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  • Was sagen meine Gebete über mich aus?
    Der Wachtturm 2009 | 15. November
    • Was sagen meine Gebete über mich aus?

      „O Hörer des Gebets, ja zu dir werden Menschen von allem Fleisch kommen“ (PS. 65:2).

      1, 2. Warum kann jeder, der Jehova dient, vertrauensvoll zu ihm beten?

      JEHOVA hat für die Bitten seiner treuen Diener immer ein offenes Ohr. Wir können völlig darauf vertrauen, dass er uns anhört. Selbst wenn Millionen Zeugen Jehovas gleichzeitig zu Gott beten — die „Leitung“ ist immer frei.

      2 Voller Vertrauen, dass Gott seine Bitten anhörte, sang David in einem Psalm: „O Hörer des Gebets, ja zu dir werden Menschen von allem Fleisch kommen“ (Ps. 65:2). Davids Gebete wurden erhört, weil er Jehova treu diente. Fragen wir uns einmal: Zeugen meine Bitten davon, dass ich auf Jehova vertraue und ihm stets in Reinheit dienen möchte? Was sagen meine Gebete über mich aus?

      Sich demütig an Jehova wenden

      3, 4. (a) Mit welcher Einstellung sollen wir zu Gott beten? (b) Was sollte jemand tun, der wegen einer schweren Sünde von „beunruhigenden Gedanken“ geplagt wird?

      3 Gott erhört Gebete, die in aller Demut an ihn gerichtet werden (Ps. 138:6). Bitten wir Jehova doch, uns zu prüfen, genau wie David, der sagte: „Durchforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz. Prüfe mich, und erkenne meine beunruhigenden Gedanken, und sieh, ob in mir irgendein Weg des Schmerzes ist, und führe mich auf dem Weg der unabsehbaren Zeit“ (Ps. 139:23, 24). Es genügt demnach nicht, nur zu beten; wir müssen uns auch bereitwillig von Gott „durchforschen“ lassen und beachten, was er in seinem Wort sagt. Jehova kann uns „auf dem Weg der unabsehbaren Zeit“ führen, uns also helfen, den Weg zu ewigem Leben zu gehen.

      4 Angenommen, wir werden wegen einer schweren Sünde von „beunruhigenden Gedanken“ geplagt. (Lies Psalm 32:1-5.) Würden wir versuchen, unser schlechtes Gewissen zu ignorieren, könnte uns das genauso erschöpfen, wie extreme Sommerhitze Pflanzen zusehends verdorren lässt. David hatte wegen seiner Sünde jede Freude verloren und war wahrscheinlich sogar krank geworden. Doch wie erleichtert er war, nachdem er Gott seine Sünden bekannt hatte! Stellen wir uns seine Freude vor, als er spürte, dass seine „Auflehnung verziehen“ worden war, Jehova ihm also vergeben hatte. Gott seine Sünden zu bekennen kann jemand, der auf Abwege geraten ist, Erleichterung bringen; und mit der Hilfe der Ältesten kann er im Glauben wieder ganz gesund werden (Spr. 28:13; Jak. 5:13-16).

      Zu Gott flehen und ihm danken

      5. Was bedeutet es, zu Jehova zu flehen?

      5 Lasten aus irgendeinem Grund große Sorgen auf uns? Dann wäre es das Beste, den Rat des Paulus zu befolgen: „Seid um nichts ängstlich besorgt, sondern lasst in allem durch Gebet und Flehen zusammen mit Danksagung eure Bitten bei Gott bekannt werden“ (Phil. 4:6). „Flehen“ bedeutet „eindringlich und demütig bitten“. Besonders in Gefahr oder unter Verfolgung sollten wir Jehova eindringlich bitten, uns zu helfen und uns anzuleiten.

      6, 7. Warum ist es angebracht, in unseren Gebeten Dank zu sagen?

      6 Angenommen, jemand betet nur, wenn er etwas benötigt. Was sagt das über seine Grundhaltung aus? Wie Paulus erklärte, sollen wir Gott unsere Bitten „zusammen mit Danksagung“ vortragen. Wir haben auch allen Grund, ähnliche Empfindungen zum Ausdruck zu bringen wie David: „Dein, o Jehova, ist die Größe und die Macht und die Schönheit und die Hoheit und die Würde; denn alles in den Himmeln und auf der Erde ist dein. Dein ist das Königreich, o Jehova, der du dich auch als Haupt über alles erhebst. . . . O unser Gott, wir danken dir und preisen deinen herrlichen Namen“ (1. Chr. 29:11-13).

