-
Ein furchteinflößendes Geheimnis enthülltDie Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
-
-
rufen auch sie aus: „ ‚Da ist Frieden! Da ist Frieden!‘, wenn kein Frieden da ist“ (Jeremia 6:14). Ohne Zweifel werden sie ihren Ruf nach Frieden weiter ertönen lassen und ihn noch verstärken, bis der Höhepunkt erreicht ist, über den der Apostel Paulus vorhersagte: „Jehovas Tag [kommt] genauso ... wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen: ‚Frieden und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen wie die Geburtswehe eine Schwangere; und sie werden keinesfalls entrinnen“ (1. Thessalonicher 5:2, 3).
14. Welche Form könnte der Ruf „Frieden und Sicherheit!“ annehmen, und wie kann man es vermeiden, davon irregeführt zu werden?
14 In den letzten Jahren haben Politiker die Wendung „Frieden und Sicherheit“ für die verschiedensten Pläne benutzt. Sind diese weltpolitischen Bemühungen der Anfang der Erfüllung von 1. Thessalonicher 5:3? Oder meinte der Apostel Paulus nur ein besonderes Ereignis, das derart dramatisch sein würde, daß es weltweit Aufmerksamkeit erregt? Da biblische Prophezeiungen oft nur dann vollständig verstanden werden, wenn sie sich erfüllen oder erfüllt haben, müssen wir dies abwarten. Eines wissen wir bis dahin: Welche Art Frieden und Sicherheit die Nationen auch immer erreicht zu haben scheinen, es wird sich im Grunde genommen nichts geändert haben. Selbstsucht, Haß, Verbrechen, zerrüttete Familien, Unmoral, Krankheit, Kummer und Tod wird es weiterhin geben. Wenn du dir aber der Bedeutung der Weltereignisse bewußt bist und die prophetischen Warnungen in Gottes Wort beachtest, brauchst du dich nicht von irgendeinem Ausruf „Frieden und Sicherheit!“ irreführen zu lassen (Markus 13:32-37; Lukas 21:34-36).
-
-
Die Hinrichtung Babylons der GroßenDie Offenbarung — Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!
-
-
Kapitel 35
Die Hinrichtung Babylons der Großen
1. Wie beschreibt der Engel das scharlachfarbene wilde Tier, und welche Art von Weisheit ist erforderlich, um die Sinnbilder der Offenbarung zu verstehen?
ÜBER das in Offenbarung 17:3 erwähnte scharlachfarbene wilde Tier sagt der Engel zu Johannes weiter: „Hier kommt es auf den Verstand an, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe bedeuten sieben Berge, worauf die Frau sitzt. Und da sind sieben Könige: fünf sind gefallen, einer ist, der andere ist noch nicht gekommen, doch wenn er gekommen ist, muß er eine kurze Weile bleiben“ (Offenbarung 17:9, 10). Der Engel vermittelt hier Weisheit von oben, die einzige Weisheit, die die Sinnbilder der Offenbarung verständlich machen kann (Jakobus 3:17). Diese Weisheit hilft der Johannes-Klasse und ihren Gefährten verstehen, in welch ernster Zeit wir leben. Sie läßt gottesfürchtige Herzen die Urteilssprüche Jehovas, die in Kürze vollstreckt werden, erkennen und flößt ihnen eine gesunde Gottesfurcht ein. In Sprüche 9:10 heißt es: „Die Furcht Jehovas ist der Weisheit Anfang, und den Heiligsten erkennen, das ist Verständnis.“ Was enthüllt uns die göttliche Weisheit über das wilde Tier?
2. Was bedeuten die sieben Köpfe des scharlachfarbenen wilden Tieres, und was ist darunter zu verstehen, daß ‘fünf gefallen sind und einer ist’?
2 Die sieben Köpfe dieses wilden Tieres bedeuten sieben „Berge“ oder sieben „Könige“. Beide Begriffe werden in der Bibel auf Regierungen angewandt (Jeremia 51:24, 25; Daniel 2:34, 35, 44, 45). Nach der Bibel gab es sechs Weltmächte, die die Angelegenheiten des Volkes Gottes stark beeinflußten: Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und Rom. Von diesen waren bis zu der Zeit, als Johannes die Offenbarung empfing, nacheinander fünf gekommen und wieder gegangen, während Rom als Weltmacht immer noch fest im Sattel saß. Das entspricht treffend den Worten: „Fünf sind gefallen, einer ist.“ Was ist aber von ‘dem anderen’ zu sagen, der noch kommen sollte?
