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ijwbq Artikel 66
Künstlerische Darstellung von Menschen, die in einer Feuerhölle leiden.

Gibt es die Hölle? Was sagt die Bibel?

Die Antwort der Bibel

In manchen alten Bibel­übersetzungen, wie zum Beispiel der Lutherbibel von 1858, wird das Wort „Hölle“ verwendet (Psalm 16:10; Apostel­geschichte 2:27a). Viele glauben, dass die Hölle ein „Ort“ ist, wo ein ewiges Feuer brennt und die Bösen bestraft werden – ähnlich wie hier auf dem Bild zu sehen. Aber ist das eine biblische Lehre?

In diesem Artikel:

  • Ist die Hölle ein Ort ewiger Qualen?

  • Was bedeutet Jesu Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus?

  • Ist mit der Hölle die Trennung von Gott gemeint?

  • Wurde schon einmal jemand aus der Hölle befreit?

  • Bibelverse zum Thema Hölle oder Grab

  • Biblische Ausdrücke in den Ursprachen

  • Die Geschichte der Höllenlehre

Ist die Hölle ein Ort ewiger Qualen?

Nein. Das hebräische Wort „Scheol“ und das griechische Wort „Hades“ werden in einigen alten Bibel­übersetzungen mit „Hölle“ wiedergegeben und beziehen sich im Grunde auf das Grab im allgemeinen Sinn. Das Grab steht gemäß der Bibel für einen Zustand der Nichtexistenz.

  • Die Toten haben kein Bewusstsein und empfinden somit keinen Schmerz. „Es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab [„der Hölle“, Lutherbibel, 1905]“ (Prediger 9:10). In der Hölle sind keine Schmerzensschreie zu hören. Stattdessen heißt es in der Bibel: „Die Gottlosen müssen zu Schanden werden und schweigen in der Hölle“ (Psalm 31:18, Lutherbibel, 1912; Psalm 115:17).

  • Gott hat nicht Höllenqualen, sondern den Tod als Strafe für Sünden bestimmt. Gott sagte dem ersten Menschen Adam, dass er sterben würde, wenn er Gottes Gesetze nicht hält (1. Mose 2:17). Er sagte nichts über ewige Qualen in einer Hölle. Nachdem Adam gesündigt hatte, teilte ihm Gott seine Strafe mit: „Staub bist du und zum Staub wirst du zurückkehren“ (1. Mose 3:19). Er würde aufhören zu existieren. Hätte Gott Adam mit der Hölle bestrafen wollen, hätte er das sicherlich erwähnt. Gott hat die Strafe für das Missachten seiner Gebote nicht geändert. Lange nach Adams Sünde ließ Gott Folgendes aufschreiben: „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod“ (Römer 6:23). Eine weitere Strafe ist nicht nötig, denn „wer gestorben ist, ist von seiner Sünde freigesprochen“ (Römer 6:7).

  • Die Vorstellung, jemanden ewig zu quälen, ist Gott zuwider (Jeremia 32:35). Sie steht im Widerspruch zu der Aussage der Bibel: „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4:8). Gott möchte, dass wir ihm aus Liebe dienen, nicht aus Angst vor ewigen Qualen (Matthäus 22:36-38).

  • Gute Menschen kamen in die Hölle. Die Bibeln, die das Wort „Hölle“ verwenden, deuten an, dass treue Männer wie Jakob oder Hiob davon ausgingen, in die Hölle zu kommen (1. Mose 37:35; Hiob 14:13). Sogar von Jesus Christus wird in diesen Bibeln gesagt, er sei in der Zeit zwischen seinem Tod und seiner Auferstehung in der Hölle gewesen (Apostel­geschichte 2:31, 32). Wenn diese Bibeln also von einer „Hölle“ sprechen, ist damit lediglich das Grab gemeint.b

Was bedeutet Jesu Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus?

Jesus erzählte ein Gleichnis, das in Lukas 16:19-31 zu finden ist. Gleichnisse sind Veranschaulichungen, die moralisch wertvolle, glaubens­stärkende Wahrheiten vermitteln. Das Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus basiert nicht auf einer wahren Begebenheit (Matthäus 13:34). Mehr dazu findet man in dem Artikel „Der reiche Mann und Lazarus – wer waren sie?“.

Ist mit der Hölle die Trennung von Gott gemeint?