      7 Jesus dankte Gott stets für Speisen, so auch für das Brot und den Wein beim Abendmahl des Herrn (Mat. 15:36; Mar. 14:22, 23). Wir sagen für unsere Nahrung ebenfalls Dank. Außerdem wollen wir „Jehova danken“ für „seine wunderbaren Werke an den Menschensöhnen“, für seine „gerechten richterlichen Entscheidungen“ und für alles andere, was die Bibel enthält (Ps. 107:15; 119:62, 105).

      Für andere beten

      8, 9. Warum beten wir für Mitchristen?

      8 In unseren Gebeten bringen wir zweifellos so manches zur Sprache, was uns selbst betrifft. Doch wir sollten auch für andere beten, sogar für Christen, die wir gar nicht kennen. Der Apostel Paulus kannte wahrscheinlich nicht alle Gläubigen in Kolossä; trotzdem schrieb er: „Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, allezeit, wenn wir für euch beten, da wir von eurem Glauben in Verbindung mit Christus Jesus gehört haben und der Liebe, die ihr zu allen Heiligen habt“ (Kol. 1:3, 4). Paulus betete auch für die Christen in Thessalonich (2. Thes. 1:11, 12). Wenn wir für andere beten, sagt das viel über uns aus sowie darüber, wie wir zu unseren Brüdern und Schwestern eingestellt sind.

      9 Unsere Gebete für gesalbte Christen und für ihre Gefährten von den „anderen Schafen“ zeigen, wie viel uns Gottes Organisation bedeutet (Joh. 10:16). Paulus bat Mitchristen, darum zu beten, dass ihm „die Fähigkeit zu reden gegeben werde, um mit Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft bekannt zu machen“ (Eph. 6:17-20). Sprechen auch wir solche Gebete für andere Christen?

      10. Was kann es bei uns bewirken, für andere zu beten?

      10 Wenn wir für andere beten, kann sich sogar unsere Einstellung ihnen gegenüber ändern. Vielleicht gibt es da jemand, der uns nicht besonders liegt. Doch könnten wir ihm lieblos begegnen, nachdem wir für ihn gebetet haben? (1. Joh. 4:20, 21). Gebete dieser Art sind positiv und bringen uns unseren Brüdern näher. Außerdem sind sie ein Beweis für unsere christliche Liebe (Joh. 13:34, 35). Die Liebe gehört zur Frucht des Geistes Gottes. Beten wir persönlich um den heiligen Geist? Bitten wir Jehova, uns zu helfen, dessen Frucht hervorzubringen, das heißt Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glauben, Milde und Selbstbeherrschung? (Luk. 11:13; Gal. 5:22, 23). Wenn ja, beweisen wir in Wort und Tat, dass wir durch den Geist leben. (Lies Galater 5:16, 25.)

      11. Warum ist es angebracht, andere zu bitten, für uns zu beten?

      11 Eine andere Situation: Wir bekommen mit, dass unsere Kinder versucht sind, bei Klassenarbeiten zu schummeln. Beten wir für sie, dass sie ehrlich bleiben und nichts Verkehrtes tun. Natürlich werden wir ihnen außerdem die biblischen Gründe dafür erklären. Paulus schrieb den Christen in Korinth: „Wir [beten] zu Gott, dass ihr nichts Unrechtes tun mögt“ (2. Kor. 13:7). Solche in Demut geäußerten Gebete gefallen Jehova und sprechen für den Betenden. (Lies Sprüche 15:8.) Wie Paulus können wir auch andere bitten, für uns zu beten. Er schrieb: „Betet weiterhin für uns, denn wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir uns in allen Dingen ehrlich zu benehmen wünschen“ (Heb. 13:18).

      Was unsere Gebete noch verraten

      12. Worum sollte es in unseren Gebeten vorrangig gehen?

      12 Lassen unsere Gebete erkennen, dass wir glückliche, eifrige Zeugen für Jehova sind? Geht es in unseren Bitten hauptsächlich darum, Gottes Willen zu entsprechen, und um das Predigen der Königreichsbotschaft, um die Rechtfertigung der Souveränität Jehovas und um die Heiligung seines Namens? Diese Themen sollten in unseren Gebeten Vorrang haben, wie die ersten Bitten in Jesu Mustergebet zeigen: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Mat. 6:9, 10).

      13, 14. Was verraten unsere Gebete über uns persönlich?

