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Welche religiösen Gewohnheiten pflegst du?Der Wachtturm 1966 | 15. März
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Predigern geschult werden, die die gute Botschaft des Wortes Gottes verkünden, die keine Zugeständnisse machen und keine Freunde der Welt werden. Sei auch du ein echter Christ! Wandle in den Fußtapfen Jesu Christi. Tue, was er tat. Sei das ganze Jahr hindurch, jeden Tag, ein Christ, nicht nur an den Feiertagen der Christenheit. Mache es dir zur Gewohnheit, im Hause Jehovas, des wahren Gottes, anzubeten, und du wirst die Bedeutung der Worte Jesu verstehen lernen: „Meine Schafe hören auf meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir. Und ich gebe ihnen ewiges Leben.“ — Joh. 10:27, 28.
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Was hat die Christenheit für dich getan?Der Wachtturm 1966 | 15. März
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Was hat die Christenheit für dich getan?
1. Welche Gewohnheit pflegte Paulus nach seiner Bekehrung zum Christentum?
AUS den beiden vorangehenden Artikeln, in denen das Leben Jesu Christi, des Gründers des Christentums, und das Leben Pauli, eines Nachfolgers und Apostels Jesu Christi, in großen Zügen geschildert werden, haben wir gelernt, daß diese beiden Männer an jedem Sabbat nach ihrer Gewohnheit in das „Haus unseres Gottes“ gingen. Sie beteten dort Jehova an, predigten Gottes Königreich und erklärten, wie man ewiges Leben erlangt. Als Paulus ein Christ wurde, mußte er sich gewaltig ändern, und er gab das auch ohne weiteres zu. In seinem Brief an die Versammlungen von Galatien schrieb er: „Ihr habt natürlich von meinem früheren Wandel im Judentum gehört, daß ich die Versammlung Gottes fortgesetzt über die Maßen verfolgte und sie verwüstete, und ich machte größere Fortschritte im Judentum als viele Altersgenossen meiner Rasse, da ich für die Überlieferungen meiner Väter weit mehr eiferte.“ (Gal. 1:13, 14) Lukas berichtet, daß dieser Verfolger, als er sich Damaskus näherte, plötzlich von einem hellen Licht umstrahlt wurde, daß er darauf zu Boden fiel und Jesus dann zu ihm sagte: „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“ (Apg. 9:4) Saulus bekehrte sich zum Christentum, und sein Eifer für den Dienst und die Predigttätigkeit in den Synagogen ließ nie nach. „So ging denn Paulus nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen anhand der Schriften ... Als Ergebnis wurden einige von ihnen gläubig und gesellten sich zu Paulus und Silas, dazu eine große Menge der Griechen, die Gott anbeteten, und nicht wenige von den prominenten Frauen.“ — Apg. 17:2-4.
2. Wie wirkt sich das wahre Christentum heute auf die Menschen aus?
2 Zwischen dem Christentum und der Christenheit, die im vierten Jahrhundert unserer Zeitrechnung gegründet wurde, besteht ein Unterschied. Die Belehrung über das wahre Christentum wirkt sich heute auf die Menschen gleich aus, wie sich die Lehrtätigkeit des Paulus damals auf die Menschen auswirkte. Sie kann aus Juden, Katholiken, Protestanten, Hindus, Moslems, Buddhisten usw. wahre Christen machen, sofern sie hören und glauben. Paulus machte aus Griechen, Römern und anderen Verehrern heidnischer Götter Christen. Pauli christliche Predigttätigkeit wirkte auf alle Arten von Menschen — auf Männer und Frauen, Junge und Alte, Sklaven und Freie, Juden und Griechen. Das Christentum beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Gruppe von Menschen. Die Einladung ergeht an alle Arten von Menschen. Wer sie annimmt und aus den damit verbundenen Wohltaten vollen Nutzen zieht, dessen Lebensweise ändert sich. Diese Änderung wird durch die Liebe bewirkt.
3, 4. Was muß jemand tun, wenn das Christentum sein Leben beeinflussen soll, und welche Eigenschaft ist dazu besonders notwendig?
