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9. Bibelbuch — 1. Samuel„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“
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14. Wie wird Saul in das Königtum eingesetzt?
14 Nun begegnen wir Saul, einem Sohn Kischs vom Stamm Benjamin, dem bei weitem schönsten und größten Mann in Israel. Er wird zu Samuel gesandt, der ihn bei einem Fest ehrt, ihn salbt und ihn dann ganz Israel bei einer Versammlung in Mizpa vorstellt. Obwohl sich Saul zuerst zwischen dem Gepäck versteckt, wird er schließlich als derjenige vorgestellt, auf den Jehovas Wahl gefallen ist. Samuel erinnert Israel noch einmal an das, was einem König rechtmäßig zusteht, und schreibt es in ein Buch. Sauls Stellung als König wird jedoch erst durch seinen Sieg über die Ammoniter gefestigt, der die Belagerung bei Jabesch in Gilead beendet, so daß das Volk sein Königtum in Gilgal bestätigt. Samuel ermahnt Israel wieder, Jehova zu fürchten, ihm zu dienen und zu gehorchen, und er bittet Jehova um ein Zeichen in Form von Donner und Regen in der Erntezeit, was für die Jahreszeit ungewöhnlich ist. In einer erschreckenden Kundgebung zeigt Jehova seinen Zorn darüber, daß sie ihn als König verworfen haben.
15. Welche vermessene Sünde führt zu Sauls Versagen?
15 Sauls Ungehorsam (13:1—15:35). Als die Philister Israel ständig belästigen, schlägt Sauls mutiger Sohn Jonathan eine Garnison der Philister nieder. Aus Rache schickt der Feind ein riesiges Heer, das so zahlreich ist ‘wie die Sandkörner, die am Ufer des Meeres sind’, und es lagert in Michmas. Unruhe breitet sich in den israelitischen Reihen aus. Wenn doch nur Samuel käme, um ihnen Jehovas Anweisung zu geben! Ungeduldig vom Warten auf Samuel, sündigt Saul, indem er vermessen das Brandschlachtopfer selbst darbringt. Plötzlich erscheint Samuel. Er fegt Sauls unglaubwürdige Ausreden beiseite und verkündet Jehovas Urteil: „Und nun wird dein Königreich keinen Bestand haben. Jehova wird bestimmt einen Mann für sich finden, der seinem Herzen angenehm ist; und Jehova wird ihn zum Führer über sein Volk bestellen, weil du nicht gehalten hast, was Jehova dir geboten hat“ (13:14).
16. Zu welchen Schwierigkeiten führt Sauls Unbesonnenheit?
16 Wieder greift Jonathan, der eifrig für Jehovas Namen eintritt, einen Vorposten der Philister an, diesmal nur mit seinem Waffenträger, und sie strecken schnell etwa 20 Mann nieder. Ein Erdbeben vergrößert die Verwirrung der Feinde. Sie werden in die Flucht geschlagen, und Israel jagt ihnen nach. Jedoch wird das volle Ausmaß des Sieges geschwächt durch Sauls unbesonnenen Eid, der den Kriegern verbietet zu essen, bevor die Schlacht vorbei ist. Die Männer ermüden schnell und sündigen dann gegen Jehova, indem sie frisch geschlachtetes Fleisch essen, ohne sich Zeit zu nehmen, das Blut ausfließen zu lassen. Jonathan seinerseits hat sich an einer Honigwabe erfrischt, bevor er von dem Eid hört, den er freimütig als ein Hindernis brandmarkt. Das Volk bewahrt ihn vor dem Tod wegen der großen Rettung, die er in Israel bewirkt hat.
