Was bedeuten das Schleppnetz und die Fische für uns?
„Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen“ (MATTHÄUS 13:11).
1, 2. Warum sollten wir uns für die Gleichnisse Jesu interessieren?
BEREITET es uns Freude, in ein Geheimnis eingeweiht zu werden oder ein Rätsel zu lösen? Wie wäre es, wenn wir dadurch unsere Rolle in Gottes Vorsatz genauer verstehen könnten? Glücklicherweise erhalten wir durch ein Gleichnis Jesu einen solchen vertraulichen Einblick. Viele, die das Gleichnis seinerzeit hörten, konnten nichts damit anfangen, und es hat seitdem zahllose weitere Menschen vor ein Rätsel gestellt. Wir können es jedoch verstehen.
2 Beachten wir, was Jesus in Matthäus, Kapitel 13 über den Gebrauch von Gleichnissen sagte. Seine Jünger fragten ihn einmal: „Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?“ (Matthäus 13:10). Ja, warum redete Jesus in Gleichnissen, die die meisten Menschen nicht verstanden? Seine Antwort finden wir in den Versen 11 bis 13: „Euch ist es gewährt, die heiligen Geheimnisse des Königreiches der Himmel zu verstehen, jenen Leuten aber ist es nicht gewährt. ... Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie, obgleich sie schauen, vergeblich schauen und, obgleich sie hören, vergeblich hören und auch den Sinn davon nicht erfassen.“
3. Inwiefern kann uns ein Verständnis der Gleichnisse Jesu von Nutzen sein?
3 Jesus führte dann Jesaja 6:9, 10 an, wo ein geistig taubes und blindes Volk beschrieben wird. Wir müssen diesem allerdings nicht gleichen. Wenn wir Verständnis erlangen und im Einklang mit Jesu Gleichnissen handeln, können wir sehr glücklich sein — jetzt und in alle Ewigkeit. Das versprach uns Jesus liebevoll mit den Worten: „Glücklich ... sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören“ (Matthäus 13:16). Diese Zusicherung bezieht sich zwar auf alle Gleichnisse Jesu, aber wir wollen uns jetzt nur mit dem kurzen Gleichnis vom Schleppnetz befassen, das in Matthäus 13:47-50 aufgezeichnet ist.
Ein höchst bedeutsames Gleichnis
4. Was erzählte Jesus gemäß Matthäus 13:47-50 in Form eines Gleichnisses?
4 „Das Königreich der Himmel [ist] einem Schleppnetz gleich, das ins Meer hinabgelassen wurde und Fische von jeder Art zusammenbrachte. Als es voll wurde, zog man es herauf an den Strand, und nachdem man sich gesetzt hatte, las man die vortrefflichen in Gefäße zusammen, die unbrauchbaren aber warf man weg. So wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein: Die Engel werden ausgehen und die Bösen von den Gerechten trennen und werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird ihr Weinen und ihr Zähneknirschen sein.“
5. Welche Fragen entstehen bezüglich der Bedeutung des Gleichnisses vom Schleppnetz?
5 Wir haben wahrscheinlich schon einmal — zumindest in einem Film oder im Fernsehen — Männer gesehen, die mit einem Netz fischten. Daher können wir uns die Handlung des Gleichnisses Jesu ohne weiteres vorstellen. Wie verhält es sich jedoch mit bestimmten Einzelheiten und ihrer Bedeutung? Jesus sagte zum Beispiel, dieses Gleichnis handle vom „Königreich der Himmel“. Er wollte damit doch bestimmt nicht sagen, daß es im Königreich Menschen von „jeder Art“ — vortreffliche und unbrauchbare oder böse — geben wird. Und wer fischt eigentlich? Erfolgte das Fischen und das Trennen der Fische in den Tagen Jesu, oder beschränkt es sich vielleicht auf unsere Zeit, auf den „Abschluß des Systems der Dinge“? Welche Rolle spielen wir in dem Gleichnis? Wie können wir es vermeiden, zu denen zu gehören, die weinen und mit den Zähnen knirschen?
6. (a) Warum sollten wir sehr daran interessiert sein, das Gleichnis vom Schleppnetz zu verstehen? (b) Was ist ein Schlüssel zu seinem Verständnis?