3 Wenn diese Menschen Gottes Wort studieren und sich mit Christen verbinden, die Gottes Wort ebenfalls studieren und dessen Lehren befolgen, werden sie feststellen, daß sich ihre Persönlichkeit ändert. Paulus wußte, daß sich ein Christ ändern muß. Er selbst hatte sich geändert! Darum schrieb er: „Ihr [sollt] die alte Persönlichkeit ablegen ..., die eurem früheren Wandel entspricht, und die gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; daß ihr aber erneuert werden sollt in der Kraft, die euren Sinn antreibt, und die neue Persönlichkeit anziehen sollt, die nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist.“ — Eph. 4:22-24.
4 Diese neue Persönlichkeit muß echt sein. Sie darf nicht nur ein Firnis sein, etwas, was man nach außen hin zur Schau trägt wie ein neues Kleidungsstück. Sie muß herangebildet werden, und das setzt voraus, daß man die Liebe bekundet, von der Jesus sprach, das heißt, daß man Gott mit seinem ganzen Herzen, seinem ganzen Sinn, seiner ganzen Seele und seiner ganzen Kraft liebt und seinen Nächsten wie sich selbst. (Matth. 22:37-39) Paulus wies darauf hin, daß jemand, selbst wenn er sprachbegabt wäre und im Predigtdienst „mit Menschen- und Engelszungen“ reden könnte, „aber nicht Liebe“ hätte, wie „ein tönendes Stück Erz oder eine schallende Zimbel“ geworden wäre. — 1. Kor. 13:1.
5. (a) Welcher Beweggrund fehlt oft bei Menschen, die von ihren materiellen Gütern geben, um anderen zu helfen? (b) Welcher Beweggrund veranlaßt solche Menschen oft zum Geben?
5 Paulus betonte, daß dieser Grundsatz der Liebe im Leben eines Christen von großer Bedeutung ist, denn die Liebe muß bei allem, was jemand, der sich Gott hingegeben hat und ein Christ geworden ist, unternimmt, der dominierende Faktor oder Beweggrund sein. In den Tagen des Apostels Paulus gab es viele Wohltäter, die von ihrem Reichtum den Armen gaben, wie das auch heute viele Reiche tun. Heute geben große sogenannte christliche Nationen oft von ihrem Reichtum, gewöhnlich von ihren Nahrungsmittelüberschüssen, um dadurch der armen, unterernährten Bevölkerung anderer Nationen zu helfen. Diese Spendefreudigkeit ist lobenswert; aber was nützen den Nationen ihre guten Werke, wenn sie sie nicht aus Liebe zu der armen Bevölkerung der betreffenden Nationen tun? Es ist so, wie Paulus sagt: „Wenn ich alle meine Habe austeile, um andere zu speisen, ... aber nicht Liebe habe, so nützt es mir gar nichts.“ (1. Kor. 13:3) So ist es tatsächlich! Viele Menschen, ja ganze Nationen haben aus selbstsüchtigen Gründen, um politischer Interessen willen oder um Macht und Einfluß über andere zu gewinnen von ihrem Reichtum gegeben; was nützt es ihnen aber, wenn sie es nicht aus Liebe getan haben? Gar nichts! Trotz all des Guten, das die Nationen für andere Nationen tun, sind sie immer noch „unvereinte“ Nationen. Warum? Weil sie keine Liebe haben! Ohne Liebe kommt keine Einheit zustande.
6. Wie weit ist Gott in seiner Liebe zur Menschheit gegangen?
6 Was hat also das Christentum bei dir bewirkt? Bist du anders geworden? Hast du die Menschen — die einzelnen und ganze Völker — lieben gelernt? Wenn du „das Haus unseres Gottes“ nicht vernachlässigst (Neh. 10:39), dann weißt du, daß Jehova „Gott Liebe ist“. (1. Joh. 4:8) Du solltest auch gelernt haben, daß sich Gottes Liebe nicht verändert hat, obwohl der erste Mensch, Adam, sich gegen seinen Schöpfer auflehnte und dadurch Sünde und Tod über die Menschheit brachte. Jehovas Persönlichkeit wandelt sich nicht wegen jemandes Mangel an Liebe. Jehovas hohe Grundsätze, die das Leben im ganzen Universum beherrschen, wurden dadurch, daß der Mensch Gott zu hassen begann oder ihn mindestens nicht
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