Nein. Die Lehre, dass die Toten die Trennung von Gott spüren können, widerspricht der Bibel, denn sie lehrt, dass die Toten ohne Bewusstsein sind (Psalm 146:3, 4; Prediger 9:5).

Wurde schon einmal jemand aus der Hölle befreit?

Ja. Die Bibel berichtet ausführlich über neun Personen, die im Grab waren (in einigen Bibeln mit „Hölle“ übersetzt) und durch eine Auferstehung wieder zum Leben kamen.c Wären sie in der Hölle bei Bewusstsein gewesen, hätten sie von ihren Erlebnissen dort erzählen können. Bemerkenswerter­weise erwähnte keiner von ihnen Qualen; keiner hatte irgendetwas zu berichten. Warum? Wie die Bibel durchweg lehrt, waren sie ohne Bewusstsein gewesen, wie in einem tiefen „Schlaf“ (Johannes 11:11-14; 1. Korinther 15:3-6).

a Die meisten neueren deutschen Übersetzungen verwenden in Apostel­geschichte 2:27 nicht das Wort „Hölle“, sondern „Reich des Todes“ (Lutherbibel, 2017), „Totenreich“ (Schlachter, 2000) oder „bei den Toten“ (Die Gute Nachricht). Andere verwenden einfach die Transliteration des griechischen Wortes „Hades“ (Elberfelder Bibel).

b Siehe den Kasten „Biblische Ausdrücke in den Ursprachen“.

c Siehe 1. Könige 17:17-24; 2. Könige 4:32-37; 13:20, 21; Matthäus 28:5, 6; Lukas 7:11-17; 8:40-56; Johannes 11:38-44; Apostel­geschichte 9:36-42; 20:7-12.

Bibelverse zum Thema Hölle oder Grab

Hiob 14:13: „Ach, würdest du mich doch nur im Grab [in der „Hölle“, Allioli-Bibel] verbergen, … würdest du mir doch nur eine Frist setzen und dich an mich erinnern!“

Bedeutung: Der gottesfürchtige Hiob wusste, dass die Hölle (das Grab) sein Leid beenden würde und dass Gott ihn von dort wieder zum Leben erwecken konnte.

Psalm 145:20: „Jehova behütet alle, die ihn lieben, aber alle Bösen wird er auslöschen.“

Bedeutung: Gott wird die Bösen auslöschen, sie für immer vernichten. Er wird sie nicht am Leben erhalten, um sie in der Hölle zu quälen.

Prediger 9:10: „Es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab [„der Hölle“, Lutherbibel, 1905], dort, wohin du gehst.“

Bedeutung: Wer im Grab (in der „Hölle“) ist, hat kein Bewusstsein und kann deshalb auch nicht leiden. Außerdem galten die weisen Worte des Bibelschreibers offenbar auch guten Menschen.

Apostel­geschichte 2:31: „Hat er vorhergesehen und geredet von Christus Auferstehung, daß Seine Seele nicht in der Hölle gelassen und Sein Fleisch die Verwesung nicht sehen würde“ (Tafel-Bibel).

Bedeutung: Als Jesus Christus starb, kam er in die Hölle (das Grab).

Römer 6:23: „Denn der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod.“

Bedeutung: Nicht ewige Qual, sondern der Tod ist die Strafe für Sünden.

Offenbarung 20:13: „Der Tod und die Hölle gaben die Toten heraus, die darin waren“ (Lutherbibel, 2017).

Bedeutung: Alle in der Hölle sind tot. Durch die Auferstehung werden sie wieder zum Leben kommen.

Offenbarung 20:14: „Und der Tod und die Hölle wurden in den See von Feuer geworfen“ (Tafel-Bibel).

Bedeutung: Sobald die Hölle (das Grab) nach der Auferstehung geleert ist, wird sie – wie durch ein Feuer – endgültig vernichtet. Danach wird es den Tod, der durch Adams Sünde verursacht wurde, nicht mehr geben (Römer 5:12).

Biblische Ausdrücke in den Ursprachen

Wie die folgenden Beispiele zeigen, wurden Ausdrücke, die in den Ursprachen unterschiedliche Bedeutungen haben, manchmal einfach mit „Hölle“ wiedergegeben. Das hat für Verwirrung gesorgt. An manchen Stellen sieht es so aus, als wollten die Bibelübersetzer die Vorstellung vermitteln, böse Menschen würden ewig gequält statt vernichtet.

