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  • Der Same ging schließlich auf
    Der Wachtturm 1974 | 1. März
    • Der Same ging schließlich auf

      IN DER Nähe von Tokio (Japan) wurden drei Lotussamen wiederbelebt, die, wie Fachleute feststellten, zweitausend Jahre in einem Kanu unter einem Torfmoor begraben waren. Ein Fachmann für Lotusblumen behandelte die Samen sorgfältig und setzte sie in Wasser. Zwei dieser aus alter Zeit stammenden Samen gingen auf und brachten voll entwickelte, herrliche Lotusblüten hervor. Wiewohl die Samen ungefähr zwei Jahrtausende untätig waren, konnten sie unter den richtigen Verhältnissen immer noch aufgehen und Blüten treiben (Plants, S. 94).

      Jesus sprach in seinem Gleichnis von den verschiedenen Bodenarten von einer anderen Art Samen, als er sagte: „Der Same ist das Wort Gottes“ (Luk. 8:11). Diese Art Samen kann auch eine Zeitlang untätig sein und schließlich dann, wenn die richtigen Verhältnisse herrschen, aufgehen. Ein gutes Beispiel dafür ist eine Erfahrung, die kürzlich im Süden der Vereinigten Staaten gemacht wurde. Sie handelt von einer Studentin, die einige Jahre zuvor das erste Mal mit der Wahrheit des Wortes Gottes in Berührung kam.

      Als dreizehnjähriges Mädchen interessierte sie sich sehr für Politik. Sie fragte eines Tages das Dienstmädchen der Familie, wem es bei der Wahl seine Stimme geben werde. Das Dienstmädchen war eine Zeugin Jehovas und erklärte ihr, daß es sich aufgrund dessen, was die Bibel über die Stellung eines Christen in der Welt sagt, nicht an einer politischen Wahl beteiligen werde (Joh. 17:16). Noch nie hatte sie als Mädchen so etwas gehört. Sie war daher während der folgenden Tage und Wochen dem Dienstmädchen im Hause ständig auf den Fersen und stellte viele Fragen über die Bibel. Ihre Eltern waren jedoch dagegen und entließen das Dienstmädchen. Aber der Same der Wahrheit war bereits gesät worden.

      In der Stadt, in der die Familie lebte, gab es keine Versammlung der Zeugen Jehovas, und daher ruhte der Same der Wahrheit fünf Jahre lang. Dennoch gelobte sie sich, mit Jehovas Zeugen wieder in Verbindung zu treten, sobald sie ihr Elternhaus verlassen und das College besuchen werde. Sie berichtet: „Nie konnte ich das, was ich von dem Dienstmädchen erfahren hatte, aus meinem Sinn verbannen.“

      Als sie schließlich von zu Hause wegging, um die Universität zu besuchen, kam ihr eine Ausgabe des Wachtturms in die Hände, die den Artikel enthielt „Was kommt zuerst — deine Kirche oder Gott?“ Das bewog sie, an das Hauptbüro der Wachtturm-Gesellschaft zu schreiben. Bald darauf nahm ein Zeuge Jehovas Verbindung mit ihr auf. Sogleich begann sie, die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen. Das, was sie kennenlernte, teilte sie ihrer Zimmerpartnerin mit, und auch diese begann die Zusammenkünfte zu besuchen. Beide machten gute Fortschritte in ihrem Studium des Wortes Gottes.

      In den Sommerferien fuhr die Studentin nach Hause. Sie freute sich, ihren Eltern die guten Dinge mitteilen zu können, die sie aus der Bibel kennengelernt hatte. Ihre Eltern waren entsetzt und ließen sie nicht einmal mit den Zeugen korrespondieren. Wiewohl sie ihre Eltern liebte und sie achtete, erkannte sie, daß sie den Samen der biblischen Wahrheit, der in ihr Herz gesät worden war und der nun wuchs, nicht ausreißen durfte. Als sie im Herbst an die Universität zurückkehrte, kam sie wieder mit den christlichen Zeugen zusammen und sprach mit ihrer Zimmerpartnerin und anderen Mädchen im Studentenwohnheim über das, was sie kennenlernte. Außerdem begann sie, in ihrer sonstigen Betätigung einige Änderungen vorzunehmen, denn sie war Vorsitzende einer Frauenorganisation der Baptisten, Sonntagsschullehrerin, Vorsitzende des Studentenheims und hatte ein Amt in der studentischen Mitverwaltung der Universität inne. Sie erkannte aus der Bibel, daß sie ihre Betätigung auf solchen Gebieten eigentlich einstellen sollte, und tat es.

