Die Befehle des Königs gewissenhaft befolgen
„Mit deinen Befehlen will ich mich befassen, und ich will auf deine Pfade schauen. Für deine Satzungen werde ich Vorliebe zeigen. Ich werde dein Wort nicht vergessen“ (PSALM 119:15, 16).
1. Warum untersteht jeder und alles den Befehlen Jehovas?
JEDER und alles untersteht den Befehlen Jehovas, des allmächtigen Gottes, des Königs der Ewigkeit. Er ist der Eine, der das Universum geschaffen hat. Er ist der Quell allen Lebens. Er bildete die Erde und machte sie bewohnbar. Er ist ein Gott der Ordnung, und dadurch, daß er seine Satzungen durchsetzt, wird in seiner gesamten Schöpfung die Ordnung gewahrt bleiben (Psalm 36:9; Jesaja 45:18; Offenbarung 15:3).
2. Wer überwacht den Sternenhimmel, und wie?
2 Jehova Gott war es, der dem Sternenhimmel befahl, sich wie ein Zelt über die Erde auszubreiten, und dann sein Volk aufforderte: „Hebt eure Augen in die Höhe und seht. Wer hat diese Dinge erschaffen? Er ist es, der ihr Heer selbst der Zahl nach herausführt, der sie alle sogar mit Namen ruft.“ Jehova war es, der Hiob fragte: „Hast du die Satzungen der Himmel erkannt, oder könntest du seine Autorität auf die Erde setzen?“ Es sind seine Gesetze der Schwerkraft und der Bewegungsabläufe, die die Millionen von Galaxien mit ihren Milliarden von Sternen zusammenhalten und den Lauf der Erde im Weltraum bestimmen (Jesaja 40:26; Hiob 38:33).
3. Durch wessen Befehle können die Tiere überleben, und was würde geschehen, wenn sie nicht gehorchen würden?
3 Er ist der Eine, der die grünen Pflanzen hervorbringt, die wie ein Teppich die Erde bedecken. Aufgrund seiner Befehle sprossen die Samen, wachsen die Pflanzen und vermehren sie sich. Es wimmelt von unzähligen Tierarten auf der Erde — von den Polarregionen bis zu den tropischen Regenwäldern, von den höchsten Luftschichten bis tief in den Erdboden, von der Meeresoberfläche bis in die dunkelsten Meerestiefen. Jede der zahllosen Arten muß, um überhaupt existieren zu können, so leben, wie es von Jehova befohlen worden ist. Durch den Instinkt hat er ihnen seine Befehle zum Überleben einprogrammiert. „Sie sind instinktiv weise“ (Sprüche 30:24). Was wäre, wenn der kleine Baumwaldsänger in Alaska sich sagen würde: „Ich fliege nicht die Tausende von Kilometern nach Südamerika. Wozu denn auch?“? Dann würde der kleine Baumwaldsänger in den Schneestürmen des Winters sterben. Aber so etwas würde er nicht sagen. Er ist darauf programmiert, auf die Reise zu gehen, um zu überleben. So verhält es sich mit allen Tieren. Sie folgen instinktiv den Befehlen, die Jehova, ihr Schöpfer, in sie gepflanzt hat. Sie haben keine andere Wahl.
4. Welche Wahl haben die Menschen, und was sind die Folgen?
4 Anders verhält es sich mit den Menschen. Wir sind im Bilde Gottes erschaffen worden und haben Entscheidungsfreiheit. Obwohl Jehova uns nicht darauf programmiert hat, allein durch Instinkt weise zu handeln, hat er uns doch nicht in Unkenntnis gelassen. Durch sein Wort, die Bibel, gibt er uns Befehle zum Erlangen von Leben. Wenn wir diese Befehle des Königs gewissenhaft befolgen, werden wir leben. Wenn wir unsere Freiheit dazu gebrauchen, sie zu ignorieren und einen Weg zu wählen, der unserem eigenen, d. h. unabhängigem Denken entspricht, werden wir sterben. Wir müssen uns auf Überleben programmieren. So einfach ist das. „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß und ein Licht für meinen Pfad“, sagte der Psalmist. Andererseits mag ein anderer „Weg ... dem Menschen richtig erscheinen, aber sein Ende sind Wege zum Tode“ (Psalm 119:105; Sprüche 14:12, Schlachter-Bibel). Jetzt, in der Zeit des Endes, ist es das Gebot der Stunde, daß wir uns die an Jehova gerichteten Worte aus Psalm 119:15, 16 zu Herzen nehmen: „Mit deinen Befehlen will ich mich befassen, und ich will auf deine Pfade schauen. Für deine Satzungen werde ich Vorliebe zeigen. Ich werde dein Wort nicht vergessen.“
