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  • Erdbeben am Tag des Herrn
    Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
    • Kapitel 18

      Erdbeben am Tag des Herrn

      1, 2. (a) Was empfindet man bei einem schweren Erdbeben? (b) Was sieht Johannes beim Öffnen des sechsten Siegels?

      HAST du jemals ein schweres Erdbeben erlebt? Es ist alles andere als ein angenehmes Erlebnis. Ein großes Beben kann mit einem dumpfen Getöse oder einem Übelkeit erregenden Schwanken beginnen. Es mag immer schlimmer werden, indem es stoß- und ruckweise erfolgt, und du suchst dich eilends in Sicherheit zu bringen — vielleicht unter einem Schreibtisch. Das Beben kann aber auch als ein plötzlicher heftiger Stoß kommen, der zur Folge hat, daß Geschirr, Möbelstücke und sogar Gebäude zertrümmert werden. Der Schaden kann verheerend sein, und Nachbeben können weitere Schäden verursachen und die Lage noch verschlimmern.

      2 Behalten wir all das im Sinn, während wir das betrachten, was Johannes beim Öffnen des sechsten Siegels sieht: „Und ich sah, als er das sechste Siegel öffnete, und es ereignete sich ein großes Erdbeben“ (Offenbarung 6:12a). Das muß in den gleichen Zeitraum fallen wie das Öffnen der anderen Siegel. Doch wann am Tag des Herrn ereignet sich dieses Erdbeben, und um was für ein Beben handelt es sich dabei? (Offenbarung 1:10).

      3. (a) Welche Ereignisse sagte Jesus in seiner Prophezeiung über das Zeichen seiner Gegenwart voraus? (b) In welcher Beziehung stehen die buchstäblichen Erdbeben zu dem in Offenbarung 6:12 erwähnten großen sinnbildlichen Erdbeben?

      3 Von buchstäblichen und sinnbildlichen Erdbeben ist in der Bibel mehrmals die Rede. Jesus sagte in seiner Prophezeiung über das Zeichen seiner Gegenwart als regierender König „Erdbeben an einem Ort nach dem anderen“ voraus. Sie sollten ein Teil des ‘Anfangs der Bedrängniswehen’ sein. In der Zeit seit 1914, in der sich die Erdbevölkerung explosionsartig vermehrte, so daß sie heute in die Milliarden geht, haben buchstäbliche Erdbeben wesentlich zu den Bedrängnissen unserer Zeit beigetragen (Matthäus 24:3, 7, 8). Dadurch erfüllt sich zwar diese Prophezeiung, aber es handelt sich dabei um Naturkatastrophen, die dem in Offenbarung 6:12 erwähnten großen sinnbildlichen Erdbeben vorausgehen. Dieses Erdbeben wird den verwüstenden Abschluß einer Reihe von Erschütterungen bilden, die Satans irdisches System der Dinge bis in seine Grundfesten zum Wanken bringen werden.a

      Erschütterungen innerhalb der menschlichen Gesellschaft

      4. (a) Von wann an hatte Jehovas Volk erwartet, daß im Jahre 1914 unheilvolle Ereignisse eintreten würden? (b) Das Ende welchen Zeitabschnitts sollte das Jahr 1914 kennzeichnen?

      4 Von der Mitte der 1870er Jahre an hatte Jehovas Volk erwartet, daß im Jahre 1914 unheilvolle Ereignisse eintreten würden, die erkennen ließen, daß die Zeiten der Nationen abgelaufen wären. Mit diesem Zeitabschnitt sind die „sieben Zeiten“ (2 520 Jahre) gemeint, die mit dem Sturz des davidischen Königreiches in Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. begannen und bis zur Inthronisierung Jesu im himmlischen Jerusalem im Jahre 1914 u. Z. dauerten (Daniel 4:24, 25; Lukas 21:24).b

      5. (a) Welche Mitteilung machte C. T. Russell am 2. Oktober 1914? (b) Zu welchen politischen Veränderungen kam es vom Jahre 1914 an?

      5 Als daher C. T. Russell am 2. Oktober 1914 zur morgendlichen Anbetung der Bethelfamilie in Brooklyn (New York) erschien, machte er folgende sensationelle Mitteilung: „Die Zeiten der Nationen sind abgelaufen; die Tage ihrer Könige sind gezählt.“ Der Umbruch, der im Jahre 1914 weltweit begann, war in der Tat von solch großer Tragweite, daß viele alte Monarchien verschwanden. Der Sturz des Zarenreiches in der russischen Revolution (1917) führte zu einer lang anhaltenden Konfrontation zwischen Marxismus und Kapitalismus. Politische Veränderungen erschütterten die menschliche Gesellschaft weiterhin. Heutzutage bleiben Regierungen oftmals höchstens ein oder zwei Jahre bestehen. Das beste Beispiel politischer Instabilität ist Italien, das nach dem Zweiten Weltkrieg in nur 42 Jahren 47 verschiedene Regierungen hatte. Bei diesen Erschütterungen handelt es sich aber lediglich um die Vorläufer des letzten Regierungssturzes. Die Folge? Gottes Königreich wird die Alleinherrschaft über die Erde übernehmen (Jesaja 9:6, 7).

      6. (a) Was schrieb H. G. Wells über die neue, bedeutsame Ära? (b) Was schrieben ein Philosoph und ein Staatsmann über die Ära, die 1914 begann?

      6 Historiker, Philosophen und führende Politiker haben auf das Jahr 1914 als den Beginn einer neuen, bedeutsamen Ära hingewiesen. Siebzehn Jahre dieser Ära waren vergangen, als sich der Historiker H. G. Wells wie folgt äußerte: „Gern würde der Prophet etwas Gutes prophezeien. Er ist aber verpflichtet, das zu sagen, was er sieht. Er sieht eine Welt, die immer noch streng von Soldaten, Patrioten, Wucherern und Börsenspekulanten beherrscht wird, eine Welt, die dem Mißtrauen und dem Haß ergeben ist, die das, was ihr noch an persönlichen Freiheiten geblieben ist, sehr schnell verliert, die sich blindlings in bittere Klassenkämpfe stürzt und sich auf neue Kriege vorbereitet.“ Im Jahre 1953 schrieb der Philosoph Bertrand Russell: „Seit dem Jahre 1914 ist jedermann, der sich der Tendenzen der Welt bewußt ist, tief beunruhigt über das, was ihm wie ein schicksalhafter, vorbestimmter Marsch einem noch größeren Unheil entgegen erscheint. Viele ernst denkende Menschen haben das Gefühl, daß nichts getan werden könne, um den Sturz ins Verderben zu verhüten. In ihren Augen gleicht die Menschheit dem Helden einer griechischen Tragödie, der von wütenden Göttern vorangetrieben wird und nicht mehr Herr des Schicksals ist.“ Im Jahre 1980 sagte der britische Staatsmann Harold Macmillan über den friedlichen Anfang des 20. Jahrhunderts: „Alles wurde immer besser. In solch eine Welt wurde ich hineingeboren. ... An einem Morgen des Jahres 1914 ging plötzlich und unerwartet alles zu Ende.“

      7—9. (a) Welche Erschütterungen hat die menschliche Gesellschaft seit 1914 erlebt? (b) Welche Situation unter den Menschen gehört schließlich zu den Erschütterungen der menschlichen Gesellschaft zur Zeit der Gegenwart Christi?

      7 Der Zweite Weltkrieg brachte eine weitere Welle von Erschütterungen mit sich, und kleinere Kriege sowie Terrorismus erschüttern die Welt unaufhörlich. Die schreckliche Gefahr, die vom Terrorismus ausgeht sowie von Staaten, die Massenvernichtungswaffen einsetzen, besteht immer noch.

      8 Die menschliche Gesellschaft ist aber seit 1914 noch von anderen Dingen bis in ihre Grundfesten erschüttert worden. Eine der schlimmsten dramatischen Erschütterungen wurde durch den New Yorker Börsenkrach vom 29. Oktober 1929 ausgelöst, der zu einer Weltwirtschaftskrise führte, die sich auf sämtliche kapitalistische Länder auswirkte. Diese Krise erreichte ihre Talsohle in den Jahren 1932 bis 1934, aber ihre Auswirkungen sind noch heute zu verspüren. Seit 1929 wurde an der wirtschaftlich kranken Welt nur behelfsmäßig herumgedoktert. Die Staaten betreiben eine Schuldenpolitik. Die Ölkrise von 1973 und der Börsensturz von 1987 verstärkten die Erschütterung des internationalen Finanzsystems noch. Währenddessen kaufen Millionen Menschen großenteils auf Abzahlung. Unzählige werden geschädigt durch Geldbetrügereien, Spekulationsprojekte, Lotterien und andere Glücksspiele, von denen viele vom Staat gefördert werden, der eigentlich seine Bürger schützen sollte. Selbst die millionenschweren Fernsehprediger strecken beide Hände nach weiteren Millionen aus. (Vergleiche Jeremia 5:26-31.)

      9 Wirtschaftliche Schwierigkeiten hatten früher Mussolini und Hitler den Weg zur Machtergreifung geebnet. Babylon die Große verlor keine Zeit, sich bei ihnen lieb Kind zu machen. Im Jahre 1929 schloß der Vatikan ein Konkordat mit Italien ab und im Jahre 1933 eines mit Deutschland (Offenbarung 17:5). In den düsteren Tagen danach erfüllte sich zum Teil offensichtlich Jesu Prophezeiung über seine Gegenwart, in der es „Angst und Bangen unter den Nationen“ geben werde, da sie „weder aus noch ein wissen, während die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen“ (Lukas 21:7-9, 25-31).c Ja, die „Erdbeben“, die im Jahre 1914 die menschliche Gesellschaft zu erschüttern begannen, setzten sich fort, verbunden mit heftigen Nachbeben.

      Jehova bewirkt eine Erschütterung

      10. (a) Wovon sind die vielen Erschütterungen im Weltgeschehen die Folge? (b) Was bewirkt Jehova, und in Vorbereitung wofür?

      10 Solche Erschütterungen im Weltgeschehen sind die Folge der Unfähigkeit des Menschen, seinen Schritt zu richten (Jeremia 10:23). Außerdem verursacht Satan — die alte Schlange —, „der die ganze bewohnte Erde irreführt“, in seinem letzten verzweifelten Bemühen, die Menschheit von der Anbetung Jehovas abzubringen, verschiedene Wehe. Durch die moderne Technik ist die Erde gleichsam zu einem einzigen Dorf zusammengeschrumpft, wo Nationalismus und Rassenhaß die menschliche Gesellschaft bis in ihre Grundfesten erschüttern, und die sogenannten Vereinten Nationen können kein wirksames Heilmittel finden. Wie nie zuvor herrscht der Mensch über den Menschen zu seinem Schaden (Offenbarung 12:9, 12; Prediger 8:9). Dessenungeachtet hat der Souveräne Herr Jehova, der Schöpfer des Himmels und der Erde, in den vergangenen 70 Jahren auf seine Art eine Erschütterung bewirkt in Vorbereitung für eine endgültige Lösung der Weltprobleme. Wie?

      11. (a) Welche Erschütterung wird in Haggai 2:6, 7 beschrieben? (b) Wie erfüllt sich Haggais Prophezeiung?

