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    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1991
    • Eines Abends, im Jahre 1898, besuchte der 25jährige tatkräftige, stämmige Heilsarmeehauptmann August Lundborg den auf Sturkö wohnenden Petter Larsson und dessen Familie. Als Lundborg in der Hütte kurz allein war, sprangen ihm zwei Bücher ins Auge — die ersten beiden Bände der Millennium-​Tagesanbruch-Serie von C. T. Russell. Beim Durchblättern fand er eine Erklärung über Christi Loskaufsopfer, die ihn besonders überraschte und begeisterte. Er lieh sich die Bücher aus, verschlang sie förmlich und fing sofort an, sie bei seinen Zusammenkünften als Lehrstoff zu verwenden.

      August Lundborg, ein Mann der Tat, schrieb am 21. Dezember 1898 einen Brief an Bruder Russell: „Sehr geehrter Herr Russell! Der Unterzeichnete, ein ehemaliger Hauptmann der Heilsarmee, hat zufolge des Lichts, das Gott ihm durch Ihr Werk, M. TAGESANBRUCH, zukommen ließ, besagte Organisation verlassen.“ A. Lundborg brachte seine Wertschätzung für die Wahrheit, die er gefunden hatte, zum Ausdruck und schloß mit den Worten: „Ich würde mich sehr freuen, als Kolporteur hier in Schweden zu dienen, wenn Sie damit einverstanden sind.“ Ohne zu zögern, schickte Bruder Russell ihm 55 Büchersätze der ersten drei Bände des Millennium-Tagesanbruchs und bat ihn, einige Exemplare seinen früheren „Armee“kameraden zu senden.

      Wie enttäuscht war Bruder Lundborg, als die Sendung eintraf! Die Bücher reichten nicht aus! Innerhalb kurzer Zeit hatte er alle unter seinen Kameraden und anderen verteilt. Sogleich bat er Bruder Russell um weitere Exemplare. August Lundborg wartete und wartete. Es schien, als würde er keine mehr bekommen. Obwohl ihm keinerlei Literatur zur Verfügung stand, verwendete er im Mai 1899 seine ganze Zeit darauf, in Stockholm von Haus zu Haus zu predigen. Eifrig nahm er Bestellungen für Bücher entgegen, die er später ausliefern wollte. Auf diese Weise ging das Aussäen des Königreichssamens weiter.

      Die erste Versammlung wird gegründet

      Bruder Russell schickte A. Lundborg außerdem die Adresse eines gewissen S. Winter in Dänemark, der dort und im südlichsten Teil Schwedens angefangen hatte, Samenkörner der Wahrheit auszustreuen. Sogleich lud Bruder Lundborg ihn nach Stockholm ein und traf Vorkehrungen für eine biblische Zusammenkunft — die allererste in Schweden. Ein paar Interessierte saßen dicht gedrängt in der beengten Küche einer Familie, die von August Lundborg Literatur entgegengenommen hatte. In dem Raum herrschte helle Begeisterung, während diese geistig hungrigen Menschen die Worte der Wahrheit begierig in sich aufnahmen.

      Gegen Ende des Jahres 1899 begann die fleißige kleine Gruppe, sich regelmäßig sonntags zu versammeln. Man mietete ein kleines Holzbearbeitungsgeschäft in der Apelbergsgatan für zwei Kronen (48 Pfennig) pro Abend. Am Donnerstag, den 12. April 1900 kamen in einem gemieteten Raum in der Grev Magnigatan acht Personen zusammen, um das erste Gedächtnismahl in Schweden zu feiern. Sie beteten, Gott möge durch seinen Geist das Wachstum beschleunigen.

      Ein paar Monate später mieteten sie eine größere Räumlichkeit, eine Wohnung in der Trångsund 8. Dort hielten sie vom 20.—27. Juni 1901 ihren ersten eigenen Kongreß ab. Einige Bibelforscher aus Dänemark waren ebenfalls zugegen. Die schwedischen Bibelforscher wollten herausfinden, ob auch außerhalb von Stockholm Interesse vorhanden wäre, weshalb sie in der Universitätsstadt Uppsala, nördlich von Stockholm, eine Zusammenkunft organisierten. Sie waren überwältigt, als 150 Interessierte kamen.

