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  • Sollte man sich auf sein Gewissen verlassen?
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Erwachet! 1993
g93 8. 7. S. 26-27

Was sagt die Bibel?

Sollte man sich auf sein Gewissen verlassen?

AUF einer belebten Straße fällt einer elegant gekleideten Frau das Portemonnaie aus der Handtasche, ohne daß sie es merkt. Ein Passant, der sich gerade nach der Geldbörse bücken will, sieht, wie die Frau in ein teures Auto steigt. Was wird er tun? Wird er ihr nachrufen, oder wird er das Portemonnaie schnell in seiner Tasche verschwinden lassen?

Das hängt von seinem Gewissen ab. Was sagt es ihm? Und noch wichtiger: Kann er ihm vertrauen? Kann er sich sicher von seinem Gewissen leiten lassen?

Was ist das Gewissen?

Das Gewissen ist als das natürliche Empfinden für das, was richtig und was falsch, was gerecht und was ungerecht, was moralisch und was unmoralisch ist, bezeichnet worden. In der Bibel wird die Wirkungsweise des Gewissens in Römer 2:14, 15 wie folgt beschrieben: „Denn wenn immer Menschen von den Nationen, die ohne Gesetz sind, von Natur aus die Dinge des Gesetzes tun, so sind diese Menschen, obwohl sie ohne Gesetz sind, sich selbst ein Gesetz. Sie zeigen ja, daß ihnen der Inhalt des Gesetzes ins Herz geschrieben ist, wobei ihr Gewissen mitzeugt und sie inmitten ihrer eigenen Gedanken angeklagt oder auch entschuldigt werden.“ Somit wurden wir mit einem Gewissen ausgestattet, damit wir Situationen einschätzen, die richtigen Entscheidungen treffen und unsere Entscheidungen selbst beurteilen könnten. Doch kann man ihm vertrauen?

Das kommt darauf an. Immerhin gibt es genügend Beweise dafür, daß ein fehlgeleitetes Gewissen jemanden zu verkehrten Handlungen verführen kann. Allein die Tatsache, daß uns das Gewissen bestimmte Handlungen erlaubt, ist noch keine Garantie für deren Billigung seitens Gottes. Bevor beispielsweise Saulus von Tarsus ein Christ wurde, ging er in der Christenverfolgung führend voran. Er stimmte sogar der Ermordung des christlichen Märtyrers Stephanus zu und war an der Aktion beteiligt. Bei alldem wurde er von seinem Gewissen nicht verurteilt (Apostelgeschichte 7:58, 59; Galater 1:13, 14; 1. Timotheus 1:12-16).

Viele SS-Leute, die während des Zweiten Weltkriegs Millionen von Menschen in den Konzentrationslagern Hitlers quälten und zu Tode brachten, sagten hinterher, sie hätten einfach nur Befehle befolgt. Ihr Gewissen erlaubte es ihnen. Doch deswegen wurden sie nicht für unschuldig angesehen — nicht von der Welt und noch viel weniger von Gott. Mit Recht wurden sie verurteilt.

Warum funktioniert es nicht richtig?

Warum sollte etwas, was Gott geschaffen hat, nicht richtig funktionieren? Die Bibel gibt dafür eine Erklärung. Da der Mensch durch den Ungehorsam Adams der Sünde unterworfen ist, kann von der Sünde gesagt werden, sie ‘regiere als König’ und bringe die Menschen dazu, ihren Begierden zu gehorchen (Römer 5:12; 6:12). Das Gewissen des Menschen, das ursprünglich vollkommen war, wurde nachteilig beeinflußt; die treibende Kraft der Sünde liegt mit dem Gewissen im Wettstreit (Römer 7:18-20). Das führt zu dem Konflikt, der uns nur zu vertraut ist: „Ich finde also in meinem Fall dieses Gesetz: daß, wenn ich das Rechte zu tun wünsche, das Schlechte bei mir vorhanden ist. Ich ... sehe in meinen Gliedern ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Sinnes widerstreitet und mich gefangennimmt unter das Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern ist“ (Römer 7:21-23).