      11 In Haggai 2:6, 7 lesen wir: „Denn dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ‚Noch einmal — eine kleine Weile ist es —, und ich erschüttere die Himmel und die Erde und das Meer und den trockenen Erdboden.‘ ‚Und ich will alle Nationen erschüttern, und die begehrenswerten Dinge aller Nationen sollen hereinkommen; und ich will dieses Haus mit Herrlichkeit füllen‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen.“ Besonders seit 1919 läßt Jehova durch seine Zeugen seine Urteilssprüche unter allen Schichten der Erdbevölkerung verkünden. Durch dieses globale Warnungswerk ist Satans Weltsystem informiert worden.d Während die Warnung immer lauter ertönt, werden gottesfürchtige Menschen, „die begehrenswerten Dinge“, veranlaßt, sich von den Nationen zu trennen. Sie trennen sich nicht zufolge der Erschütterungen innerhalb der Organisation Satans. Sowie sie aber die Situation erkennen, fassen sie den Entschluß, gemeinsam mit der gesalbten Johannes-Klasse Jehovas Haus mit Herrlichkeit zu füllen. Wie geschieht dies? Durch das eifrige Verkündigen der guten Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich (Matthäus 24:14). Dieses aus Jesus und seinen gesalbten Nachfolgern bestehende Königreich wird als „ein Königreich ..., das nicht erschüttert werden kann“, zur Verherrlichung Jehovas für immer bestehenbleiben (Hebräer 12:26-29).

      12. Was solltest du tun, bevor das in Offenbarung 6:12 erwähnte große Erdbeben eintritt, sofern du zu denen gehörst, die begonnen haben, auf die in Matthäus 24:14 vorhergesagte Predigttätigkeit positiv zu reagieren?

      12 Gehörst du zu denen, die begonnen haben, auf diese Predigttätigkeit positiv zu reagieren? Warst du vielleicht unter den Millionen, die in den letzten Jahren der Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu beiwohnten? Wenn ja, dann setze dein Studium der biblischen Wahrheit fort (2. Timotheus 2:15; 3:16, 17). Wende dich von dem verwerflichen Lebensstil der zum Untergang verurteilten irdischen Gesellschaft Satans vollständig ab. Schließe dich unverzüglich der christlichen Neuen-Welt-Gesellschaft an und beteilige dich mit ganzer Kraft an ihrer Tätigkeit, bevor das letzte katastrophale „Erdbeben“ die Welt Satans völlig zertrümmert. Worum handelt es sich aber bei diesem großen Erdbeben? Wir wollen sehen.

      Das große Erdbeben

      13. In welchem Sinne ist dieses große Erdbeben für die Menschheit etwas völlig Neues?

      13 Ja, in diesen kritischen letzten Tagen haben sich viele Erdbeben ereignet — buchstäbliche und sinnbildliche (2. Timotheus 3:1). Doch bei keinem handelte es sich um das letzte große Beben, das Johannes beim Öffnen des sechsten Siegels sieht. Die Zeit für vorausgehende Erschütterungen ist vorbei. Jetzt kommt ein großes Erdbeben, etwas für die Menschheit völlig Neues. Dieses Erdbeben ist so groß, daß seine Stärke nicht an der Richter-Skala abgelesen oder mit irgendeinem anderen von Menschen entwickelten Instrument gemessen werden könnte. Es handelt sich dabei nicht nur um einen lokalen Erdstoß, sondern um eine katastrophale Erschütterung, durch die die ganze „Erde“, das heißt die ganze sittlich verdorbene menschliche Gesellschaft, verwüstet wird.

      14. (a) Welche Prophezeiung sagt ein großes Erdbeben und seine Folgen voraus? (b) Worauf müssen sich Joels Prophezeiung und Offenbarung 6:12, 13 beziehen?

      14 Auch andere Propheten Jehovas sagten ein solches Erdbeben und seine katastrophalen Folgen voraus. Etwa im Jahre 820 v. u. Z. sprach zum Beispiel Joel von ‘dem Kommen des großen und furchteinflößenden Tages Jehovas’ und stellte fest, daß „die Sonne ... in Finsternis verwandelt werden [wird] und der Mond in Blut“. Ferner sagte er: „Mengen, Mengen sind in der Tiefebene der Entscheidung, denn nahe ist der Tag Jehovas in der Tiefebene der Entscheidung. Sonne und Mond, sie werden sich gewiß verfinstern, und die Sterne, sie werden ihren Glanz tatsächlich zurückziehen. Und Jehova wird aus Zion brüllen, und aus Jerusalem wird er seine Stimme erschallen lassen. Und Himmel und Erde werden gewiß erbeben; aber Jehova wird eine Zuflucht sein für sein Volk und eine Festung für die Söhne Israels“ (Joel 2:31; 3:14-16, Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen). Dieses Beben kann sich nur auf Jehovas Urteilsvollstreckung in der großen Drangsal beziehen (Matthäus 24:21). Der Parallelbericht in Offenbarung 6:12, 13 müßte sich demnach logischerweise ebenfalls darauf beziehen. (Siehe ferner Jeremia 10:10; Zephanja 1:14, 15.)

      15. Welche gewaltige Erschütterung sagte der Prophet Habakuk voraus?

      15 Ungefähr 200 Jahre nach Joel betete der Prophet Habakuk zu seinem Gott: „O Jehova, ich habe den Bericht über dich gehört. Ich bin in Furcht geraten, o Jehova, vor deinem Tun. Inmitten der Jahre o bringe es zum Leben! Inmitten der Jahre mögest du es bekanntmachen. Mögest du während der Erregung [Erschütterung] daran denken, Barmherzigkeit zu erweisen.“ Was sollte diese „Erregung“ oder Erschütterung sein? In seinen weiteren Worten schildert Habakuk auf anschauliche Weise die große Drangsal, indem er von Jehova sagt: „Er stand still, damit er die Erde erschüttere. Er sah und ließ dann die Nationen hüpfen. ... Mit Strafankündigung durchschrittest du dann die Erde. Im Zorn droschest du dann die Nationen. Dennoch, was mich betrifft, will ich in Jehova frohlocken; ich will jubeln in dem Gott meiner Rettung“ (Habakuk 3:1, 2, 6, 12, 18). Welch gewaltige Erschütterung auf der ganzen Erde wird Jehova verursachen, wenn er die Nationen „drischt“!

      16. (a) Was sagte der Prophet Hesekiel für die Zeit vorher, in der Satan seinen letzten Angriff auf Gottes Volk unternimmt? (b) Welche Folgen wird das in Offenbarung 6:12 erwähnte große Erdbeben haben?

      16 Auch Hesekiel sagte „ein großes Beben“ voraus, das Jehova „auf dem Boden Israels“ verursachen wird, wenn Gog von Magog (der erniedrigte Satan) seinen letzten Angriff auf Gottes Volk unternimmt (Hesekiel 38:18, 19). Buchstäbliche Erdbeben mögen zwar mit im Spiel sein, aber wir sollten nicht vergessen, daß die Offenbarung in Zeichen dargelegt worden ist. Diese Prophezeiung und die anderen angeführten Prophezeiungen sind hochsymbolisch. Das Öffnen des sechsten Siegels scheint somit den Höhepunkt sämtlicher Erschütterungen des gegenwärtigen irdischen Systems der Dinge zu enthüllen — das große Erdbeben, in dem alle Menschen, die sich der Souveränität Jehovas widersetzen, vernichtet werden.

      Eine Zeit der Finsternis

      17. Wie wirkt sich das große Erdbeben auf Sonne, Mond und Sterne aus?

      17 Wie Johannes weiter zeigt, wird das große Erdbeben von schrecklichen Ereignissen begleitet, die sich sogar auf den Himmel auswirken. Er sagt: „Und die Sonne wurde schwarz wie härenes Sacktuch, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen zur Erde, wie wenn ein Feigenbaum seine unreifen Feigen abwirft, wenn er von einem starken Wind geschüttelt wird“ (Offenbarung 6:12b, 13). Welch verblüffendes Phänomen! Kannst du dir die beängstigende Finsternis vorstellen, die entstünde, wenn sich diese Prophezeiung buchstäblich erfüllte? Kein warmes, wohltuendes Sonnenlicht bei Tage! Kein mildes, silbernes Mondlicht bei Nacht! Die Myriaden Sterne am samtenen Himmelszelt würden nicht mehr funkeln. Statt dessen nichts als frostige, anhaltende Schwärze. (Vergleiche Matthäus 24:29.)

      18. In welchem Sinne ‘verfinsterte sich der Himmel’ für Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z.?

      18 Eine solche Finsternis wurde in übertragenem Sinne seinerzeit dem Volk Israel prophezeit. Jeremia sagte warnend: „Eine wüste Einöde wird das ganze Land werden, und werde ich nicht eine völlige Ausrottung herbeiführen? Deswegen wird das Land trauern, und die Himmel droben werden sich gewißlich verfinstern“ (Jeremia 4:27, 28). Als sich diese Prophezeiung im Jahre 607 v. u. Z. erfüllte, sah es für Jehovas Volk tatsächlich „finster“ aus. Jerusalem, seine Hauptstadt, war von den Babyloniern eingenommen worden. Ihr Tempel war zerstört worden, und ihr Land war unbewohnt. Kein wohltuendes Licht leuchtete ihnen vom Himmel herab. Es war vielmehr so, wie Jeremia in seiner Trauer zu Jehova sagte: „Du hast getötet; du hast kein Mitleid gezeigt. Du hast mit Gewölk den Zugang zu dir versperrt, damit das Gebet nicht hindurchdringe“ (Klagelieder 3:43, 44). Für Jerusalem bedeutete dieser verfinsterte Himmel Tod und Vernichtung.

      19. (a) Was schreibt Gottes Prophet Jesaja über eine Verfinsterung des Himmels, das alte Babylon betreffend? (b) Wann und wie erfüllte sich Jesajas Prophezeiung?

      19 Später bedeutete eine ähnliche Verfinsterung des Himmels für das alte Babylon Unheil. Gottes Prophet wurde inspiriert, darüber folgendes zu schreiben: „Siehe! Der Tag Jehovas, er kommt, grausam, sowohl mit überwallendem Zorn als auch mit glühendem Zorn, um das Land zu einem Gegenstand des Entsetzens zu machen und die Sünder des Landes daraus zu vertilgen. Denn selbst die Sterne der Himmel und ihre Kesil-Sternbilder werden ihr Licht nicht strahlen lassen; die Sonne wird sich tatsächlich verfinstern bei ihrem Aufgang, und selbst der Mond wird sein Licht nicht leuchten lassen. Und ich werde am ertragfähigen Land bestimmt seine eigene Schlechtigkeit heimsuchen und an den Bösen selbst ihr eigenes Vergehen“ (Jesaja 13:9-11). Diese Prophezeiung erfüllte sich im Jahre 539 v. u. Z., als Babylon von den Medern und Persern eingenommen wurde. Sie schildert treffend die Finsternis oder Hoffnungslosigkeit, ja das Fehlen jeden Lichtblicks für Babylon, nachdem es seine Stellung als führende Weltmacht für immer verloren hatte.

      20. Welche furchtbaren Folgen wird das große Erdbeben für das gegenwärtige System der Dinge haben?

      20 Auf ähnliche Weise wird das ganze gegenwärtige Weltsystem vom Dunkel völliger Hoffnungslosigkeit umhüllt werden, wenn das große Erdbeben eintritt. Die Lichtquellen des irdischen Systems Satans werden keinen Hoffnungsstrahl mehr aussenden. Schon heute sind führende Politiker, besonders innerhalb der Christenheit, für ihre Korruption, ihre Lügen und ihre unmoralische Lebensweise bekannt (Jesaja 28:14-19). Sie sind nicht mehr vertrauenswürdig. Ihr flackerndes Licht wird vollständig ausgehen, wenn Jehova sein Strafurteil vollstreckt. Ihr mondscheinähnlicher Einfluß auf das Weltgeschehen wird sich als blutbefleckt, als tödlich erweisen. Ihre weltlichen Superstars werden wie herabfallende Meteoriten erlöschen, sie werden zerstreut werden wie unreife Feigen in einem heulenden Sturm. Unser ganzer Planet wird unter einer großen Drangsal erbeben, einer „Drangsal ..., wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“ (Matthäus 24:21). Welch furchtbare Aussicht!

