Den Pionierdienst zu einem Erfolg machen — Wie?
HAST du den Pionierdienst zu deiner Laufbahn gemacht? Als Pionier oder Vollzeitverkündiger des Königreiches bist du bestimmt daran interessiert, deinen Dienst zu einem Erfolg zu machen. Erfolg setzt jedoch mehr voraus, als lediglich für eine vorgegebene Aufgabe Zeit einsetzen zu können. Wenn man erfolgreich sein möchte, muß man bereit sein, sich schulen zu lassen und seine Fähigkeiten ständig verbessern.
Wie kannst du den Pionierdienst zum einen weiterhin durchführen und zum anderen in diesem Dienst Fortschritte machen? In Verbindung damit möchten wir eine Reihe wesentlicher Fragen betrachten.
Wie eng ist mein Verhältnis zu Gott?
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg im Pionierdienst ist ein enges Verhältnis zu Jehova Gott. In dieser Hinsicht können wir von dem Psalmisten David lernen. Er äußerte die Bitte: „Deine eigenen Wege, o Jehova, laß mich erkennen; deine eigenen Pfade lehre mich. Laß mich in deiner Wahrheit wandeln, und lehre mich, denn du bist mein Gott der Rettung. Auf dich habe ich den ganzen Tag gehofft“ (Psalm 25:4, 5).
David vertraute völlig auf den ‘Gott seiner Rettung’. Er wünschte, daß Jehova ihn belehrte und ihn ‘seine Wege erkennen ließ’. Hast du Davids verzehrenden Wunsch bemerkt, Gott zu gefallen? Diesen Wunsch hatte er nicht nur gelegentlich, denn er sagte: „Auf dich habe ich den ganzen Tag gehofft.“
Doch wie kannst du ein enges Verhältnis zu Jehova bewahren? Beachte, daß David die obigen Worte im Gebet äußerte. Ja, die Verbindung zu Gott durch das Gebet ist die Grundvoraussetzung für ein gutes Verhältnis zu ihm. Und wir können Trost aus der Erkenntnis schöpfen, daß wir bei unserem himmlischen Vater nicht um einen Termin bitten müssen. Wir dürfen uns ihm jederzeit nahen. David sagte: „Zu dir rufe ich unablässig den ganzen Tag“ (Psalm 86:3). Sogar Gottes Sohn, der als vollkommener Mensch auf der Erde weilte, erkannte, daß er ohne die Hilfe seines Vaters keinen Erfolg haben konnte. Jesus wandte sich zu allen Tageszeiten im Gebet an ihn — früh am Morgen, während des Tages und in der Nacht (Markus 1:35; Lukas 11:1; 6:12).
Als Christen müssen wir Jesu Beispiel nachahmen, wenn wir in unserem Dienst etwas erreichen möchten (Hebräer 5:7). Eine Christin, die seit über 30 Jahren eine erfolgreiche Pionierin ist, äußerte folgendes über das Gebet: „Meiner Meinung nach ist das Gebet unerläßlich, um als Pionier Erfolg zu haben. Es hat mir geholfen, völlig auf Jehova zu vertrauen und zu erkennen, daß ich nichts aus eigener Kraft zu tun vermag. Ich bitte Jehova ständig, mir zu helfen, den Dienst fortzusetzen.“
Ja, um den Pionierdienst zu einem Erfolg machen zu können, mußt du ein enges Verhältnis zu Jehova haben und gebetsvoll dein Vertrauen auf ihn setzen. Nun folgt eine weitere wichtige Frage, die du dir stellen solltest.
Wie sehr liebe ich die Menschen?
Der Pionierdienst ist ein Ausdruck der Liebe. Wieso? Weil der Vollzeitdienst einen Geist der Selbstaufopferung voraussetzt. Als Pionier gibst du ständig von deiner Zeit und Kraft, um anderen zu helfen. Doch wenn du das fortgesetzt tun möchtest, mußt du echtes Interesse für die Bedürfnisse anderer haben. Im Verlauf seines irdischen Lebens bekundete Jesus eine solche Liebe zu den Menschen. Bei einer Gelegenheit wollten er und seine Jünger beispielsweise mit dem Boot an einen einsamen Ort fahren und ‘ein wenig ausruhen’. Viele Leute waren jedoch schon vor ihnen dort. „Als er nun ausstieg, sah er eine große Volksmenge, doch ergriff ihn Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne einen Hirten. Und er fing an, sie viele Dinge zu lehren“ (Markus 6:30-34).
Wie Jesus müssen Pioniere eine tiefe Liebe zu den Menschen haben. Eine solche Liebe treibt sie an, sich für sie zu verausgaben. Ein Schriftgelehrter sagte einmal zu Jesus: „Dieses, ‚ihn [Gott] zu lieben mit ganzem Herzen und mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft‘, und dieses, ‚seinen Nächsten zu lieben wie sich selbst‘, ist weit mehr wert als alle Ganzbrandopfer und Schlachtopfer“ (Markus 12:33). Diese Worte helfen uns, zu verstehen, daß nicht nur das, was wir in unserem Dienst tun, wichtig ist, sondern auch der Grund, warum wir es tun.