Jehova, der Organisator seines Volkes
5. In welcher Hinsicht war Jehova Israels Richter, Satzungsgeber und König?
5 Jehova sprach zu Moses auf dem Berg Sinai und erteilte ihm Befehle für die Führung Israels. An wichtigster Stelle standen die Zehn Gebote, die von Gottes Finger auf Steintafeln geschrieben wurden (2. Mose 20:1-17; 31:18). Jehova war nicht nur der Gesetzgeber, sondern auch der Richter Israels, der durch Moses und andere ältere Männer handelte. Moses ermahnte solche älteren Männer: „Ihr sollt beim Rechtsprechen nicht parteiisch sein. Ihr solltet den Kleinen ebenso anhören wie den Großen. Ihr sollt nicht erschrecken wegen eines Mannes, denn das Gericht gehört Gott“ (5. Mose 1:17). Jehova war auch Israels König, der diese Millionen Menschen so organisierte, daß sie ihre Angelegenheiten wirksam regeln konnten. In Anbetracht dessen konnte einer seiner Propheten später erklären: „Jehova ist unser Richter, Jehova ist unser Satzungsgeber, Jehova ist unser König“ (Jesaja 33:22).
6. Wie erwies sich Jehova als Israels Organisator und Führer in der Wildnis?
6 Die Nation Israel war in Stämme, Familien und Hausgemeinschaften organisiert. Während die Israeliten in der Wildnis wanderten, teilte Jehova jedem Stamm seinen Platz in der Marschordnung zu. Wenn sie sich um die Stiftshütte lagerten, hatte jeder Stamm seinen zugeteilten Ort (4. Mose 2:1-34; Josua 7:14). Jehova bestimmte, wo sie jeweils hinziehen sollten: „Wann immer sich die Wolke von der Stelle über dem Zelt erhob, pflegten die Söhne Israels gleich danach wegzuziehen, und an dem Ort, wo die Wolke jeweils verweilte, da pflegten die Söhne Israels zu lagern. Auf den Befehl Jehovas hin zogen die Söhne Israels jeweils weg, und auf den Befehl Jehovas hin lagerten sie sich“ (4. Mose 9:17, 18).
7. Wer führte in der Organisation Israels Änderungen durch?
7 Wenn eine organisatorische Änderung nötig war, führte Jehova sie durch. Moses klagte einmal: „Ich von mir aus vermag dieses ganze Volk nicht zu tragen, denn es ist mir zu schwer.“ Jehova erwiderte: „Versammle mir siebzig Männer von den älteren Männern Israels, von denen du weißt, daß sie ältere Männer des Volkes und dessen Beamte sind, ... und sie werden dir helfen müssen, die Last des Volkes zu tragen, damit nicht du, nur du allein, sie tragest“ (4. Mose 11:14, 16, 17). Selbst als das Volk später einen menschlichen König forderte, verließ der König der Ewigkeit Israel nicht. Der menschliche König hatte eine Abschrift des Gesetzes Jehovas. Die Propheten erklärten Jehovas richterliche Entscheidungen. Die treuen Könige dienten immer noch als Verwalter Gottes, da sie ‘auf dem Thron Jehovas saßen’ (1. Chronika 29:23; 5. Mose 17:18; 2. Könige 17:13; Jeremia 7:25).
Das vollkommene Vorbild im Befolgen der Befehle des Königs
8. Wie, wo und mit welchen Ergebnissen verkündigte Jesus Jehovas kommendes Königreich?
8 Als Jesus, der verheißene Messias, eintraf, befolgte er mit verzehrendem Eifer die Befehle seines himmlischen Vaters. Mit Beginn des großen Dienstes in Galiläa „fing Jesus an zu predigen und zu sagen: ‚Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘ Dann ging er in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art von Leiden und jede Art von Gebrechen unter dem Volk. Daher folgten ihm große Volksmengen aus Galiläa und der Dekapolis und aus Jerusalem und Judäa und von jenseits des Jordan“ (Matthäus 4:17, 23, 25; Johannes 2:17). Er beschränkte seine Tätigkeit nicht auf die Synagogen. Er verkündigte die gute Botschaft vom Königreich, wo immer Menschen waren, die zuhörten: im Tempel, am Seeufer, am Berghang, auf dem offenen Land, in den Städten und Dörfern und in den Wohnungen der Menschen. Die Volksmenge strömte zu ihm und „hörte ihm mit Lust zu“. Das Volk „hing ihm an, um ihn zu hören“ (Markus 12:37; Lukas 19:48).