      „Der Himmel“ entweicht

      21. Was sieht Johannes in seiner Vision in bezug auf den „Himmel“ und ‘jeden Berg und jede Insel’?

      21 Johannes berichtet über seine Vision weiter: „Und der Himmel entwich wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt, und jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt“ (Offenbarung 6:14). Offensichtlich ist hier nicht vom buchstäblichen Himmel und von den buchstäblichen Bergen und Inseln die Rede. Doch was wird dadurch versinnbildlicht?

      22. Welche Art „Himmel“ wurde in Edom ‘gleichwie eine Buchrolle zusammengerollt’?

      22 Die Bedeutung des „Himmels“ wird uns klar, wenn wir folgende Prophezeiung über Jehovas Zorn gegen alle Nationen in Betracht ziehen: „Und alle vom Heer der Himmel sollen verwesen. Und die Himmel sollen zusammengerollt werden gleichwie eine Buchrolle“ (Jesaja 34:4). Besonders Edom sollte in Mitleidenschaft gezogen werden. Wie? Kurz nach der Zerstörung Jerusalems (607 v. u. Z.) wurde Edom von den Babyloniern eingenommen. Es wird nichts davon berichtet, daß sich damals am buchstäblichen Himmel Edoms etwas Besonderes ereignet hätte. Aber an seinem sinnbildlichen „Himmel“ hatten sich katastrophale Ereignisse abgespielt.e Seine von Menschen ausgeübte Regierung wurde aus ihrer gleichsam himmelhohen Stellung hinabgestürzt (Jesaja 34:5). Sie wurde „zusammengerollt“ und gewissermaßen weggestellt wie eine alte Buchrolle, die kein Mensch mehr brauchen kann.

      23. Was ist mit dem „Himmel“ gemeint, der ‘wie eine Buchrolle entweichen wird’, und inwiefern bestätigen die Worte des Petrus dieses Verständnis?

      23 Mit dem „Himmel“, der ‘wie eine Buchrolle entwich’, sind also die gottfeindlichen Regierungen gemeint, die über unsere Erde herrschen. Sie werden von dem alles besiegenden Reiter auf dem weißen Pferd endgültig beseitigt werden (Offenbarung 19:11-16, 19-21). Das wird durch den Apostel Petrus bestätigt, der, in die Zukunft blickend, über das, was durch das Öffnen des sechsten Siegels angedeutet wird, sagte: „Die Himmel und die Erde, die jetzt sind, [sind] aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ (2. Petrus 3:7). Wie verhält es sich aber mit dem Ausdruck „jeder Berg und jede Insel wurden von ihren Stellen gerückt“?

      24. (a) Wann beben oder wanken gemäß biblischen Prophezeiungen Berge und Inseln? (b) Inwiefern ‘bebten die Berge’, als Ninive fiel?

      24 Wenn in biblischen Prophezeiungen auf große politische Umwälzungen Bezug genommen wird, heißt es, Berge und Inseln würden beben oder wanken. Der Prophet Nahum, der Ninive die Urteilssprüche Jehovas ankündigte, schrieb zum Beispiel: „Selbst Berge haben seinetwegen gebebt, und die Hügel, sie sind zerschmolzen. Und die Erde wird emporgehoben werden seines Angesichts wegen“ (Nahum 1:5). In Verbindung mit der Eroberung Ninives im Jahre 632 v. u. Z. wird nichts von einem Zerbersten buchstäblicher Berge berichtet. In Wirklichkeit brach aber eine Weltmacht plötzlich zusammen, die früher jeder Erschütterung ebenso standzuhalten schien wie ein Berg. (Vergleiche Jeremia 4:24.)

      25. Inwiefern werden bei dem bevorstehenden Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge „jeder Berg und jede Insel“ von ihren Stellen gerückt?

      25 Wenn beim Öffnen des sechsten Siegels daher „jeder Berg und jede Insel“ erwähnt werden, so müßte sich das logischerweise auf politische Regierungen dieser Welt und davon abhängige Organisationen beziehen, von denen ein Großteil der Menschheit dachte, sie könnten nicht erschüttert werden. Sie werden aber zur Bestürzung und zum Entsetzen derer, die auf sie vertraut haben, durch die Erschütterung „von ihren Stellen gerückt“ werden. Wie die Prophezeiung weiter zeigt, wird dann ohne Frage der große Tag des Zorns Jehovas und seines Sohnes — das letzte Beben, durch das Satans Organisation vollständig beseitigt wird — mit Vergeltung gekommen sein.

      „Fallt über uns, und verbergt uns“

      26. Was werden Menschen, die sich Gottes Souveränität widersetzen, in ihrem Schrecken tun, und was werden sie vor Entsetzen sagen?

      26 Johannes fährt fort mit den Worten: „Und die Könige der Erde und die Personen von oberstem Rang und die Militärbefehlshaber und die Reichen und die Starken und jeder Sklave und jeder Freie verbargen sich in den Höhlen und in den Felsen der Berge. Und sie sagen fortgesetzt zu den Bergen und zu den Felsen: ‚Fallt über uns, und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes, denn der große Tag ihres Zorns ist gekommen, und wer vermag zu bestehen?‘ “ (Offenbarung 6:15-17).

      27. Was würden die untreuen Israeliten von Samaria ausrufen, und wie erfüllten sich jene Worte?

      27 Als Hosea das Strafgericht, das Jehova über Samaria, die Hauptstadt des nördlichen Königreiches Israel, bringen wollte, ankündigte, sagte er: „Die Höhen von Beth-Awen, die Sünde Israels, werden wirklich vertilgt werden. Ja, Dornen und Disteln werden auf ihren Altären aufschießen. Und man wird tatsächlich zu den Bergen sprechen: ‚Bedeckt uns!‘ und zu den Hügeln: ‚Fallt über uns!‘ “ (Hosea 10:8). Wie erfüllten sich diese Worte? Als Samaria im Jahre 740 v. u. Z. von den grausamen Assyrern erobert wurde, konnten die Israeliten nirgendhin fliehen. Die Worte Hoseas bringen das Gefühl der Hilflosigkeit, der schrecklichen Angst und der Verlassenheit der Besiegten zum Ausdruck. Weder die buchstäblichen Hügel Samarias noch seine mit Bergen vergleichbaren Einrichtungen vermochten sie zu beschützen, obwohl es in der Vergangenheit so schien, als ob sie nicht erschüttert werden könnten.

      28. (a) Welche Warnung richtete Jesus an die Frauen von Jerusalem? (b) Wie erfüllte sich Jesu Warnung?

      28 Als die römischen Soldaten Jesus zur Hinrichtung führten, sagte er zu den Frauen von Jerusalem: „Tage kommen, an denen man sagen wird: ‚Glücklich sind die unfruchtbaren Frauen und die Schöße, die nicht geboren, und die Brüste, die nicht genährt haben!‘ Dann wird man anfangen, zu den Bergen zu sagen: ‚Fallt über uns!‘ und zu den Hügeln: ‚Bedeckt uns!‘ “ (Lukas 23:29, 30). Die Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70 u. Z. ist urkundlich gut belegt, und offensichtlich hatten Jesu Worte eine ähnliche Bedeutung wie die Hoseas. Es gab für die Juden, die in Judäa geblieben waren, keinen Zufluchtsort. Ob sie sich in Jerusalem zu verbergen suchten oder wenn sie gar in die hochgelegene Festung Masada flohen — nirgends konnten sie der Urteilsvollstreckung Jehovas entgehen.

      29. (a) In welcher Notlage werden sich die Unterstützer des gegenwärtigen Systems der Dinge befinden, wenn der Tag des Zorns Jehovas kommt? (b) Welche Prophezeiung Jesu wird sich erfüllen, wenn Jehova seinen Zorn zum Ausdruck bringt?

      29 Beim Öffnen des sechsten Siegels hat es sich somit gezeigt, daß an dem bevorstehenden Tag des Zorns Jehovas etwas Ähnliches geschehen wird. Wenn das gegenwärtige System der Dinge zum letztenmal erschüttert wird, werden seine Unterstützer verzweifelt ein Versteck suchen, werden aber keines finden. Die falsche Religion, Babylon die Große, hat sie bereits jämmerlich enttäuscht. Weder Höhlen in buchstäblichen noch in sinnbildlichen Bergen — mit Bergen vergleichbare politische und kommerzielle Organisationen — werden ihnen finanzielle Sicherheit oder sonst irgendwelche Hilfe bieten. Nichts wird sie vor dem Zorn Jehovas schützen. Ihr Schrecken kommt in folgenden Worten Jesu deutlich zum Ausdruck: „Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen“ (Matthäus 24:30).

      30. (a) Was schließt die Frage: „Wer vermag zu bestehen?“ in sich? (b) Wird jemand in der Zeit des Gerichtes Jehovas bestehen können?

      30 Ja, alle, die sich geweigert haben, die Machtbefugnis des siegreichen Reiters auf dem weißen Pferd anzuerkennen, werden gezwungen werden, ihren Fehler einzugestehen. Menschen, die bereit waren, dem Samen der „Schlange“ anzugehören, werden sich der Vernichtung gegenübersehen, wenn Satans Welt vergeht (1. Mose 3:15; 1. Johannes 2:17). Die Weltsituation wird dann viele zu der Frage veranlassen: „Wer vermag zu bestehen?“ Sie werden wahrscheinlich denken, daß an diesem Gerichtstag Jehovas ihm überhaupt niemand wohlgefällig sein könne. Wie die Offenbarung aber des weiteren zeigt, wird sich dies als Irrtum herausstellen.

      [Fußnoten]

      a Buchstäblichen Erdbeben gehen oft seismische Stöße voraus, die bewirken, daß Hunde zu bellen anfangen oder unruhig werden und Fische sowie andere Tiere sich merkwürdig verhalten, wogegen Menschen nichts merken, bis das eigentliche Beben eintritt. (Siehe Erwachet!, 8. Dezember 1982, Seite 22.)

      b Nähere Einzelheiten sind auf Seite 22, 24 zu finden.

      c Über 35 Jahre (von 1895 bis 1931) standen auf der Titelseite des Watchtowers die Worte aus Lukas 21:25, 28, 31 unter einem Leuchtturm, der den mit Sturmwolken bedeckten Himmel über dem tosenden Meer beleuchtete.

      d Während eines Sonderfeldzuges überreichten Jehovas Zeugen im Jahre 1931 Geistlichen, Politikern und Geschäftsleuten in der ganzen Welt zum Beispiel Tausende von Exemplaren der Broschüre Das Königreich — die Hoffnung der Welt.

      e Ähnlich wird das Wort „Himmel“ in der Prophezeiung aus Jesaja 65:17, 18 gebraucht, wo von neuen Himmeln die Rede ist. Diese Prophezeiung erfüllte sich zum erstenmal in Verbindung mit dem neuen Regierungssystem, das unter dem Statthalter Serubbabel und dem Hohenpriester Jeschua nach der Rückkehr der Juden aus dem Babylonischen Exil im Verheißenen Land eingeführt wurde (2. Chronika 36:23; Esra 5:1, 2; Jesaja 44:28).

  • Das Versiegeln des Israels Gottes
    Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
    • Kapitel 19

      Das Versiegeln des Israels Gottes

      4. Vision — Offenbarung 7:1-17

      Thema: Die 144 000 sind versiegelt, und es ist eine große Volksmenge zu beobachten, die vor dem Thron Jehovas und vor dem Lamm steht

      Zeit der Erfüllung: Von der Zeit der Inthronisierung Christi Jesu im Jahre 1914 an bis in die Zeit der Millenniumsherrschaft hinein

      1. „Wer vermag zu bestehen“ während des großen Tages des Zornes Gottes?

