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  • „Den Weg der Treue habe ich gewählt“
    Der Wachtturm 1973 | 15. September
    • Jehova hatte mein Gebet erhört. Nun hatten wir geistige Speise. Die Wachtturm-Artikel „Die Theokratie“, „Die kleine Herde“, „Das Drama der Rechtfertigung“, „Das Lösegeld“, „Religion“, „Befreiung“, „Herrschaft und Friede“, Artikel, die die Prophezeiungen Sacharjas und Michas erklärten, und viele andere bildeten ein reiches geistiges Festmahl von Jehova inmitten unserer Feinde. Nun konnte ich diese geistige Speise mit den christlichen Brüdern teilen, die ich erreichen konnte. Wie könnte ich jemals die Wohltaten, die Jehova an mir getan hat, vergelten? Nur indem ich mit noch größerem Eifer mein Hingabegelübde erfüllen würde.

      Als die Zeugen im Sommer 1945 aus dem Untergrund herauskamen, erlebten fünfzehn von uns ein gesegnetes Wiedersehen, und wir besprachen Pläne für die Zukunft. Am Sonntag waren siebenundzwanzig Zeugen anwesend, die alle bereit waren, das Königreichswerk organisiert zu unterstützen. Innige Liebe und Zuneigung verband uns, und Jehova begann, unsere Versammlung mit einer großen Mehrung zu segnen.

      VERMEHRTE VORRECHTE IM VOLLZEITPREDIGTDIENST

      Weil ich die Menschen liebe und gern zu ihren Herzen spreche, liebe ich den Predigtdienst von Haus zu Haus so sehr. Ja, zwanzig Jahre lang war es mein Wunsch, den Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen. Nun war die Zeit dafür günstig. Unsere zwei ältesten Kinder waren inzwischen volljährig geworden, und sie waren in Gottes Wahrheit gefestigt. Doch leider war unser jüngster Sohn ein Opfer des Krieges; er ist bis heute als vermißt gemeldet.

      Aber nun stellte sich ein körperliches Leiden ein, und es schien mich davon abzuhalten, in den Vollzeitpredigtdienst einzutreten. Mein Arzt sagte mir voraus, ich könne innerhalb von zwei Jahren eine Lähmung der rechten Hüfte erwarten. Das war im Jahre 1946, und so entschloß ich mich, diese beiden Jahre im Vollzeitpredigtdienst tätig zu sein und mein Bestes zu tun.

      Inzwischen sind nun siebenundzwanzig Jahre vergangen! Ich konnte zwar nie ohne Beschwerden laufen, aber die vorausgesagte Lähmung ist nicht eingetreten. Im Jahre 1947 wurde ich nach Magdeburg gerufen, um für den Dienst als reisender Aufseher der Wachtturm-Gesellschaft ausgebildet zu werden. Annähernd zwanzig Jahre, bis zu einer schweren Krankheit im Oktober 1966, war ich in der Lage, in dieser Eigenschaft zu dienen und die Güte Jehovas in besonderem Maße zu schmecken. Eine Fülle von Freude war mein täglicher Teil.

      Das Gründen neuer Versammlungen und die Befestigung kleiner Gruppen war mit vielen Freuden und Segnungen verbunden. Doch es war erforderlich, Entbehrungen bereitwillig auf sich zu nehmen. Zum Beispiel schrieb mir der vorsitzführende Aufseher einer kleinen Versammlung von sieben Zeugen, mein Besuch müsse ausfallen, da er in ein Sanatorium gehen müsse und da die Versammlung so klein sei, daß es für mich keine Unterkunft gäbe. Trotzdem fuhr ich in jene Stadt und suchte einen anderen Aufseher der Versammlung auf. Er wohnte mit seiner Familie in einem sehr kleinen Raum. Sein Hauswirt betrieb etwas Landwirtschaft, und so bat ich den Zeugen, er möge einmal mit dem Mann sprechen. Der Erfolg war, daß ich auf einem Luftschutzbett mit Strohmatratze in einer Mansarde über dem Kuhstall schlafen konnte, wo bereits ein Hausierer Unterkunft hatte. Da es Herbst war, mußte ich in meinen Kleidern schlafen, um nicht zu frieren.