      Nun begann sich die Wahrheit weiter auszubreiten. Ein kleiner gemieteter Raum in der Kungsgatan 20 in Stockholm diente als Büro und Literaturdepot. Bruder Lundborg war weiterhin emsig beschäftigt, überall zu „säen“, ob zu Fuß, mit dem Pferdewagen, der Eisenbahn oder dem Schiff (Mat. 13:3-23). 1902 berichtete er, daß er fast jede Stadt und Ortschaft in Mittel- und Südschweden bearbeitet habe.

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    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1991
    • Der erste „Wacht-Turm“ in Schwedisch

      Bruder Lundborg trieb das Werk während des Jahres 1902 voran. Er bat Bruder Russell inständig, eine Zeitschrift in Schwedisch drucken zu lassen. Bruder Russell antwortete: „Ich bin immer noch der Meinung, daß der Kolporteurdienst sowie die Verbreitung von Traktaten weit wichtiger sind als die Herausgabe irgendeiner Zeitschrift in irgendeiner Sprache, und ich empfehle dir, deine Zeit entsprechend einzusetzen.“

      Dessenungeachtet gab der willensstarke August Lundborg seine Pläne nicht auf. Gegen Ende jenes Jahres hatte er die erste Ausgabe einer Monatszeitschrift, betitelt I Morgonväkten (Auf der Morgenwache), drucken lassen und verbreitet. Sie enthielt Auszüge aus Zions Wacht-Turm, Predigten von Pastor Russell, Gedichte und Leserbriefe.

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    • August Lundborg schrieb Bruder Russell:

      „Ich versuche stets, so praktisch wie möglich vorzugehen und dabei die gleiche, in Deinem Brief beschriebene Methode anzuwenden, die Ihr in Amerika benutzt, d. h., in jedem Ort alle Häuser zu besuchen. Ich gehe von Tür zu Tür, Häuserblock für Häuserblock (von frühmorgens bis spätabends), danach beginne ich mit der nächsten Ortschaft. Ist ein Ort jedoch nicht größer als der, den ich zur Zeit bearbeite (Mariefred, mit rund 1 100 Einwohnern), sind nicht viele Stunden erforderlich.“

      Konnten Entfernungen nicht zu Fuß bewältigt werden, benutzten die Kolporteure andere Fortbewegungsmittel, die oft preisgünstig, dafür aber langsam waren. Doch die Zeit wurde weise ausgekauft. In demselben Bericht heißt es auch: „Ich reise billig. Ich bin kräftig gebaut und vertrage hin und wieder eine rauhere Behandlung. Wenn möglich, fahre ich mit dem Schiff, zuweilen auf Frachtern. Manchmal buche ich die kostengünstigste Unterkunft auf einem Passagierdampfer (wo Tag und Nacht das offene Deck die einzige Schlafgelegenheit bietet). Währenddessen nutze ich die Zeit und spreche mit den Menschen oder studiere die Bibel.“

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    Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1991
    • In jenen ersten Jahren zog das kleine schwedische Zweigbüro, das hauptsächlich aus Literaturkartons und Bruder Lundborgs Bett bestand, von einem Ort in der Stadtmitte Stockholms zum anderen um. 1905 verlegte man es von einem beengten Hinterzimmer in der Kungsgatan 20 in den Teil einer Wohnung in der Adolf Fredriks Kyrkogata 7. Drei Räume wurden gemietet: einer für Zusammenkünfte, einer für das Büro und einer für Kartons und Bruder Lundborgs Bett. Vor Jahresende wollte der Wohnungsbesitzer seine Räume allerdings wiederhaben, und man brachte das Zweigbüro in der Rådmansgatan 39 B unter.

      Als sich das Werk ausdehnte, vor allem in den beiden größten Städten — Stockholm an der Ostküste und Göteborg an der Westküste —, hielt es A. Lundborg für besser, einen Ort auf halber Strecke, dazwischen, als Ausgangspunkt zu wählen. Also zog das Zweigbüro 1907 nach Örebro um, etwa 200 km westlich von Stockholm, wo es fast 20 Jahre blieb.

      Bruder Russells Interesse an Schweden

      Die zahlreichen Briefe Bruder Russells an Bruder Lundborg spiegelten sein lebhaftes Interesse am Königreichswerk in Schweden wider. Sie waren stets herzlich und ermunternd und enthielten klare und deutliche Anweisungen. Einmal schrieb Bruder Russell: „Bitte, sei meiner Liebe und Zuneigung stets versichert, selbst wenn ich es manchmal für erforderlich halte, Kritik zu üben.“

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