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Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1997Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1997
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„Boten des göttlichen Friedens“ versammeln sich
In allen Teilen der Welt freuen sich Jehovas Diener auf die jährlichen Bezirkskongresse. Wenn sie sich in ihrem Land nicht versammeln können, bemühen sie sich, Landesgrenzen zu passieren, um sich dieses geistige Festmahl nicht entgehen zu lassen. Die Kongresse, die im vergangenen Jahr begannen, standen unter dem Motto „Boten des göttlichen Friedens“. Wie zutreffend sind doch die Worte: „Überströmender Frieden gehört denen, die dein Gesetz lieben.“ (Ps. 119:165)!
In vielen Ländern reichten zwei oder drei Kongresse für alle Besucher. Doch sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Brasilien waren mehr als 190 Kongresse erforderlich, um für alle, die kommen wollten, Plätze bereitzustellen. In Mexiko wurden 181 Kongresse veranstaltet.
Im Juli fand in Prag (Tschechische Republik) ein internationaler Kongreß statt. Es waren drei Brüder von der leitenden Körperschaft anwesend, die zu den über 21 000 Versammelten sprachen. Die meisten stammten aus der Tschechischen Republik, aber es waren auch mehrere Tausend aus Deutschland, Japan, Kanada, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei und den Vereinigten Staaten zugegen. Zwei weitere internationale Kongresse, auf denen die Anwesenden deutlich Jehovas Geist verspürten, wurden in Polen abgehalten — einer in Lodz und der andere in Warschau. Auch in Tallin (Estland) fanden im August zwei internationale Kongresse statt. Es kamen Besucher aus 15 Ländern, darunter Estland, Lettland, Litauen und Rußland. Eine Zeitung schrieb: „Tallin ist buchstäblich vom Gottesdienst der Zeugen Jehovas durchdrungen.“ Und einer der Kongreßdelegierten sagte: „Das war ein kleiner Vorgeschmack dessen, was die neue Welt bringen wird.“
Neben den anderen internationalen Kongressen in Osteuropa war auch in Bukarest (Rumänien) ein solcher Kongreß geplant. Doch die rumänisch-orthodoxe Kirche leistete erbitterten Widerstand. In ganz Bukarest waren Hetzplakate zu sehen. Zeitungen, Fernsehen und Rundfunk wurden eingesetzt, um die Flammen anzufachen. Hoteldirektoren wurden veranlaßt, Verträge zurückzuziehen. Die Regierung und die Stadionverwaltung gaben nach, woraufhin der Vertrag für die Stadionbenutzung gelöst wurde. Diese ganze Zeit hindurch waren den Brüdern inspirierte Verheißungen, wie sie in Jesaja 51:7 und Jeremia 50:34 zu finden sind, eine Stütze. Wären sie aber in der Lage, aus dem Kongreßprogramm Nutzen zu ziehen?
Monate zuvor trafen die Brüder in Ungarn Vorbereitungen für einen Bezirkskongreß in Budapest, planten aber nicht, das riesige Stadion zu mieten, das sie 1991 benutzt hatten, als Delegierte aus 35 Ländern angereist waren. Ihrer Meinung nach war das Stadion für dieses Mal viel zu groß. Der Verwalter bot es jedoch zu einem so annehmbaren Preis an, daß die Brüder es trotzdem mieteten, aber nur einen Teil davon nutzen wollten. Als die Schwierigkeiten in Rumänien allerdings zunahmen, wurde der ungarische Zweig beauftragt, in Budapest einen internationalen Kongreß zu arrangieren. Wie gut, daß durch göttliche Vorsehung ein Stadion zur Verfügung stand, das einer großen Menschenmenge Platz bot! Eine Überschrift in der größten Budapester Abendzeitung lautete: „BUKAREST: Nein — BUDAPEST: JA. Jehovas Zeugen im Népstadion“. 23 893 Besucher aus 12 Ländern kamen nach Budapest. Durch zwei weitere Kongresse in Ungarn stieg die Gesamtzahl der Anwesenden auf 36 326 an.
Inzwischen gingen in Rumänien weitere Entwicklungen vonstatten. Als Theodore Jaracz von der leitenden Körperschaft darüber berichtete, meinte er: „Wir können dazu nur sagen, daß Jehovas himmlischer Wagen in Bewegung war. Er kann seine Geschwindigkeit anpassen; er kann seine Fahrt anpassen und jederzeit die Richtung ändern. Das Problem für die irdische Organisation besteht darin, Schritt zu halten“ (Hes. 1:4-28). Nur eine Woche vor dem geplanten Kongreßbeginn konnten die Brüder einen Vertrag für ein Stadion in Cluj-Napoca (Klausenburg) im Nordwesten Rumäniens abschließen. Die Reisepläne für Tausende von Delegierten mußten geändert werden. Für 6 000 Besucher mußten Unterkünfte beschafft werden. Die gesamten Vorbereitungsarbeiten konzentrierten sich auf wenige Tage. Nur zwei Tage vorher wurde ein zweites Kongreßgelände ausfindig gemacht, und zwar in Braşov (Kronstadt) in der östlichen Landesmitte. Die Vorbereitungen konnten nur mit der Hilfe des Geistes Jehovas getroffen werden. Was war das Ergebnis? Auf dem Kongreß in Klausenburg wurde eine Anwesendenhöchstzahl von 22 004 erreicht, und nach Kronstadt kamen 12 862 Besucher, darunter 1 056 aus Bulgarien. Die Gesamtzahl der Täuflinge betrug 1 631.
In Bukarest rief die Kirche zu einer Protestkundgebung auf, die am ersten Kongreßtag stattfinden sollte, aber es erschienen nur Polizisten und ein älterer Herr. Die Brüder gaben ihnen Literatur und ein gutes Zeugnis. Es ist so, wie in Jeremia 1:19 gesagt wird: „Sie werden gewiß gegen dich kämpfen, aber sie werden nicht die Oberhand über dich gewinnen, denn ‚ich bin mit dir‘, ist der Ausspruch Jehovas, ‚um dich zu befreien‘.“
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Jehovas Zeugen — Jahrbuchbericht 1997Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1997
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(1) Zuhörerschaft in Cluj-Napoca (Rumänien)
(2), (3) Ein Teil der 1 631 Täuflinge in Cluj-Napoca und Braşov (Rumänien)
(4) Begeisterte Menge im Népstadion in Ungarn
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