      13 Unsere Gebete verraten viel über unsere Beweggründe, Interessen und Wünsche. Jehova kennt uns ganz genau. In Sprüche 17:3 heißt es: „Der Läuterungstiegel ist für Silber und der Schmelzofen für Gold, aber Jehova ist der Prüfer der Herzen.“ Unser Herz ist für Gott ein offenes Buch (1. Sam. 16:7). Er weiß, wie wir über die Zusammenkünfte, den Dienst und Mitchristen denken. Auch wie wir zu Christi „Brüdern“ eingestellt sind, bleibt Jehova nicht verborgen (Mat. 25:40). Ihm ist klar, ob wir das, worum wir beten, wirklich wünschen, oder ob wir lediglich Standardformulierungen aneinanderreihen. Jesus sagte: „Wenn ihr . . . betet, sagt nicht immer und immer wieder dasselbe wie die Leute von den Nationen, denn sie meinen, dass sie erhört werden, weil sie viele Worte machen“ (Mat. 6:7).

      14 Wie wir unsere Gebete formulieren, sagt auch einiges über unser Gottvertrauen. „Du [Jehova] hast dich mir als eine Zuflucht erwiesen“, erklärte David, „als ein starker Turm angesichts des Feindes. Ich will Gast sein in deinem Zelt auf unabsehbare Zeiten; ich will Zuflucht nehmen in der Verborgenheit deiner Flügel“ (Ps. 61:3, 4). Wenn Gott gewissermaßen „sein Zelt“ über uns ausbreitet, können wir uns sicher und geborgen fühlen (Offb. 7:15). Wie beruhigend ist es doch, sich Jehova mit der Überzeugung nahen zu können, dass er uns zur Seite steht, wenn unser Glaube in irgendeiner Weise erprobt wird! (Lies Psalm 118:5-9.)

      15, 16. Worum kann jemand beten, der nach zusätzlicher Verantwortung in der Versammlung strebt?

      15 Wir können Jehova auch aufrichtig darum bitten, uns erkennen zu helfen, was unsere wahren Beweggründe sind. Ein Beispiel: Jemand strebt nach einer Aufsichtsstellung in Gottes Volk. Tut er das wirklich demütig aus dem Wunsch heraus, anderen zu helfen und sein Bestes zur Förderung der Königreichsinteressen zu geben? Oder möchte er gern „den ersten Platz“ einnehmen beziehungsweise den Herrn über andere spielen? Diese Einstellung wäre in Jehovas Volk fehl am Platz. (Lies 3. Johannes 9, 10; Lukas 22:24-27.) Wenn wir aufrichtig zu Jehova Gott beten, können wir uns verkehrter Wünsche bewusst werden und gegensteuern, bevor sie sich in uns festsetzen.

      16 Es könnte sein, dass eine Christin ihren Mann gern als Dienstamtgehilfen und schließlich vielleicht als Aufseher oder Ältesten sehen würde. Womöglich erwähnt sie diesen Wunsch auch in ihren persönlichen Gebeten; sie müsste sich allerdings gleichzeitig bemühen, selbst vorbildlich zu sein. Schließlich beeinflusst das, was die Familie eines Mannes sagt und tut, wie man in der Versammlung über ihn denkt.

      Öffentliche Gebete

      17. Welchen Vorteil hat es, ungestört zu sein, wenn man persönlich betet?

      17 Jesus zog sich oft von den Volksmengen zurück, um ungestört zu seinem Vater zu beten (Mat. 14:13; Luk. 5:16; 6:12). Auch wir brauchen Zeit für uns allein. In einem Gebet in friedlicher Atmosphäre werden wir wahrscheinlich Entscheidungen treffen, die Jehova gefallen und die unser Verhältnis zu ihm festigen. Wie verhält es sich mit öffentlichen Gebeten, wie sie auch Jesus sprach? Es ist bestimmt gut, einmal darauf einzugehen, was dabei zu berücksichtigen ist.

      18. Worauf sollte ein Bruder achten, der eine Versammlung im Gebet vertritt?

      18 In unseren Zusammenkünften vertreten treue Männer die Versammlung im Gebet (1. Tim. 2:8). Am Ende eines solchen Gebets sollten alle mit gutem Gewissen „Amen“ sagen können, was „so sei es“ bedeutet. Dafür müssen sie natürlich mit dem Gesagten einiggehen. Jesu Mustergebet enthielt nichts Anstößiges oder Taktloses (Luk. 11:2-4). Außerdem führte er nicht sämtliche persönlichen Bedürfnisse oder Probleme jedes Einzelnen seiner Zuhörer an. Persönliche Anliegen haben ihren Platz in unseren privaten Gebeten, nicht in öffentlichen Gebeten. Wenn wir andere im Gebet vertreten, achten wir auch darauf, nichts Vertrauliches zu erwähnen.