      „WER vermag zu bestehen?“ (Offenbarung 6:17). Ja wer? Wenn am großen Tag des Zornes Gottes Satans System verwüstet wird, mag es sein, daß sich Herrscher und Nationen dieser Welt diese Frage stellen. Es mag ihnen so vorkommen, als werde in der bevorstehenden Katastrophe alles menschliche Leben ausgelöscht. Stimmt das aber? Glücklicherweise gibt uns Gottes Prophet die Zusicherung: „Jeder, der den Namen Jehovas anruft, [wird] sicher davonkommen“ (Joel 2:32). Das bestätigen auch der Apostel Petrus und der Apostel Paulus (Apostelgeschichte 2:19-21; Römer 10:13). Ja, diejenigen, die den Namen Jehovas anrufen, werden überleben. Wer wird das sein? In der folgenden Vision wird uns dies gezeigt.

      2. Warum ist es bemerkenswert, daß es am Gerichtstag Jehovas Überlebende geben wird?

      2 Es ist wirklich bemerkenswert, daß überhaupt jemand am Gerichtstag Jehovas am Leben bleiben wird, denn ein anderer Prophet Gottes beschreibt diesen Tag mit den Worten: „Siehe! Ein Windsturm von Jehova, Grimm selbst ist ausgegangen, ein dahinfegender Sturm. Auf das Haupt der Bösen wird er niederwirbeln. Jehovas Zornglut wird sich nicht abwenden, bis er vollzogen und bis er ausgeführt haben wird die Gedanken seines Herzens“ (Jeremia 30:23, 24). Es ist dringend notwendig, daß wir Schritte unternehmen, um diesen Sturm zu überleben (Sprüche 2:22; Jesaja 55:6, 7; Zephanja 2:2, 3).

      Die vier Winde

      3. (a) Johannes sieht Engel welchen besonderen Dienst verrichten? (b) Wofür sind „die vier Winde“ ein passendes Symbol?

      3 Ehe der Zorn Jehovas ausbricht, verrichten Engel im Himmel einen besonderen Dienst. Johannes sieht nun folgendes in einer Vision: „Danach sah ich vier Engel an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde festhalten, damit kein Wind über die Erde wehe oder über das Meer oder über irgendeinen Baum“ (Offenbarung 7:1). Was bedeutet das für uns heute? Diese „vier Winde“ sind ein passendes Symbol für das vernichtende Gericht, das über die böse irdische Gesellschaft kommt sowie über das aufgewühlte „Meer“ der gesetzlosen Menschheit und über hochmütige baumähnliche Herrscher, die sich von Menschen unterstützen lassen (Jesaja 57:20; Psalm 37:35, 36).

      4. (a) Was stellen die vier Engel dar? (b) Was wird mit Satans irdischer Organisation geschehen, wenn die vier Winde losgelassen werden?

      4 Diese vier Engel stellen zweifellos vier Scharen von Engeln dar, die Jehova gebraucht, um die Vollstreckung des Urteils bis zu der dafür bestimmten Zeit aufzuhalten. Wenn die Engel die Winde des Zornes Gottes vom Norden, Süden, Osten und Westen her auf einmal loslassen, wird es eine große Vernichtung geben. Es wird ähnlich sein — nur in gewaltigerem Ausmaß — wie zu der Zeit, als Jehova die Elamiter des Altertums durch vier Winde zerstreute, zerschmetterte und ausrottete (Jeremia 49:36-38). Es wird ein tobender Sturm sein; ja er wird verheerender sein als der „Sturm“, durch den Jehova die Nation Ammon vernichtete (Amos 1:13-15). Kein Teil der irdischen Organisation Satans wird am Tag des Zornes Jehovas, wenn er seine Souveränität ein für allemal rechtfertigen wird, bestehen können (Psalm 83:15, 18; Jesaja 29:5, 6).

      5. Wie hilft uns Jeremias Prophezeiung verstehen, daß Gottes Gericht über die ganze Erde kommen wird?

      5 Können wir sicher sein, daß das Gericht Gottes über die ganze Erde Verwüstung bringen wird? Der Prophet Jeremia sagt diesbezüglich: „Siehe! Unglück geht aus von Nation zu Nation, und ein großer Sturm selbst wird von den entlegensten Teilen der Erde her erweckt werden. Und die von Jehova Erschlagenen werden schließlich an jenem Tag gewißlich von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde sein“ (Jeremia 25:32, 33). Während dieses Sturmwindes wird die Welt in Dunkelheit gehüllt sein. Ihre Regierungen werden so sehr erschüttert werden, daß sie von der Bildfläche verschwinden (Offenbarung 6:12-14). Aber nicht für jeden wird die Zukunft düster aussehen. Für wen werden denn die vier Winde zurückgehalten?

      Das Versiegeln der Sklaven Gottes

      6. Wer gebietet den Engeln, die vier Winde zurückzuhalten, und wofür wird dadurch Zeit geschaffen?

      6 Johannes beschreibt nun, wie einige zum Überleben gekennzeichnet werden, indem er sagt: „Und ich sah einen anderen Engel vom Sonnenaufgang heraufkommen, der ein Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gewährt war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: ‚Beschädigt nicht die Erde noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Sklaven unseres Gottes an ihrer Stirn versiegelt haben‘ “ (Offenbarung 7:2, 3).

      7. Wer ist in Wirklichkeit der fünfte Engel, und was hilft, seine Identität festzustellen?

      7 Obwohl der Name dieses fünften Engels nicht genannt wird, deutet doch alles darauf hin, daß es der verherrlichte Jesus ist. Da Jesus der Erzengel ist, wird er hier als jemand dargestellt, der Gewalt über die anderen Engel hat (1. Thessalonicher 4:16; Judas 9). Er kommt vom Osten herauf wie „die Könige vom Sonnenaufgang“ — Jehova und sein Christus —, die zur Urteilsvollstreckung kommen wie einst König Darius und König Cyrus, als sie das alte Babylon demütigten (Offenbarung 16:12; Jesaja 45:1; Jeremia 51:11; Daniel 5:31). Dieser Engel ähnelt Jesus auch darin, daß er mit dem Versiegeln gesalbter Christen betraut ist (Epheser 1:13, 14). Und wenn die Winde losgelassen werden, wird Jesus die himmlischen Heere anführen, die an den Nationen das Gericht vollziehen (Offenbarung 19:11-16). Demnach ist also Jesus derjenige, der befiehlt, mit der Vernichtung der irdischen Organisation Satans so lange zu warten, bis Gottes Sklaven versiegelt sind.

      8. Worin besteht das Versiegeln, und wann wurde damit begonnen?

      8 Worin besteht das Versiegeln, und wer sind die erwähnten Sklaven Gottes? Zu Pfingsten 33 u. Z. wurde mit dem Versiegeln begonnen, als die ersten jüdischen Christen mit heiligem Geist gesalbt wurden. Später berief Gott auch Leute „aus den Nationen“ und salbte sie (Römer 3:29; Apostelgeschichte 2:1-4, 14, 32, 33; 15:14). Der Apostel Paulus schrieb über gesalbte Christen, sie hätten eine Garantie dafür, daß sie ‘Christus angehörten’, und fügte hinzu, Gott ‘habe ihnen sein Siegel aufgedrückt und das Unterpfand in ihr Herz gegeben für das, was kommen solle, nämlich den Geist’ (2. Korinther 1:21, 22; vergleiche Offenbarung 14:1). Wenn somit diese Sklaven als Gottes geistige Söhne adoptiert werden, erhalten sie im voraus ein Unterpfand ihres himmlischen Erbes — ein Siegel (2. Korinther 5:1, 5; Epheser 1:10, 11). Sie können dann sagen: „Der Geist selbst bezeugt mit unserem Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Wenn wir also Kinder sind, sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes, doch Miterben mit Christus, vorausgesetzt, daß wir mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden“ (Römer 8:15-17).

      9. (a) Was wird von den übriggebliebenen der geistgezeugten Söhne Gottes, das Ausharren betreffend, erwartet? (b) Wie lange werden die Gesalbten noch geprüft werden?

      9 „Vorausgesetzt, daß wir mitleiden“ — was bedeutet das? Um die Krone des Lebens zu bekommen, müssen gesalbte Christen selbst bis in den Tod treu ausharren (Offenbarung 2:10). Das Sprichwort „Einmal gerettet, für immer gerettet“ trifft nicht zu (Matthäus 10:22; Lukas 13:24). Sie werden vielmehr ermahnt: „Tut ... euer Äußerstes, eure Berufung und Auserwählung festzumachen.“ Sie müssen wie der Apostel Paulus schließlich sagen können: „Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt“ (2. Petrus 1:10, 11; 2. Timotheus 4:7, 8). Hier auf der Erde muß das Prüfen und Sichten der übriggebliebenen der geistgezeugten Söhne Gottes demnach so lange fortgesetzt werden, bis Jesus und seine Engel bei ihnen allen das Siegel „an ihrer Stirn“ fest angebracht haben und sie so endgültig, unwiderruflich, als geprüfte und treue „Sklaven unseres Gottes“ gekennzeichnet sind. Dieses Siegel ist dann ein bleibendes Kennzeichen. Wenn die vier Winde der Drangsal losgelassen werden, sind offensichtlich alle geistigen Israeliten endgültig versiegelt, auch wenn sich einige noch im Fleische auf der Erde befinden (Matthäus 24:13; Offenbarung 19:7). Ihre Zahl wird vollständig sein (Römer 11:25, 26).

      Wie viele Versiegelte gibt es?

      10. (a) Welche Bibeltexte lassen erkennen, daß die Zahl der Versiegelten begrenzt ist? (b) Wie viele Versiegelte gibt es insgesamt, und wie werden sie aufgeführt?

      10 Jesus sagte zu denen, die für das Versiegeln in Frage kommen: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde, denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Königreich zu geben“ (Lukas 12:32). Andere Schrifttexte, beispielsweise Offenbarung 6:11 und Römer 11:25, lassen erkennen, daß die Zahl dieser kleinen Herde begrenzt ist, ja sie ist vorherbestimmt. Johannes bestätigt dies mit seinen nun folgenden Worten: „Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt waren, hundertvierundvierzigtausend, versiegelt aus jedem Stamm der Söhne Israels: aus dem Stamm Juda zwölftausend versiegelt; aus dem Stamm Ruben zwölftausend; aus dem Stamm Gad zwölftausend; aus dem Stamm Ascher zwölftausend; aus dem Stamm Naphtali zwölftausend; aus dem Stamm Manasse zwölftausend; aus dem Stamm Simeon zwölftausend; aus dem Stamm Levi zwölftausend; aus dem Stamm Issachar zwölftausend; aus dem Stamm Sebulon zwölftausend; aus dem Stamm Joseph zwölftausend; aus dem Stamm Benjamin zwölftausend versiegelt“ (Offenbarung 7:4-8).

      11. (a) Warum kann es sich bei den 12 Stämmen nicht um das buchstäbliche, fleischliche Israel handeln? (b) Wieso werden in der Offenbarung die 12 Stämme aufgezählt? (c) Weshalb gibt es im Israel Gottes keinen besonderen Stamm, der die Königslinie oder die Priester hervorbringt?