17. Wie wird Saul nach seiner zweiten schwerwiegenden Sünde ein zweites Mal verworfen?
17 Jetzt kommt die Zeit, Jehovas Urteil an den verabscheuungswürdigen Amalekitern zu vollstrecken (5. Mo. 25:17-19). Sie müssen vollständig ausgerottet werden. Nichts darf verschont werden, weder Mensch noch Tier. Es darf keine Beute genommen werden. Alles soll der Vernichtung geweiht werden. Saul ist jedoch ungehorsam und verschont Agag, den König von Amalek, und das Beste vom Kleinvieh und Großvieh, angeblich, um es Jehova zu opfern. Das mißfällt dem Gott Israels so sehr, daß er Samuel inspiriert, Saul ein zweites Mal zu verwerfen. Samuel schenkt Sauls Ausreden, mit denen er sein Gesicht wahren will, keine Beachtung und erklärt: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer ... Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist“ (1. Sam. 15:22, 23). Nun fleht Saul Samuel an und packt ihn am Zipfel seines Mantels, doch er reißt ab. Samuel versichert Saul, daß Jehova das Königreich ebenso sicher von ihm abreißen und es einem besseren Mann geben werde. Samuel nimmt das Schwert, richtet Agag hin, kehrt Saul den Rücken und sieht ihn nie wieder.
18. Weshalb erwählt Jehova David?
18 Davids Salbung und seine Tapferkeit (16:1 bis 17:58). Dann führt Jehova Samuel zum Haus Isais in Bethlehem von Juda, um den künftigen König zu erwählen und zu salben. Die Söhne Isais werden einer nach dem anderen gemustert, aber abgelehnt. Jehova erinnert Samuel: „Nicht wie der Mensch sieht, sieht Gott, denn der Mensch sieht das, was vor den Augen erscheint; Jehova aber, er sieht, wie das Herz ist“ (16:7). Schließlich zeigt Jehova, daß er an David Wohlgefallen findet, dem Jüngsten, der als „rötlich, ein junger Mann mit schönen Augen und von gutem Aussehen“, beschrieben wird, und Samuel salbt ihn mit Öl (16:12). Jehovas Geist kommt nun auf David, aber in Saul kommt ein schlechter Geist auf.
19. Welchen frühen Sieg erringt David in Jehovas Namen?
19 Wiederum fallen die Philister in Israel ein, wobei sie ihren Helden, Goliath, in den Vordergrund stellen, einen Riesen von sechs Ellen und einer Spanne (ungefähr 2,90 m). Er ist so riesenhaft, daß sein Panzerhemd ungefähr 57 kg und seine Speerklinge etwa 6,8 kg wiegt (17:4, 5, 7). Tag für Tag fordert dieser Goliath Israel lästernd und verächtlich heraus, einen Mann auszuwählen und diesen herauskommen und kämpfen zu lassen, aber keiner antwortet. Saul zittert in seinem Zelt. Jedoch kommen die Schmähungen des Philisters David zu Ohren. Mit gerechter Entrüstung und voller Mut ruft David aus: „Wer ist dieser unbeschnittene Philister, daß er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnen sollte?“ (17:26). David weigert sich, Sauls Rüstung anzulegen, da er es noch nie damit versucht hat, und zieht nur mit einem Hirtenstab, einer Schleuder und fünf glatten Steinen in den Kampf. Goliath betrachtet einen Wettkampf mit diesem jungen Hirtenknaben als unter seiner Würde und ruft Übles auf David herab. Es ertönt die zuversichtliche Antwort: „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir mit dem Namen Jehovas der Heerscharen“ (17:45). Ein gutgezielter Stein fliegt aus Davids Schleuder, und der Held der Philister stürzt zu Boden. Vor den Augen beider Heere läuft David zu ihm hin, zieht des Riesen Schwert und schlägt damit dessen Eigentümer den Kopf ab. Welch großartige Befreiung von Jehova! Welche Freude im Lager Israels! Die Philister ergreifen die Flucht, nun, da ihr Held tot ist, und die jubelnden Israeliten jagen ihnen nach.