      Im Laufe der Woche besorgte ich einen Schulraum für den öffentlichen biblischen Vortrag und besuchte alle Zeugen, die dann am Sonntag mit mir Einladungen für den Vortrag verteilten. Am Sonntagnachmittag waren alle überrascht, als sechsundfünfzig Personen den Raum füllten und bis zum Schluß aufmerksam zuhörten. Von da an wuchs die Versammlung, und bald hatte sie einen eigenen Königreichssaal.

      Eine weitere Erfahrung machte ich in Verbindung mit einem Kreiskongreß, den die Wachtturm-Gesellschaft in den 1950er Jahren in Paderborn plante. Die Stadt stellte uns weder einen Saal noch ein Grundstück für unseren Kongreß zur Verfügung. Wir konnten jedoch in dem zwei Kilometer entfernten Schloß Neuhaus von einem Gastwirt das Schützenhaus mieten. Der dortige Pfarrer, der zugleich Vorsitzender des Schützenvereins war, suchte den Gastwirt unter Druck zu setzen mit der Drohung, ihn exkommunizieren zu lassen, wenn er den Vertrag nicht rückgängig mache. Der Gastwirt jedoch sagte, er sei ein Geschäftsmann und er habe den Mietpreis von Jehovas Zeugen schon im voraus erhalten, wohingegen ihm die katholische Kirche noch das Geld für zwei Weihnachtsfeiern schulde.

      Als der Kongreß stattfand, verfluchte der Priester die Zeugen Jehovas, den Gastwirt, die Leute, die den Zeugen Unterkunft gegeben hatten, und die Geschäftsleute, die uns Lebensmittel verkauft hatten. Das Benehmen des Priesters veranlaßte viele Personen, aus der Kirche auszutreten. Der Gastwirt wurde exkommuniziert, aber er behielt die Sympathie der Bürger. Heute können wir in Paderborn Kreiskongresse abhalten, und es gibt dort eine blühende Versammlung von über hundert Zeugen.

      TROTZ SCHWACHHEIT VOLL BESCHÄFTIGT

      Als ich im Oktober 1966 im deutschen Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft die Königreichsdienstschule für Aufseher besuchte, erkrankte ich an Lungen- und Rippenfellentzündung. Bis ich nach Hause fahren konnte, genoß ich die liebevolle Fürsorge der Bethelfamilie. Da einige meiner inneren Organe ihre Funktion versagten, verschlimmerte sich mein Gesundheitszustand, und ich rechnete damit, daß ich meinen irdischen Dienst bald beenden würde. Doch nach längerer Zeit erholte ich mich, und ich konnte wenigstens mit halber Kraft wieder etwas tun, was mein Herz befriedigte. Und ich konnte im Vollzeitpredigtwerk tätig bleiben.

      In den letzten vier Jahren hatte ich das Vorrecht, in meiner Heimatversammlung, Bochum-Langendreer, als Aufseher zu dienen, und ich erfreue mich der herzlichen Gemeinschaft und der liebevollen Unterstützung der Brüder bei der Förderung der Königreichsinteressen.

      Wenn ich nach achtundvierzig Jahren des Dienstes für Gott zurückblicke, erkenne ich, daß Jehova mir geholfen hat, auf dem Weg der Treue zu wandeln; er hat mich teilnehmen lassen an den Gütigkeiten für sein Volk. Aufblickend zu dem Quell der Kraft und der Rettung, gilt weiterhin mein Entschluß: „Den Weg der Treue habe ich gewählt.“ „Ich will dem Jehova singen, denn er hat mich in belohnender Weise behandelt.“ — Ps. 119:30; 13:6.

  • Wie der Menschheit ein Weg zum Leben erschlossen wird
    Der Wachtturm 1973 | 15. September
    • Wie der Menschheit ein Weg zum Leben erschlossen wird

      „DER Geist und die Braut sagen fortwährend: ,Komm!‘ Und jeder, der es hört, sage: ,Komm!‘ Und jeder, den dürstet, komme; jeder, der wünscht, nehme Wasser des Lebens kostenfrei.“ — Offb. 22:17.

      Diese Worte, die fast am Ende der Bibel stehen, vermitteln eine optimistische Hoffnung. Sie verheißen ein Leben, das besser ist als das kurze, mühsame Leben, das wir heute führen. Besteht die Möglichkeit, schon jetzt dieses Leben zu ergreifen?

      Jawohl. Jesus Christus sagte, er sei gekommen, damit die Menschen Leben in Fülle haben könnten. Was ist denn dieses Wasser

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