      19. Wie sollten wir uns während eines öffentlichen Gebets verhalten?

      19 Während eines öffentlichen Gebets sollten alle, die zuhören, „Gottesfurcht“ beweisen (1. Pet. 2:17). Manches, was am rechten Ort und zur rechten Zeit ganz in Ordnung ist, kann in einer christlichen Zusammenkunft unpassend sein (Pred. 3:1). Angenommen, jemand fordert dazu auf, dass sich während des Gebets alle einhaken oder bei den Händen halten. Das könnte einige, besonders Besucher, die unsere Glaubensansichten nicht teilen, befremden oder ablenken. Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn sich Eheleute während eines öffentlichen Gebets unauffällig bei der Hand halten; würden sie sich dabei allerdings umarmen, könnte jemand, der das mitbekommt, daran Anstoß nehmen. Er gewinnt vielleicht den Eindruck, dem Ehepaar seien Zärtlichkeiten wichtiger als die Ehrfurcht vor Jehova. Da wir hohe Achtung vor ihm haben, wollen wir „alles zur Verherrlichung Gottes“ tun und jedes Verhalten vermeiden, das andere ablenken, schockieren oder zum Straucheln bringen könnte (1. Kor. 10:31, 32; 2. Kor. 6:3).

      Worum beten?

      20. Wie würdest du Römer 8:26, 27 erklären?

      20 Es kann vorkommen, dass wir nicht wissen, was wir in unseren persönlichen Gebeten sagen sollen. Paulus schrieb dazu: „Das, was wir beten sollten, so wie wir es nötig haben, wissen wir nicht, aber der [heilige] Geist selbst tritt für uns ein mit unausgesprochenen Seufzern. Der [Gott] aber, der die Herzen erforscht, weiß, wonach der Geist trachtet“ (Röm. 8:26, 27). Jehova ließ in der Bibel viele Gebete festhalten. Er betrachtet diese inspirierten Bitten so, als würden wir sie an ihn richten, und erhört sie daher. Gott kennt uns, und er kennt die Bedeutung dessen, was er den Geist durch die Bibelschreiber mitteilen ließ. Jehova erhört unsere Bitten, wenn der Geist „für uns eintritt“. Doch je besser wir mit Gottes Wort vertraut werden, desto leichter wird uns in den Sinn kommen, worum wir konkret beten sollten.

      21. Womit werden wir uns im nächsten Artikel befassen?

      21 Wie wir festgestellt haben, sagen unsere Gebete viel über uns aus. Sie zeigen zum Beispiel, wie nah wir Jehova sind und wie gut wir sein Wort kennen (Jak. 4:8). Im nächsten Artikel werden wir uns mit einigen Gebeten und inständigen Bitten befassen, die in der Bibel aufgezeichnet wurden. Wie wird sich dieser biblische Aufschluss wohl auf unsere Gebete auswirken?

  • Wertvolle Anregungen für meine Gebete
    Der Wachtturm 2009 | 15. November
    • Wertvolle Anregungen für meine Gebete

      „Ach, Jehova, möge bitte dein Ohr aufmerksam werden auf das Gebet deines Knechtes“ (NEH. 1:11).

      1, 2. Wieso ist es wertvoll, sich mit den Gebeten in der Bibel zu befassen?

      GEBET und Studium der Bibel sind unverzichtbar für jeden, der den wahren Glauben praktiziert (1. Thes. 5:17; 2. Tim. 3:16, 17). Auch wenn die Bibel kein Gebetbuch ist, enthält sie doch zahlreiche Gebete, viele davon in den Psalmen.

      2 Beim Lesen und Studieren der Bibel stoßen wir bestimmt auf Bitten und Gebete, die genau auf unsere persönliche Situation passen oder wertvolle Anregungen für die eigenen Gebete liefern. Was können wir von Personen lernen, deren Bitten um Hilfe erhört wurden? Was zeigt uns das, worum sie beteten?

      Gottes Anleitung suchen und befolgen

      3, 4. Welchen Auftrag hatte Abrahams Diener, und was können wir daraus lernen, wie Jehova alles lenkte?

