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Die Bahamainseln — mit den Augen eines reisenden Predigers gesehenDer Wachtturm 1987 | 15. März
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Bis vor kurzem dachte ich, ich hätte mich einigermaßen an das Leben auf den Inseln gewöhnt. Doch dann war ich auf einer der Inseln bei einem älteren Witwer aus der Versammlung, der ich dort diente, zu Gast. Am ersten Morgen lud er mich ein, mit ihm zu frühstücken. Mir lief sofort das Wasser im Mund zusammen — bis er erwähnte, was es geben sollte. Gebratene Katzen! Als ich die Küche betrat und das Angebot gerade dankend ablehnen wollte, sah ich, daß er Pfannkuchen wendete. „Wo sind denn die gebratenen Katzen?“ fragte ich. Er deutete auf die Pfannkuchen. Ich stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus, und wir beide begannen zu lachen. Er hatte gedacht, ich wüßte, daß man auf der Insel Pfannkuchen „gebratene Katzen“ nennt.
Der Lohn des Reisens
Da einige der Inseln völlig abseits liegen, besteht ein großer Bedarf an Verkündigern, die die gute Botschaft von Gottes Königreich verbreiten. Das gilt nicht nur für die englischsprachige Bevölkerung der Bahamainseln, sondern auch für die Einwanderer von Haiti, die Französisch sprechen.
Es ist eine wunderbare Aufgabe, auf den Bahamas als reisender Prediger zu dienen. Voraussetzung ist allerdings, daß man sich der Lebensweise auf den Inseln einigermaßen anpaßt. Der Lohn ist jedoch groß. Da ist zum einen die mit nichts aufzuwiegende Freude, wenn man sieht, wie Menschen auf die Botschaft der Bibel reagieren. Zum anderen hat man das großartige Vorrecht, die verstreut liegenden Versammlungen und Verkündigergruppen geistig zu ermuntern.
Wir hier auf den Bahamas erfreuen uns an der Schönheit der weißen und rosa Sandstrände und an den Korallenriffen mit ihrem prachtvollen Fischreichtum. Aber noch mehr freuen wir uns über das, was heute nicht nur hier, sondern in der ganzen Welt geschieht. Denn wir Zeugen Jehovas können sehen, daß sich Psalm 97:1 erfüllt, wo es heißt: „Jehova selbst ist König geworden! Es frohlocke die Erde. Mögen die vielen Inseln sich freuen.“ (Von Anthony Reed erzählt.)
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Wirst du an der Wahrheit festhalten?Der Wachtturm 1987 | 15. März
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Wirst du an der Wahrheit festhalten?
WENN du angefangen hast, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren, mußt du folgende grundlegende Frage zu deiner Zufriedenheit beantworten: „Ist es die Wahrheit?“ Sobald du feststellst, daß dies der Fall ist, wirst du dann daran festhalten? Ähnliche Fragen beschäftigten die Menschen in den Tagen Jesu Christi und seiner Apostel.
Wie reagierten sie, als die Apostel ihnen von Jesus erzählten? Nun, die Botschaft über Christi Königreich, über seine Wunder, sein Loskaufsopfer, seine Auferstehung und das ewige Leben hörte sich gut an, und viele akzeptierten das Gehörte als die Wahrheit. Die Mehrheit dagegen tat das nicht. Der Christenorganisation jener Tage wurde sogar überall „widersprochen“ (Apostelgeschichte 28:22). Die Wahrheiten anzunehmen, die Jesu Jünger predigten, bedeutete also, der populären Meinung zuwiderzuhandeln und auf Widerstand zu stoßen. Demzufolge mußten Interessierte sich selbst darüber klarwerden, daß Christi Lehren die Wahrheit waren. Nur dann konnten sie entschieden Stellung dafür beziehen.
Als Paulus und Barnabas Antiochia in Kleinasien besuchten, hörten viele mit großem Interesse auf ihre Botschaft. Im Bibelbericht steht: „Als sie nun hinausgingen, begannen die Leute inständig zu bitten, daß diese Dinge am folgenden Sabbat zu ihnen geredet werden möchten. Am nächsten Sabbat versammelte sich nahezu die ganze Stadt, um das Wort Jehovas zu hören“ (Apostelgeschichte 13:42, 44). Aber dieses anfängliche Interesse schwand bei einem Großteil der Leute, als sie die emotionsgeladenen Reden der Gegner der Apostel hörten.
