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SurinamJahrbuch der Zeugen Jehovas 1990
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Surinam
In den Regenwäldern des Berglands, die den größten Teil Surinams bedecken, schleichen Schlangen und Jaguare umher. Es ist zwar das kleinste südamerikanische Land, gemessen an der Bodenfläche und der Einwohnerzahl, was aber die unerschrockenen Anbeter Jehovas Gottes betrifft, ist es unübertroffen.
AM 31. Juli 1667 unterzeichneten zwei ständig rivalisierende Weltreiche — das britische und das niederländische — einen Friedensvertrag und machten einen Tauschhandel: Die Niederländer gaben den Briten Neuamsterdam, und die Briten überließen den Niederländern Surinam. Wahrscheinlich kennst du den Anteil, den die Briten bei dem Tausch erhielten — Neuamsterdam, das sie in New York umbenannten. Aber was ist über Surinam zu sagen?
Surinam, das früher Niederländisch-Guayana hieß, liegt an der Nordostküste Südamerikas und grenzt an Guyana, Brasilien und Französisch-Guayana. Das tropische Klima Surinams läßt sich mit dem in Florida (USA) vergleichen, nur ist das Land ein wenig kleiner als diese Halbinsel. Doch halt! Wenn du gern im blauen Meer badest oder dich an weißen Stränden entspannen möchtest, ist Surinam für dich vielleicht nicht der richtige Ort. Tatsächlich sieht die schlammige Küste des Landes so wenig einladend aus, daß frühe Siedler sie die „wilde Küste“ nannten. Bist du hingegen ein Abenteurer, dann nimm dein Insektenschutzmittel, deine Malariatabletten und dein Moskitonetz und komm, erforsche das üppigste und geheimnisvollste aller Naturgebiete: den gewaltigen Regenwald.
Von einem Flugzeug aus betrachtet, sieht der Baldachin des Regenwalds wie ein eintöniger grüner Teppich aus, der lediglich von zahlreichen Flüssen durchschnitten ist, die sich Richtung Norden zum Atlantischen Ozean schlängeln. Doch schaut man unter diesen Teppich, findet man ein derart vielfältiges Habitat wie nirgendwo anders: die Welt des scheuen Jaguars, des bunten Aras, des Brüllaffen und der Riesenanakonda.
Auch die Bevölkerung Surinams zeichnet sich durch Vielfalt aus. Die Ureinwohner waren Indianer. Dann kamen die schwarzen Sklaven Westafrikas, die man als Arbeiter für die Kaffeeplantagen ins Land holte. Später bildeten entflohene Sklaven oder Buschneger Stämme, die den fast undurchdringlichen Regenwald, der 80 % von Surinam bedeckt, dünn besiedelten. Anschließend trafen Inder und Indonesier ein. Hinzu kommen noch Chinesen, Libanesen, Juden und Nachkommen niederländischer Siedler — sie alle gehören zu den 400 000 Einwohnern Surinams, das aus diesem Grund manchmal „die Welt im Kleinformat“ genannt wird.
Die ebenso vielfältigen Glaubensansichten der in dem Land lebenden Hindus, Muslime, Angehörigen der Herrnhuter Brüdergemeine (Protestanten), Katholiken, Animisten, Fetischisten und anderer haben zu dem religiösen Gemisch beigetragen. Obendrein werden noch rund zehn Sprachen gesprochen, angefangen von Niederländisch (der Amtssprache) bis zu Sranangtongo (der Umgangssprache). Nun versteht man, warum es in dem Buch Suriname—Land of Seven Peoples heißt, daß die nationale Einheit noch „lange nicht erreicht ist“.
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SurinamJahrbuch der Zeugen Jehovas 1990
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Hauptstadt: Paramaribo
Amtssprache: Niederländisch
Hauptreligion: Hinduismus
Bevölkerung: 400 000
Zweigbüro: Paramaribo
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