      3 Aus unserem Bibelstudium wissen wir, wie wichtig es ist, stets um Gottes Anleitung zu beten. Ein Beispiel dafür liefert das Geschehen, als der Patriarch Abraham seinen ältesten Diener, wahrscheinlich Elieser, nach Mesopotamien sandte, um für Isaak eine gottesfürchtige Frau zu suchen. Als der Diener einige Frauen beobachtete, die Wasser aus einem Brunnen schöpften, betete er: „Jehova, . . . es soll geschehen, dass die junge Frau, zu der ich sagen werde: ‚Lass bitte deinen Wasserkrug herab, damit ich trinke‘ und die tatsächlich sagen wird: ‚Trink, und ich werde auch deine Kamele tränken‘, diese sollst du deinem Knecht, dem Isaak, bestimmen; und daran lass mich erkennen, dass du meinem Herrn gegenüber loyale Liebe erwiesen hast“ (1. Mo. 24:12-14).

      4 Das Gebet von Abrahams Diener wurde erhört, als Rebekka seine Kamele tränkte. Wenig später begleitete sie ihn nach Kanaan und wurde Isaaks geliebte Frau. Gott wird auch uns auf unserem Lebensweg anleiten, wenn wir zu ihm beten und entschlossen sind, uns von seinem Geist leiten zu lassen; allerdings dürfen wir nicht erwarten, von ihm so konkrete Zeichen zu erhalten (Gal. 5:18).

      Das Gebet kann helfen, Ängste zu bewältigen

      5, 6. Was fällt an dem Gebet auf, das Jakob sprach, bevor er mit Esau zusammentraf?

      5 Beten kann auch bei Ängsten helfen. Als sich Jakob von seinem Zwillingsbruder Esau bedroht fühlte, betete er: „O Jehova . . ., ich bin all der liebenden Gütigkeiten und all der Treue nicht würdig, die du mir, deinem Knecht, erwiesen hast . . . Befreie mich, ich bitte dich, aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus, denn ich bin in Furcht vor ihm, dass er kommt und gewiss über mich herfällt, über die Mutter samt den Kindern. Und du, du hast gesagt: ‚Ohne jede Frage werde ich es dir gut gehen lassen, und ich will deinen Samen gleich den Sandkörnern des Meeres machen, die man vor Menge nicht zählen kann‘ “ (1. Mo. 32:9-12).

      6 Jakob ergriff zwar Vorsichtsmaßnahmen, doch offenkundig wurde sein Gebet erhört, da er sich mit Esau versöhnen konnte (1. Mo. 33:1-4). Wenn wir uns Jakobs Bitte genau ansehen, stellen wir fest, dass er nicht nur um Hilfe bat. Er bewies Glauben an den verheißenen Samen und war dankbar für Gottes liebende Güte. Haben auch wir manchmal „im Innern Angst und Furcht“? (2. Kor. 7:5, Einheitsübersetzung). Dann erinnert uns Jakobs Bitte bestimmt daran, dass Gebete helfen können, Ängste zu bewältigen. Äußern wir jedoch nicht nur Bitten, sondern bringen wir auch Glauben und Vertrauen zum Ausdruck.

      Um Weisheit beten

      7. Warum betete Moses darum, die Wege Jehovas kennenzulernen?

      7 Jeder, der Jehova gefallen möchte, sollte um Weisheit beten. Moses bat darum, die Wege Jehovas kennenzulernen: „Siehe, du [Jehova] sprichst zu mir: ‚Führ dieses Volk [aus Ägypten] hinauf‘ . . . Und nun, bitte, wenn ich Gunst gefunden habe in deinen Augen, so lass mich bitte deine Wege wissen . . ., damit ich Gunst finde in deinen Augen“ (2. Mo. 33:12, 13). Daraufhin gewährte Gott ihm, seine Wege besser zu verstehen. Nur so konnte Moses Jehovas Volk erfolgreich führen.

      8. Was kann es uns bringen, über das in 1. Könige 3:7-14 Gesagte nachzudenken?

      8 Auch David betete: „Deine eigenen Wege, o Jehova, lass mich erkennen“ (Ps. 25:4). Davids Sohn Salomo bat Gott um die nötige Weisheit, damit er seinen Pflichten als König über Israel richtig nachkommen konnte. Salomos Gebet war Jehova wohlgefällig, denn er gab ihm das Erbetene und darüber hinaus Reichtum und Herrlichkeit. (Lies 1. Könige 3:7-14.) Angenommen, dir werden Aufgaben übertragen, denen du dich nicht gewachsen fühlst. Bete um Weisheit und bleib demütig. Dann wird Gott dafür sorgen, dass du die nötigen Kenntnisse erlangen und mit der erforderlichen Klugheit vorgehen kannst, um den Aufgaben richtig und liebevoll nachzukommen.