9. Was tat Jesus, um das Predigtwerk auszudehnen, und welche Anweisungen gab er?
9 Nachdem Jesus seinen Aposteln erklärt hatte, daß mehr Arbeiter nötig seien, sandte er „diese Zwölf ... aus und gab ihnen folgende Weisungen: ‚Begebt euch nicht auf die Straße der Nationen, und tretet nicht in eine samaritische Stadt ein, sondern geht statt dessen immer wieder zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Während ihr hingeht, predigt, indem ihr sagt: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient, und haltet euch dort auf, bis ihr weggeht. Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen; und wenn das Haus es verdient, so komme der Frieden darauf, den ihr ihm wünscht; wenn es ihn aber nicht verdient, so kehre euer Frieden auf euch zurück‘“ (Matthäus 10:5-7, 11-13). Später sandte er mit ähnlichen Anweisungen siebzig weitere Jünger aus, und dadurch, daß sie gewissenhaft diese Befehle befolgten, hatten sie Erfolg und große Freude (Lukas 10:1, 17).
10. (a) Welchen zusätzlichen Auftrag erteilte Jesus nach seiner Auferstehung, und was war das Ergebnis? (b) Warum waren gewisse Ernennungen von Männern nötig, und welche Anforderungen mußten erfüllt werden?
10 Nach seinem Tod und seiner Auferstehung erweiterte Christus Jesus das Gebiet seiner Nachfolger, indem er ihnen sagte: „Mir ist alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden. Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matthäus 28:18-20). Als er in den Himmel auffuhr, gab er eine ähnliche Anweisung: „Ihr werdet Zeugen von mir sein sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ (Apostelgeschichte 1:8). Während seine Nachfolger die Königreichsbotschaft verbreiteten, schlossen sich Tausende ihren Reihen an (Apostelgeschichte 2:41; 4:4; 5:14; 6:7). Überall sprossen Versammlungen. Um diese Mengen von Männern und Frauen zu hüten, wurden Aufseher und Dienstamtgehilfen ernannt, die besondere biblische Erfordernisse erfüllten. Die Versammlungen blühten und nahmen an Zahl zu (1. Timotheus 3:2-10, 12, 13; Titus 1:5-9).
11. Welche Art Organisation haben Jehovas Zeugen heute, und warum ist eine wirkungsvolle Organisation jetzt so nötig?
11 Heute ist es besonders wichtig, daß die Versammlungen der Zeugen Jehovas Jesu Vorbild im Predigen folgen. Um das wirksam tun zu können, haben sie den organisatorischen Aufbau übernommen, der in den Tagen der Apostel bestand. Wir leben in der Zeit des Endes, in der Zeit, von der Jesus voraussagte, daß ein weltweites Predigtwerk durchgeführt werde: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24:14). Nach dem Ersten Weltkrieg begannen einige Tausend, die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen; jetzt hat diese Zahl die 3-Millionen-Grenze überschritten. Es ist ein dringendes Erfordernis unserer Zeit, die Befehle sowohl des großen Königs der Ewigkeit, Jehovas Gottes, als auch die des Königs der Könige, Christi Jesu, gewissenhaft zu befolgen.
Die Ältesten brauchen deine Achtung und Unterstützung
12. Was wird von Ältesten heute verlangt, und wie kann man zu ihrer Freude am Dienst beitragen?
12 Im Befolgen der Befehle des Königs spielen die Versammlungsältesten eine Schlüsselrolle. Sie sollten vorbildlich sein: „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über die herrschen, die Gottes Erbe sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet“ (1. Petrus 5:1-3). Es ist Gottes Herde. Ihm sind die Ältesten Rechenschaft schuldig, aber die gehorsame Mitarbeit des einzelnen kann zu ihrer Freude an der Arbeit beitragen: „Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen als solche, die Rechenschaft ablegen werden, damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun mögen, denn das wäre euch zum Schaden“ (Hebräer 13:17).
