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Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
it-2 „Langmut“

LANGMUT

Langmütig zu sein heißt, das verkehrte Handeln oder die Provokationen eines anderen geduldig zu ertragen und die Hoffnung nicht aufzugeben, dass sich das gestörte Verhältnis bessern wird. Langmut hat daher einen Zweck, besonders im Hinblick auf das Wohl dessen, der die unerwünschte Situation hervorgerufen hat. Das bedeutet jedoch nicht, dass man unrechtes Handeln entschuldigen würde. Wenn der Zweck der Langmut erfüllt ist oder wenn es sinnlos ist, die Situation weiter zu ertragen, hört die Langmut auf. Entweder hat sich die Langmut dann für diejenigen, die Anlass zum Ärger gegeben haben, zum Guten ausgewirkt, oder es werden nun Maßnahmen gegen sie ergriffen. In dem einen wie in dem anderen Fall erleidet derjenige, der Langmut geübt hat, in geistiger Hinsicht keinen Schaden.

Der mit „langsam zum Zorn“ („langmütig“ in einigen Übersetzungen) wiedergegebene hebräische Ausdruck bedeutet wörtlich „Länge der (beiden) Nasenlöcher [wo der Zorn entbrennt]“ (2Mo 34:6; 4Mo 14:18; siehe ZORN). Das griechische Wort makrothymía (Langmut) bedeutet wörtlich „Länge an Geist“ (Rö 2:4, Int). Sowohl die hebräischen als auch die griechischen Ausdrücke bezeichnen Geduld, Nachsicht und Langsamsein zum Zorn. Das deutsche Wort Langmut ist eine Rückbildung aus langmütig, einer Lehnübersetzung des spätlateinischen Wortes longanimitas, und bezeichnet eine „durch ruhiges, beherrschtes, nachsichtiges Ertragen od. Abwarten von etw. gekennzeichnete Verhaltensweise; große Geduld“ (Duden, Deutsches Universalwörterbuch, 1989). „Langmut“ bedeutet mehr, als nur Schmerz oder Schwierigkeiten zu ertragen, sondern beinhaltet bewusste Zurückhaltung.

Die Bibel zeigt, wie Gott Langmut beurteilt; sie weist darauf hin, wie töricht es ist und wie schlecht es sich auswirkt, wenn man nicht „Länge an Geist“ bewahrt. Der Langmütige mag schwach erscheinen, aber in Wirklichkeit wendet er Unterscheidungsvermögen an. „Wer langsam ist zum Zorn, hat Fülle von Unterscheidungsvermögen, wer aber ungeduldig ist, erhöht Torheit“ (Spr 14:29). Langmut ist besser als Muskelkraft und kann mehr bewirken. „Wer langsam ist zum Zorn, ist besser als ein Starker, und wer seinen Geist beherrscht, als einer, der eine Stadt einnimmt“ (Spr 16:32).

Wer nicht ‘langen Geistes’ ist, sondern ohne Selbstbeherrschung „losplatzt“, setzt sich einer „Invasion“ aller möglichen unangebrachten Gedanken und Taten aus, denn wir lesen: „Wie eine erbrochene Stadt ohne Mauer ist der Mann, der seinen Geist nicht im Zaum hält“ (Spr 25:28). „All seinen Geist lässt ein Unvernünftiger herausfahren, aber wer weise ist, hält ihn bis zuletzt ruhig“ (Spr 29:11). Aus diesen Gründen gab der Weise den Rat, nicht „kurzen Geistes“ zu sein: „Sei nicht eilig in deinem Geist, gekränkt zu werden, denn sich gekränkt zu fühlen ruht im Busen der Unvernünftigen“ (Pr 7:9).

Jehovas Langmut. Als Jehova Moses auf den Berg Horeb hinaufkommen ließ und ihm etwas von seiner Herrlichkeit zeigte, rief er vor Moses aus: „Jehova, Jehova, ein Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit, der Tausenden liebende Güte bewahrt, der Vergehung und Übertretung und Sünde verzeiht, doch keinesfalls wird er Straffreiheit gewähren“ (2Mo 34:5-7). Diese Wahrheit, dass Jehova nicht schnell zornig wird, wurde von Moses, David, Nahum und anderen wiederholt (4Mo 14:18; Ne 9:17; Ps 86:15; 103:8; Joel 2:13; Jon 4:2; Nah 1:3).

