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  • g88 22. 4. S. 20-22
  • Wie kann ich ‘meinen Vater und meine Mutter ehren’?

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  • Wie kann ich ‘meinen Vater und meine Mutter ehren’?
  • Erwachet! 1988
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Erwachet! 1988
g88 22. 4. S. 20-22

Junge Leute fragen sich:

Wie kann ich ‘meinen Vater und meine Mutter ehren’?

„KANNST du etwas nennen, wodurch du dazu beiträgst, daß das Verhältnis zu deinen Eltern gestört ist?“ Diese Frage wurde 160 Jugendlichen vorgelegt. Fast 43 Prozent der Jungen gaben „Mangel an Respekt [den Eltern gegenüber]“ an. Bei den Mädchen sagten 42 Prozent, sie „ignorierten ihren Vater“, und 63 Prozent sagten, sie gäben ihrer Mutter „freche Antworten“ oder seien auf eine andere Weise aufsässig und machten beleidigende Äußerungen. Jedoch gaben eine Anzahl dieser Jugendlichen zu, daß sie es ihren Eltern schuldig seien, sie „glücklich zu machen“, und daß sie besser mit ihnen zusammenarbeiten sollten. Trotz guter Vorsätze versagten sie aber oft.

Du magst nun wirklich dem biblischen Gebot, deine Eltern zu ehren, nachkommen wollen, doch gelingt es dir nicht immer. Was kann dir helfen, Fallgruben zu meiden? (Epheser 6:2).

Die richtige Einstellung

Du kannst in bezug auf deine Eltern zwei unterschiedliche Ansichten vertreten. Sprüche 30:17 spricht von dem „Auge, das einen Vater verspottet und das den Gehorsam gegenüber einer Mutter verachtet“. Andererseits heißt es in Sprüche 17:6: „Die Schönheit der Söhne sind ihre Väter.“ Du kannst also deine Eltern entweder geringschätzen und belächeln oder sie als Menschen ansehen, auf die du stolz bist — mit denen du also Ehre einlegen kannst. Deine Einstellung entscheidet darüber, ob du ihnen Respekt zollst oder nicht.

Ein Mädchen namens Louise schrieb: „Wie kann man aber Respekt bekunden, wenn die Eltern nicht respektabel sind?“ Die Antwort auf diese Frage ist, nach ihren guten Eigenschaften zu forschen, diese zu schätzen und sich darauf zu konzentrieren. Die beiden Forscher Nick Stinnett und John DeFrain haben erkannt, daß eines der wichtigsten Merkmale eines engen Familienverhältnisses darin besteht, sich gegenseitig zu schätzen. In dem Buch Secrets of Strong Families (Das Geheimnis eines engen Familienverhältnisses) führen sie aus: „Ein Grund, weshalb es für uns problematisch ist, unsere Wertschätzung auszudrücken, besteht darin, daß wir es nicht gelernt haben, gute Minenarbeiter zu sein. Südafrikanische Minenarbeiter sieben ein ganzes Arbeiterleben lang Tausende Tonnen von Gestein und Schutt durch, um ein paar winzige Diamanten zu finden. Allzuoft neigen wir dazu, das Gegenteil zu tun. Wir sieben Diamanten durch und suchen begierig nach Schutt. Unsere erfolgreichen Familien sind Diamantenspezialisten.“

Jeder Mensch hat seine guten Seiten. Wenn du dich bemühst, sie zu sehen, wirst du sie auch entdecken. Wenn du nach „den Diamanten suchst“, wirst du Gründe finden, deine Eltern zu respektieren.

Die richtige Einschätzung der Eltern beginnt jedoch mit einer richtigen Selbsteinschätzung. Wenn du von dir selbst nicht viel hältst, wird es schwierig für dich sein, von anderen viel zu halten. Der Apostel Paulus ermahnte die Christen des 1. Jahrhunderts: „Ich sage aber jedem von euch, sich nicht über seinen eigentlichen Wert hinaus einzuschätzen, sondern sich selbst vernünftig zu bewerten“ (Römer 12:3, Charles B. Williams).