13. Warum sollte den Ältesten doppelte Ehre erwiesen werden?
13 Allen in der Versammlung gebührt Ehre, aber besonders den hart arbeitenden Ältesten: „Die älteren Männer, die in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen, halte man doppelter Ehre für würdig, besonders die, die hart arbeiten in Wort und Lehre“ (1. Timotheus 5:17; Römer 12:10). Warum „doppelte Ehre“ für die Ältesten? Wegen ihrer vorzüglichen Arbeit. Es heißt von ihnen, daß sie „der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten“ (Apostelgeschichte 20:28). Sie arbeiten hart, um dir und anderen zu dienen. Möglicherweise müssen sie Zuchtmaßnahmen ergreifen, wenn die Befehle des Königs ignoriert oder verletzt werden — eine Aufgabe, die nicht angenehm ist, und manche mögen sich dadurch verletzt fühlen. Vielleicht muß Rat in bezug auf die Kleidungsgewohnheiten und den Lebenswandel erteilt werden, und womöglich wird dieser Rat dann übelgenommen. Doch all das wird zugunsten der geistigen Wohlfahrt der Versammlung getan. Den Ältesten sollte Achtung und Ehre erwiesen werden.
14. (a) Wie nur können gemäß Jakobus 4:12 die Ältesten richtige Urteile fällen? (b) Wann ist Nachsicht im Urteil möglich, und wann kann Barmherzigkeit über das Gericht frohlocken?
14 Zuweilen müssen Älteste in Rechtskomitees dienen und Urteile fällen — manchmal unbeliebte Urteile. Wie läßt sich ein solches Richten mit Jakobus 4:12 in Einklang bringen? Dort heißt es: „Einer ist es, der Gesetzgeber und Richter ist, er, der zu retten und zu vernichten vermag. Du aber, wer bist du, daß du deinen Nächsten richtest?“ Ja, Einzelpersonen sollten einander nicht richten. Überdies sollten die Urteile, die Älteste fällen, nicht auf ihrer eigenen Meinung, sondern auf dem Wort Jehovas beruhen. Beachte, wozu König Josaphat die von ihm ernannten Richter ermahnte: „Nicht für einen Menschen richtet ihr, sondern für Jehova; ... möge der Schrecken Jehovas auf euch sein! Seid achtsam und handelt, denn bei Jehova, unserem Gott, gibt es weder Ungerechtigkeit noch Parteilichkeit, noch Annahme einer Bestechung“ (2. Chronika 19:6, 7). Die Organisation muß rein erhalten werden. Doch Älteste sollten nicht barsch sein, keine „Schläger“. Wenn tiefes Bedauern und echte Reue bekundet werden, können Barmherzigkeit und Vergebung erwiesen werden. Dann wird ‘Barmherzigkeit triumphierend über das Gericht frohlocken, wird dem Gericht überlegen sein’ (1. Timotheus 3:3; Jakobus 2:13, New World Translation—With References, Fußnote).
15. Wegen welcher Dienste verdienen Älteste Achtung und Ehre?
15 Die Aufgaben der Ältesten sind also oftmals schwierig und anspruchsvoll, aber Älteste, die sich dieser Pflichten treu und liebevoll annehmen, können ein Quell geistiger Erfrischung sein und geistigen Schutz bieten. „Jeder soll sich wie ein Bergungsort vor dem Wind und ein Versteck vor dem Regensturm erweisen, wie Wasserbäche in einem wasserlosen Land, wie der Schatten eines wuchtigen zerklüfteten Felsens in einem erschöpften Land“ (Jesaja 32:2). Der freundliche und liebevolle Beschützer — nicht der vorschnelle Ankläger oder der barsche Zuchtmeister — ist derjenige, der allen Freude bereitet, Achtung und Ehre verdient und Jehovas Anerkennung gewinnt.
Seid geduldig miteinander
16. (a) Wie reagieren einige auf die Fehler anderer, und was kann ihnen helfen, weniger kritisch und etwas verständnisvoller zu sein? (b) Wie denkt Jehova über treue Diener, die Fehler machen?