6 Wie diese Fragen erkennen lassen, ist das Gleichnis keineswegs leicht zu verstehen. Doch vergessen wir nicht die Worte: „Glücklich ... sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören.“ Wir wollen versuchen, die Bedeutung des Gleichnisses zu ergründen, damit diesbezüglich unsere Ohren nicht unempfänglich und unsere Augen nicht verschlossen sind. Eigentlich verfügen wir bereits über einen wichtigen Schlüssel, um den Sinn zu erschließen. Der vorige Artikel zeigte, wie Jesus galiläische Fischer einlud, ihre Beschäftigung aufzugeben und sich der sinnbildlichen Tätigkeit des „Menschenfischens“ zu widmen (Markus 1:17). Zu einem von ihnen sagte Jesus: „Von nun an wirst du Menschen lebendig fangen“ (Lukas 5:10).
7. Was veranschaulichte Jesus mit den Fischen, von denen er sprach?
7 Dementsprechend stellen die Fische in dem Gleichnis Menschen dar. Wenn in Matthäus 13:49 vom Trennen der Bösen von den Gerechten die Rede ist, heißt das also nicht, daß gerechte und böse Wassertiere voneinander getrennt werden, sondern Menschen, die gerecht oder böse sind. Auch soll uns Vers 50 nicht den Gedanken vermitteln, Meereslebewesen würden weinen oder mit den Zähnen knirschen. Das Gleichnis handelt statt dessen davon, daß Menschen eingesammelt und später voneinander getrennt werden, wobei es sich um eine sehr ernste Angelegenheit handelt, wie der Ausgang zeigt.
8. (a) Was lehrt uns das, was mit den unbrauchbaren Fischen geschah? (b) Welche Schlußfolgerung kann in Anbetracht dessen, was über die unbrauchbaren Fische gesagt wurde, hinsichtlich des Königreiches gezogen werden?
8 Beachten wir, daß die unbrauchbaren Fische, das heißt die Bösen, in den Feuerofen geworfen werden, wo sie weinen und mit den Zähnen knirschen. An anderer Stelle erwähnte Jesus dieses Weinen und Zähneknirschen in Verbindung mit Personen, die sich außerhalb des Königreiches befinden (Matthäus 8:12; 13:41, 42). Und gemäß Matthäus 5:22 und 18:9 sprach er sogar von einer „feurigen Gehenna“, womit er die ewige Vernichtung bezeichnete. Zeigt das nicht, wie wichtig es ist, die Bedeutung dieses Gleichnisses zu verstehen und entsprechend zu handeln? Jeder weiß, daß es in Gottes Königreich keine Bösen gibt noch jemals geben wird. Wenn Jesus also sagte, daß „das Königreich der Himmel einem Schleppnetz gleich“ ist, muß er gemeint haben, daß es in Verbindung mit dem Königreich Gottes so etwas wie ein Netz gibt, das hinabgelassen wird, um verschiedene Arten von Fischen einzusammeln.
9. Welche Rolle spielen Engel in dem Gleichnis vom Schleppnetz?
9 Nachdem das Netz hinabgelassen wurde und die Fische eingesammelt worden sind, findet ein Trennungswerk statt. Wer ist nach Jesu Worten daran beteiligt? Aus Matthäus 13:49 geht hervor, daß es sich bei den Fischern, die das Trennen vornehmen, um Engel handelt. Jesus sprach also davon, daß Engel ein Hilfsmittel auf der Erde beaufsichtigen, das benutzt wird, um Menschen kenntlich zu machen — einige sind gut und für das Königreich der Himmel brauchbar, andere erweisen sich für diese Berufung als ungeeignet.
Das Fischen — Wann?
10. Was läßt darauf schließen, daß sich das Fischen über einen längeren Zeitraum erstrecken würde?
10 Der Kontext läßt erkennen, wann sich das abspielen sollte. Kurz vorher hatte Jesus in einem Gleichnis erzählt, daß vortrefflicher Samen auf ein Feld gesät wurde. Danach säte jemand jedoch Unkraut über das Feld, das die Welt darstellt. Wie Jesus in Matthäus 13:38 erklärte, ist der vortreffliche Same ein Sinnbild für die „Söhne des Königreiches; das Unkraut aber sind die Söhne dessen, der böse ist“. Beides wuchs viele Jahrhunderte lang nebeneinander auf — bis zur Ernte am Abschluß des Systems der Dinge. Dann wurde das Unkraut vom Weizen getrennt und anschließend verbrannt. Ziehen wir eine Parallele zu dem Gleichnis vom Schleppnetz, so erkennen wir, daß sich das Einsammeln von Geschöpfen in das Netz über einen längeren Zeitraum erstrecken würde (Matthäus 13:36-43).
