machen wie ein anderes, könnte das eine Kind neidisch und das andere stolz werden. Eltern sollten ihren Kindern daher beibringen, ihren Fortschritt an dem zu messen, was die Beispiele aus Gottes Wort erkennen lassen, und nicht miteinander zu wetteifern. In der Bibel heißt es: „Laßt uns nicht ichsüchtig werden, indem wir miteinander wetteifern und einander beneiden.“ Statt dessen „erprobe [jeder] sein eigenes Werk, und dann wird er Grund zum Frohlocken im Hinblick auf sich allein und nicht im Vergleich mit einer anderen Person haben“ (Galater 5:26; 6:4). Daher ist es äußerst wichtig, daß christliche Eltern ihren Kindern durch ein regelmäßiges Bibelstudium helfen und dabei die guten und die schlechten Beispiele aus Gottes Wort hervorheben (2. Timotheus 3:15).

      Beispiele für die Beherrschung der Eifersucht

      11. Inwiefern gab Moses ein hervorragendes Beispiel, was die Eifersucht betrifft?

      11 Im Gegensatz zu den machthungrigen Führern dieser Welt war Moses „bei weitem der sanftmütigste aller Menschen, die es auf der Oberfläche des Erdbodens gab“ (4. Mose 12:3). Weil für Moses allein die Last, die Israeliten zu führen, zu groß wurde, ließ Jehova seinen Geist über 70 anderen Israeliten wirksam werden und befähigte sie, Moses zu helfen. Als zwei dieser Männer anfingen, wie Propheten zu handeln, meinte Josua, dadurch werde Moses’ Führerrolle ungebührlich geschmälert. Josua wollte die Männer daran hindern, doch Moses sagte demütig: „Eiferst du für mich? Nein, ich wünschte, daß alle von Jehovas Volk Propheten wären, denn Jehova würde seinen Geist auf sie legen!“ (4. Mose 11:29). Ja, Moses freute sich darüber, daß andere Dienstvorrechte erhielten. Er wollte die Ehre nicht eifersüchtig für sich allein behalten.

      12. Wieso kam in Jonathan kein Gefühl der Eifersucht auf?

      12 Ein vorzügliches Beispiel, wie Liebe eventuelle unangebrachte Gefühle der Eifersucht überwindet, gab Jonathan, der Sohn des israelitischen Königs Saul. Jonathan wäre eigentlich seinem Vater als Thronerbe gefolgt, doch Jehova hatte David, den Sohn Isais, als nächsten König ausgewählt. Viele wären an Jonathans Stelle auf David eifersüchtig gewesen und hätten ihn als Rivalen betrachtet. Doch Jonathans Liebe zu David verhinderte, daß er jemals von solch einem Gefühl beherrscht wurde. Als David von Jonathans Tod erfuhr, konnte er sagen: „Ich bin bekümmert deinetwegen, mein Bruder Jonathan, sehr angenehm warst du mir. Wunderbarer war mir deine Liebe als die Liebe von Frauen“ (2. Samuel 1:26).

      Die hervorragendsten Beispiele

      13. Wer ist das beste Beispiel in Verbindung mit Eifersucht, und warum?

      13 Jehova Gott ist das hervorragendste Beispiel für jemanden, der sogar angebrachte Eifersucht beherrscht. Er hat solche Gefühle vollkommen unter Kontrolle. Jede Offenbarung der göttlichen Eifersucht ist stets im Einklang mit Gottes Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit (Jesaja 42:13, 14).

      14. Was für ein Beispiel gab Jesus im Gegensatz zu Satan?

      14 Das zweite hervorragende Beispiel für jemanden, der gezeigt hat, daß er die Eifersucht beherrscht, ist Jesus Christus, Gottes geliebter Sohn. „Obwohl er in Gottesgestalt existierte, [zog er] keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht ..., nämlich um Gott gleich zu sein“ (Philipper 2:6). Welch ein auffälliger Gegensatz zu dem Lauf, den der ehrgeizige Engel einschlug, der Satan, der Teufel, wurde! Wie der „König von Babylon“ verlangte Satan eifersüchtig danach, sich „dem Höchsten ähnlich [zu] machen“, indem er zu einem rivalisierenden Gott im Widerstand gegen Jehova wurde (Jesaja 14:4, 14; 2. Korinther 4:4). Satan versuchte sogar, Jesus dazu zu bringen, ‘niederzufallen und ihm einen Akt der Anbetung zu erweisen’ (Matthäus 4:9). Doch nichts konnte Jesus von seinem demütigen Lauf abbringen, sich der Souveränität Jehovas unterzuordnen. Im Gegensatz zu Satan „entäußerte sich [Jesus] selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod an einem Marterpfahl.“ Jesus unterstützte die Rechtmäßigkeit der Herrschaft seines Vaters und verwarf völlig den von Stolz und Eifersucht geprägten Lauf des Teufels. Da Jesus treu blieb, „hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist, so daß sich im Namen Jesu jedes Knie beuge, derer, die im Himmel, und derer, die auf der Erde, und derer, die unter dem Erdboden sind, und jede Zunge offen anerkenne, daß Jesus Christus Herr ist zur Verherrlichung Gottes, des Vaters“ (Philipper 2:7-11).