20. Wodurch unterscheidet sich Jonathans Einstellung zu David von derjenigen Sauls?
20 Saul verfolgt David (18:1—27:12). Davids furchtloses Handeln im Interesse des Namens Jehovas erschließt ihm eine wunderbare Freundschaft, und zwar mit Jonathan, dem Sohn Sauls, der normalerweise als Nachfolger für das Königreich in Frage käme. Jonathan beginnt „ihn zu lieben wie seine eigene Seele“, so daß die beiden einen Freundschaftsbund schließen (18:1-3). Als Davids Ruhm in Israel gefeiert wird, versucht Saul ärgerlich, ihn zu töten, selbst als er ihm seine Tochter Michal zur Frau gibt. Sauls Feindschaft wird immer wahnsinniger, so daß David schließlich mit Jonathans liebevoller Hilfe fliehen muß. Die beiden weinen beim Abschied, und Jonathan sichert David nochmals seine Loyalität zu, indem er sagt: „Möge es sich erweisen, daß Jehova selbst zwischen mir und dir ist und zwischen meinen Nachkommen und deinen Nachkommen bis auf unabsehbare Zeit“ (20:42).
21. Welche Ereignisse kennzeichnen Davids Flucht vor Saul?
21 Auf seiner Flucht vor dem verbitterten Saul kommt David mit seiner kleinen Schar ausgehungerter Helfer nach Nob. Hier erlaubt ihnen der Priester Ahimelech, das heilige Schaubrot zu essen, als David ihm versichert, daß er und seine Männer sich von Frauen enthalten haben. David, der jetzt mit dem Schwert Goliaths bewaffnet ist, flieht nach Gath im Gebiet der Philister, wo er vortäuscht, wahnsinnig zu sein. Danach geht er weiter zur Höhle von Adullam, dann nach Moab und kehrt später auf den Rat des Propheten Gad hin zum Land Juda zurück. Der wahnsinnig eifersüchtige Saul läßt in Nob die Priester und ihre Angehörigen durch Doeg, den Edomiter, ermorden, weil er sich vor einem Aufstand zugunsten Davids fürchtet. Nur Abjathar entrinnt und schließt sich David an. Er wird der Priester der Gruppe.
22. Wie zeigt David, daß er gegenüber Jehova loyal ist und seine Organisation achtet?
22 Als loyaler Diener Jehovas rückt David nun wirksam den Philistern mit Partisanenangriffen zu Leibe. Saul setzt jedoch seinen uneingeschränkten Feldzug fort, um David zu fassen, indem er seine Kriegsleute versammelt und ihn „in der Wildnis von En-Gedi“ jagt (24:1). David, der Geliebte Jehovas, schafft es immer, den Verfolgern einen Schritt voraus zu sein. In einem Fall hat er die Gelegenheit, Saul niederzustrecken, aber er unterläßt es und schneidet nur den Zipfel von Sauls Obergewand ab, zum Beweis, daß er sein Leben verschont hat. Sogar diese harmlose Tat geht David zu Herzen, denn er empfindet, er habe gegen den Gesalbten Jehovas gehandelt. Welch vortreffliche Achtung er vor Jehovas Organisation hat!
23. Wie schließt Abigail mit David Frieden, und wie kommt es, daß sie schließlich seine Frau wird?
23 Zwar wird nun Samuels Tod erwähnt (25:1), doch der Bericht wird von dem nachfolgenden Schreiber fortgesetzt. David bittet darum, daß Nabal aus Maon in Juda ihn und seine Männer mit Nahrung versorge als Gegenleistung dafür, daß sie Nabals Hirten behilflich gewesen sind. Nabal ‘schreit’ Davids Männern nur ‘Scheltworte zu’, und David macht sich auf, um ihn zu strafen (25:14). Abigail, Nabals Frau, die die Gefahr erkennt, bringt David heimlich Lebensmittel und besänftigt ihn. David segnet sie für ihre verständige Tat und sendet sie in Frieden zurück. Als Abigail Nabal von dem unterrichtet, was stattgefunden hat, trifft es ihn ins Herz, und zehn Tage später stirbt er. David heiratet nun die gütige und schöne Abigail.