11. Wie begann im ersten Jahrhundert ein internationaler Fischfang?
11 Wie das Gleichnis Jesu zeigt, sollten die Fische unterschiedslos eingesammelt werden; denn in das Schleppnetz kamen sowohl gute als auch unbrauchbare Fische. Zu Lebzeiten der Apostel bedienten sich die Engel, die den Fischfang leiten, Gottes christlicher Organisation, um „Fische“ zu fangen, die gesalbte Christen wurden. Vor Pfingsten 33 u. Z., als Jesus nach Menschen fischte, waren offenbar etwa 120 Jünger ins Netz gegangen (Apostelgeschichte 1:15). Doch unmittelbar nach der Gründung der Versammlung gesalbter Christen begann das Fischen mit dem Schleppnetz, und Tausende guter Fische wurden gefangen. Ab 36 u. Z. dehnte sich das Fischen noch weiter aus — auf internationale Gewässer —, als das Christentum Nichtjuden anzog, die Glieder der gesalbten Versammlung Christi wurden (Apostelgeschichte 10:1, 2, 23-48).
12. Was geschah nach dem Tod der Apostel?
12 Nachdem die Apostel vom Schauplatz abgetreten waren, gab es über die Jahrhunderte weiterhin Christen, die sich bemühten, die göttliche Wahrheit zu finden und daran festzuhalten. Zumindest einige von ihnen gelangten in Gottes Gunst, und er salbte sie mit heiligem Geist. Allerdings setzte nach dem Tod der Apostel ein umfassender Abfall ein, da ihr hemmender Einfluß nun fehlte (2. Thessalonicher 2:7, 8). Eine Organisation wuchs heran, die sich schamlos anmaßte, Gottes Versammlung zu sein. Sie behauptete zu Unrecht, die heilige, mit Gottes Geist gesalbte Nation zu sein, die mit Jesus herrschen sollte.
13. Wieso kann gesagt werden, daß die Christenheit beim Fischfang eine Rolle gespielt hat?
13 Ist anzunehmen, daß Menschen, die entgegen ihrer Behauptung keine treuen Christen waren, eine Rolle in dem Gleichnis vom Schleppnetz spielten? Es gibt einen Grund, dies zu bejahen. Das symbolische Schleppnetz schloß die Christenheit ein. Natürlich stimmt es, daß die katholische Kirche jahrhundertelang versucht hat, dem einfachen Volk die Bibel vorzuenthalten. Angehörige der Christenheit übernahmen jedoch im Laufe der Jahrhunderte eine Schlüsselrolle beim Übersetzen, Vervielfältigen und Verbreiten des Wortes Gottes. Die Kirchen gründeten in der Neuzeit Bibelgesellschaften, die für Bibelübersetzungen in den Sprachen ferner Länder sorgten. Außerdem sandten die Kirchen medizinisch ausgebildete Missionare und Lehrer aus, durch deren Tätigkeit die sogenannten Reischristen hervorgebracht wurden. So wurden große Mengen unbrauchbarer Fische eingesammelt, die nicht Gottes Wohlgefallen hatten. Doch zumindest kamen auf diese Weise Millionen von Nichtchristen mit der Bibel und einer — wenn auch verderbten — Form des Christentums in Berührung.
14. Inwiefern wurde das Fangen vortrefflicher Fische durch die Tätigkeit der Kirchen der Christenheit unterstützt?
14 Gleichzeitig strengten sich die verstreut lebenden Treuen, die an Gottes Wort festhielten, nach bestem Vermögen an. Sie bildeten jeweils Gottes wahre gesalbte Versammlung auf der Erde. Und wir dürfen davon überzeugt sein, daß auch sie Fische fingen, das heißt Menschen, von denen viele in Gottes Augen vortrefflich waren und die er mit seinem Geist salbte (Römer 8:14-17). Diese vortrefflichen Bekenner des Christentums waren in der Lage, anderen die biblische Wahrheit zu vermitteln, und zwar vielen, die entweder Reischristen geworden waren oder anhand der in ihre Sprache übersetzten Bibeln, für die die Bibelgesellschaften der Christenheit gesorgt hatten, bereits eine beschränkte biblische Erkenntnis erlangt hatten. Das Einsammeln der vortrefflichen Fische ging tatsächlich voran, obwohl die von der Christenheit gesammelten Fische von Gottes Standpunkt aus zumeist unbrauchbar waren.