16 Wann immer Menschen eng zusammenarbeiten, entstehen wahrscheinlich Probleme. Es werden Fehler gemacht. Wenn das geschieht, sind manche äußerst beunruhigt. Einige benutzen sogar die Fehler anderer als Vorwand, um den größten aller Fehler zu begehen, nämlich aufzuhören, Jehova zu dienen. Wenn sie jedoch ihre eigenen Fehler genauso unter die Lupe nehmen würden wie die Fehler anderer, dann würden sie wahrscheinlich weniger kritisch und etwas verständnisvoller sein. Moses machte Fehler; David auch; Petrus auch. Ja, wir alle machen Fehler. Aber Jehova gebrauchte diese treuen Männer der alten Zeit weiterhin, und er gebraucht auch uns weiterhin. „Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Herrn. In der Tat, er wird zum Stehen veranlaßt werden, denn Jehova kann veranlassen, daß er steht“ (Römer 14:4).
17. Welche zusätzlichen Punkte sollten wir bedenken, wenn es um Fehler und um das Richten anderer geht?
17 Vergiß nicht: Hier auf der Erde gebraucht Jehova unvollkommene Menschen — das ist alles, was er gegenwärtig zur Verfügung hat. In Wirklichkeit bereitet ihm das Ehre. Er erreicht mit so wenig so viel. Durch unsere Schwäche wird seine Macht noch deutlicher: „Meine unverdiente Güte genügt dir; denn meine Kraft wird in Schwachheit vollkommen gemacht“ (2. Korinther 12:9). Das weltweite Zeugniswerk blüht aus dem Grund, den Jehova selbst anführt: „Nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist“ (Sacharja 4:6). Wir wollen also die Fehler und Unvollkommenheiten anderer vergeben, damit uns unsere eigenen vergeben werden können. Bedenke: „Wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben“ (Matthäus 6:14, 15).
Organisiert, um dem Predigtauftrag des Königs nachzukommen
18. Welche Einrichtung bestand in den Tagen der Apostel und besteht in unseren Tagen, um für das Predigtwerk der Versammlungen einheitliche Anleitungen zu geben?
18 Die Apostel und älteren Männer in Jerusalem bildeten eine leitende Körperschaft, die Entscheidungen traf, um den frühen Christenversammlungen einheitliche Anleitungen zu geben (Apostelgeschichte 15:1-31; 16:1-5). Heute haben Jehovas gesalbte Zeugen, „der treue und verständige Sklave“, eine leitende Körperschaft in ihrem Hauptbüro in Brooklyn (New York) (Matthäus 24:45-47). Sie leitet das gewaltige weltweite Königreichszeugniswerk, das gegenwärtig in Erfüllung des Auftrages, Jehovas Königreich zu verkündigen, auf der ganzen Erde durchgeführt wird (Matthäus 24:14). Dieses Werk kann niemals ohne eine Organisation getan werden. Ein einzelner könnte es niemals von sich aus tun.
19. Welches Werk, das niemals von einzelnen allein durchgeführt werden könnte, wird von Jehovas Zeugen, weil sie die Befehle des Königs gewissenhaft befolgen, erfolgreich durchgeführt?
19 Kein einzelner und keine unorganisierten, verstreuten Gruppen von Einzelpersonen könnten in über 190 Sprachen und in 205 Ländern predigen, regelmäßig mehr als zweieinviertel Millionen Heimbibelstudien durchführen und jährlich etwa 190 000 neue Prediger der guten Botschaft vom Königreich taufen. Nein, mehr als drei Millionen Zeugen mußten fast sechshundert Millionen Stunden predigen, um diese Arbeit innerhalb eines Jahres, nämlich 1985, zu bewältigen. Sie konnten das nur, weil sie wirkungsvoll organisiert sind durch die Einteilung in fast 50 000 Versammlungen, die alle der sichtbaren Leitung ihrer einen leitenden Körperschaft unterstehen. Trotz allem konnte das Werk nur bewältigt werden, weil die leitende Körperschaft, die 94 Zweige, die 50 000 Versammlungen und die 3 000 000 einzelnen Zeugen alle vereint und gewissenhaft die Befehle des Königs befolgten.
Erinnerst du dich?
◻ Wie organisierte Jehova die Nation Israel?
◻ Welches vollkommene Beispiel hinterließ Jesus für das Werk der Verkündigung des Königreiches Jehovas?
◻ Wegen welcher vielen Dienste verdienen Älteste, daß wir ihnen Ehre erweisen?
◻ Warum könnte das Zeugniswerk nicht von unabhängigen Gruppen oder Einzelpersonen durchgeführt werden?
[Bild auf Seite 23]
Der Schöpfer programmiert alle Tiere auf Überleben
Menschen müssen sich selbst auf Überleben programmieren, indem sie Jehovas Befehle erforschen