  • Scheol (hebräisch שְׁאוֹל), Hades (griechisch ᾅδης)

    Bedeutung: Grab im allgemeinen Sinn (Psalm 16:10; Apostel­geschichte 2:31)

    Wiedergaben: Grab; Hölle; Totenreich (Hoffnung für alle); Unterwelt (Zürcher Bibel)

  • Gehenna (griechisch γέεννα)

    Bedeutung: ewige Vernichtung (Matthäus 5:30)

    Wiedergaben: Gehenna; Hölle (Einheits­übersetzung; Lutherbibel, 2017)

  • Tartarus (griechisch ταρταρόω)

    Bedeutung: Zustand der Erniedrigung, in dem sich die Dämonen, das heißt böse Geistwesen, befinden (2. Petrus 2:4)

    Wiedergaben: Tartarus; Hölle (Neues Leben; Lutherbibel, 2017); tiefster Abgrund (Die Gute Nachricht)

  • Apoleia (griechisch ἀπώλεια)

    Bedeutung: Vernichtung (Matthäus 7:13)

    Wiedergaben: Vernichtung; Verdammnis (Lutherbibel, 2017); Verderben (Schlachter, 2000); Hölle (Neues Leben)

  • Pyr (griechisch πῦρ)

    Bedeutung: Feuer, im wörtlichen und im übertragenen Sinn (Lukas 17:29; Judas 23)

    Wiedergaben: Feuer; Flammen des Gerichts (Hoffnung für alle)

Die Geschichte der Höllenlehre

Heidnischer Ursprung: Die alten Ägypter glaubten an eine Feuerhölle. In dem Jenseitsbuch Am-Tuat (Amduat), das Historiker auf das 16. Jahrhundert v. u. Z. datiert haben, heißt es: „Du sollst mit dem Kopf zuerst in die Feuergruben geschleudert werden. Du sollst nicht daraus entkommen, du sollst nicht imstande sein zu fliehen vor den Flammen“ (The Egyptian Heaven and Hell).

Keine Höllenlehre im Urchristentum: „Bemerkenswerter­weise finden wir im N[euen] T[estament] die Lehre vom Höllenfeuer nicht als Bestandteil der urchristlichen Lehre“ (A Dictionary of Christian Theology).

Einfluss der griechischen Philosophie: „Ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. verspürten Christen mit einer gewissen Vorbildung in griechischer Philosophie den Drang, ihrem Glauben in entsprechenden Begriffen Ausdruck zu verleihen … Die Philosophie, die ihnen am geeignetsten erschien, war der Platonismus“ (Encyclopædia Britannica). Teil dieser Philosophie war der Glaube an Höllenqualen nach dem Tod. „Unter den klassischen griechischen Philosophen ist Platon derjenige, der den traditionellen Gedanken von der Hölle am meisten geprägt hat“ (Die Hölle: zur Geschichte einer Fiktion).

Höllenlehre zur Rechtfertigung von Folter: Zur Zeit der spanischen Inquisition wurden als Ketzer Verurteilte auf dem Scheiterhaufen verbrannt, um ihnen „einen Vorgeschmack vom ewigen Feuer der Hölle“ zu geben. Vermutlich wollte man sie vor dem Tod zur Reue bewegen (The Spanish Inquisition von Jean Plaidy). Die englische Königin Maria I. ließ fast 300 Protestanten auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Sie soll gesagt haben: „Da die Seelen von Häretikern im Jenseits ewig in der Hölle brennen werden, ist es nur richtig, dass ich den göttlichen Racheakt nachahme und sie schon auf der Erde verbrenne“ (Universal History von Alexander Tytler).

Anpassungen in unserer Zeit: Einige Kirchen haben mittlerweile der Höllenlehre die Schärfe genommen. Das haben sie offensichtlich jedoch nicht aus der Überzeugung getan, dass diese Lehre falsch ist, sondern weil sie ihren Mitgliedern gefallen wollen (2. Timotheus 4:3). „Die Leute wünschen sich einen herzensguten Gott zum Anfassen“, sagte Professor Jackson W. Carroll. „Es steht im Widerspruch zur heutigen Kultur, von Sünde und Schuld zu sprechen.“

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