15. Was genau stellt das Schleppnetz in dem Gleichnis dar?
15 Das Schleppnetz stellt somit ein irdisches Werkzeug dar, das sich als Gottes Versammlung ausgibt und Fische einsammelt. Es schließt sowohl die Christenheit als auch die Versammlung gesalbter Christen ein, wobei letztere die Einsammlung vortrefflicher Fische fortgesetzt haben, und das unter der unsichtbaren Leitung der Engel, wie aus Matthäus 13:49 hervorgeht.
Unsere besondere Zeit
16, 17. Warum ist die Zeit, in der wir leben, so bedeutsam, was die Erfüllung des Gleichnisses vom Schleppnetz betrifft?
16 Befassen wir uns nun einmal mit dem Zeitfaktor. Jahrhundertelang wurden mit dem Schleppnetz neben vortrefflichen Fischen auch viele unbrauchbare oder böse eingesammelt. Dann kam für die Engel die Zeit, ein entscheidendes Trennungswerk einzuleiten. Wann war das? Nun, in Vers 49 wird deutlich gezeigt, daß es beim „Abschluß des Systems der Dinge“ sein sollte. Das entspricht dem, was Jesus in dem Gleichnis von den Schafen und den Böcken sagte: „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen, so wie ein Hirt die Schafe von den Ziegenböcken trennt“ (Matthäus 25:31, 32).
17 Somit ist in Übereinstimmung mit Matthäus 13:47-50 seit dem Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge“ im Jahre 1914 unter der Leitung von Engeln ein entscheidendes Trennungswerk im Gange. Das wurde besonders nach 1919 ersichtlich, als der Überrest der Gesalbten aus einer zeitweiligen geistigen Knechtschaft oder Gefangenschaft befreit und dadurch ein wirkungsvolleres Werkzeug für das Fischen wurde.
18. Inwiefern sind die vortrefflichen Fische in Gefäße gesammelt worden?
18 Was sollte mit den ausgesonderten vortrefflichen Fischen geschehen? In Vers 48 heißt es mit Bezug auf die Engel, die als Fischer auch die Trennung vornahmen: „Man [las] die vortrefflichen [Fische] in Gefäße zusammen, die unbrauchbaren aber warf man weg.“ Die Gefäße sind schützende Behälter, in die die vortrefflichen Fische gelegt werden. Ist das in unserer Zeit geschehen? Auf jeden Fall. Die symbolischen vortrefflichen Fische sind lebendig gefangen und in die Versammlungen wahrer Christen eingesammelt worden. Diese mit Gefäßen vergleichbaren Versammlungen dienen dazu, die Fische zu beschützen und sie sozusagen für den Dienst Gottes aufzubewahren. Jemand könnte jedoch sagen: „Das ist alles schön und gut, aber was hat es mit meinem gegenwärtigen Leben und mit meiner Zukunft zu tun?“
19, 20. (a) Warum ist es heute so wichtig, die Bedeutung des Gleichnisses zu verstehen? (b) Welcher bedeutsame Fischfang wurde von 1919 an durchgeführt?
19 Die Erfüllung des Gleichnisses beschränkte sich nicht auf die Jahrhunderte von der Zeit der Apostel bis 1914. Während dieser Zeit wurden mit Hilfe der schleppnetzgleichen Vorkehrung sowohl scheinbare als auch wahre Bekenner des Christentums eingesammelt. Ja, es handelte sich um eine Einsammlung von unbrauchbaren und von vortrefflichen Fischen. Das von den Engeln verrichtete Trennungswerk endete auch ganz sicher nicht um das Jahr 1919. In gewisser Hinsicht erfüllt sich das Gleichnis vom Schleppnetz sogar noch in unserer Zeit. Es geht dabei um uns und um unsere unmittelbare Zukunft. Wir müssen unbedingt verstehen, inwiefern und warum das so ist, damit folgende Worte auf uns zutreffen: „Glücklich ... sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören“, nämlich mit Verständnis (Matthäus 13:16).
20 Uns ist wahrscheinlich bekannt, daß der gesalbte Überrest von 1919 an das Predigtwerk eifrig durchführte, wobei er mit den Engeln zusammenwirkte, die das sinnbildliche Schleppnetz weiterhin benutzten, um Fische an Land zu ziehen, und die vortrefflichen von den unbrauchbaren trennten. Statistische Aufzeichnungen aus jener Zeit belegen, daß das Fischen vortrefflicher Fische, die mit Gottes Geist gesalbt wurden, weiterging und die letzten der 144 000 mit Hilfe des sinnbildlichen Netzes eingesammelt wurden (Offenbarung 7:1-4). Aber Mitte der 30er Jahre war das Sammeln vortrefflicher Fische, die für die Salbung mit heiligem Geist vorgesehen waren, im wesentlichen abgeschlossen. Sollte die Versammlung des gesalbten Überrestes das Netz dann sozusagen wegwerfen, es sich bequem machen und untätig auf ihren himmlischen Lohn warten? Keineswegs.