Du solltest zwar nicht stolz werden, solltest aber auch das andere Extrem meiden, nämlich deinen „eigentlichen Wert“ unterschätzen. Wenn sich dein Verhalten auf die Bibel stützt, kannst du deinem Urteil trauen, denn „die Mahnung Jehovas ist zuverlässig, macht den Unerfahrenen weise“ (Psalm 19:7). Solch ein Vertrauen wird verhindern, daß andere dich veranlassen, respektlos zu handeln.

Respektvolles Reden

Du ehrst deine Eltern durch das, was du zu ihnen sagst, und dadurch, wie du es sagst. Solange alles gut läuft, ist dies gewöhnlich kein Problem. Zuweilen mögen aber deine Eltern etwas sagen oder tun, was deine Gefühle verletzt. Im Teenageralter kommt es auch vor, daß deine Gefühlswelt durcheinandergerät und du dich über dich selbst ärgerst. Frustrationen, das Gefühl, verraten und verkauft zu sein, und Ängste können dich stark belasten. All das bereitet dir Verdruß, und dir mag es gehen wie Hiob, der sagte: „Deshalb sind meine eigenen Worte unsinniges Gerede gewesen“ (Hiob 6:1-3).

Jedoch kann „unsinniges Gerede“ respektlos sein. Der 22jährige Roger gibt zu: „Wenn ich manchmal mit meiner Mutter ein Problem erörterte und sie die Sache nicht gleich verstand, machte mich das wahnsinnig, und ich sagte etwas aus lauter Bosheit, um ihr weh zu tun. Ich dachte, ich müßte mich auf diese Weise an ihr rächen. Wenn wir aber auseinandergingen, fühlte ich mich so elend, und ich wußte, daß es ihr auch nicht besserging.“

Roger erkannte, daß sein gedankenloses Reden ‘wie Schwertstiche’ war und ‘Schmerz verursachte’, daß aber das Problem dadurch nicht gelöst wurde. Er wußte allerdings auch, daß es in der Bibel heißt: „Die Zunge der Weisen ist Heilung“ (Sprüche 12:18; 15:1). „Obwohl es mir schwerfiel“, sagt er, „ging ich zu ihr und entschuldigte mich. Ich wußte, daß dies in Jehovas Augen das Beste war, was ich tun konnte. Ich besprach dann das Problem viel ruhiger, und wir fanden eine Lösung.“ Sich auf passende Weise zu entschuldigen zeigt gewiß, daß du deine Eltern wirklich ehren möchtest.

Da Ärger sich meistens in einer abfälligen Sprache Luft macht, solltest du dich unbedingt bemühen, gegen dieses möglicherweise zerstörerische Gefühl anzugehen. „Ein Tor läßt seinem Ärger freien Lauf, aber ein Weiser hält sich unter Kontrolle“, sagt Sprüche 29:11 (New International Version). Wenn du also verärgert bist, solltest du warten, bis du deine Gefühle unter Kontrolle hast, und dich dann bemühen, ruhig zu sprechen. Respektvoll zu reden bedeutet jedoch mehr, als lediglich „bis zehn zu zählen“.

Einsicht erforderlich

„Eines Menschen Einsicht verlangsamt sicherlich seinen Zorn, und es ist für ihn etwas Schönes, Übertretung zu übergehen“, heißt es in Sprüche 19:11. Das ursprüngliche hebräische Wort für „Einsicht“ lenkt die Aufmerksamkeit auf die „Kenntnis des Grundes“ einer Sache. Einsicht zu haben hilft dir also, über die momentane Konfrontation hinauszudenken.

Wenn dir zum Beispiel deine Eltern nicht erlauben, irgendwohin zu gehen, dann frage dich: „Meinen es meine Eltern gut mit mir? Was macht es schon, wenn ich tatsächlich nicht hingehe? Ist hauptsächlich mein Stolz oder mein Ego verletzt?“ Die Situation mag für dich frustrierend sein, aber ist das denn ein Beinbruch? Nachdem du darüber nachgedacht hast, magst du gute Gründe dafür finden, deine Lippen in Schach zu halten, und du wirst nicht durch „freche Antworten“ eine dir unangenehme Situation verschlimmern wollen (Sprüche 10:19; 16:23).