      Sie erkannte auch, daß eine weitere Änderung angebracht war; sie konnte nicht länger Mitglied ihrer früheren Kirche bleiben. Ein Ortsgeistlicher, mit dem sie darüber sprach, sagte, er glaube, man könne den Schöpfungsbericht im ersten Buch Mose und andere Teile der Bibel nicht wörtlich nehmen. Außerdem gab er zu, daß vieles, was die Kirche lehrt, heidnischen Ursprungs ist. Nach wiederholten Anstrengungen ihrerseits wurde sie schließlich aus dem Kirchenregister gestrichen.

      Sie machte in ihrem Studium und in der Anwendung des Wortes Gottes weitere Fortschritte und wurde als eine christliche Zeugin Jehovas getauft. Als sie in den Ferien wieder nach Hause kam, sagte sie ihren Eltern, sie freue sich, mit der Familie zusammen zu sein, doch ihr Gewissen lasse es nicht zu, mit die Kirche zu besuchen. Ihre Eltern erklärten ihr unmißverständlich, daß sie dann die Wahl zwischen ihrer Religion und ihnen zu treffen habe. War die Wahrheit in ihrem Herzen so verwurzelt, daß sie ausharren konnte?

      Sie war für eine Ansprache in der Theokratischen Predigtdienstschule der Versammlung der Zeugen Jehovas in der Universitätsstadt vorgesehen. Ihre Mutter wies darauf hin, daß sie an Kleidern nur das mitnehmen könne, was sie anhabe, falls sie wegfahren würde, um diese Ansprache zu halten. Nach ihrer Ankunft in der Universitätsstadt und nachdem sie ihre Aufgabe in der Versammlung gelöst hatte, rief sie ihre Eltern an, um ihnen mitzuteilen, daß sie sicher angekommen sei. Ihre Mutter sagte ihr, sie brauche gar nicht mehr nach Hause zu kommen (Matth. 10:32-38).

      Diese junge Christin macht weiterhin Fortschritte und steht regelmäßig im Dienste Jehovas. Auf einem Kongreß der Zeugen Jehovas, der vor einiger Zeit stattfand, traf sie die Zeugin, die vor sieben Jahren als Dienstmädchen in ihrer Familie war. Beide waren überglücklich, besonders aber die Zeugin, die den Samen der Wahrheit zuerst gesät hatte. Sie sagte zu ihr: „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, daß du für Jehova Stellung beziehen würdest, denn du zeigtest sogleich Liebe zu Gottes Wort.“

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1974 | 1. März
    • Fragen von Lesern

      ● Wie betrachten Jehovas Zeugen eine Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Rassen? (Frankreich).

      Jehovas Zeugen sind bestrebt, eine Frage stets vom biblischen Standpunkt aus zu beurteilen. Die Bibel spricht nicht im besonderen über die Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Rassen. Sie zeigt indes, wie Jehova die Menschen betrachtet, und sie enthält Grundsätze, nach denen sich Personen ausrichten können, die zu heiraten beabsichtigen. Es gibt keine Stelle in der Bibel, die die Überlegenheit einer Rasse lehrt oder aus der dieser Gedanke abgeleitet werden konnte Jehova Gott erkennt Menschen aller Rassen an und nimmt sie als seine Diener an, ohne irgendeine Rasse zu benachteiligen. Die Bibel erklärt uns: „[Gott] hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht, damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen, und er verordnete die bestimmten Zeiten und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und wirklich finden mögen“ (Apg. 17:26, 27). Sie sagt auch, daß „Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apg. 10:34, 35).