Unser Anteil am Fischen
21. Welches andere Fischen geht in unserer Zeit vor sich? (Lukas 23:43).
21 Jesu Gleichnis vom Schleppnetz lenkte die Aufmerksamkeit auf vortreffliche Fische, die mit einem Platz im Königreich der Himmel belohnt werden sollten. Doch wie bereits im vorangegangenen Artikel gezeigt wurde, geht neben dem Fischen, von dem das Gleichnis handelt, noch ein weiteres sinnbildliches Fischen vor sich, das einen gewaltigen Umfang angenommen hat. Dabei wird nicht nach den in Jesu Gleichnis erwähnten vortrefflichen Fischen, den Gesalbten, gefischt, sondern nach anderen lebendig zu fangenden sinnbildlichen Fischen, die die wunderbare Hoffnung erhalten sollen, auf einer paradiesischen Erde zu leben (Offenbarung 7:9, 10; vergleiche Matthäus 25:31-46).
22. Welchen glücklichen Ausgang können wir miterleben, und was wäre die Alternative?
22 Wenn wir diese Hoffnung haben, können wir uns darüber freuen, daß Jehova das lebensrettende Fischen bis heute fortsetzen ließ. Dadurch ist es auch für uns möglich geworden, eine großartige Erwartung zu hegen. Eine Erwartung? Ja, es ist angebracht, dieses Wort zu gebrauchen, denn der Ausgang hängt letztlich von unserer unerschütterlichen Treue gegenüber demjenigen ab, der den noch andauernden Fischzug leitet (Zephanja 2:3). Behalten wir im Sinn, daß es gemäß dem Gleichnis nicht für alle Fische, die mit dem Schleppnetz herausgeholt werden, gut ausgeht. Wie Jesus sagte, würden die Gerechten und die unbrauchbaren Fische oder Bösen voneinander getrennt werden. Wozu? In Matthäus 13:50 beschrieb er die schwerwiegenden Folgen für die letzteren. Sie werden in den Feuerofen geworfen, was ewige Vernichtung bedeutet (Offenbarung 21:8).
23. Warum ist das Fischen heute so wichtig?
23 Den vortrefflichen Fischen, den Gesalbten, und den sinnbildlichen Fischen, die einmal ewig auf der Erde leben werden, steht eine herrliche Zukunft bevor. Aus gutem Grund sorgen die Engel somit dafür, daß gerade jetzt auf der ganzen Erde ein erfolgreicher Fischzug durchgeführt wird. Und welch ein Fang dabei gemacht wird! Man könnte ohne weiteres sagen, daß dieser Fang ebenso wunderbar ist wie der buchstäbliche Fischfang, den die Apostel machten, als sie einst auf das Geheiß Jesu ihre Netze hinabließen.
24. Wozu sollten wir in Verbindung mit dem geistigen Fischen entschlossen sein?
24 Beteiligen wir uns so eifrig wie möglich an diesem lebensrettenden Werk des geistigen Fischens, das heute durchgeführt wird? Ganz gleich, welchen Anteil wir als einzelne bisher daran hatten, ist es auf alle Fälle für jeden von uns von Nutzen, das zu betrachten, was weltweit in dem großartigen Werk bereits erreicht worden ist. Es sollte uns anregen, von jetzt an die Netze mit noch größerem Eifer zum Fang hinabzulassen. (Vergleiche Matthäus 13:23; 1. Thessalonicher 4:1.)
Kannst du dich an folgende Gedanken erinnern?
◻ Was wird durch die beiden Arten von Fischen in Jesu Gleichnis vom Schleppnetz dargestellt?
◻ In welcher Hinsicht haben die Kirchen der Christenheit beim Fischfang eine Rolle gespielt?
◻ Warum ist das Fischen in unserer Zeit so dringlich?
◻ Zu welcher Selbstprüfung sollte uns das Gleichnis vom Schleppnetz veranlassen?
[Bild auf Seite 18]
Seit Jahrhunderten wird im Galiläischen Meer gefischt
[Bildnachweis]
Pictorial Archive (Near Eastern History) Est.