Als Pionier verbringst du mehr Zeit im Werk des Predigens und Jüngermachens als die meisten Verkündiger. Du kommst daher auch mit mehr Menschen in Berührung. Was empfindest du für sie? Ein Pionier sagte: „Ich weiß, daß die Liebe eine Frucht des Geistes Gottes ist. Ohne sie wäre ich überhaupt nicht in der Wahrheit, geschweige denn als Pionier erfolgreich. Liebe hilft mir, auf die Menschen einzugehen und ihre Bedürfnisse zu erkennen. Und ich weiß, daß sie auf Liebe reagieren. Natürlich gibt es Zeiten, in denen meine Liebe zu den Menschen wegen ihrer Einstellung oder ihrer Stimmung auf die Probe gestellt wird. Besonders dann versuche ich, zuzuhören und Geduld zu üben.“
Empfindest du so für die Menschen in deinem Gebiet? Um deinen Pionierdienst zu einem Erfolg machen zu können, mußt du deine Mitmenschen lieben (1. Thessalonicher 2:6-8). Erfolg in deiner Laufbahn als Pionier setzt jedoch auch einen guten Zeitplan voraus. Darauf wollen wir jetzt eingehen.
Habe ich einen ausgewogenen Zeitplan?
Damit ein Pionier den Vollzeitdienst erfolgreich fortsetzen kann, muß er gut planen. Ohne guten persönlichen Zeitplan kann der Pionierdienst enttäuschend verlaufen. Natürlich ist es nicht allein damit getan, daß der Zeitplan einem gestattet, eine bestimmte Anzahl von Stunden im Predigtdienst einzusetzen.
Ein Pionier muß einen ausgewogenen Zeitplan haben. Ist das bei dir der Fall? Du könntest dich fragen: Setze ich in den verschiedenen Zweigen des Dienstes genügend Zeit ein? Gebe ich mir wirklich alle Mühe, die Menschen im Gebiet zu erreichen? Nehme ich Änderungen in meinem Zeitplan vor, um bei den Leuten vorsprechen zu können, wenn sie zu Hause sind? Mache ich wirkungsvolle Rückbesuche? Jesus sagte: „Geht daher hin, und macht Jünger aus [den] Menschen ..., und lehrt sie“ (Matthäus 28:19, 20). Sowohl das Predigen als auch das Lehren sind feste Bestandteile unseres Predigtdienstes. Gibst du dich damit zufrieden, Literatur abzugeben, oder sprichst du bei allen wieder vor, die Interesse zeigen, ob sie nun biblische Literatur entgegengenommen haben oder nicht? Kurz gesagt, kaufst du deine Zeit gut aus?
Bin ich ein auf Fortschritt bedachter Lehrer?
Das ist eine weitere wichtige Frage. Paulus schrieb gemäß 2. Timotheus 4:2: „Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit, ... mit aller Langmut und Kunst des Lehrens.“ Um das Wort sowohl innerhalb als auch außerhalb der Versammlung zu predigen, bemühen sich erfolgreiche Pioniere, die Kunst des Lehrens zu entwickeln und sich darin zu verbessern. Warum bezeichnete Paulus das Lehren als eine Kunst? Weil es Geschick und Übung erfordert.
Wie kannst du deine Fähigkeiten als Lehrer verbessern? Der Apostel Paulus riet: „Sinne über diese Dinge nach; geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde“ (1. Timotheus 4:15). Ja, Pioniere müssen sich Zeit nehmen für das persönliche Bibelstudium und das Nachsinnen. Dazu gehört auch die praktische Anwendung von Empfehlungen aus Büchern wie Unterredungen anhand der Schriften und Leitfaden für die Theokratische Predigtdienstschule sowie aus Unserem Königreichsdienst.a
Bewahre daher ein enges persönliches Verhältnis zu Jehova Gott, damit du den Pionierdienst zu einem Erfolg machen kannst. Das wird dich wiederum antreiben, eine tiefe Liebe zu den Menschen zu entwickeln und sie ihnen gegenüber auch zu bekunden. Damit du diese Liebe zum Ausdruck bringen kannst, mußt du natürlich nicht nur darauf bedacht sein, viel Zeit im Dienst einzusetzen, sondern diese auch richtig auszukaufen. Wie? Indem du die nötigen Anstrengungen unternimmst, so viele Menschen wie möglich mit der Königreichsbotschaft zu erreichen. Bleibe außerdem als Lehrer auf Fortschritt bedacht, indem du dir verschiedene Methoden aneignest, die Menschen im Dienst anzusprechen, und indem du die Bibel eifrig studierst, auch im Hinblick darauf, dich in der Kunst des Lehrens zu verbessern.
[Fußnote]
a Herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.