      11 Könnte es nicht sein, daß sich diese Worte auf das buchstäbliche, fleischliche Israel beziehen? Nein, denn die Aufzählung der Stämme in Offenbarung 7:4-8 weicht von der gewöhnlichen Aufzählung ab (4. Mose 1:17, 47). Offensichtlich dient die Aufzählung in der Offenbarung nicht dazu, natürliche Juden nach ihren Stämmen zu kennzeichnen, sondern zeigt, daß das geistige Israel ein ähnliches organisatorisches Gefüge aufweist wie das natürliche Israel. Dieses Gefüge ist ausgewogen. Die neue Nation besteht aus 144 000 Gliedern — 12 000 aus jedem der 12 Stämme. In diesem Israel Gottes ist kein Stamm besonders dazu auserwählt, die Könige oder die Priester hervorzubringen. Alle Glieder der Nation sollen als Könige herrschen, und alle Glieder sollen als Priester dienen (Galater 6:16; Offenbarung 20:4, 6).

      12. Warum ist es passend, daß die 24 Ältesten vor dem Lamm die Worte aus Offenbarung 5:9, 10 singen?

      12 Die natürlichen Juden und jüdische Proselyten waren die ersten, denen die Gelegenheit gegeben wurde, Glieder des geistigen Israel zu werden, doch nur eine Minderheit nahm diese Gelegenheit wahr. Deshalb ließ Jehova auch eine Einladung an die Heiden ergehen (Johannes 1:10-13; Apostelgeschichte 2:4, 7-11; Römer 11:7). Wie im Falle der Epheser, die früher ‘dem Staatswesen Israels entfremdet’ waren, konnten nun Nichtjuden mit Gottes heiligem Geist versiegelt und ein Teil der Versammlung gesalbter Christen werden (Epheser 2:11-13; 3:5, 6; Apostelgeschichte 15:14). Es ist daher passend, daß die 24 Ältesten vor dem Lamm singen: „Mit deinem Blut hast du für Gott Personen aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft, und du hast sie zu einem Königtum und zu Priestern für unseren Gott gemacht, und sie werden als Könige über die Erde regieren“ (Offenbarung 5:9, 10).

      13. Warum konnte Jesu Halbbruder Jakobus seinen Brief zu Recht „an die zwölf Stämme, die überall zerstreut sind“, richten?

      13 Die Christenversammlung ist „ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation“ (1. Petrus 2:9). Da sie nun anstelle des natürlichen Israel Gottes Nation wurde, wurde sie ein neues Israel, das heißt „wirklich ‚Israel‘ “ (Römer 9:6-8; Matthäus 21:43).a Deshalb richtete Jesu Halbbruder Jakobus seinen Hirtenbrief zu Recht „an die zwölf Stämme, die überall zerstreut sind“, das heißt an die weltweite Versammlung gesalbter Christen, die mit der Zeit auf 144 000 Glieder anwachsen würde (Jakobus 1:1).

      Das heutige Israel Gottes

      14. Was zeigt, daß Jehovas Zeugen die Zahl 144 000, die sich auf die geistigen Israeliten bezieht, schon immer buchstäblich aufgefaßt haben?

      14 Interessanterweise erkannte Charles T. Russell, daß die Zahl 144 000 buchstäblich aufzufassen ist und sich auf die Glieder des geistigen Israel bezieht. In dem Buch Die neue Schöpfung (Band 6 seiner Schriftstudien), das 1904 veröffentlicht wurde, schrieb er: „Wir haben allen Grund anzunehmen, daß diese bestimmte Anzahl die in der Offenbarung erwähnten 144 000 ‚aus den Menschen Erkauften‘ sind. (Off. 7:4; 14:1.)“ Die Bibelforscher gaben 1930 den 1. Band Licht heraus, und darin äußerten sie einen ähnlichen Gedanken: „Die 144 000 Glieder des Leibes Christi werden so als eine Versammlung Auserwählter und Gesalbter oder Versiegelter gezeigt.“ Jehovas Zeugen vertraten immer den Standpunkt, daß buchstäblich 144 000 gesalbte Christen das geistige Israel bilden.

      15. Kurz vor dem Tag des Herrn glaubten aufrichtige Erforscher der Bibel, daß sich die natürlichen Juden nach Beendigung der Heidenzeiten welches Vorrechtes erfreuen würden?

      15 Steht es aber dem heutigen natürlichen Israel nicht zu, wenigstens etwas begünstigt zu werden? Als aufrichtige Erforscher der Bibel kurz vor Beginn des Tages des Herrn viele der grundlegenden Wahrheiten des Wortes Gottes herausfanden, dachten sie, die Juden würden sich wiederum einer bevorzugten Stellung vor Gott erfreuen, wenn die Zeiten der Heiden zu Ende seien. Deshalb wandte C. T. Russell in seinem Buch Die Zeit ist herbeigekommen (Band 2 der Schriftstudien), das 1889 veröffentlicht wurde, Jeremia 31:29-34 auf die natürlichen Juden an und sagte: „Die Welt ist Zeuge davon, daß Israels Strafe unter der Nationenherrschaft ununterbrochen seit ... [607] v. Chr. gedauert hat und noch fortdauert; und kein Grund ist vorhanden, ihre nationale Reorganisation früher als 1914 — am Endpunkt ihrer ‚sieben Zeiten‘, der 2 520 Jahre — zu erwarten.“ Es schien, als würden die Juden dann als Nation wiederhergestellt werden, und dieser Gedanke wurde anscheinend noch unterstützt, als 1917 in der Balfour-Deklaration britische Hilfe für die Gründung einer nationalen Heimstätte der Juden in Palästina zugesagt wurde.

      16. Welche Anstrengungen unternahmen Jehovas Zeugen, um natürliche Juden mit der christlichen Botschaft zu erreichen, und was war das Ergebnis?

      16 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Palästina Mandatsgebiet Großbritanniens, und für viele Juden wurde der Weg geöffnet, in dieses Land zurückzukehren. Im Jahre 1948 wurde der politische Staat Israel gegründet. Ließ das nicht erkennen, daß die Juden die Aussicht hatten, von Gott gesegnet zu werden? Jehovas Zeugen glaubten das viele Jahre. Deshalb veröffentlichten sie 1925 ein 144seitiges Buch, betitelt Trost für die Juden. Im Jahre 1929 gaben sie ein gutaussehendes 360seitiges Buch mit dem Titel Leben heraus, das besonders Juden ansprechen sollte und außerdem das Bibelbuch Hiob behandelte. Große Anstrengungen wurden unternommen — besonders in der Stadt New York —, um die Juden mit dieser messianischen Botschaft zu erreichen. Es ist erfreulich, daß einige Juden günstig reagierten, aber im großen und ganzen nahmen sie wie ihre Vorväter im 1. Jahrhundert die Beweise für die Gegenwart des Messias nicht an.

      17, 18. Was verstanden Gottes Sklaven auf der Erde mit der Zeit hinsichtlich des neuen Bundes und der biblischen Prophezeiungen über die Wiederherstellung?

      17 Es ist offensichtlich, daß die natürlichen Juden als Nation nicht das Israel sein können, das in Offenbarung 7:4-8 oder in anderen biblischen Prophezeiungen, die den Tag des Herrn betreffen, beschrieben wird. Die Juden halten weiterhin an ihrer Tradition fest und vermeiden es, Gottes Namen zu gebrauchen (Matthäus 15:1-3, 7-9). In dem Buch Jehova, das 1934 von Jehovas Zeugen herausgegeben wurde, kam man bei einer Betrachtung von Jeremia 31:31-34 zu folgendem Schluß: „Der neue Bund [hat] nichts mit den natürlichen Nachkommen Israels und mit der Menschheit im allgemeinen zu tun ..., sondern [ist] auf das geistige Israel beschränkt.“ Die biblischen Prophezeiungen über die Wiederherstellung haben weder etwas mit den natürlichen Juden noch mit dem politischen Staat Israel zu tun, der Mitglied der Vereinten Nationen und ein Teil der Welt ist, von der Jesus in Johannes 14:19, 30 und 18:36 sprach.

      18 Im Jahre 1931 nahmen Gottes Sklaven auf der Erde mit großer Freude den Namen Jehovas Zeugen an. Sie konnten von ganzem Herzen den Worten aus Psalm 97:11 beipflichten, wo es heißt: „Licht selbst ist aufgestrahlt für den Gerechten und Freude auch für die von Herzen Rechtschaffenen.“ Sie erkannten ganz deutlich, daß nur das geistige Israel in den neuen Bund aufgenommen worden war (Hebräer 9:15; 12:22, 24). Das gleichgültige natürliche Israel gehörte nicht dazu, ebensowenig die Menschheit im allgemeinen. Dieses Verständnis öffnete die Tür für einen hellen Strahl göttlichen Lichts, der aus den Annalen der theokratischen Geschichte besonders hervorleuchtet. Es wurde deutlich, daß Jehova gegenüber denen, die sich ihm nahen, überströmend ist an Barmherzigkeit, liebender Güte und Wahrheit (2. Mose 34:6; Jakobus 4:8). Ja, nicht nur das Israel Gottes, sondern auch andere ziehen daraus Nutzen, daß die Engel die vier Winde der Vernichtung zurückhalten. Wer sind diese anderen? Bist du möglicherweise einer von ihnen? Wir werden sehen.

      [Fußnote]

      a Der Name Israel bedeutet passenderweise „Gott streitet“, „Streiter (Beharrender) mit Gott“ (1. Mose 32:28, Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote).

  • Das Versiegeln des Israels Gottes
    Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
    • [Ganzseitiges Bild auf Seite 114]

      [Bilder auf Seite 116, 117]

      Die allgemeine Auswahl des wahren Israels Gottes fand von Pfingsten 33 u. Z. bis zum Jahre 1935 statt, als auf einem historischen Kongreß der Zeugen Jehovas in Washington (D. C.) die Betonung auf die Einsammlung einer großen Volksmenge gelegt wurde, die eine irdische Hoffnung haben würde (Offenbarung 7:9)

  • Eine zahllose große Volksmenge
    Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
    • Kapitel 20

      Eine zahllose große Volksmenge

      1. Welche andere Gruppe sieht Johannes, nachdem er das Versiegeln der 144 000 beschrieben hat?

      NACHDEM Johannes das Versiegeln der 144 000 beschrieben hat, berichtet er von einer der begeisterndsten Offenbarungen in der Heiligen Schrift. Diese Vision hat bestimmt sein Herz höher schlagen lassen. Er berichtet: „Nach diesen Dingen sah ich, und siehe, eine große Volksmenge, die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen stand vor dem Thron und vor dem Lamm, in weiße lange Gewänder gehüllt, und Palmzweige waren in ihren Händen“ (Offenbarung 7:9). Ja, dadurch, daß die vier Winde zurückgehalten werden, kann außer den 144 000 Gliedern des geistigen Israel eine weitere Gruppe gerettet werden: eine vielsprachige internationale große Volksmengea (Offenbarung 7:1).

      2. Wer ist nach den Interpretationen weltlicher Kommentatoren die große Volksmenge, und was verstanden sogar die Bibelforscher in der Vergangenheit unter dieser Gruppe?

      2 Nach den Interpretationen weltlicher Kommentatoren handelt es sich bei dieser großen Volksmenge um Nichtjuden, die zum Christentum bekehrt worden sind, oder um für den Himmel bestimmte christliche Märtyrer. Selbst die Bibelforscher betrachteten sie früher als eine zweitrangige himmlische Klasse, wie dies aus dem 1. Band der Schriftstudien hervorgeht, der 1886 veröffentlicht wurde und betitelt ist Der göttliche Plan der Zeitalter. Es heißt darin: „Sie ... verlieren den Kampfpreis — den Thron, die göttliche Natur, werden aber schließlich doch als Geistwesen zur Geburt kommen, jedoch von niedrigerer Ordnung als die göttliche Natur ... Sie sind in Wahrheit geweiht, werden jedoch in solchem Maße vom Geiste der Welt überwunden, daß sie verfehlen, ihr Leben als Opfer darzubringen.“ Noch im Jahre 1930 wurde im 1. Band Licht folgender Gedanke geäußert: „Diese große Volksmenge verfehlt, der Einladung, eifrige Zeugen für den Herrn zu werden, Folge zu leisten.“ Sie wurde als eine selbstgerechte Gruppe dargestellt, die zwar eine Erkenntnis der Wahrheit hatte, aber kaum mit anderen darüber sprach. Sie sollte als eine zweitrangige Klasse in den Himmel kommen, die nicht mit Christus regieren würde.

