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Von wem dürfen wir wahre Gerechtigkeit erwarten?Der Wachtturm 1989 | 15. Februar
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5. Unter welchen Umständen hielt Paulus seine Rede vor den Athenern? (Laß Apostelgeschichte 17:16-31 vorlesen.)
5 Die Rede des Paulus ist tatsächlich eindrucksvoll und verdient eine eingehende Betrachtung. Angesichts der schwerwiegenden Ungerechtigkeiten, die wir überall beobachten, können wir daraus viel lernen. Berücksichtigen wir zunächst die näheren Umstände, über die in Apostelgeschichte 17:16-21 berichtet wird. Die Athener waren stolz darauf, daß ihre Stadt ein berühmtes Zentrum der Gelehrsamkeit war, ein Ort, an dem einst Sokrates, Platon und Aristoteles gelehrt hatten. Athen war auch eine sehr religiöse Stadt. Überall sah Paulus Götzen — wie zum Beispiel Statuen des Kriegsgottes Ares oder Mars, des Zeus, des Äskulap (des Gottes der Heilkunde) sowie Statuen Poseidons (des ungestümen Gottes des Meeres), des Dionysos, der Athene und des Eros.
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Von wem dürfen wir wahre Gerechtigkeit erwarten?Der Wachtturm 1989 | 15. Februar
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Die Zuhörerschaft — eine Herausforderung
8. (a) Durch welche Ansichten und Standpunkte zeichneten sich die Epikureer aus? (b) Was glaubten die Stoiker?
8 Einige Juden und Griechen hörten ihm interessiert zu. Wie würden aber die einflußreichen epikureischen und stoischen Philosophen reagieren? Wie du feststellen wirst, glichen ihre Vorstellungen in vieler Hinsicht heute üblichen Ansichten, selbst gewissen Lehren, die man heutzutage Schülern beibringt. Nach Auffassung der Epikureer sollte man im Leben nach einem Höchstmaß an Lust streben, besonders vergeistigter Lust. Ihre Philosophie „Eßt und trinkt, denn morgen sterben wir“ war durch ein völliges Fehlen von moralischen Grundsätzen oder Tugenden gekennzeichnet (1. Korinther 15:32). Sie glaubten nicht, Götter hätten das Universum erschaffen, sondern nahmen an, das Leben sei in einem auf den Gesetzen der Mechanik beruhenden Universum durch Zufall entstanden. Des weiteren waren die Götter ihrer Meinung nach nicht an den Menschen interessiert. Wie verhielt es sich mit den Stoikern? Sie legten Nachdruck auf Logik und waren der Ansicht, Stoff und Kraft seien die Hauptelemente im Weltall. Die Stoiker glaubten nicht an einen persönlichen Gott, sondern stellten sich eine unpersönliche Gottheit vor. Ihrer Ansicht nach wurden die menschlichen Belange vom Schicksal beherrscht.
9. Inwiefern predigte Paulus in einer herausfordernden Situation?
9 Wie reagierten diese Philosophen auf die Lehren, die Paulus öffentlich vertrat? Neugier und intellektuelle Arroganz zählten damals zu den Charakterzügen der Athener. Daher begannen die Philosophen, mit Paulus zu argumentieren. Schließlich führten sie ihn zum Areopag. Oberhalb des Marktplatzes von Athen, doch noch unterhalb der hoch aufragenden Akropolis, befand sich ein Felshügel, der nach dem Kriegsgott Mars oder Ares benannt war: der Marshügel oder Areopag. In alter Zeit tagte dort ein Gericht oder eine Ratsversammlung. Man führte also Paulus möglicherweise einem Gericht vor, das sich in unmittelbarer Nähe der Akropolis versammelt hatte, die mit ihrem berühmten Parthenon, den kleineren Tempeln und zahllosen Statuen eine eindrucksvolle Kulisse bildete. Nach Auffassung einiger drohte dem Apostel Gefahr, weil das römische Recht die Einführung neuer Götter untersagte. Aber selbst wenn er nur zur Klarstellung seiner Glaubensansichten zum Areopag geführt worden war oder um den Beweis für seine Befähigung als Lehrer zu erbringen, stand er dort immerhin vor einer ernst zu nehmenden Zuhörerschaft. Würde es ihm gelingen, seine wichtige Botschaft darzulegen, ohne Befremden zu erregen?
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Von wem dürfen wir wahre Gerechtigkeit erwarten?Der Wachtturm 1989 | 15. Februar
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„16 Während nun Paulus in Athen auf sie wartete, wurde sein Geist in ihm erregt, als er sah, daß die Stadt voll Götzen war. 17 Infolgedessen begann er sich in der Synagoge mit den Juden und den anderen Leuten, die Gott anbeteten, und jeden Tag auf dem Marktplatz mit denen zu unterreden, die gerade da waren. 18 Aber sowohl gewisse von den epikureischen wie auch von den stoischen Philosophen ließen sich auf einen Wortwechsel mit ihm ein, und einige sagten: ‚Was will dieser Schwätzer denn sagen?‘ Andere: ‚Er scheint ein Verkündiger ausländischer Gottheiten zu sein.‘ Das war, weil er die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung verkündigte. 19 Da ergriffen sie ihn und führten ihn zum Areopag und sagten: ‚Können wir erfahren, was das für eine neue Lehre ist, von der du redest? 20 Denn du führst gewisse Dinge ein, die unseren Ohren fremd sind. Daher möchten wir wissen, was das bedeuten soll.‘ 21 In der Tat, alle Athener und die dort zugezogenen Ausländer verbrachten ihre Mußezeit mit nichts anderem als nur damit, etwas Neues zu erzählen oder anzuhören. 22 Paulus stand nun in der Mitte des Areopags und sprach:
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