      Von Herzen kommende Gebete sprechen

      9, 10. Was hat es wohl zu bedeuten, dass Salomo in seinem Gebet bei der Tempeleinweihung das Herz erwähnte?

      9 Damit ein Gebet erhört wird, muss es von Herzen kommen. Bei der Einweihung des Tempels Jehovas im Jahr 1026 v. u. Z. sprach Salomo vor einer großen Menschenmenge ein von Herzen kommendes Gebet. (Siehe 1. Könige, Kapitel 8.) Salomo pries seinen Gott, nachdem die Bundeslade im Allerheiligsten aufgestellt worden war und die Wolke Jehovas den Tempel erfüllte.

      10 Bei näherer Betrachtung fällt einem in Salomos Gebet sicher auf, wie oft er das Herz erwähnte. Wie Salomo einräumte, kennt allein Jehova das Herz eines Menschen (1. Kö. 8:38, 39). Gemäß diesem Gebet gibt es Hoffnung für Sünder, die „mit ihrem ganzen Herzen“ zu Gott umkehren. Würde beispielsweise das Volk Gottes in die Gefangenschaft verschleppt, würde Jehova dessen Bitten nur hören, wenn das Herz ihm gegenüber ungeteilt wäre (1. Kö. 8:48, 58, 61). Wie wichtig also, dass unsere Gebete von Herzen kommen!

      Anregungen für unsere Gebete aus den Psalmen

      11, 12. Was können wir aus der Bitte eines Leviten lernen, dem es verwehrt war, Gottes Heiligtum aufzusuchen?

      11 Die Psalmen liefern uns viele Anregungen für unsere Gebete. Außerdem helfen sie uns, geduldig darauf zu warten, dass Gott uns erhört. Ein Beispiel dafür ist die Geduld eines Leviten in der Babylonischen Gefangenschaft. Obwohl es den Juden lange Zeit verwehrt war, das Heiligtum Jehovas aufzusuchen, sang er: „Warum bist du in Verzweiflung, o meine Seele, und warum bist du ungestüm in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihn noch lobpreisen als die großartige Rettung meiner Person und als meinen Gott“ (Ps. 42:5, 11; 43:5).

      12 Was können wir von diesem Leviten lernen? Wenn wir nicht mehr wie gewohnt mit unseren Glaubensbrüdern zusammenkommen können, weil wir wegen unseres Glaubens inhaftiert sind, sollten wir geduldig darauf warten, dass Gott für uns handelt (Ps. 37:5). Denken wir darüber nach, welche Freuden wir im Dienst für Gott schon erlebt haben. Beten wir außerdem um die nötige Geduld und „harren“ wir darauf, dass Gott uns wieder vereint mit unseren Brüdern tätig sein lässt.

      Im Glauben beten

      13. Warum sollten wir gemäß Jakobus 1:5-8 glaubensvoll beten?

      13 Ungeachtet unserer Umstände müssen wir stets im Glauben beten. Wird unsere Treue erprobt, sollten wir den Rat des Jüngers Jakobus befolgen. Beten wir zu Jehova und zweifeln wir nicht, dass er uns die nötige Weisheit geben kann, um mit Belastungen fertig zu werden. (Lies Jakobus 1:5-8.) Gott kennt unsere beunruhigenden Gedanken und kann uns durch seinen Geist anleiten und trösten. Vertrauen wir uns ihm also glaubensvoll an, „ohne irgendwie zu zweifeln“. Folgen wir der Anleitung seines Geistes und halten wir uns an den Rat in seinem Wort.

      14, 15. Warum kann von Hanna gesagt werden, dass sie im Glauben betete und handelte?

      14 Hanna, eine der beiden Frauen des Leviten Elkana, betete und handelte im Glauben. Die kinderlose Hanna litt sehr unter dem Spott Peninnas, der anderen Frau, die schon mehrere Kinder hatte. Bei einem Besuch der Stiftshütte gelobte Hanna: Falls sie einen Sohn bekäme, würde sie ihn Jehova geben. Weil ihre Lippen bebten, während sie betete, hielt der Hohe Priester Eli sie für betrunken. Als sich der Sachverhalt aufklärte, sagte er: „Möge der Gott Israels deine Bitte gewähren.“ Hanna wusste natürlich nicht genau, was kommen würde, doch offenbar hatte sie volles Vertrauen, dass ihr Gebet erhört würde, denn danach sah sie „nicht mehr besorgt aus“. Ihre Traurigkeit war verflogen (1. Sam. 1:9-18).