      3. (a) Welche Hoffnung hatten gewisse rechtschaffene Personen, die sich später eifrig am Predigtdienst beteiligten? (b) Wie wurde 1923 im Wacht-Turm das Gleichnis von den Schafen und Böcken erklärt?

      3 Es gab jedoch andere Gefährten der gesalbten Christen, die sich später eifrig am Predigtwerk beteiligten. Sie sehnten sich nicht danach, in den Himmel zu kommen. Nein, ihre Hoffnung stimmte mit dem Thema eines öffentlichen Vortrages überein, der von 1918 bis 1922 für Jehovas Volk eine wichtige Rolle spielte und ursprünglich den Titel trug: „Die Welt ist am Ende — Millionen jetzt Lebender werden nie sterben!“b Bald darauf wurde in der Zeitschrift Der Wacht-Turm, in der englischen Ausgabe vom 15. Oktober 1923 (deutsch: 1. Januar 1924), das Gleichnis Jesu von den Schafen und Böcken erklärt (Matthäus 25:31-46). Es hieß darin: „Schafe stellen alle Völker der Nationen dar, die nicht geistgezeugt sind, aber zur Gerechtigkeit hinneigen, die i n i h r e m H e r z e n J e s u s C h r i s t u s als den Herrn anerkennen, und die auf eine bessere Zeit unter seiner Herrschaft hoffen und erwartungsvoll einer solchen Zeit entgegensehen.“

      4. Inwiefern wurde das Licht hinsichtlich der irdischen Klasse in den Jahren 1931, 1932 und 1934 immer heller?

      4 Einige Jahre später, im Jahre 1931, wurde im 1. Band Rechtfertigung Hesekiel, Kapitel 9 behandelt; darin wurden die Personen, die am Ende der Welt an der Stirn zum Überleben gekennzeichnet werden, mit den Schafen des oben erwähnten Gleichnisses identifiziert. Der 3. Band Rechtfertigung, der 1932 herausgegeben wurde, beschreibt die aufrichtige Herzenseinstellung des nichtisraelitischen Mannes Jonadab, der zu Israels gesalbtem König Jehu auf den Wagen stieg und mit ihm fuhr, um zu sehen, mit welchem Eifer Jehu Angehörige der falschen Religion hinrichtete (2. Könige 10:15-17). In dem Buch heißt es: „Jonadab stellt im Schattenbilde jene Klasse von Menschen guten Willens dar, die jetzt, während das Jehuwerk im Gange ist, auf der Erde leben, nicht in Harmonie mit der Organisation Satans sind und sich auf die Seite der Gerechtigkeit stellen. Diese sind es, die der Herr während der Zeit Harmagedons bewahren, durch diese Trübsal hindurchbringen und ihnen ewiges Leben auf der Erde geben wird. Diese bilden die Klasse der ‚Schafe‘. “ Im Jahre 1934 machte Der Wachtturm deutlich, daß diese Christen, die eine irdische Hoffnung haben, sich Jehova weihen und sich taufen lassen sollten. Das Licht hinsichtlich dieser irdischen Klasse schien immer heller (Sprüche 4:18).

      5. (a) Was wurde 1935 hinsichtlich der großen Volksmenge erkannt? (b) Was geschah, als J. F. Rutherford 1935 die Kongreßteilnehmer, die ewig auf der Erde zu leben hofften, bat aufzustehen?

      5 Nun sollten die Worte aus Offenbarung 7:9-17 bald so gut verstanden werden, als würden sie von einem helleuchtenden Licht angestrahlt (Psalm 97:11). Der Wachtturm hatte wiederholt darauf hingewiesen, daß sich diejenigen, die durch Jonadab dargestellt würden, auf den Kongreß freuen könnten, der vom 30. Mai bis zum 3. Juni 1935 in Washington (D. C., USA) stattfinden werde, denn er werde ihnen „zu wirklichem Trost und Nutzen“ gereichen. Die Jonadab-Klasse wurde nicht enttäuscht. In einem aufrüttelnden Vortrag mit dem Thema „Die große Volksmenge“, den J. F. Rutherford, der damals die Leitung des weltweiten Predigtwerks innehatte, vor 20 000 Zuhörern hielt, bewies er anhand der Bibel, daß die heutigen anderen Schafe mit der großen Volksmenge aus Offenbarung 7:9 identisch sind. Am Höhepunkt des Vortrags angelangt, stellte der Redner die Frage: „Würden alle, die die Hoffnung haben, ewig auf der Erde zu leben, bitte einmal aufstehen?“ Als ein großer Teil der Zuhörerschaft aufstand, sagte er: „Siehe! Die große Volksmenge!“ Zuerst herrschte Stille, dann gab es brausenden Beifall. Die Johannes-Klasse war begeistert — und auch die Jonadab-Gruppe. Am darauffolgenden Tag wurden 840 neue Zeugen getauft, von denen sich die meisten zur großen Volksmenge bekannten.

      Die Identität der großen Volksmenge bestätigt

      6. (a) Warum können wir überzeugt sein, daß es sich bei der großen Volksmenge um die heutige Gruppe Gott hingegebener Christen handelt, die hoffen, ewig auf der Erde leben zu dürfen? (b) Was wird durch die weißen Gewänder der großen Volksmenge dargestellt?

      6 Warum können wir mit einer solchen Überzeugung sagen, daß es sich bei der großen Volksmenge um die heutige Gruppe der Gott hingegebenen Christen handelt, die hoffen, für immer auf Gottes Erde zu leben? Zuvor hatte Johannes in einer Vision die himmlische Gruppe gesehen, die „für Gott ... aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation erkauft“ worden war (Offenbarung 5:9, 10). Die große Volksmenge hat eine ähnliche Herkunft, doch eine andere Bestimmung. Im Gegensatz zum Israel Gottes ist ihre Zahl nicht vorherbestimmt. Niemand kann im voraus sagen, wie viele schließlich dazugehören werden. Sie haben ihre Kleider im Blut des Lammes weiß gewaschen, wodurch dargestellt wird, daß sie vor Jehova aufgrund ihres Glaubens an das Opfer Jesu gerecht dastehen (Offenbarung 7:14). Und in ihren Händen haben sie Palmzweige, mit denen sie dem Messias als ihrem König zujubeln.

      7, 8. (a) An welches Ereignis wird der Apostel Johannes zweifellos erinnert, als er sieht, daß die große Volksmenge Palmzweige in den Händen trägt? (b) Was bedeutet es, daß die große Volksmenge Palmzweige in ihren Händen hat?

      7 Während dieser Vision muß sich Johannes in Gedanken mehr als 60 Jahre zurückversetzt haben, in die letzte Woche des Aufenthalts Jesu auf der Erde. Am 9. Nisan des Jahres 33 u. Z. hießen viele Menschen Jesus in Jerusalem willkommen und „nahmen ... die Zweige von Palmen und zogen hinaus, ihm entgegen. Und sie begannen zu rufen: ‚Rette, bitte! Gesegnet ist, der im Namen Jehovas kommt, ja, der König von Israel!‘ “ (Johannes 12:12, 13). Dadurch, daß die große Volksmenge ebenfalls Palmzweige in ihren Händen trägt und mit lauter Stimme ruft, bringt sie ihre uneingeschränkte Freude zum Ausdruck und zeigt, daß sie Jesus als Jehovas eingesetzten König anerkennt.

      8 Die Palmzweige und jubelnden Zurufe erinnern Johannes zweifellos auch an das Laubhüttenfest, das in alter Zeit von den Israeliten gefeiert wurde. Jehova gebot hinsichtlich dieses Festes: „Und ihr sollt euch am ersten Tag die Frucht prächtiger Bäume holen, die Palmwedel und die Äste von Bäumen mit vielen Zweigen und von Pappeln aus dem Wildbachtal, und ihr sollt euch sieben Tage vor Jehova, eurem Gott, freuen.“ Die Palmzweige waren ein Zeichen der Freude. Die Hütten, in denen die Israeliten vorübergehend wohnten, sollten daran erinnern, daß Jehova sein Volk aus Ägypten befreit hatte und daß es danach in der Wildnis in Zelten wohnte. „Der ansässige Fremdling und der vaterlose Knabe und die Witwe“ sollten an der Feier ebenfalls teilnehmen. Ganz Israel sollte „nichts anderes als erfreut werden“ (3. Mose 23:40; 5. Mose 16:13-15).

      9. Welchen Jubelruf läßt die große Volksmenge erschallen?

      9 Die Glieder der großen Volksmenge gehören zwar nicht zum geistigen Israel, aber es ist trotzdem angebracht, daß sie Palmzweige in den Händen tragen, denn freudigen und dankbaren Herzens schreiben sie den Sieg und ihre Rettung Gott und dem Lamm zu. Johannes sagt diesbezüglich: „Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ‚Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm‘ “ (Offenbarung 7:10). Obwohl die große Volksmenge aus allen Volksgruppen herausgesammelt wurde, ruft sie mit nur einer einzigen „lauten Stimme“. Wie kann sie das tun, da sie doch verschiedenen Nationen und Sprachen angehört?

      10. Inwiefern kann die große Volksmenge vereint mit nur einer einzigen „lauten Stimme“ rufen, wo sie doch verschiedenen Nationen und Sprachen angehört?

      10 Die große Volksmenge gehört zu der einzigen wirklich vereinten multinationalen Organisation, die es heute auf der Erde gibt. Für sie gelten in den verschiedenen Ländern nicht verschiedene Maßstäbe, sondern ihre Glieder wenden überall die gerechten biblischen Grundsätze an, ganz gleich, wo sie leben mögen. An nationalistischen, revolutionären Bewegungen beteiligen sie sich nicht, denn sie haben wirklich ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet’ (Jesaja 2:4). Sie sind nicht in verschiedene Sekten oder Glaubensgemeinschaften aufgesplittert, und sie verkündigen nicht wie die Religionsorganisationen der Christenheit verwirrende oder sich widersprechende Botschaften; auch überlassen sie es nicht einer Klasse berufsmäßiger Geistlicher, für sie Gott Lobpreis darzubringen. Sie schreiben nicht mit lauter Stimme ihre Rettung dem heiligen Geist zu, denn sie dienen keinem dreieinigen Gott. In etwa 200 geographischen Gebieten der Erde rufen sie einheitlich den Namen Jehovas an und sprechen die eine reine Sprache der Wahrheit (Zephanja 3:9). Zu Recht erkennen sie öffentlich an, daß ihre Rettung von Jehova, dem Gott der Rettung, durch Jesus Christus, seinen Hauptvermittler der Rettung, kommt (Psalm 3:8; Hebräer 2:10).