      Wir finden in der Bibel also keinen Anhaltspunkt dafür, daß es nicht erlaubt wäre, einen Angehörigen einer anderen Rasse zu heiraten. Über die Wiederverheiratung von Witwen schrieb der Apostel Paulus: „Eine Ehefrau ist während der ganzen Zeit, da ihr Mann lebt, gebunden. Wenn ihr Mann aber im Tode entschlafen sollte, so ist sie frei, sich zu verheiraten, mit wem sie will, nur im Herrn“ (1. Kor. 7:39). Der Christ kann daher irgendeine Person als Ehepartner wählen, wenn diese ein wahrer Christ ist und vom biblischen wie auch vom gesetzlichen Standpunkt frei ist zu heiraten.

      Gibt es irgendwelche anderen Faktoren, die es wert sind, dabei berücksichtigt zu werden? Ja, denn Christen sind bestrebt, bei allem, was sie tun, ein gutes Urteilsvermögen anzuwenden und weise zu handeln. Sie werden u. a. dazu angeregt, „in Weisheit gegenüber den Außenstehenden zu wandeln“, also gegenüber Personen außerhalb der Christenversammlung (Kol. 4:5).

      In vielen Gegenden werden immer häufiger Ehen zwischen Angehörigen unterschiedlicher Rassen geschlossen. Die Leute unternehmen häufiger Reisen und finden oft die Lebensweise und die Bräuche der Menschen in anderen Ländern reizvoll. Auch der Krieg hat seinen Teil dazu beigetragen, und viele europäische und amerikanische Soldaten haben asiatische Frauen geheiratet. Schließlich hat sich der Gesichtskreis vieler in gewisser Hinsicht erweitert, so daß sie eine Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Rassen wohlwollender betrachten.

      Dennoch nehmen nicht alle Menschen diesen wohlwollenden Standpunkt ein, und auch nicht alle erkennen die biblischen Maßstäbe an. Die Menschheit steht immer noch unter dem Einfluß vieler tiefwurzelnder Vorurteile. Ein Christ sollte daher realistisch sein und das Leben nehmen, wie es ist — nicht wie es gemäß seinen Wünschen sein könnte.

      In einigen Ländern bestehen sogar Gesetze, die eine Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Rassen nicht gestatten. In einem solchen Fall unterliegen Christen der schriftgemäßen Verpflichtung, solchen Gesetzen zu gehorchen, da diese sie nicht daran hindern, Gott mit „Geist und Wahrheit“ anzubeten (Joh. 4:24; Röm. 13:1). Natürlich steht es einem Christen frei, dorthin zu ziehen, wo es keine solchen Gesetze gibt, falls er dies wünscht.

      In anderen Staaten führen die dort herrschenden Vorurteile dazu, daß Angehörige bestimmter Rassen benachteiligt und unfreundlich behandelt werden. Durch diese Vorurteile wird eine Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Rassen nicht zu etwas Unrechtem, dennoch veranlassen sie den Christen, der Unterscheidungsvermögen besitzt, zu erwägen, ob eine solche Ehe ratsam ist. Von welcher Rasse auch immer die Ehepartner abstammen, erfordert die Ehe an sich schon von beiden viele Änderungen, damit sie eine erfolgreiche Ehe führen und dabei glücklich werden können. Zufolge der menschlichen Unvollkommenheit kommt es in jeder Ehe zu einem gewissen Maß an ‘Drangsal im Fleische’, worauf der Apostel Paulus vernünftigerweise hinwies (1. Kor. 7:28). Die starken Rassenvorurteile, die in bestimmten Gegenden herrschen, könnten sich als eine zusätzliche Belastung für die Ehe auswirken und eine besondere Prüfung für die Kinder sein, die aus dieser Ehe hervorgehen. Daher sollte ein Christ die möglichen Folgen sorgfältig abwägen, bevor er eine Ehe mit einem Angehörigen einer anderen Rasse in Betracht zieht.

      Angehörige unterschiedlicher Rassen mögen, kulturell, gesellschaftlich und bildungsmäßig gesehen, aus sehr ähnlichen Verhältnissen stammen. Sie mögen aber auch aus völlig unterschiedlichen Verhältnissen

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