      Beherrsche deine Eifersucht

      15. Warum müssen wir Gefühle der Eifersucht unbedingt zügeln?

      15 Im Gegensatz zu Gott und Christus sind Christen unvollkommen. Weil sie Sünder sind, kommt es manchmal vor, daß sie aus sündiger Eifersucht handeln. Statt uns dazu hinreißen zu lassen, daß wir aus Eifersucht einen Glaubensbruder wegen irgendwelcher geringfügigen Fehler oder wegen eines angeblichen Unrechts kritisieren, sollten wir unbedingt über folgende inspirierte Worte nachsinnen: „Werde nicht allzu gerecht, noch zeige dich übermäßig weise. Warum solltest du Verwüstung über dich bringen?“ (Prediger 7:16).

      16. Welcher vorzügliche Rat in bezug auf Eifersucht wurde in einer früheren Ausgabe dieser Zeitschrift gegeben?

      16 Zum Thema Eifersucht hieß es im Wacht-Turm von Juni 1911 mahnend: „Während wir einerseits sehr eifersüchtig sein sollten, so müssen wir doch ganz sicher sein, daß es nicht im Privatinteresse geschieht; und sollten uns fragen, ob wir uns nicht etwa ‚in Sachen mischen‘, die uns nichts angehen. Dann sollten wir uns auch fragen, ob es vielleicht eine Sache wäre, die die Ältesten angeht, und ob es nicht etwa u n s e r e Pflicht sei, zu den Ältesten zu gehen. Für die Sache des Herrn und das Werk des Herrn sollten wir alle sehr viel Eifersucht besitzen, aber sehr vorsichtig sollten wir sein, daß sie nicht die bittere Art ist ...; mit andern Worten, wir sollten zusehen und sicher sein, daß es keine Eifersucht ü b e r einen andern ist, sondern eine Eifersucht f ü r den andern, f ü r seine Interessen und sein bestes Wohlergehen“ (1. Petrus 4:15).

      17. Wie können wir uns vor sündigen Handlungen der Eifersucht hüten?

      17 Wie können wir uns als Christen vor Stolz, Eifersucht und Neid hüten? Die Lösung besteht darin, daß wir den heiligen Geist Gottes in unserem Leben ungehindert wirken lassen. Wir müssen beispielsweise um Gottes Geist bitten sowie um Hilfe, dessen vorzügliche Frucht hervorzubringen (Lukas 11:13). Es ist für uns unerläßlich, christliche Zusammenkünfte zu besuchen, die mit Gebet eröffnet werden und auf denen Gottes Geist und Segen ruht. Außerdem müssen wir unbedingt die Bibel studieren, die von Gott inspiriert wurde (2. Timotheus 3:16). Und es ist notwendig, daß wir uns am Königreichspredigtwerk beteiligen, das in der Kraft des heiligen Geistes Jehovas durchgeführt wird (Apostelgeschichte 1:8). Wir können uns auch dadurch dem guten Einfluß des Geistes Gottes unterwerfen, daß wir Mitchristen helfen, die auf Grund einer schlechten Erfahrung niedergeschlagen sind (Jesaja 57:15; 1. Johannes 3:15-17). Wenn wir all diesen christlichen Verpflichtungen eifrig nachkommen, wird uns das helfen, vor den sündigen Handlungen der Eifersucht geschützt zu sein, denn in Gottes Wort heißt es: „Wandelt beständig durch den Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches überhaupt nicht vollbringen“ (Galater 5:16).

      18. Warum werden wir nicht für alle Zeit gegen unangebrachte Gefühle der Eifersucht kämpfen müssen?

      18 Die Liebe wird unter den Früchten des heiligen Geistes als erstes aufgeführt (Galater 5:22, 23). Liebe zu üben wird uns heute helfen, sündige Neigungen zu beherrschen. Doch was gibt es über die Zukunft zu sagen? Millionen von Dienern Jehovas haben die Hoffnung, im künftigen irdischen Paradies zu leben, wo sie erwarten können, zu menschlicher Vollkommenheit emporgehoben zu werden. In dieser neuen Welt wird Liebe herrschen, und niemand wird unangebrachte Gefühle der Eifersucht bei sich aufkommen lassen, denn „die Schöpfung selbst [wird] auch von der Sklaverei des Verderbens frei gemacht werden ... zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8:21).

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