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Glaube mit LiebeDer Wachtturm 1950 | 15. Februar
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ihn zum Geben dessen, was er materiell gespendet haben mag. Er handelte nicht wie so viele von heute, die bei einer öffentlichen Wohltätigkeitsaktion mitmachen und vielleicht einer Wohltätigkeitsorganisation tausend Dollar geben und sagen: „Hier, geht IHR hin, speist diese Leute, und lindert ihre Not!“ Nein, sondern Paulus gab sich SELBST im Hilfswerk dahin. Damit seine christlichen Brüder in Griechenland ihren bedürftigen Mitchristen in Palästina auf organisierte Weise Hilfe zukommen lassen konnten, gab er Anweisungen, wie die Hilfsmittel bereitgestellt werden sollten. So konnten sie ohne Verlust an Zeit und Mühe abgefertigt und auf die wirksamste Weise verwendet werden, damit ihre bedürftigen Brüder Hilfe erhielten. Eine Liste der Spender wurde nicht geführt und veröffentlicht, denn das hätte selbstsüchtige Beweggründe hervorrufen können. Es wurde alles getan, um an ihre christliche Liebe zu appellieren und nicht an irgendwelche Selbstsucht. Sonst wäre die an den Tag gelegte Wohltätigkeit den Spendern nicht zum Guten geworden, indem sie in ihnen keine Liebe entwickelt hätte. — 1. Kor. 16:1-4; 2. Kor. 8:1-24.
9, 10. Wie muss jemand sich selbst aufopfern, damit es ihm wirklich nütze?
9 Jemand könnte alle seine Habe hingeben, um die Armen zu speisen und doch nicht willens sein, sich im Interesse des Dienstes Gottes und der Errettung seiner Geschöpfe selbst hinzugeben. Eine Selbsthingabe könnte also eine grössere Selbstaufopferung bedeuten als bloss die Darangabe all seines Besitztums zu Wohltätigkeitszwecken. Doch auch hierin würde Selbsthingabe in Gottes Augen wertlos sein, wenn ihr die Liebe fehlte. Lassen wir uns in diesem Punkte nicht täuschen, denn Paulus sagt: „Wenn ich all mein Besitztum zur Speisung der Hungernden gebe, und selbst wenn ich (um mich prahlerisch auszudrücken) meinen Leib aufopfere, aber ohne Liebe bin, bin ich nicht besser.“ (1. Kor. 13:3, N. T.-Zwanzigstes Jahrhundert, engl.) Eine auf sich eingestellte Person mag auf Märtyrertum ausgehen. Sie könnte vorwärtsblickend sagen: „Wenn ich mein Leben auf diese Weise wage oder mich so exponiere und auf diese Weise sterbe, werden die Leute mich bewundern und verherrlichen und lange von mir reden. Es kann sein, dass ich als Märtyrer in die Geschichte eingehen werde, und dass man zu meinem Andenken eine Gedenktafel oder ein Denkmal errichtet.“ Ein solcher Lauf wäre kein Lauf der Liebe, noch wäre er christlich.
10 Jesus Christus gab sich willig, ohne zu murren dahin, wie ein Schaf sich den Händen der Schlächter ausliefert, doch finden wir nicht, dass er damit prahlte. Wiederholt lenkte er die Aufmerksamkeit auf sein Opfer, doch niemals prahlerisch. Er wollte dadurch den Menschen den einzigen Weg zeigen, auf dem sie Errettung gewinnen können. Er gab seinen Leib in den Tod dahin, weil er Jehova Gott liebte und sich freute, seinen Willen zu tun. Als er auf die Weltbühne trat und sein Werk als Gottes Hoherpriester begann, indem er sich selbst aufopferte, sagte er: „Siehe, ich komme; in der Rolle des Buches steht von mir geschrieben. Dein Wohlgefallen (Deinen Willen, Menge) zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens.“ — Ps. 40:7, 8; Heb. 10:5-10.
11. Was zählt bei Gott statt einer zur Schau gestellten Selbstaufopferung?
11 Christi geistliche Brüder, die dazu berufen sind, mit ihm zur Rechten Gottes den himmlischen Thron zu ererben, werden ermahnt, ihr menschliches Leben in seinem Dienste dahinzugeben. Paulus schreibt ihnen die Worte: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Dienst ist.“ Wenn wir dies tun, brauchen wir nicht etwas Sensationelles zu vollbringen, um als ein grosser Märtyrer Ruhm zu erlangen. Um treu zu sein, müssen wir lediglich lernen, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist und müssen ihn dann ruhig, regelmässig und standhaft tun, um Gott zu gefallen und ihn zu verherrlichen. Indem wir seinen Willen kennenlernen, wird unser Sinn verwandelt, und wir werden nicht suchen, uns dem selbstischen Weg dieser Welt anzupassen, indem wir danach trachten, nur um des Eigenruhmes willen als Märtyrer zu gelten. Unser treuer Gehorsam dem Willen und den Geboten Gottes gegenüber ist das, wodurch wir unsere gänzliche Vollkommenheit in der Liebe zu Gott beweisen, und dafür wird er uns der ewigen Bewahrung in der neuen Welt als würdig erachten. (Röm. 12:1, 2) Somit ist es nicht die grandiose oder märtyrerhafte Art unseres Todes, die bei Gott Eindruck macht. Bei ihm zählt der ungeheuchelte, loyale Gehorsam ihm gegenüber. Dieser beweist unsere Liebe zu ihm und stärkt sie und macht sie in uns vollkommen. So wiederholen wir denn den warnenden Rat des Apostels: „Und wenn ich alle meine Güter Stück um Stück austeile, und wenn ich meinen Leib dahingebe, um mich zu rühmen, und nicht Liebe habe, so nützt es mir nichts.“ — 1. Kor. 13:3, Rotherham, engl.
12. Der Weg der Liebe ist vortrefflicher als was? Was hilft uns auf diesem Wege?
12 Gewiss ist also der Weg der Liebe der einzig nutzbringende Weg vor Gott. Der Weg der Liebe ist vortrefflicher, als wenn man bloss durchhielte, indem man beständig Gaben und Talente entgegennähme und gebrauchte, die einem durch den Geist oder die wirksame Kraft Gottes auf wunderbare Weise verliehen würden. Heute, da diese Wundergaben nicht mehr verliehen werden, ist es nötiger denn je, dass wir die Liebe pflegen. Gottes Geist kann uns helfen, dies bis zur Vollkommenheit zu tun.
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Sadrach, Mesach und Abednego bewahren ihre LauterkeitDer Wachtturm 1950 | 15. Februar
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Sadrach, Mesach und Abednego bewahren ihre Lauterkeit
DER Weg christlicher Lauterkeit ist nicht ein Pfad der Kompromisse. Christus Jesus befürwortete keine interkonfessionelle Bewegung, um Pharisäer, Sadduzäer und Christen zusammenzuschliessen. Auch die treuen Menschen vor Christus taten dies nicht. Als die Israeliten ins Land Kanaan einzogen, ergingen keine Anweisungen an sie, Bruderschafts-Wochen einzuführen, um die Eintracht zwischen ihnen und den
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