Zusätzlich zu der ererbten Schwäche unterliegt unser Gewissen auch äußeren Einflüssen. Zum Beispiel hat der Gruppenzwang offensichtlich das Gewissen der zuvor erwähnten SS-Leute „verbogen“ oder unterdrückt. (Vergleiche Sprüche 29:25.) Des weiteren bleibt es nicht ohne Folgen, wenn man seinen Sinn mit schädlichen Dingen wie Unmoral und Gewalt aus Fernsehen, Film und Literatur füllt. Setzen wir uns ständig solchem Gedankengut aus, wird es uns schließlich nicht mehr ganz so schlecht erscheinen, und unser Gewissen wird schwächer werden. Oder anders ausgedrückt: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Korinther 15:33).

Wenn jemand Gottes Gesetze kennengelernt hat und sie respektiert, dann ist sein Gewissen offensichtlich ein verläßlicherer Führer, als wenn es nicht auf diese Weise geschult wäre. Doch selbst Personen, die Gottes Wege kennen und sehr schätzen, werden manchmal feststellen müssen, daß auf Grund der ererbten Sünde und Unvollkommenheit und vielleicht auch der äußeren Einflüsse das Gewissen nicht immer ein verläßlicher Führer ist.

Was kann man tun?

Kann man sein Gewissen ändern und es für gerechte Grundsätze empfindlicher machen? Ja, Paulus ermahnte Christen, ‘ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch zu üben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht’ (Hebräer 5:11-14). Dazu gehört das Studium der Bibel unter besonderer Beachtung des vollkommenen Vorbilds, Jesus Christus (1. Petrus 2:21, 22). Während wir dann unser Wahrnehmungsvermögen gebrauchen, um Entscheidungen zu treffen, wird uns das Gewissen immer weiter weg von falschen Gedanken und Handlungen führen und uns zu dem drängen, was ehrenhaft und richtig ist.

Selbst dann dürfen wir nie selbstgerecht werden oder sagen, solange etwas unser Gewissen nicht belaste, sei es schon in Ordnung. Der richtige und sichere Gebrauch des Gewissens bei unvollkommenen Menschen kann durch die vorsichtige Handlungsweise eines sicheren Autofahrers veranschaulicht werden. Wenn er die Spur wechseln möchte, schaut er instinktiv in den Rückspiegel. Sieht er dort ein Auto, weiß er, daß er nicht ungefährdet die Spur wechseln kann. Doch selbst wenn er nichts sieht, ist sich der vorsichtige Fahrer des toten Winkels bewußt — mit dem Spiegel allein kann nicht alles zu jeder Zeit gesehen werden. Daher schaut der Fahrer nicht nur in den Spiegel. Er dreht seinen Kopf etwas zur Seite, um sicherzugehen, daß die Spur, in die er wechseln möchte, frei ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Gewissen. Wenn es einen warnt, sollte man es unbedingt beachten. Doch selbst wenn es anfangs keinen Alarm gibt, wäre es gut, sich wie der kluge Autofahrer zu verhalten und sich zu vergewissern, ob wirklich keine Gefahr besteht.

Untersuchen wir, ob unser Denken mit Gottes Denken übereinstimmt. Benutzen wir sein Wort als Prüfstein für unser Gewissen. In Sprüche 3:5, 6 finden wir die weisen Worte: „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.“

Somit ist es gut, auf sein Gewissen zu hören. Noch besser ist es allerdings, alles, was wir tun, mit Gottes Willen zu vergleichen, wie er in seinem Wort geoffenbart wird. Nur dann können wir mit Gewißheit sagen: „Wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben“ (Hebräer 13:18; 2. Korinther 1:12).

[Bild auf Seite 26]

„Bekehrung des hl. Paulus“

[Bildnachweis]

Gemälde von Caravaggio: Scala/Art Resource, N.Y.

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