3. (a) Wie kam es zur Teilung des Römischen Reiches? (b) Welche Entwicklung ging im Westen vor sich? (c) Als was ist das Heilige Römische Reich zu betrachten?
3 Das Römische Reich bestand nach den Tagen des Johannes noch Jahrhunderte und dehnte sich sogar weiter aus. Im Jahre 330 u. Z. verlegte Kaiser Konstantin seine Hauptstadt von Rom nach Byzanz und benannte sie in Konstantinopel um. Im Jahre 395 u. Z. wurde das Römische Reich in das Ostreich und das Westreich geteilt. Rom selbst wurde im Jahre 410 u. Z. von Alarich, dem König der Westgoten (ein germanischer Stamm, der sich zur arianischen Form des „Christentums“ bekehrt hatte), erobert. Germanische Stämme (die ebenfalls „christlich“ waren) eroberten Spanien und einen großen Teil der Gebiete Roms in Nordafrika. Jahrhundertelang kam es in Europa immer wieder zu Umwälzungen, Unruhen und Reformen. Im Westen kamen namhafte Kaiser zur Macht wie Karl der Große, der sich im 9. Jahrhundert mit Papst Leo III. verbündete, und Friedrich II., der im 13. Jahrhundert herrschte. Ihr Herrschaftsgebiet war aber — obwohl Heiliges Römisches Reich genannt — wesentlich kleiner als das des ehemaligen Römischen Reiches zur Zeit seiner größten Machtentfaltung. Es handelte sich dabei eher um eine Wiederherstellung oder Fortsetzung dieser alten Macht als um ein neues Reich.
4. Welche Erfolge erzielte das Ostreich, doch was geschah mit einem großen Teil der früheren Gebiete des alten Rom in Nordafrika, Spanien und Syrien?
4 Zwischen dem römischen Ostreich mit seiner Hauptstadt Konstantinopel und dem Westreich bestand ein ziemlich gespanntes Verhältnis. Im 6. Jahrhundert gelang es dem Kaiser des Ostreiches, Justinian I., einen großen Teil Nordafrikas zurückzuerobern. Auch drang er in Spanien und Italien ein. Im 7. Jahrhundert gewann Justinian II. Gebiete in Mazedonien zurück, die von Slawenstämmen erobert worden waren. Bis zum 8. Jahrhundert waren jedoch viele Gebiete des alten Rom in Nordafrika, Spanien und Syrien unter die Herrschaft des Islam gelangt und dadurch sowohl für Konstantinopel als auch für Rom verlorengegangen.
5. Warum dauerte es noch Jahrhunderte, bis das Römische Reich in politischer Hinsicht restlos von der Weltbühne verschwand, obwohl Rom schon im Jahre 410 u. Z. gefallen war?
5 Die Stadt Konstantinopel selbst hielt sich noch etwas länger. Sie überstand die häufigen Angriffe von Persern, Arabern, Bulgaren und Russen, bis sie schließlich im Jahre 1203 erobert wurde, und zwar nicht von Muslimen, sondern von Kreuzfahrern aus dem Westen. Im Jahre 1453 wurde sie jedoch von dem osmanischen (muslimischen) Herrscher Muhammad II. unterworfen und kurz darauf zur Hauptstadt des Osmanischen (türkischen) Reiches gemacht. Obwohl die Stadt Rom also schon 410 u. Z. gefallen war, dauerte es doch noch viele Jahrhunderte, bis das Römische Reich in politischer Hinsicht restlos vom Schauplatz der Welt verschwand. Selbst danach war sein Einfluß in den vom Papsttum oder von den orthodoxen oder Ostkirchen gestützten „christlichen“ Reichen noch erkennbar.