In Vers 45 des 13. Kapitels der Apostelgeschichte heißt es: „Als die Juden die Volksmengen erblickten, wurden sie mit Eifersucht erfüllt und begannen dem von Paulus Geredeten lästernd zu widersprechen.“ In Vers 50 heißt es weiter: „Die Juden aber hetzten die angesehenen Frauen auf, die Gott anbeteten, und die prominenten Männer der Stadt, und sie erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und trieben sie aus ihren Grenzen hinaus.“ Die Interessierten mußten entscheiden, ob sie trotz der Gegnerschaft Jesu Nachfolgern weiterhin zuhören wollten. Sie mußten entweder das Gehörte als die Wahrheit akzeptieren oder ihre Ohren davor verschließen.
Gegnerschaft heute
So, wie Gegner im ersten Jahrhundert u. Z. die Christen bekämpften, möchten auch neuzeitliche Gegner erreichen, daß interessierte Menschen ihre Ohren vor den biblischen Wahrheiten verschließen, die von Jehovas Zeugen gelehrt werden. Häufig versuchen Freunde, Verwandte oder religiöse Führer verzweifelt, Interessierte davon abzubringen, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Ohne biblische Beweise anzuführen, widersprechen die Gegner dem, was gelehrt wird, und erheben Falschanklagen.
Was sollten die Interessierten tun? Sollten sie zufolge der Worte der Gegner ihren Sinn und ihre Ohren verschließen, so wie das einige in Antiochia taten? Oder sollten sie sich nicht vielmehr anhand der Bibel vergewissern, ob das, was sie studieren, die Wahrheit ist oder nicht?
Die aufnahmebereiten Leute in der Stadt Beröa wurden gelobt, weil sie die Schriften untersuchten, um festzustellen, ob das, was Paulus ihnen sagte, die Wahrheit war. Nachdem sie herausgefunden hatten, daß er die Wahrheit redete, bezogen sie entschieden Stellung dafür. Wir lesen: „Diese ... [die Beröer] waren edler gesinnt als die in Thessalonich, denn sie nahmen das Wort mit der größten Bereitwilligkeit auf, indem sie täglich in den Schriften sorgfältig forschten, ob sich diese Dinge so verhielten“ (Apostelgeschichte 17:10, 11).
Die Beröer ließen sich durch die Äußerungen der Gegner nicht dazu verleiten, ihren Sinn vor der guten Botschaft zu verschließen. Vielmehr forschten sie täglich in den Schriften, um sicherzugehen, daß die Dinge, die sie hörten, der Wahrheit entsprachen. Sie hatten einen wertvollen Schatz gefunden und wollten nicht zulassen, daß Gegner sie davon abbrachten. Wäre das nicht ein vernünftiges Verhalten hinsichtlich derselben guten Botschaft, das heißt der Botschaft, die heute von Jehovas Zeugen verkündigt wird?
Warum einige Widerstand leisten
Einige Gegner sind wohlmeinende Verwandte, die du liebst und achtest, und du hast allen Grund zu glauben, daß sie aufrichtig an deinem Wohlergehen interessiert sind. Aber du mußt in Betracht ziehen, warum sie sich gegen dein Studium der Bibel mit Jehovas Zeugen stemmen. Haben sie stichhaltige biblische Beweise dafür, daß das, was du lernst, nicht die Wahrheit ist? Oder ist ihre Gegnerschaft auf das zurückzuführen, was andere ihnen erzählt haben? Mangelt es ihnen an genauer Erkenntnis über das, was die Zeugen lehren? Viele leisteten Jesus Widerstand, weil sie nicht wußten, was er lehrte, und weil sie den Falschanklagen der Gegner glaubten.
Als Jesus am Marterpfahl hing, redeten Vorübergehende „auf lästerliche Weise zu ihm, schüttelten den Kopf und sprachen: ‚Pah! Du, der du den Tempel niederreißen und ihn in der Zeit von drei Tagen aufbauen wolltest, rette dich selbst, indem du vom Marterpfahl herabsteigst.‘ Gleicherweise trieben auch die Oberpriester samt den Schriftgelehrten untereinander Spott und sagten: ‚Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten! Möge der Christus, der König von Israel, jetzt vom Marterpfahl herabsteigen, damit wir sehen und glauben können‘“ (Markus 15:29-32). Was war der Grund für diese schlechte Einstellung?