      15 Hanna bekam tatsächlich einen Sohn, Samuel, den sie nach seiner Entwöhnung zur Stiftshütte brachte, wo er für Jehova heiligen Dienst verrichtete (1. Sam. 1:19-28). Wenn wir uns eingehend mit dem Gebet beschäftigen, das Hanna bei dieser Gelegenheit sprach, werden wir manche Anregung für unsere eigenen Gebete finden. Außerdem zeigt es, was uns Erleichterung bringen kann, falls uns ein Problem bedrückt: Wir müssen in der Überzeugung beten, von Jehova erhört zu werden (1. Sam. 2:1-10).

      16, 17. Was wurde dadurch erreicht, dass Nehemia im Glauben betete und handelte?

      16 Nehemia, der im 5. Jahrhundert v. u. Z. lebte, war ein aufrechter Mann, der im Glauben betete und handelte. Er bat: „Ach, Jehova, möge bitte dein Ohr aufmerksam werden auf das Gebet deines Knechtes und auf das Gebet deiner Knechte, die Gefallen daran finden, deinen Namen zu fürchten; und lass es bitte deinem Knecht doch heute gelingen, und lass ihn zu einem Gegenstand des Erbarmens werden vor diesem Mann.“ Bei „diesem Mann“ handelte es sich um niemand anders als den persischen König Artaxerxes. Und Nehemia war sein Mundschenk (Neh. 1:11).

      17 Tag für Tag hatte Nehemia glaubensvoll gebetet. Ihm war nämlich über die Juden, die nach der Babylonischen Gefangenschaft wieder in ihrem Heimatland lebten, berichtet worden: „[Sie] sind in einer sehr üblen Lage und in Schmach; und die Mauer Jerusalems ist niedergerissen“ (Neh. 1:3, 4). Nehemias Gebete wurden in einer Weise erhört, die seine Erwartungen übertraf: König Artaxerxes gestattete ihm, nach Jerusalem zu gehen und die Mauer wieder aufzubauen (Neh. 2:1-8). Nach kurzer Zeit war die Mauer wiederhergestellt. Nehemia wurde erhört, weil es ihm um die wahre Religion ging und er im Glauben betete. Trifft das auch auf unsere Gebete zu?

      Lobpreis und Dank nicht vergessen

      18, 19. Warum sollte jeder, der Jehova dient, ihn lobpreisen und ihm danken?

      18 Vergessen wir nicht, Jehova im Gebet zu lobpreisen und ihm zu danken, denn dafür gibt es unendlich viele Gründe. David war zum Beispiel darauf bedacht, das Königtum Jehovas zu rühmen. (Lies Psalm 145:10-13.) Frage dich einmal: Zeugen meine Gebete davon, wie sehr ich es schätze, Jehovas Königreich verkündigen zu dürfen? Die Worte der Psalmisten zeigen auch, wie wir uns bei Gott von ganzem Herzen für unsere Zusammenkünfte und Kongresse bedanken können (Ps. 27:4; 122:1).

      19 Wenn wir Gott von ganzem Herzen für unser kostbares Verhältnis zu ihm danken möchten, finden wir einige Anregungen in folgendem Psalm: „Ich werde dich lobpreisen unter den Völkern, o Jehova; ich werde dir Melodien spielen unter den Völkerschaften. Denn deine liebende Güte ist groß bis hinauf zu den Himmeln und deine Wahrhaftigkeit bis hinauf zu den Wolkenhimmeln. Erheb dich doch über die Himmel, o Gott; lass deine Herrlichkeit über der ganzen Erde sein“ (Ps. 57:9-11). Sind das nicht begeisternde Gedanken? Bestimmt wäre es gut, uns beim Beten von solchen bewegenden Worten aus den Psalmen anregen zu lassen.

