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UgandaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2010
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Bereits im Dezember erhielten Jeff und Ari Unterstützung durch Heinz und Marianne Wertholz von der Außenstelle der Wachtturm-Bibelschule Gilead in Wiesbaden. Die Neuankömmlinge waren tief beeindruckt, wie gut ihre ugandischen Brüder mit den Zerstörungen und Gefahren zurechtkamen.
Heinz erzählt: „Viele Einrichtungen wie die Wasserversorgung und der Nachrichtenverkehr waren zusammengebrochen. Die politische Lage war immer noch gespannt. Mehr als einmal kamen Gerüchte über einen Staatsstreich auf und das Militär hatte viele Straßensperren errichtet. Ständig gab es Schießereien und Überfälle, vor allem bei Nacht. Nach Einbruch der Dunkelheit wagte sich niemand mehr auf die Straße. Jeder blieb zu Hause und konnte nur hoffen — und oft beten —, vor unerwünschten Besuchern verschont zu bleiben.“
Sam Waiswa lud Heinz and Marianne ein, bei seiner Familie zu wohnen, solange sie nach einem geeigneten Haus für ein Missionarheim suchten. Obwohl Sam als Pädagoge arbeitete, verfügte er wegen der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse nur über sehr beschränkte finanzielle Mittel. Das machte die Gastfreundschaft seiner Familie umso bemerkenswerter.
Heinz berichtet: „Es war gar nicht so einfach, ein Haus in einer sicheren Gegend zu finden. Deshalb mussten wir letztlich 5 Monate bei Sam bleiben. In dieser Zeit haben wir uns sehr gut kennengelernt. Für seine große Familie gab es manchmal nur eine Mahlzeit am Tag. Trotzdem war jeder glücklich. Die Kinder waren gehorsam und respektvoll. Da die Wasserversorgung der Stadt nicht richtig funktionierte, mussten die Kinder das Wasser in Plastikkanistern, die gut 20 Liter fassten, auf dem Kopf herbeischaffen. Wenn wir aus dem Dienst nach Hause kamen, stand für uns immer Trinkwasser bereit. Wir lernten natürlich auch, zu sparen. Für ein Bad brauchten wir beispielsweise nur ein paar Liter Wasser und das Schmutzwasser fingen wir auf, um damit die Toilette zu spülen.“
Im April 1983, etwa 10 Jahre nachdem die früheren Missionare Uganda verlassen mussten, fanden die vier neuen Missionare ein Haus in einem halbwegs sicheren Viertel. Die allgemeine Unsicherheit und das knappe Angebot an allem brachten viele Schwierigkeiten mit sich, doch diese wurden durch die Liebe der einheimischen Brüder mehr als wettgemacht.
Marianne erzählt: „Es machte unendlich viel Freude, mit den Menschen über die gute Botschaft zu sprechen. Sie waren religiös, die meisten besaßen eine Bibel und man konnte mit ihnen ganz leicht eine Unterhaltung beginnen. Außerdem waren sie ausgesprochen höflich. Trotz der wirtschaftlichen Probleme und sonstiger Belastungen hatten die Menschen stets ein Lächeln auf den Lippen.“
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UgandaJahrbuch der Zeugen Jehovas 2010
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[Bild auf Seite 107]
Heinz und Marianne Wertholz besuchten die 1. Klasse der Außenstelle der Wachtturm-Bibelschule Gilead in Deutschland
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