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Als Familie nach der Bibel leben — ein bleibender GewinnDer Wachtturm 1975 | 1. Juni
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verlangt. Aber ist es die aufgewandte Zeit und Mühe nicht wert? Ist es nicht ein Lohn für Eltern, zu sehen, daß ihre Kinder ihnen Ehre machen? Selbst wenn Eltern in der Vergangenheit Fehler gemacht haben, weil sie den Wert der Bibel nicht kannten, mögen sie noch den Schaden wiedergutmachen können, der durch mangelnde Leitung und Zucht entstanden ist. Wenn Eltern anfangen, biblische Grundsätze anzuwenden, mögen sie sogar das Herz älterer Kinder erreichen, wenn diese sehen, daß ihre Eltern an ihrem Wohl interessiert sind.
31. Was muß jemand tun, der nach der Bibel leben möchte, und welchen Nutzen hat er davon?
31 Man hat tatsächlich einen bleibenden Gewinn, wenn man nach der Bibel lebt. Um das tun zu können, müssen wir wirklich wissen, was sie sagt, und uns bemühen, in allem, was wir tun, uns von dem Geist ihrer Lehre leiten zu lassen. Das kann nicht über Nacht geschehen. Dazu ist ein ständiges Studium des Wortes Gottes erforderlich sowie der brennende Wunsch, seinen weisen Rat zu befolgen. Das wiederum führt zu wahrem Glück, zu Sicherheit, Zufriedenheit und Frieden. Es ist so, wie es im Bibelbuch Sprüche ausgedrückt wird: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen erlangt, denn sie als Gewinn zu haben ist besser, als Gewinn an Silber zu haben, und sie als Ertrag zu haben besser als Gold selbst. Sie ist kostbarer als Korallen, und alles andere, woran du Lust hast, kann ihr nicht gleichkommen. Länge der Tage ist in ihrer Rechten; in ihrer Linken sind Reichtum und Herrlichkeit. Ihre Wege sind Wege der Lieblichkeit, und alle ihre Pfade sind Frieden. Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und die sie festhalten, sind glücklich zu nennen“ (Spr. 3:13-18).
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1975 | 1. Juni
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Fragen von Lesern
● Wäre ein Mann für eine verantwortliche Stellung in der Versammlung ungeeignet, wenn er seine Einwilligung dazu gäbe, daß entweder bei ihm oder bei seiner Frau eine Sterilisation vorgenommen wird?
Die Bibel zeigt deutlich, welch hohe Bedeutung Gott der Zeugungsfähigkeit beimißt, mit der er die Menschen ausgestattet hat (1. Mose 1:28; 9:1). Gemäß der Bibel ist die „Leibesfrucht“ eine Belohnung und „ein Erbe von Jehova“ (Ps. 127:3). Ein Mann mit einer ernsthaften Schädigung der Geschlechtsorgane durfte unter dem Gesetzesbund nicht „in die Versammlung Jehovas kommen“. Die Tatsache, daß im Kontext dieses Verses ein Verbot, ‘in die Versammlung Jehovas zu kommen’, über Angehörige bestimmter Völker ausgesprochen wird, scheint anzudeuten, daß sich diese Vorschrift auf Ausländer bezieht, die die Anbetung Jehovas aufgenommen hatten, jedoch solche Schädigungen aufwiesen (5. Mose 23:1-8). Es wird nicht erwähnt, ob eine vorsätzliche oder unabsichtliche Schädigung der Geschlechtsorgane gemeint war. Die hohe Bedeutung, die Gott der Zeugungsfähigkeit beimaß, wurde auch dadurch unterstrichen, daß einer Frau die Hand abgenommen werden mußte, falls sie ihrem Mann, der mit einem anderen Mann raufte, dadurch zu helfen suchte, daß sie den anderen bei den Geschlechtsteilen packte (5. Mose 25:11, 12). Christen sind natürlich nicht verpflichtet, den Gesetzesbund zu halten. Doch sie sind an den darin verankerten Grundsätzen interessiert.
Daraus könnte man schlußfolgern, daß nur derjenige im Einklang mit Gottes Vorsatz handelt, der heiratet und möglichst viele Kinder hat. In bezug auf den Gebrauch der Zeugungsfähigkeit räumt die Bibel aber auch der persönlichen Entscheidung einen gewissen Spielraum ein. Wäre das nicht der Fall, so würde jeder Christ, der davon absieht, zu heiraten und Kinder zu zeugen, diese ihm verliehene Fähigkeit mißachten. Christus Jesus, der selbst keine Ehe einging, sagte jedoch: „Es gibt Eunuchen, die vom Mutterschoß als solche geboren wurden, und es gibt Eunuchen, die von Menschen zu Eunuchen gemacht worden sind, und es gibt Eunuchen, die sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen gemacht haben. Wer dafür Raum schaffen kann, schaffe dafür Raum.“ Alle, „die sich wegen des Königreiches der Himmel selbst zu Eunuchen gemacht“ hatten, taten dies, indem sie ledig blieben (Matth. 19:10-12). Sie mißachteten dadurch keinesfalls die ihnen von Gott verliehene Zeugungsfähigkeit. Wie Jesus, so zeigte auch der Apostel Paulus, daß der ledige Stand gewisse Vorteile haben kann (1. Kor. 7:25-38).
Jesus und seine Apostel forderten aber verheiratete Christen auch nicht dazu auf, kinderlos zu bleiben.
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