      Gott ehrfürchtig anflehen

      20. Wie brachte Maria ihre Gottergebenheit zum Ausdruck?

      20 Unsere Gebete sollten stets Ehrfurcht vor Gott erkennen lassen. Die ehrfürchtigen Worte Marias, nachdem sie erfahren hatte, dass sie Mutter des Messias sein würde, ähneln denen, die Hanna äußerte, als sie den kleinen Samuel zur Stiftshütte brachte, wo er dienen sollte. Von Marias Gottergebenheit zeugen unter anderem die Worte: „Meine Seele verherrlicht Jehova, und mein Geist kann sich nicht zurückhalten, über Gott, meinen Retter, zu frohlocken“ (Luk. 1:46, 47). Können wir unsere Gebete bereichern, indem wir darin ähnlich tiefe Gefühle wie Maria zum Ausdruck bringen? Dass diese gottesfürchtige Frau als Mutter Jesu, des Messias, ausgewählt wurde, überrascht jedenfalls nicht.

      21. Wie kommen in Jesu Gebeten Ehrfurcht und Glauben zum Ausdruck?

      21 Jesus betete ebenfalls ehrfürchtig und glaubensvoll. Beispielsweise blickte er vor der Auferweckung von Lazarus zum Himmel auf und sagte: „Vater, ich danke dir, dass du meine Bitte erfüllst. Ich weiß, dass du mich immer erhörst“ (Joh. 11:41, 42, Gute Nachricht Bibel). Lassen meine Gebete ebenfalls Ehrfurcht und Glauben erkennen? Von Ehrfurcht zeugt auch Jesu Mustergebet, in dem es bekanntlich vor allem um die Heiligung des Namens Jehovas geht, um das Kommen seines Königreiches sowie darum, dass sein Wille geschieht (Mat. 6:9, 10). Und meine Gebete? Kommt darin mein aufrichtiges Interesse an Jehovas Königreich, am Tun seines Willens und an der Heiligung seines Namens zum Ausdruck? Das sollte der Fall sein.

      22. Warum können wir sicher sein, dass Jehova uns den Mut gibt, die gute Botschaft zu verkündigen?

      22 In Zeiten der Verfolgung oder unter anderen belastenden Umständen beten Diener Jehovas vermehrt um Hilfe, ihm trotzdem mutig zu dienen. Als der Sanhedrin Petrus und Johannes befahl, nicht mehr „aufgrund des Namens Jesu . . . zu lehren“, lehnten die Apostel das mutig ab (Apg. 4:18-20). Nach ihrer Freilassung berichteten sie ihren Glaubensbrüdern, was geschehen war. Daraufhin baten alle Anwesenden Gott um Hilfe, sein Wort mit Freimut zu reden. Wie überwältigt sie gewesen sein müssen, als ihr Gebet erhört wurde! Sie wurden „mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut“. (Lies Apostelgeschichte 4:24-31.) Es führte letztlich dazu, dass viele weitere Personen wahre Anbeter Jehovas wurden. Durch das Gebet kann jeder von uns darin bestärkt werden, die gute Botschaft mutig zu verkündigen.

      Auf Anregungen für unsere Gebete achten

      23, 24. (a) Führe weitere Beispiele an, die zeigen, wie das Bibelstudium unsere Gebete bereichern kann. (b) Was hast du dir für deine Gebete vorgenommen?

      23 Es gäbe noch viele weitere Anregungen, wie wir unsere Gebete durch das Lesen und Studieren der Bibel bereichern können. Erkennen wir wie Jona im Gebet an: „Rettung gehört Jehova“ (Jona 2:1-10)? Angenommen, uns belastet eine schwere Sünde und wir haben die Ältesten bereits um Hilfe gebeten. Empfindungen, wie David sie zum Ausdruck brachte, könnten uns dann helfen, unsere Reue im persönlichen Gebet in Worte zu kleiden (Ps. 51:1-12). In anderen Gebeten preisen wir Jehova vielleicht so wie Jeremia (Jer. 32:16-19). Wer einen Ehepartner sucht, sollte sich das Gebet in Esra, Kapitel 9, näher ansehen. Wenn er diese Gedanken in seinen persönlichen Bitten berücksichtigt, wird er sich bestärkt fühlen, Gott zu gehorchen und „nur im Herrn“ zu heiraten (1. Kor. 7:39; Esra 9:6, 10-15).

      24 Lesen, studieren und durchforschen wir die Bibel also weiterhin. Achten wir dabei auf Gedanken, die wir in unsere flehentlichen Bitten oder in unsere Dankgebete und Lobpreisungen Gottes einflechten können. Wenn wir beim Bibelstudium nach Anregungen für unsere Gebete suchen, werden sie inhaltsreicher und wir kommen Jehova Gott immer näher.

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