Einsicht fördert das Verständnis, denn sie hilft dir, Kenntnis über jemandes Lebensumstände zu erlangen (Sprüche 21:11). Ein Mädchen zum Beispiel erklärte: „Mit meinen Angehörigen zusammenzusein ging mir auf die Nerven. Als aber die Mutter meines Vaters sehr krank wurde, mußten wir viel Zeit mit ihr verbringen. Sie sprach mit meinem Vater wie mit einem kleinen Jungen. Ich hatte tatsächlich noch nie darüber nachgedacht, daß auch er einmal jung war. Ich kam zu dem Schluß, daß er eine harte Jugend gehabt haben muß, und ich dachte nicht mehr so viel an mich. Jetzt bin ich nicht mehr so wütend auf ihn, wenn er etwas von mir verlangt.“

Einsicht hilft dir auch zu sehen, wie schön es ist, „Übertretung zu übergehen“. Sei also gewillt, andere zu ertragen und ihnen bereitwillig zu vergeben, auch wenn du denkst, du hättest eine berechtigte Ursache zu einer Klage (Kolosser 3:13). Wenn du dich verletzt fühlst, ist es natürlich, auf Vergeltung zu sinnen. Wenn du aber wirklich vergibst, gerätst du nicht in den Teufelskreis, der oft auf respektloses Reden und Handeln hinausläuft.

Besonders wenn deine Eltern dich bestrafen, benötigst du Einsicht. Diese Eigenschaft hilft dir, Zurechtweisung anzunehmen und zu erkennen, daß dies zu deinem Vorteil ist. (Vergleiche Psalm 2:10.) Um es ganz offen zu sagen, nur „ein Törichter mißachtet die Zucht seines Vaters“ (Sprüche 15:5). Anstatt also zu rebellieren und eingeschnappt zu sein, wenn du zurechtgewiesen wirst, kannst du zeigen, daß du deine Eltern ehrst, indem du Zucht annimmst.

Einsicht hilft dir auch, empfindsam auf die Stimmungen deiner Eltern zu reagieren und dich zu bemühen, ihnen beizustehen. Ein Junge namens Josh erklärte, wie er und sein Bruder auf die Stimmung ihrer Mutter Rücksicht nahmen: „Einmal kam Mutter ganz geschafft und müde von der Arbeit. Wir waren das schon gewohnt. Deshalb hatten mein Bruder und ich die Wohnung saubergemacht, bevor sie zurückkam. Sie war ganz glücklich.“ Ehrst du deine Eltern auf ähnliche Weise?

Die Eltern zu ehren schließt auch ein, ihre Intimsphäre zu respektieren. Es mag Zeiten geben, wo deine Eltern für sich sein möchten. Sie mögen wichtige Dinge zu besprechen haben, die du besser nicht mitbekommen solltest. Gestehe ihnen dies zu. Wenn du merkst, daß sich deine Eltern über eine ernste Sache unterhalten, warum nicht auf dein Zimmer verschwinden oder einen Freund besuchen? Dadurch zeigst du, daß du einsichtsvoll bist.

Halte also nach Gelegenheiten Ausschau, wie du deine Eltern ehren kannst. Sie auf diese Weise zu ehren wird gewöhnlich dein Verhältnis zu ihnen günstig beeinflussen. Selbst wenn dies nicht der Fall sein mag, wird es dir die Befriedigung geben, Gott zu gefallen. Wenn du sie so ehrst, ‘wird es dir gutgehen, und du wirst lange Zeit auf der Erde bleiben’ (Epheser 6:3).

[Bild auf Seite 21]

Wenn dein Vater oder deine Mutter etwas sagt, was deine Gefühle verletzt, dann achte darauf, daß du nicht respektlos redest

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