      11. Wie hat die moderne Technik der großen Volksmenge geholfen, die laute Stimme noch lauter erschallen zu lassen?

      11 Durch die moderne Technik ist es möglich, die laute Stimme der geeinten großen Volksmenge noch lauter erschallen zu lassen. Keine andere religiöse Gruppe hält es für notwendig, Bibelstudienhilfsmittel in mehr als 400 Sprachen zu veröffentlichen, denn keine andere Gruppe ist daran interessiert, alle Menschen mit ein und derselben Botschaft zu erreichen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurde unter der Aufsicht der gesalbten leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas ein vielsprachiges elektronisches Fotosatzsystem (MEPS) entwickelt. Als das vorliegende Buch gedruckt wurde, benutzte man MEPS in verschiedenen Ausführungen weltweit an über 125 Orten, wodurch es möglich wurde, die halbmonatlich erscheinende Zeitschrift Der Wachtturm in über 130 Sprachen simultan zu veröffentlichen. Jehovas Volk gibt auch Bücher wie das vorliegende in mehreren Sprachen simultan heraus. Auf diese Weise können Jehovas Zeugen, von denen die Mehrheit zur großen Volksmenge gehört, jährlich Hunderte von Millionen Publikationen in allen bekannten Sprachen verbreiten, wodurch vielen weiteren Personen aller Stämme und Zungen geholfen wird, Gottes Wort zu studieren und die laute Stimme der großen Volksmenge zu unterstützen (Jesaja 42:10, 12).

      Im Himmel oder auf der Erde?

      12, 13. In welchem Sinne steht die große Volksmenge „vor dem Thron und vor dem Lamm“?

      12 Wenn gesagt wird, die große Volksmenge ‘stehe vor dem Thron’, bedeutet das nicht, daß sie sich im Himmel befindet. Wieso wissen wir das? Für diese Auffassung gibt es viele eindeutige Beweise. Zum Beispiel bedeutet das griechische Wort (enṓpion), das hier mit „vor“ wiedergegeben wurde, buchstäblich „in Sicht“, „vor den Augen“ und wird mehrere Male in Verbindung mit Menschen auf der Erde gebraucht, die sich „vor Gott“ oder „vor Gottes Augen“ befinden (1. Timotheus 5:21; 2. Timotheus 2:14; Römer 14:22; Galater 1:20). Als sich die Israeliten in der Wildnis aufhielten, sagte Moses bei einer Gelegenheit zu Aaron: „Sprich zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: ‚Naht herzu vor Jehova, denn er hat euer Murren gehört‘ “ (2. Mose 16:9). Die Israeliten mußten nicht erst in den Himmel gebracht werden, um bei dieser Gelegenheit vor Jehova zu stehen. (Vergleiche 3. Mose 24:8.) Nein, sie standen direkt dort in der Wildnis vor Jehovas Augen, und er hatte sich ihnen zugewandt.

      13 Wir lesen außerdem: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird ..., [werden] alle Nationen ... vor ihm versammelt werden.“c Bei der Erfüllung dieser Prophezeiung wird nicht das ganze Menschengeschlecht im Himmel sein. Bestimmt werden sich diejenigen, die „in die ewige Abschneidung weggehen“, nicht im Himmel befinden (Matthäus 25:31-33, 41, 46). Vielmehr steht die Menschheit auf der Erde vor den Augen Jesu, und er wendet sich ihr zu und richtet sie. In ähnlicher Weise steht die große Volksmenge „vor dem Thron und vor dem Lamm“; sie steht nämlich vor den Augen Jehovas und seines Königs, Christus Jesus, von denen sie ein günstiges Urteil erhält.

      14. (a) Von wem wird gesagt, daß sie „rings um den Thron“ und „auf dem [himmlischen] Berg Zion“ seien? (b) Warum ist die große Volksmenge keine Priesterklasse, obwohl sie Gott „in seinem Tempel“ dient?

      14 Von den 24 Ältesten und der Gruppe der 144 000 Gesalbten wird gesagt, sie seien „rings um den Thron“ Jehovas und „auf dem [himmlischen] Berg Zion“ (Offenbarung 4:4; 14:1). Die große Volksmenge ist keine Priesterklasse, und sie wird nicht in diese erhöhte Stellung eingesetzt werden. Es stimmt zwar, daß es später, in Offenbarung 7:15, heißt, sie bringe Gott „in seinem Tempel“ Dienst dar, aber mit diesem Tempel ist nicht der innere Teil des Heiligtums, das Allerheiligste, gemeint, sondern der irdische Vorhof des geistigen Tempels Gottes. Das griechische Wort naós, das hier mit „Tempel“ übersetzt worden ist, bezieht sich oft in einem umfassenderen Sinn auf das gesamte Gebäude, das für die Anbetung Jehovas errichtet worden war. Heute ist damit ein geistiges Gebäude gemeint, das sowohl den Himmel als auch die Erde einschließt. (Vergleiche Matthäus 26:61; 27:5, 39, 40; Markus 15:29, 30; Johannes 2:19-21, Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.)

      Im ganzen Universum erschallt Lobpreis

      15, 16. (a) Wie wird im Himmel das Erscheinen der großen Volksmenge aufgenommen? (b) Wie reagiert Jehovas geistige Schöpfung auf jede neue Offenbarung seines Vorsatzes? (c) Wie können wir, die wir uns auf der Erde befinden, in das Loblied mit einstimmen?

      15 Die große Volksmenge lobpreist Jehova, aber auch andere singen ihm Loblieder. Johannes berichtet: „Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier lebenden Geschöpfe, und sie fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht und beteten Gott an, indem sie sprachen: ‚Amen! Der Segen und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke seien unserem Gott für immer und ewig. Amen‘ “ (Offenbarung 7:11, 12).

      16 Als Jehova die Erde erschuf, jubelten alle seine heiligen Engel miteinander, „und alle Söhne Gottes [begannen] beifällig zu jauchzen“ (Hiob 38:7). Jede neue Offenbarung des Vorsatzes Jehovas muß die Engel ebenfalls veranlaßt haben, Lobpreis erschallen zu lassen. Wenn die 24 Ältesten — die 144 000 in ihrer himmlischen Herrlichkeit — das Lamm mit lauter Stimme loben, schließen sich ihnen alle anderen himmlischen Geschöpfe Gottes an und lobpreisen Jesus und Jehova Gott (Offenbarung 5:9-14). Diese Geschöpfe waren bereits überglücklich, die Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas beobachten zu können, als treue gesalbte Personen von Gott auferweckt wurden, um im geistigen Bereich eine herrliche Stellung einzunehmen. Und jetzt, wo die große Volksmenge erscheint, lassen Jehovas treue himmlische Geschöpfe ein Loblied erschallen. Ja, für Jehovas Diener ist es begeisternd, am Tag des Herrn am Leben zu sein (Offenbarung 1:10). Welch großes Vorrecht ist es doch, daß wir hier auf der Erde in das Loblied mit einstimmen können, indem wir von Jehovas Königreich Zeugnis ablegen!

      Die große Volksmenge tritt in Erscheinung

      17. (a) Welche Frage stellt einer der 24 Ältesten, und was zeigt die Tatsache, daß der Älteste die Antwort ausfindig machen konnte, an? (b) Wann wurde die Frage des Ältesten beantwortet?

      17 Von der Zeit des Apostels Johannes bis in den Tag des Herrn hinein wollten gesalbte Christen gern wissen, wer die große Volksmenge ist. Es ist daher verständlich, daß einer der 24 Ältesten — sie versinnbildlichen die Gesalbten, die sich schon im Himmel befinden — Johannes eine ihn zum Nachdenken anregende Frage stellt. „Und einer der Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: ‚Wer sind diese, die in die weißen langen Gewänder gehüllt sind, und woher sind sie gekommen?‘ Da sprach ich sogleich zu ihm: ‚Mein Herr, d u weißt es‘ “ (Offenbarung 7:13, 14a). Ja, der Älteste konnte die Antwort ausfindig machen und sie Johannes geben. Das zeigt an, daß die Auferstandenen der Gruppe der 24 Ältesten möglicherweise daran beteiligt sind, heute göttliche Wahrheiten zu übermitteln. Die Johannes-Klasse auf der Erde fand ihrerseits heraus, wer die große Volksmenge ist, indem sie genau beobachtete, was Jehova in ihrer Mitte tat. Schnell erkannte sie den hellen Strahl göttlichen Lichts, der 1935 — zu Jehovas bestimmter Zeit — das theokratische Firmament erleuchtete.

      18, 19. (a) Welche Hoffnung hob die Johannes-Klasse in den 1920er und 1930er Jahren hervor, doch Angehörige welcher Personengruppe hörten in immer größerer Zahl auf die Botschaft? (b) Die Identifizierung der großen Volksmenge im Jahre 1935 läßt uns zu welcher Schlußfolgerung kommen, was die 144 000 betrifft? (c) Was lassen die Statistiken über das Gedächtnismahl erkennen?

      18 Während der 1920er und Anfang der 1930er Jahre hob die Johannes-Klasse in den Publikationen und auch in ihrer Predigttätigkeit die himmlische Hoffnung hervor. Offensichtlich mußte die Zahl der 144 000 noch vervollständigt werden. Doch immer mehr Personen, die auf die Botschaft hörten und sich eifrig am Zeugniswerk beteiligten, bekundeten Interesse an einem ewigen Leben auf einer paradiesischen Erde. Sie sehnten sich nicht danach, in den Himmel zu kommen. Dazu waren sie nicht berufen. Sie gehörten nicht zu der kleinen Herde, sondern zu den anderen Schafen (Lukas 12:32; Johannes 10:16). Aus der Tatsache, daß sie 1935 als die große Volksmenge anderer Schafe identifiziert wurden, war zu schließen, daß die Auswahl der 144 000 zu jener Zeit fast abgeschlossen war.

      19 Bestätigen Statistiken diese Schlußfolgerung? Ja. Im Jahre 1938 beteiligten sich weltweit 59 047 Zeugen Jehovas am Predigtdienst. Davon nahmen bei der jährlichen Feier zum Gedächtnis an den Tod Jesu 36 732 Personen von den Symbolen, was zeigt, daß sie eine himmlische Berufung hatten. Seit jenem Jahr hat sich die Zahl derer, die von den Symbolen nehmen, jährlich verringert; der Hauptgrund besteht darin, daß treue Zeugen Jehovas ihren irdischen Lauf durch den Tod beendet haben. Im Jahr 2005 nahmen nur 8 524 Personen von den Symbolen; das sind nur 0,05 Prozent der 16 390 116 Anwesenden bei dieser weltweit durchgeführten Feier.

      20. (a) Welche persönliche Bemerkung machte J. F. Rutherford während des Zweiten Weltkrieges über die große Volksmenge? (b) Welche Tatsachen zeigen, daß die große Volksmenge wirklich groß ist?

      20 Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, versuchte Satan verbissen, die Einsammlung der großen Volksmenge zum Stillstand zu bringen. In vielen Ländern wurde das Werk Jehovas verboten oder eingeschränkt. In jenen dunklen Tagen sagte J. F. Rutherford kurz vor seinem Tod im Januar 1942: „Nun ..., es sieht so aus, als ob die große Volksmenge doch nicht so groß sein wird.“ Aber aufgrund des Segens Gottes kam es anders. Bis 1946 war die Zahl der Zeugen Jehovas weltweit auf 176 456 angestiegen, und die meisten gehörten zur großen Volksmenge. Im Jahr 2005 gab es 6 390 022 Zeugen, die Jehova in 235 verschiedenen Ländern treu dienten. Wahrhaftig, EINE GROSSE VOLKSMENGE! Und sie nimmt ständig zu.

      21. (a) Inwiefern stimmte die Art und Weise, wie die Einsammlung des Volkes Gottes am Tag des Herrn vonstatten ging, völlig mit der Vision des Johannes überein? (b) Wie begannen sich gewisse wichtige Prophezeiungen zu erfüllen?

