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Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
it-2 „Phönizien“

PHÖNIZIEN

(Phönịzien) [wahrscheinlich von einer Wurzel, die „Palme“ bedeutet].

Der schmale Landstreifen entlang der O-Küste des Mittelmeeres zwischen Syrien und Israel, der im O vom Libanongebirge begrenzt war. Das Gebiet entsprach ungefähr dem heutigen Staat Libanon. Sidon war jahrelang die Hauptstadt des alten Phöniziens, wurde in seiner Bedeutung aber später von Tyrus – einer von sidonischen Siedlern gegründeten Stadt – übertroffen. (Siehe SIDON, SIDONIER; TYRUS.)

Landschaftsmerkmale. Die Küstenebenen dieses langen, schmalen Landstrichs wurden an einigen Stellen von den bis ans Meer heranreichenden Gebirgsausläufern unterbrochen. Die Ebenen wurden von zahlreichen Flüssen gut bewässert, die dem Gebirgsmassiv entsprangen, das die natürliche Grenze gegen O bildete. Mehrere Gipfel dieses Gebirgszuges waren über 3000 m (der höchste sogar über 3350 m) hoch und fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. Das Land war in der Vergangenheit reich an Wäldern und Obstgärten mit den verschiedensten Bäumen: Zedern, Kiefern, Eichen, Buchen, Maulbeer-, Feigen- und Olivenbäumen sowie Dattelpalmen.

Ursprung und Name. Die Geschichte der Phönizier beginnt nach der Sintflut mit Noahs Enkel Kanaan, einem Sohn Hams. Kanaan wurde der Stammvater von 11 Stämmen, und einer davon waren die Sidonier, die Nachkommen Sidons, des Erstgeborenen Kanaans (1Mo 10:15-18; 1Ch 1:13-16). Die Sidonier waren also Kanaaniter (Jos 13:4-6; Ri 10:12). Sie selbst und auch andere nannten ihr Land Kanaan. Auf einer Münze aus der Zeit des Antiochos Epiphanes wird die syrophönizische Stadt Laodicea als „eine Mutterstadt Kanaans“ bezeichnet.

Doch mit der Zeit bezeichneten die Griechen diese kanaanitischen Sidonier als Phönizier. So kam es, dass die Namen Kanaaniter, Sidonier und Phönizier wechselweise für ein und dasselbe Volk gebraucht wurden. In der Prophezeiung Jesajas wird Phönizien zum Beispiel „Kanaan“ genannt (Jes 23:11; EB; JB; NW, Fn.).

Das Land eines Seefahrer- und Handelsvolkes. Die Phönizier gehörten zu den großen Seefahrervölkern der Antike. Ihre Schiffe waren für ihre Größe sehr seetüchtig. Sie hatten einen hohen Bug und ein hohes Heck, waren breit und konnten sowohl mithilfe von Segeln als auch von Rudern angetrieben werden (Hes 27:3-7). Phönizische Schiffe bewältigten einen Großteil des Warentransports auf dem Mittelmeer. Im 11. Jahrhundert v. u. Z. beschäftigte Salomo phönizische „Knechte Hirams“ auf seinen Schiffen, die nach Tarschisch (Spanien) fuhren (2Ch 9:21). Phönizische Seeleute wurden auch auf Salomos Flotte von Ezjon-Geber nach Ophir gesandt (1Kö 9:26-28; 10:11). Im 7. Jahrhundert v. u. Z. fuhren immer noch phönizische Schiffe nach Tarschisch und brachten Silber, Eisen, Zinn und Blei mit (Hes 27:12).

Kunst und Handwerk. Phönizische Metallarbeiter waren sehr geschickt in der Herstellung von gegossenen, gehämmerten und gravierten Gegenständen aus Gold und Silber. Kunsthandwerker spezialisierten sich auf Holz- und Elfenbeinschnitzereien, auf die Fertigung von Glaswaren, auf die Woll- und Leinenweberei sowie auf das Färben von Stoffen. Phönizien war besonders bekannt für seine Purpurfärbereien. Gewänder aus tiefblauem oder tyrischem Purpur waren besonders teuer, denn für nur einige Meter Stoff waren Tausende von Murex- oder Purpurschnecken notwendig, da jede nur einen einzigen Tropfen Farbstoff lieferte. Der Ton des Farbstoffes variierte je nachdem, wo die Schnecken an der Mittelmeerküste gefunden wurden. Dieser Faktor und die besondere Geschicklichkeit der phönizischen Färber, die oft zwei oder drei Färbeverfahren anwandten, ermöglichten die Herstellung der verschiedensten prächtigen Stoffe, die bei reichen und vornehmen Leuten sehr begehrt waren (Hes 27:2, 7, 24).

In den Tagen Davids und Salomos waren die Phönizier bekannt als Steinhauer und Mauersteinbearbeiter sowie als Holzfäller, die im Schlagen der stattlichen Bäume ihrer Wälder sehr geschickt waren (2Sa 5:11; 1Kö 5:1, 6-10, 18; 9:11; 1Ch 14:1).

Religion. Die Phönizier waren, wie bereits erwähnt, Kanaaniter, und ihre Religion war sehr verwerflich. Sie konzentrierte sich auf den Fruchtbarkeitsgott Baal und war mit Sodomie, kultischer Prostitution sowie mit abscheulichen Riten wie dem Opfern von Kindern verbunden. (Siehe BILD, Bd. 1, S. 739; KANAAN, KANAANITER Nr. 2 [Die Eroberung Kanaans durch Israel].) Die phönizische Stadt Baalbek (etwa 65 km nö. von Beirut) wurde zu einem der bedeutendsten Zentren des Polytheismus der Antike, denn zur Zeit der Römer errichtete man dort verschiedenen Göttern und Göttinnen große Tempel, deren Ruinen noch heute zu sehen sind.

Im Frühling des Jahres 31 u. Z. bewiesen gewisse Bewohner Phöniziens Glauben, indem sie nach Galiläa gingen, um Jesus zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden (Mar 3:7-10; Luk 6:17). Ungefähr ein Jahr später besuchte Jesus die phönizischen Küstenebenen und war von dem Glauben einer Frau mit syrisch-phönizischer Herkunft so sehr beeindruckt, dass er ihre von einem Dämon besessene Tochter durch ein Wunder heilte (Mat 15:21-28; Mar 7:24-31).

Als nach dem Märtyrertod des Stephanus in Judäa eine Verfolgung einsetzte, flohen einige Christen nach Phönizien. Dort verkündigten sie eine Zeit lang die gute Botschaft nur den Juden. Doch nach der Bekehrung des Kornelius entstanden entlang der phönizischen Küste und auch in anderen Teilen des Römischen Reiches Versammlungen, denen Juden und Nichtjuden angehörten. Der Apostel Paulus besuchte auf seinen Reisen einige dieser Versammlungen in Phönizien. Den letzten bezeugten Besuch bei Gläubigen in Sidon machte er um das Jahr 58 u. Z., als er als Gefangener nach Rom unterwegs war (Apg 11:19; 15:3; 21:1-7; 27:1-3).

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