24. Wie verschont David erneut Sauls Leben?
24 Zum dritten Mal nimmt Saul fanatisch die Verfolgung Davids auf, und wieder erfährt er Davids Barmherzigkeit. „Ein tiefer Schlaf von Jehova aus“ fällt auf Saul und seine Männer. Das ermöglicht es David, das Lager zu betreten und Sauls Speer zu nehmen, aber er unterläßt es, seine Hand „gegen den Gesalbten Jehovas auszustrecken“ (26:11, 12). Um Schutz zu finden, ist David ein zweites Mal gezwungen, zu den Philistern zu fliehen, und sie geben ihm Ziklag als Wohnsitz. Von hier aus macht er Einfälle bei anderen Feinden Israels.
25. Welche dritte schwerwiegende Sünde begeht Saul?
25 Sauls Ende durch Selbstmord (28:1—31:13). Die Achsenherren der Philister ziehen mit ihrem vereinigten Heer nach Sunem. Im Gegenzug bezieht Saul am Berg Gilboa seine Stellung. Verzweifelt sucht er nach Führung, erhält aber von Jehova keine Antwort. Wenn er nur mit Samuel in Verbindung treten könnte! Saul verkleidet sich und begeht eine weitere schwerwiegende Sünde, als er nach En-Dor geht, hinter die Reihen der Philister, um ein Geistermedium aufzusuchen. Er findet die Frau und bittet sie, für ihn mit Samuel in Verbindung zu treten. Voller Erwartung zieht Saul voreilige Schlüsse und hält die Erscheinung für den toten Samuel. „Samuel“ hat jedoch keine tröstliche Botschaft für den König. Morgen wird er sterben, und im Einklang mit Jehovas Worten wird das Königreich von ihm genommen werden. Im anderen Lager ziehen die Achsenherren der Philister zur Schlacht herauf. Als sie sehen, daß David und seine Männer bei ihnen sind, werden sie mißtrauisch und schicken sie nach Hause. Davids Männer treffen gerade rechtzeitig wieder in Ziklag ein. Eine Plündererstreifschar der Amalekiter ist mit der Familie und den Besitztümern Davids und seiner Männer davongezogen, aber David und seine Männer nehmen die Verfolgung auf, und alles wird unversehrt zurückerobert.
26. Wie endet die Unglücksherrschaft des ersten Königs von Israel?
26 Nun beginnt die Schlacht am Berg Gilboa. Israel erleidet eine verheerende Niederlage, und die Philister erlangen die Kontrolle über strategisch wichtige Gebiete des Landes. Jonathan und weitere Söhne Sauls werden getötet, und der tödlich verwundete Saul begeht Selbstmord, indem er sich mit seinem eigenen Schwert umbringt. Die siegreichen Philister hängen die Leichname Sauls und seiner drei Söhne an die Mauer der Stadt Beth-Schan, aber die Toten werden von den Männern von Jabesch-Gilead aus dieser schmachvollen Lage entfernt. Die Unglücksherrschaft des ersten Königs von Israel hat ihr unheilvolles Ende erreicht.
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9. Bibelbuch — 1. Samuel„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“
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Saul wird zu Beginn als ein bescheidener Mann beschrieben, der Gottes Geist hatte (9:21; 11:6), aber seine Urteilskraft trübte sich, und sein Herz wurde verbittert, sobald die Liebe zur Gerechtigkeit und der Glaube an Gott abnahmen (14:24, 29, 44). Sein anfänglicher Eifer wurde später durch seine Vermessenheit, seinen Ungehorsam und seine Untreue gegenüber Gott aufgehoben (1. Sam. 13:9; 15:9; 28:7; Hes. 18:24). Sein Mangel an Glauben machte ihn unsicher und führte zu Neid, Haß und Mord (1. Sam. 18:9, 11; 20:33; 22:18, 19). Er starb, wie er gelebt hatte, als ein Versager gegenüber seinem Gott und seinem Volk und als ein warnendes Beispiel für jeden, der „eigenwillig“ werden könnte, wie Saul es wurde (2. Pet. 2:10-12).
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