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  • „Wann geschah es?“
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1991
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Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1991
w91 1. 8. S. 20-23

„Wann geschah es?“

„WIE spät ist es?“ Wie oft hast du diese Frage wohl schon gestellt! In unserem modernen, hektischen Zeitalter leben wir äußerst zeitbewußt. Fast alles, was wir täglich tun — morgens aufstehen, zur Arbeit gehen, essen, Freunde treffen usw. —, wird zeitlich genau festgelegt. Und wir vertrauen auf ein Heer von Apparaten — Standuhren, Armbanduhren, Wecker, Radios —, die uns sagen sollen, wie spät es ist.

Was taten die Menschen eigentlich in biblischen Zeiten, als man noch nicht über solche Zeitmesser verfügte wie wir heute? Wie bestimmten sie die Zeit? Liefert uns der Bibelbericht irgendwelche Anhaltspunkte? Es mag dir eine ganz neue Einsicht in Gottes Wort vermitteln und zusätzliche Freude beim Bibelstudium, wenn du weißt, zu welcher Tageszeit sich ein biblisches Ereignis abgespielt hat.

Von Gott geschaffene Zeitmesser

Anfänglich bestimmte man die Zeit gewöhnlich durch die Beobachtung der Sonne oder des Mondes, der „beiden großen Lichter“, die der Schöpfer in den Himmel gesetzt hatte, „um eine Scheidung zwischen dem Tag und der Nacht herbeizuführen“ (1. Mose 1:14-16). So geschah es beispielsweise, „als ... die Morgenröte heraufkam“, daß die beiden Engel Lot und seine Angehörigen aufforderten, aus der zum Untergang verurteilten Stadt Sodom zu fliehen (1. Mose 19:15, 16). Und es war „um die Abendzeit“, als Abrahams treuer Diener bei dem Brunnen ankam, wo er Rebekka traf (1. Mose 24:11, 15).

Gelegentlich wurden auch genauere Zeitangaben gemacht. Abimelech, ein gewalttätiger Sohn des Richters Gideon, wurde angewiesen, „am Morgen, sobald die Sonne aufleuchtet“, die Stadt Sichem anzugreifen (Richter 9:33). Dies hatte offensichtlich taktische Gründe. Für die Verteidiger von Sichem werden die angreifenden Streitkräfte Abimelechs, die den Schein der aufgehenden Sonne im Rücken hatten, im „Schatten der Berge“ kaum zu erkennen gewesen sein (Richter 9:36-41).

Idiomatische Zeitangaben

Sowohl anschaulich als auch interessant sind die Ausdrücke, die die Hebräer gebrauchten, um die Zeit anzugeben. Sie vermitteln uns nicht nur einen Eindruck von den örtlichen Gegebenheiten und Gebräuchen, sondern offenbaren auch etwas über die Umstände einer Begebenheit.

So erfahren wir aus 1. Mose 3:8, daß Jehova an dem Tag, als Adam und Eva sündigten, „um die Tageszeit der Brise“ mit ihnen sprach. Das war offenbar kurz vor Sonnenuntergang, wenn eine kühle Brise aufkommt und nach der Hitze des Tages Erleichterung bringt. Wenn sich der Tag dem Ende zuneigt, ist gewöhnlich die Zeit, sich zu entspannen und auszuruhen. Doch Jehova ließ den schwerwiegenden Rechtsfall nicht bis zum nächsten Tag anstehen, da noch Zeit war, sich dieser Sache anzunehmen.

Aus 1. Mose 18:1, 2 geht dagegen hervor, daß Jehovas Engel „um die Zeit der Hitze des Tages“ zum Zelt Abrahams bei Mamre kamen. Stellen wir uns vor, wie die pralle Mittagssonne auf das Hügelland von Juda schien. Möglicherweise herrschte drückende Hitze. Es war üblich, zu dieser Zeit etwas zu essen und zu ruhen. (Siehe 1. Mose 43:16, 25; 2. Samuel 4:5.) Wohl deshalb saß Abraham „am Zelteingang“, wo vielleicht ein leichter Luftzug wehte, und machte dort nach der Mahlzeit eine Pause. Wir werden die Gastfreundschaft dieses betagten Mannes noch besser einschätzen können, wenn wir lesen, daß er den Besuchern ‘entgegenzulaufen begann’, dann „eilends in das Zelt“ ging, um Sara zu sagen, sie solle Brot zubereiten, woraufhin er ‘zur Rinderherde lief’ und ‘eilends ging, den Stier zuzubereiten’. Und das alles in der Hitze des Tages! (1. Mose 18:2-8).