Jehova übt Langmut jedoch immer in Harmonie mit seinen Haupteigenschaften aus, Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und Macht (1Jo 4:8; 5Mo 32:4; Spr 2:6; Ps 62:11; Jes 40:26, 29). Gerechtigkeit gebührt in erster Linie Gottes eigenem Namen. Dieser Name muss über alle anderen im Universum erhöht werden; das ist unerlässlich für das Wohl aller seiner Geschöpfe. Die Verherrlichung seines Namens ist einer der Hauptgründe für Gottes Langmut, denn der Apostel Paulus erklärt: „Wenn nun Gott, obwohl gewillt, seinen Zorn zu zeigen und seine Macht kundzutun, die Gefäße des Zorns, die zur Vernichtung passend gemacht sind, mit viel Langmut duldete, damit er den Reichtum seiner Herrlichkeit an Gefäßen der Barmherzigkeit kundtun könnte, die er zur Herrlichkeit im Voraus bereitet hat, nämlich uns, die er nicht nur aus den Juden berufen hat, sondern auch aus den Nationen, was dann?“ (Rö 9:22-24). In seiner Langmut erwählt sich Gott ein Volk für seinen Namen. Und durch dieses Volk verherrlicht er sich auf der ganzen Erde (Apg 15:14; 1Ko 3:9, 16, 17; 2Ko 6:16).

Gott bekundete schon sehr früh in der Menschheitsgeschichte Langmut. Durch die Auflehnung des ersten Menschenpaares war sein Gesetz übertreten worden. Doch statt die beiden sofort hinzurichten, was Gott mit Recht hätte tun können, übte er in seiner Liebe Langmut. Das tat er ihren noch ungeborenen Nachkommen zuliebe, für die seine Langmut alles bedeutete (seine Geduld bedeutet für viele Rettung [2Pe 3:15]). Außerdem – was noch wichtiger ist – hatte Gott im Sinn, seine Herrlichkeit durch den Samen der Verheißung zu vergrößern (1Mo 3:15; Joh 3:16; Gal 3:16). Und Gott war nicht nur damals langmütig. Er wusste auch, dass er einige tausend Jahre lang unvollkommene Menschen ertragen und so lange die Bestrafung einer mit ihm verfeindeten Welt hinausschieben müsste (Jak 4:4). Einige haben Gottes Langmut missverstanden und missbraucht; sie haben ihren Zweck verfehlt, indem sie liebevolle Geduld mit Langsamkeit verwechselt haben (Rö 2:4; 2Pe 3:9).

Gottes Langmut zeigte sich am deutlichsten in seinem Handeln mit den Israeliten (Rö 10:21). Immer wieder nahm er sie auf, nachdem sie abgefallen waren, bestraft worden waren und bereut hatten. Sie töteten seine Propheten und schließlich seinen eigenen Sohn. Sie bekämpften die gute Botschaft, die von Jesus und seinen Aposteln gepredigt wurde. Doch Gottes Langmut war nicht vergebens. Ein Überrest erwies sich als treu (Jes 6:8-13; Rö 9:27-29; 11:5). Einige dieser treuen Menschen ließ Gott unter Inspiration sein Wort niederschreiben (Rö 3:1, 2). Das Gesetz, das er gab, zeigte, dass alle Menschen Sünder sind und einen Erlöser brauchen, und wies auf denjenigen hin, der sein Leben als Loskaufspreis geben und der zu der hohen Stellung eines Königs erhöht werden würde (Gal 3:19, 24). Für das Königreich und das Priestertum Christi wurden Vorbilder geschaffen (Kol 2:16, 17; Heb 10:1), und es wurde für Beispiele gesorgt, aus denen wir lernen können, wie wir handeln oder nicht handeln sollten (1Ko 10:11; Heb 6:12; Jak 5:10). All diese Dinge sind für die Menschheit äußerst wichtig, um ewiges Leben zu erlangen (Rö 15:4; 2Ti 3:16, 17).

Jehova nicht für immer langmütig. Gott ist allerdings nur so lange langmütig, wie es sich mit Recht, Gerechtigkeit und Weisheit vereinbaren lässt. Wenn in einer schlimmen oder ärgerlichen Situation Langmut geübt wird, so soll dadurch den Betroffenen die Gelegenheit gegeben werden, sich zu ändern und die Sache in Ordnung zu bringen. Ist aber der Punkt erreicht, an dem es keine Hoffnung auf Änderung mehr gibt, dann wäre es eine Verletzung des Rechts und der Gerechtigkeit, weiterhin Langmut zu üben. In diesem Fall würde Gott in seiner Weisheit das Problem beseitigen. Seine Geduld hat also ein Ende.

Ein Beispiel für die Nachsicht Gottes und dafür, dass sie einmal zu Ende geht, ist darin zu finden, wie Gott mit Menschen vor der Sintflut handelte. Es bestand ein beklagenswerter Zustand, und Gott sagte: „Mein Geist soll nicht auf unabsehbare Zeit dem Menschen gegenüber walten, da er ja Fleisch ist. Somit sollen sich seine Tage auf hundertzwanzig Jahre belaufen“ (1Mo 6:3). Später sagte Jesaja über den Missbrauch, den die Israeliten mit Jehovas Langmut trieben: „Sie aber rebellierten und verletzten seinen heiligen Geist. Da verwandelte er sich ihnen in einen Feind; er selbst führte Krieg gegen sie“ (Jes 63:10; vgl. Apg 7:51).