      21 Die Einsammlung des Volkes Gottes am Tag des Herrn ging also genauso vonstatten, wie es in der Vision des Johannes gezeigt wird: Zuerst wurden die Übriggebliebenen der 144 000 eingesammelt und dann die große Volksmenge. Der Prophezeiung Jesajas gemäß strömen jetzt, „im Schlußteil der Tage“, Menschen aus allen Nationen herbei, um an der reinen Anbetung Jehovas einen Anteil zu nehmen. Ja, wir frohlocken, weil wir es sehr schätzen, daß Jehova „neue Himmel und eine neue Erde“ erschafft (Jesaja 2:2-4; 65:17, 18). Gott bringt „in dem Christus wieder alle Dinge zusammen ..., die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde“ (Epheser 1:10). Die gesalbten Miterben des himmlischen Königreiches — sie wurden seit den Tagen Jesu im Laufe der Jahrhunderte erwählt — sind „die Dinge in den Himmeln“. Die Glieder der großen Volksmenge anderer Schafe werden nun als die ersten der „Dinge auf der Erde“ sichtbar. Die Zusammenarbeit mit dieser Vorkehrung kann für dich ewiges Glück bedeuten.

      Die Segnungen der großen Volksmenge

      22. Was erfährt Johannes noch über die große Volksmenge?

      22 Durch den göttlichen Kanal erhält Johannes weiteren Aufschluß über die große Volksmenge: „Und er [der Älteste] sprach zu mir: ‚Das sind die, die aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Thron Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar; und der, der auf dem Thron sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten‘ “ (Offenbarung 7:14b, 15).

      23. Was ist die große Drangsal, aus der die große Volksmenge kommt?

      23 Bei einer früheren Gelegenheit hatte Jesus gesagt, daß seine Gegenwart in Königreichsherrlichkeit in einer „großen Drangsal ..., wie es seit Anfang der Welt bis jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird“, gipfeln wird (Matthäus 24:21, 22). Als Erfüllung dieser Prophezeiung werden die Engel die vier Winde der Erde loslassen, um das Weltsystem Satans zu verwüsten. Zuerst wird Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, beseitigt werden. Auf dem Höhepunkt der Drangsal wird Jesus dann irgendwelche Übriggebliebenen der 144 000, die sich noch auf der Erde befinden könnten, und die zahllose große Volksmenge befreien (Offenbarung 7:1; 18:2).

      24. Was müssen die Glieder der großen Volksmenge tun, um überleben zu können?

      24 Was müssen die Glieder der großen Volksmenge tun, um überleben zu können? Der Älteste teilt Johannes mit, daß sie „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“ haben. Das heißt mit anderen Worten, daß sie an Jesus als ihren Loskäufer glauben, daß sie sich Jehova hingegeben und ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisiert haben und daß sie durch einen guten Lebenswandel „ein gutes Gewissen“ behalten haben (1. Petrus 3:16, 21; Matthäus 20:28). Sie sind also in Jehovas Augen rein und gerecht. Außerdem haben sie sich „von der Welt ohne Flecken“ bewahrt (Jakobus 1:27).

      25. (a) Wie bringt die große Volksmenge Jehova „in seinem Tempel heiligen Dienst dar“? (b) Wie ‘breitet Jehova sein Zelt über die große Volksmenge aus’?

      25 Sie legen auch eifrig für Jehova Zeugnis ab — „Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar“. Gehörst du zu dieser Gott hingegebenen großen Volksmenge? Wenn ja, dann darfst du Jehova im irdischen Vorhof seines großen geistigen Tempels ohne Unterlaß dienen. Unter der Leitung der Gesalbten bewältigt die große Volksmenge bei weitem den größten Teil des Zeugniswerkes. Trotz weltlicher Verpflichtungen haben Hunderttausende für den Vollzeitdienst als Pioniere Raum geschaffen. Doch ob du zu dieser Gruppe gehörst oder nicht, als Gott hingegebenes Glied der großen Volksmenge kannst du dich freuen, denn aufgrund deines Glaubens und deiner Werke bist du als Freund Gottes gerechtgesprochen worden und bist als Gast in seinem Zelt willkommen (Psalm 15:1-5; Jakobus 2:21-23). Jehova ‘breitet so sein Zelt über diejenigen aus’, die ihn lieben, und als guter Gastgeber beschützt er sie (Sprüche 18:10).

      26. Welcher weiteren Segnungen wird sich die große Volksmenge erfreuen?

      26 Der Älteste fährt fort mit den Worten: „Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offenbarung 7:16, 17). Ja, Jehova ist wirklich gastfreundlich. Doch welche tiefere Bedeutung haben diese Worte?

      27. (a) Inwiefern ähnelte die Prophezeiung Jesajas den Worten des Ältesten? (b) Was zeigt, daß sich die Prophezeiung Jesajas in den Tagen des Paulus in Verbindung mit der Christenversammlung zu erfüllen begann?

      27 Wir wollen unsere Aufmerksamkeit auf eine Prophezeiung richten, die ähnlich lautet: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚In einer Zeit des Wohlwollens habe ich dir geantwortet, und an einem Tag der Rettung habe ich dir geholfen ... Sie werden nicht hungern, noch werden sie dürsten, noch wird austrocknende Hitze oder Sonne sie treffen. Denn ihr Erbarmer wird sie führen, und an Wasserquellen wird er sie geleiten‘ “ (Jesaja 49:8, 10; siehe auch Psalm 121:5, 6). Der Apostel Paulus zitierte teilweise aus dieser Prophezeiung und wandte sie auf den „Tag der Rettung“ an, der zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. begann. Er schrieb: „Denn er [Jehova] sagt: ‚In einer annehmbaren Zeit habe ich dich erhört, und an einem Tag der Rettung habe ich dir geholfen.‘ Seht! Jetzt ist die besonders annehmbare Zeit. Seht! Jetzt ist der Tag der Rettung“ (2. Korinther 6:2).

      28, 29. (a) Wie erfüllten sich die Worte Jesajas im ersten Jahrhundert? (b) Wie erfüllen sich die Worte aus Offenbarung 7:16 in Verbindung mit der großen Volksmenge? (c) Was wird das Ergebnis davon sein, daß die große Volksmenge zu „Wasserquellen des Lebens“ geleitet wird? (d) Inwiefern wird die große Volksmenge unter der Menschheit einzigartig sein?

      28 Wie erfüllte sich die Verheißung, Gottes Volk werde von Hunger, Durst und austrocknender Hitze verschont werden? Die Christen im ersten Jahrhundert litten gewiß manchmal buchstäblich Hunger und Durst (2. Korinther 11:23-27). Aber in geistiger Hinsicht litten sie keinen Mangel. Sie waren gut versorgt, so daß sie keinen geistigen Hunger und Durst zu erleiden brauchten. Außerdem mußten sie nicht die Hitze des Zornes Jehovas verspüren, als er 70 u. Z. das jüdische System der Dinge vernichtete. Die Worte aus Offenbarung 7:16 erfüllen sich heute auf ähnliche Weise an der großen Volksmenge. Sie und die gesalbten Christen leben in geistigem Überfluß (Jesaja 65:13; Nahum 1:6, 7).

      29 Wenn du zur großen Volksmenge gehörst, kannst du zufolge deines guten Herzenszustandes „jubeln“, ganz gleich, was du in den letzten Jahren des Systems Satans an Entbehrungen und an Druck noch zu erdulden hast (Jesaja 65:14). Gott kann also in diesem Sinne schon jetzt ‘jede Träne von deinen Augen abwischen’. Du wirst nicht mehr von Gottes heißer „Sonne“ des ungünstigen Urteils bedroht, und wenn die vier Winde der Vernichtung losgelassen werden, wirst du wahrscheinlich nicht die „austrocknende Hitze“ des Mißfallens Jehovas zu verspüren bekommen. Nachdem die Vernichtung vorüber ist, wird dich das Lamm so führen und leiten, daß du völlig Nutzen ziehen kannst aus den wiederbelebenden „Wasserquellen des Lebens“ (diese stellen alle Vorkehrungen Jehovas dar, die er getroffen hat, damit du ewiges Leben erlangen kannst). Dein Glaube an das Blut des Lammes wird dadurch bestätigt, daß du Schritt für Schritt vollkommen gemacht wirst. Diejenigen, die die große Volksmenge bilden, werden unter der Menschheit einzigartig sein — die „Millionen“, die nie sterben mußten. Im wahrsten Sinne des Wortes wird jede Träne von ihren Augen abgewischt sein (Offenbarung 21:4).

      Die Berufung festmachen

      30. Welcher wunderbare Anblick wird uns durch die Vision des Johannes dargeboten, und wer vermag zu „bestehen“?

      30 Welch wunderbarer Anblick uns durch diese Worte doch dargeboten wird! Jehova sitzt auf dem Thron, und alle seine Diener — im Himmel und auf der Erde — bringen ihm vereint Lobpreis dar. Seine irdischen Diener schätzen das einmalige Vorrecht, in dem Chor, der Jehova immer lauter lobsingt, mitsingen zu dürfen. Bald werden Jehova und Christus Jesus Gericht üben, und es wird der Ruf zu hören sein: „Der große Tag ihres Zorns ist gekommen, und wer vermag zu bestehen?“ (Offenbarung 6:17). Wie lautet die Antwort? Nur eine kleine Minderheit — möglicherweise noch im Fleische übriggebliebene der 144 000 Versiegelten und die große Volksmenge anderer Schafe — vermag zu „bestehen“, das heißt wird überleben (Jeremia 35:19; 1. Korinther 16:13).

      31. Wie sollte die Erfüllung der Vision des Johannes die Gesalbten und die Glieder der großen Volksmenge beeinflussen?

      31 In Anbetracht dessen strengen sich die gesalbten Christen der Johannes-Klasse sehr an, „dem Ziel entgegen[zujagen], dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus“ (Philipper 3:14). Sie sind sich dessen völlig bewußt, daß das, was in der heutigen Zeit geschieht, von ihnen außergewöhnliches Ausharren verlangt (Offenbarung 13:10). Nachdem sie so viele Jahre Jehova treu gedient haben, halten sie am Glauben fest und freuen sich, daß ihre Namen „in den Himmeln eingeschrieben sind“ (Lukas 10:20; Offenbarung 3:5). Auch die Glieder der großen Volksmenge wissen, daß nur derjenige, der „bis ans Ende ausgeharrt haben wird, ... gerettet werden“ wird (Matthäus 24:13). Während die große Volksmenge als Gruppe zum Überleben der großen Drangsal gekennzeichnet ist, müssen sich die einzelnen Glieder selbst anstrengen, um rein und aktiv zu bleiben.

      32. Die Tatsache, daß nur zwei Gruppen am Tag des Zornes Jehovas zu „bestehen“ vermögen, läßt uns welche ernste Lage erkennen?

      32 Nichts deutet darauf hin, daß außer diesen zwei Gruppen noch andere am Tag des Zornes Jehovas zu „bestehen“ vermögen. Was bedeutet das für die Millionen, die jedes Jahr eine gewisse Achtung vor dem Opfer Jesu zeigen, indem sie der Feier zum Gedächtnis an seinen Tod beiwohnen, aber nicht so sehr an dieses Opfer glauben, daß sie sich Jehova hingeben, sich taufen lassen und ihm aktiv dienen? Und was ist mit denen, die einmal aktiv waren, es aber zuließen, daß ihr Herz durch „Sorgen des Lebens beschwert“ wurde? Mögen alle jene aufwachen und wach bleiben, damit es ihnen „gelinge, all diesen Dingen, die geschehen sollen, zu entgehen und vor dem Sohn des Menschen [Jesus Christus] zu stehen“. Es bleibt nicht mehr viel Zeit (Lukas 21:34-36).

      [Fußnoten]

      a Siehe Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen, Fußnote.

      b Der Wacht-Turm, englische Ausgabe vom 1. April 1918, Seite 98.

      c Wörtlich: „vorne von ihm“, The Kingdom Interlinear Translation of the Greek Scriptures.

  • Eine zahllose große Volksmenge
    Die Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
    • [Ganzseitiges Bild auf Seite 121]

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