Die Nachtstunden der Hebräer

Die Hebräer unterteilten die Nacht offensichtlich in drei Zeitabschnitte, „Wachen“ genannt. Jede umfaßte ein Drittel der Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang oder etwa vier Stunden, abhängig von der Jahreszeit (Psalm 63:6). Gideon griff das Lager der Midianiter „zu Beginn der mittleren Nachtwache“ an, die von etwa zehn Uhr abends bis zwei Uhr morgens dauerte. Ein Angriff zu dieser Zeit kam für die Wachen sicher völlig überraschend. Der vorsichtige Gideon hätte für seinen Angriff bestimmt keine strategisch günstigere Zeit wählen können! (Richter 7:19).

Nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten ließ Jehova „das Meer durch einen starken Ostwind die ganze Nacht zurückgehen“, so daß sie es auf trockenem Boden durchqueren konnten. Als die Ägypter sie einholten, war es bereits „während der Morgenwache“, und Jehova brachte das Lager der Ägypter in Verwirrung, um sie schließlich zu vernichten, indem er veranlaßte, daß „das Meer ... beim Anbruch des Morgens zu seinem normalen Stand“ zurückzukehren begann (2. Mose 14:21-27). Somit dauerte die Teilung des Meeres und der Durchzug der Israeliten fast die ganze Nacht.

Im ersten Jahrhundert

Im ersten Jahrhundert hatten die Juden die Einteilung des Tages in zwölf Stunden übernommen. Deshalb sagte Jesus in einem seiner Gleichnisse: „Gibt es nicht zwölf Stunden Tageslicht?“ (Johannes 11:9). Diese zählte man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang oder von etwa sechs Uhr früh bis sechs Uhr abends. Die „dritte Stunde“ war somit gegen neun Uhr morgens. Um diese Zeit wurde am Pfingsttag der heilige Geist ausgegossen. Als die Leute behaupteten, die Jünger seien „voll süßen Weins“, machte Petrus der Anschuldigung schnell ein Ende. Zu so früher Stunde war gewiß niemand betrunken (Apostelgeschichte 2:13, 15).

Auch die Aussage Jesu: „Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat“ gewinnt zusätzliche Bedeutung, wenn wir das zeitliche Element betrachten. Gemäß Johannes 4:6 war es „um die sechste Stunde“ oder um die Mittagszeit. Nachdem Jesus und die Jünger den ganzen Vormittag durch das Hügelland von Samaria gewandert waren, hatten sie sicher Hunger und Durst. Deshalb drängten ihn die Jünger, etwas zu essen, als sie mit Speise zurückkehrten. Ihnen war kaum bewußt, wie sehr es Jesus stärkte, das Werk Jehovas zu tun. Jesu Äußerung war zweifellos nicht nur ein Wortspiel. Das Tun des Werkes Gottes hatte ihm buchstäblich Kraft gegeben, obwohl er seit Stunden nichts gegessen hatte (Johannes 4:31-34).

Da sich die Zeit des Sonnenaufgangs und -untergangs im Verlauf des Jahres ändert, wurde gewöhnlich nur die ungefähre Zeit eines Ereignisses angegeben. Daher lesen wir häufig, daß sich etwas zur dritten, sechsten oder neunten Stunde zutrug — was oft bedeutet, daß es um diese Zeit geschah (Matthäus 20:3, 5; 27:45, 46; Markus 15:25, 33, 34; Lukas 23:44; Johannes 19:14; Apostelgeschichte 10:3, 9, 30). Wenn das zeitliche Element für den Bericht wesentlich war, wurden allerdings genauere Zeitangaben gemacht. Beispielsweise antworteten die Sklaven dem Mann, der unbedingt wissen wollte, ob es seinem Sohn wirklich durch die Kraft Jesu besserging: „Gestern um die siebte Stunde [gegen 13 Uhr] verließ ihn das Fieber“ (Johannes 4:49-54).