6. Welche neuen Reiche entstanden, und welches war am erfolgreichsten?
6 Bis zum 15. Jahrhundert waren in manchen Gebieten völlig neue Reiche entstanden. Obwohl sich einige davon im Territorium ehemaliger römischer Kolonien befanden, bildeten sie keine Fortsetzung des Römischen Reiches. Portugal, Spanien, Frankreich und Holland wurden Kolonialmächte. Am erfolgreichsten war jedoch England, das schließlich ein riesiges Reich beherrschte, in dem die Sonne nie unterging. Es erstreckte sich zu verschiedenen Zeiten über große Teile Nordamerikas, Afrikas, Indiens und Südostasiens sowie des südpazifischen Raums.
7. Wie entstand eine Art Doppelweltmacht, und wie lange sollte der siebte „Kopf“ oder die siebte Weltmacht gemäß den Worten des Johannes bestehen?
7 Bis zum 19. Jahrhundert hatten sich einige Kolonien in Nordamerika bereits von Großbritannien gelöst und bildeten die unabhängigen Vereinigten Staaten von Amerika. In politischer Hinsicht bestanden zwischen dem neugegründeten Staat und dem ehemaligen Mutterland weiterhin gewisse Spannungen. Der Erste Weltkrieg zwang die beiden Nationen jedoch, ihre gemeinsamen Interessen zu erkennen und ihr besonderes Verhältnis zu festigen. Auf diese Weise entstand eine Art Doppelweltmacht, bestehend aus den Vereinigten Staaten von Amerika, dem jetzt reichsten Land der Welt, und Großbritannien, dem Mittelpunkt des größten Reiches der Welt. Diese Doppelweltmacht ist der siebte „Kopf“ oder die siebte Weltmacht, die in der Zeit des Endes immer noch besteht und in deren Gebieten die neuzeitlichen Zeugen Jehovas zuerst Fuß faßten. Verglichen mit der langen Regierungszeit des sechsten Kopfes, bleibt der siebte nur „eine kurze Weile“, bevor Gottes Königreich sämtliche Staatswesen vernichtet.
Warum als ein achter König bezeichnet?
8, 9. Als was bezeichnet der Engel das sinnbildliche scharlachfarbene wilde Tier, und inwiefern entstammt es den sieben?
8 Der Engel sagt weiter zu Johannes: „Und das wilde Tier, das war, aber nicht ist, es ist auch selbst ein achter König, aber entstammt den sieben, und es geht hin in die Vernichtung“ (Offenbarung 17:11). Das sinnbildliche scharlachfarbene wilde Tier „entstammt“ den sieben Köpfen, das heißt, es verdankt ihnen sein Dasein oder ist aus den Köpfen des ursprünglichen wilden Tieres hervorgegangen, das „aus dem Meer“ aufstieg und dessen Bild es ist. Inwiefern? Nun, im Jahre 1919 war die anglo-amerikanische Macht der heraufkommende Kopf. Die vorhergehenden sechs Köpfe waren gefallen, und nun hatte dieser Doppelkopf die Stellung als führende Weltmacht inne. Als gegenwärtiger Repräsentant der Reihe von Weltmächten beantragte dieser siebte Kopf die Gründung des Völkerbundes, und er ist auch der Hauptbefürworter und der wichtigste finanzielle Unterstützer der Vereinten Nationen. Sinnbildlich gesprochen „entstammt“ demnach das scharlachfarbene wilde Tier — der achte König — den ursprünglichen sieben Köpfen. So gesehen, stimmt der Ausspruch, daß er den sieben entstammt, treffend mit der früheren Offenbarung überein, wonach das wilde Tier mit zwei Hörnern gleich einem Lamm (die anglo-amerikanische Weltmacht, der siebte Kopf des ursprünglichen wilden Tieres) die Herstellung des Bildes veranlaßte und ihm Leben gab (Offenbarung 13:1, 11, 14, 15).
9 Übrigens gehörten zu den ersten Mitgliedern des Völkerbundes außer Großbritannien Staaten, deren Herrschaftsgebiet sich zum Teil im Bereich früherer Köpfe befand: Griechenland, Iran (Persien) und Italien (Rom). Schließlich wurden Staaten, die das Hoheitsgebiet der ehemaligen sechs Weltmächte beherrschten, Mitglieder des Bildes des wilden Tieres. Auch in diesem Sinne könnte gesagt werden, daß dieses scharlachfarbene wilde Tier den sieben Weltmächten entstammt.