Aus diesen Gründen werden Christen inständig gebeten, „nicht die unverdiente Güte Gottes anzunehmen und ihren Zweck zu verfehlen“ (2Ko 6:1). Es wird ihnen der Rat gegeben: „Betrübt [macht ständig traurig] nicht Gottes heiligen Geist“ (Eph 4:30, Int), und: „Löscht das Feuer des Geistes nicht aus“ (1Th 5:19). Beachten sie dies nicht, so kommt es vielleicht so weit, dass sie gegen Gottes Geist sündigen, ihn lästern und ihn gewissermaßen grob verletzen. In diesem Fall ist weder Reue noch Vergebung möglich; es bleibt nur Vernichtung (Mat 12:31, 32; Heb 6:4-6; 10:26-31).

Jesus Christus. Unter den Menschen gab Jesus Christus das beste Beispiel an Langmut. Über ihn schrieb der Prophet Jesaja: „Er wurde hart bedrängt, und er ließ sich niederdrücken; doch pflegte er seinen Mund nicht aufzutun. Er wurde so wie ein Schaf zur Schlachtung geführt; und wie ein Mutterschaf, das vor seinen Scherern verstummt, pflegte auch er seinen Mund nicht aufzutun“ (Jes 53:7). Er ertrug die Schwächen seiner Apostel und die Beleidigungen und Unhöflichkeiten seiner erbitterten, bösartigen Feinde. Trotz allem vergalt er nicht Böses mit Bösem, weder durch Worte noch durch Taten (Rö 15:3). Als der Apostel Petrus unüberlegterweise Malchus das Ohr abhieb, wies Jesus ihn mit den Worten zurecht: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Platz ... Oder denkst du, ich könnte nicht meinen Vater anrufen, dass er mir in diesem Augenblick mehr als zwölf Legionen Engel sende? Wie aber würden in diesem Fall die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss?“ (Mat 26:51-54; Joh 18:10, 11).

Warum ist es wichtig, dass Christen Langmut üben?

Aus den obigen Darlegungen geht hervor, dass die Langmut ihren Ursprung bei Jehova Gott hat. Sie gehört zur Frucht seines Geistes (Gal 5:22). Der Mensch, der im Bild und Gleichnis Gottes erschaffen wurde, hat ein gewisses Maß dieser Eigenschaft und kann sie entwickeln, indem er sich an Gottes Wort hält und sich vom heiligen Geist leiten lässt (1Mo 1:26, 27). Christen werden daher aufgefordert, an dieser Eigenschaft zu arbeiten und sie zu bekunden (Kol 3:12). Sie ist ein Kennzeichen eines Dieners Gottes (2Ko 6:4-6). Der Apostel Paulus schrieb: „Seid langmütig gegen alle“ (1Th 5:14). Er gab zu verstehen, dass es unerlässlich ist, diese Eigenschaft zum Ausdruck zu bringen, wenn man Gott wohlgefällig sein möchte. Langmut ist aber nicht echt, wenn sie mit Murren und Klagen verbunden ist. Wie Paulus zeigte, ist es lobenswert, „mit Freuden langmütig zu sein“ (Kol 1:9-12).

Langmut zu üben bringt nicht nur Freude, sondern ist auch sehr lohnend. Für Jehova ist es lohnend, da sein Name verherrlicht wird. Die Anklage, seine Souveränität sei ungerecht und unrechtmäßig, wird widerlegt und Jehova wird gerechtfertigt (1Mo 3:1-5; Hi 1:7-11; 2:3-5). Was wäre geschehen, wenn er die Rebellen Adam, Eva und Satan sogleich getötet hätte? Manche hätten schlussfolgern können, dass Satan mit seiner Herausforderung vielleicht doch Recht hatte. Aber durch Langmut gab Jehova Menschen die Gelegenheit, unter Prüfung zu beweisen, dass sie seine Souveränität vorziehen und ihm wegen seiner hervorragenden Eigenschaften dienen möchten, ja deutlich zu zeigen, dass sie Jehovas Souveränität der völligen Unabhängigkeit vorziehen, weil sie wissen, dass Ersteres weit besser ist (Ps 84:10).

Da Jesus Christus in seinem Gehorsam gegenüber Gott langmütig war, empfing er eine wunderbare Belohnung. Sein Vater erhöhte ihn zu einer übergeordneten Stellung als König und verlieh ihm „den Namen ..., der über jedem anderen Namen ist“ (Php 2:5-11). Darüber hinaus erhielt er eine „Braut“, bestehend aus seinen geistigen Brüdern, das als Stadt dargestellte Neue Jerusalem, dessen Grundsteine die Namen der 12 Apostel des Lammes tragen (2Ko 11:2; Off 21:2, 9, 10, 14).

Desgleichen werden alle, die Langmut üben und sie in Übereinstimmung mit dem Vorsatz Gottes beibehalten, reich belohnt (Heb 6:11-15). Sie verspüren das befriedigende Gefühl, Gottes Eigenschaft nachzuahmen, seinen Willen zu tun und seine Gunst zu haben. Außerdem wird ihre Langmut bewirken, dass anderen geholfen wird, Gott kennenzulernen und ewiges Leben zu erlangen (1Ti 4:16).

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