Die Menschen hatten zugelassen, daß ihre Meinung über Jesus von den religiösen Führern geformt wurde, die ihn haßten, weil er sie als falsche Lehrer bloßgestellt hatte, deren Taten nicht mit der Behauptung übereinstimmten, Repräsentanten des wahren Gottes zu sein. Unverblümt hatte Jesus zu ihnen gesagt: „Wie kommt es, daß auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen übertretet? Ihr Heuchler, treffend hat Jesaja von euch prophezeit, als er sagte: ‚Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, doch ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren‘“ (Matthäus 15:3, 7-9).
Die religiösen Führer haßten Jesus und die Wahrheiten, die er lehrte, so sehr, daß sie planten, ihn zu töten, und nichts unversucht ließen, das Volk gegen ihn aufzubringen. Mit derselben Heftigkeit leisten heute viele religiöse Führer Jehovas Zeugen Widerstand. Wie bei den ersten Christen wird den Zeugen überall „widersprochen“. Ist es aber vernünftig, wenn du deine Denkweise von dieser populären Gegnerschaft prägen läßt?
Jehovas Zeugen verkündigen heute dieselben biblischen Wahrheiten über Gottes Königreich, die Jesus und seine Apostel predigten. Hunderttausende in der ganzen Welt nehmen diese gute Botschaft an, und das trotz erbitterter Gegnerschaft von Freunden, Verwandten und religiösen Führern. Diejenigen, die die Königreichsbotschaft annehmen, sind sich selbst darüber klargeworden, daß es die Wahrheit ist, und sie sind entschlossen, daran festzuhalten.
Warum solltest du denn den Menschen des ersten Jahrhunderts gleichen, die zuließen, daß andere sie von den lebengebenden biblischen Wahrheiten abbrachten, die ihnen von den unpopulären Nachfolgern Jesu Christi überbracht wurden? Fahre doch statt dessen fort, mit den Zeugen die Bibel zu studieren, indem du das geschriebene Wort Gottes gebrauchst, um dir selbst darüber klarzuwerden, daß das Gelernte tatsächlich die Wahrheit ist (Johannes 8:32). Und halte dann mit Gottes Hilfe an der Wahrheit fest.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1987 | 15. März
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Fragen von Lesern
◼ Wie ist 2. Samuel 18:8 zu verstehen, wo gesagt wird, daß ‘der Wald mehr vom Volk wegfraß als das Schwert’?
König Davids gutaussehender Sohn Absalom riß den Thron an sich und zwang seinen Vater zur Flucht aus Jerusalem. Kurz darauf kam es im Wald von Ephraim (vielleicht östlich des Jordan) zu einer Schlacht zwischen Absaloms Heer und den Männern, die loyal zu David, Jehovas gesalbtem König, standen. In dem Bericht aus 2. Samuel 18:6, 7 ist davon die Rede, daß Davids Männer in dem erbitterten Kampf 20 000 Rebellen hinschlachteten. Im nächsten Vers heißt es auszugsweise: „Ferner fraß der Wald mehr vom Volk weg, als das Schwert an jenem Tag von ihnen wegfraß.“
Einige haben vermutet, daß sich das auf rebellische Soldaten bezieht, die von den im Wald lebenden wilden Tieren gefressen wurden (1. Samuel 17:36; 2. Könige 2:24). Aber der Text muß nicht besagen, daß sie buchstäblich von Tieren gefressen wurden, ebensowenig wie die im Kampf Erschlagenen buchstäblich vom „Schwert“ gefressen wurden. In Wirklichkeit breitete sich die Schlacht „über das ganze Land aus, so weit man sah“. Wahrscheinlich war es eher so, daß die besiegten Männer Absaloms, die panikartig durch den gebirgigen Wald flüchteten, in Gruben und versteckte Schluchten stürzten oder sich im dichten Unterholz verfingen. Interessanterweise heißt es in dem Bericht weiter, daß Absalom selbst ein Opfer des Waldes wurde. Sein Kopf verfing sich in einem großen Baum — offensichtlich wegen seiner Haarfülle —, so daß er hilflos einem tödlichen Angriff Joabs und seiner Männer ausgeliefert war. Absaloms Leichnam wurde ‘im Wald in eine große Höhlung geworfen, und ein sehr großer Steinhaufen wurde über ihm errichtet’ (2. Samuel 18:9-17).
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