10. (a) Wieso kann gesagt werden, das scharlachfarbene wilde Tier sei auch „ein achter König“? (b) Wie äußerte sich ein Führer der ehemaligen Sowjetunion zugunsten der Vereinten Nationen?
10 Beachten wir, daß das scharlachfarbene wilde Tier ‘selbst auch ein achter König ist’. Demnach sollte die UNO heute so etwas wie eine Weltregierung sein. Hin und wieder hat sie auch so gehandelt, denn sie hat Truppen zur Beilegung internationaler Konflikte entsandt, beispielsweise nach Korea, auf die Sinaihalbinsel, in einige afrikanische Länder und in den Libanon. Sie ist aber nur das „Bild“ eines Königs. Wie ein Heiligenbild hat sie in Wirklichkeit nur so viel Einfluß oder Macht, wie ihr diejenigen beimessen, die sie geschaffen haben und die sie verehren. Gelegentlich sieht dieses sinnbildliche wilde Tier schwach aus; es ist aber nie so vollständig aufgegeben worden wie der Völkerbund, der auf Veranlassung diktatorischer Mitglieder in den Abgrund taumelte (Offenbarung 17:8). Trotz völlig unterschiedlicher Meinungen auf anderen Gebieten äußerte sich 1987 ein Führer der ehemaligen Sowjetunion ähnlich wie schon die Päpste zugunsten der Vereinten Nationen. Er forderte sogar ein auf der UNO beruhendes „umfassendes System internationaler Sicherheit“. Wie der Apostel Johannes bald erfährt, steht die Zeit bevor, wo die UNO mit beträchtlicher Gewalt handeln wird. Danach wird sie selbst „in die Vernichtung hinweggehen“.
Zehn Könige für e i n e Stunde
11. Was sagt der Engel Jehovas über die zehn Hörner auf dem sinnbildlichen scharlachfarbenen wilden Tier?
11 Gemäß dem vorangehenden Kapitel der Offenbarung gossen der sechste und der siebte Engel Schalen des Grimmes Gottes aus. Wir wurden darauf hingewiesen, daß die Könige der Erde zu Gottes Krieg von Harmagedon versammelt werden und ‘Babylon der Großen vor Gott gedacht werden wird’ (Offenbarung 16:1, 14, 19). Jetzt erfahren wir Näheres darüber, wie Gottes Urteilssprüche an ihnen vollstreckt werden. Hören wir nun, was der Engel Jehovas zu Johannes sagt: „Und die zehn Hörner, die du sahst, bedeuten zehn Könige, die noch kein Königtum empfangen haben, aber sie empfangen Gewalt wie Könige für e i n e Stunde mit dem wilden Tier. Diese haben e i n e n Gedanken, und so geben sie ihre Macht und Gewalt dem wilden Tier. Diese werden mit dem Lamm kämpfen, doch wird das Lamm sie besiegen, weil es Herr der Herren und König der Könige ist. Auch die mit ihm Berufenen und Auserwählten und Treuen werden das tun“ (Offenbarung 17:12-14).
12. (a) Was stellen die zehn Hörner dar? (b) Inwiefern hatten die sinnbildlichen zehn Hörner „noch kein Königtum empfangen“? (c) Wieso haben die zehn sinnbildlichen Hörner jetzt ein „Königtum“, und wie lange werden sie herrschen?
12 Die zehn Hörner stellen sämtliche politischen Mächte dar, die gegenwärtig die Weltbühne beherrschen und die das Bild des wilden Tieres unterstützen. In den Tagen des Johannes gab es sehr wenige der gegenwärtig existierenden Staaten, und diejenigen, die es gab — zum Beispiel Ägypten und Persien (Iran) —, haben heute eine völlig andere politische Struktur. Demnach hatten im ersten Jahrhundert ‘die zehn Hörner noch kein Königtum empfangen’. Jetzt aber, am Tag des Herrn, haben sie ein „Königtum“, das heißt politische Gewalt. Durch den
-