Einteilung der Nacht

Unter der römischen Herrschaft übernahmen die Juden offenbar von den Griechen und den Römern die Einteilung der Nacht in vier Wachen statt der vorher üblichen drei. In Markus 13:35 bezog sich Jesus anscheinend auf diese vier Abschnitte. Die Wache „spät am Tag“ dauerte von Sonnenuntergang bis gegen 21 Uhr. Die zweite, die Wache „um Mitternacht“, begann gegen 21 Uhr und endete um Mitternacht. Der „Hahnenschrei“ umfaßte die Zeit von Mitternacht bis etwa 3 Uhr. Und die letzte Wache, „frühmorgens“, endete bei Tagesanbruch oder gegen 6 Uhr.

Die „Hahnenschrei“-Wache ist von besonderem Interesse wegen der Worte, die Jesus gemäß Markus 14:30 zu Petrus sprach: „Du wirst mich ..., bevor ein Hahn zweimal kräht, dreimal verleugnen.“ Einige Kommentatoren behaupten zwar, „zweimal“ würde sich hier auf einen bestimmten Zeitpunkt beziehen — jeweils Mitternacht und Tagesanbruch —, aber in dem von James Hastings herausgegebenen Werk A Dictionary of Christ and the Gospels wird gesagt, daß „Hähne im Osten und anderswo tatsächlich in der Nacht krähen, und zwar ab Mitternacht zu unregelmäßigen Zeiten“. Jesus bezog sich offensichtlich nicht auf eine bestimmte Zeit, wann Petrus ihn verleugnen würde. Er wollte Petrus statt dessen durch ein Zeichen seine Worte einprägen, die sich in jener Nacht dann auch genau erfüllten (Markus 14:72).

Es war „in der vierten Nachtwache“ — zwischen drei und sechs Uhr morgens —, als Jesus, über das Wasser des Galiläischen Meeres schreitend, auf seine Jünger zukam, deren Boot „viele hundert Meter vom Land entfernt“ war. Man kann sich daher gut vorstellen, warum die Jünger „beunruhigt [waren] und sprachen: ‚Es ist eine Erscheinung!‘ Und sie schrien vor Furcht“ (Matthäus 14:23-26). Daraus ergibt sich allerdings auch, daß Jesus beträchtliche Zeit damit verbracht haben muß, allein auf dem Berg zu beten. Da sich dies zutrug, kurz nachdem Herodes Antipas Johannes den Täufer hatte enthaupten lassen und unmittelbar vor dem Passah, das den Beginn des letzten Jahres des irdischen Dienstes Jesu kennzeichnete, hatte er sicher vieles im Sinn, was er seinem Vater im persönlichen Gebet darlegte.

Neben den vier Wachen war auch die Einteilung der Nacht in zwölf Stunden üblich. Der Militärbefehlshaber Claudius Lysias befahl seinen Offizieren, „zur dritten Stunde der Nacht“ eine Abteilung von 470 Soldaten bereitzuhalten, um Paulus nach Cäsarea zu geleiten (Apostelgeschichte 23:23, 24). So wurde Paulus im Schutz der Nacht sicher aus Jerusalem herausgebracht.

Die Zeit des Tages kennen

Es dient der Freude und der geistigen Stärkung, Berichte über Geschehnisse in Verbindung mit Gottes Volk der alten Zeit zu lesen und darüber nachzudenken. Wenn du bei deinen Nachforschungen den Zeitfaktor mit einbeziehen kannst, wirst du gewiß noch mehr Freude beim Bibelstudium haben. Wieso? Weil du dich auf diese Weise mit Gottes Wort gut vertraut machen kannst. Publikationen wie Einsichten über die Heilige Schrift und die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift — mit Studienverweisen sind dabei unschätzbare Hilfen (beide herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft). Sie werden dir helfen, die Antwort zu finden, wenn du dich fragst: „Wann geschah es?“

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