Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w88 15. 7. S. 15-20
  • Gib beständig acht auf dein Lehren

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Gib beständig acht auf dein Lehren
  • Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
  • Zwischentitel
  • Ähnliches Material
  • Wie man „neues“ Gebiet schafft
  • Lege gründlich Zeugnis ab
  • Die sich beschweren
  • Der Gleichgültigkeit begegnen
  • Das Werk zur Vollendung bringen
  • Regelmäßige Bearbeitung des Gebiets
    Königreichsdienst 1974
  • Die gute Botschaft darbieten — Durch gründliche Bearbeitung des Gebiets
    Unser Königreichsdienst 1986
  • Laß nicht nach, das zu tun, was vortrefflich ist
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
  • Die gute Botschaft darbieten — In häufig bearbeitetem Gebiet
    Unser Königreichsdienst 1988
Hier mehr
Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
w88 15. 7. S. 15-20

Gib beständig acht auf dein Lehren

„Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. TIMOTHEUS 4:16).

1. Warum ist es für uns nicht an der Zeit, in unserem Königreichspredigtwerk nachzulassen?

JEHOVA beschleunigt gegenwärtig die Einsammlung schafähnlicher Menschen. Gewiß ist es daher für seine Diener nicht an der Zeit, im Werk der Verkündigung des Königreiches und des Jüngermachens nachzulassen (Jesaja 60:8, 22; Matthäus 24:14; 28:19, 20). Wir sollten im Einklang mit dem Geist handeln, der durch Gottes Wirken in unserer Zeit zum Ausdruck kommt. Während das Ende näher rückt, werden wir immer häufiger bei unseren Mitmenschen vorsprechen. Ja, durch die vermehrte Zeugnistätigkeit vieler neuer Verkündiger und Pioniere kommt heute Leben in das weltweite Feld. Und diese freudige Einsammlung wird noch an Schwung zunehmen (Jesaja 60:11; vergleiche Psalm 126:5, 6).

2. (a) Aus welcher Energiequelle können wir gemäß Jesaja 40:28-31 die nötige Kraft schöpfen, um das Königreichspredigtwerk zu Ende zu führen? (b) Welchen guten Grund haben wir, heute der Qualität unseres Predigtdienstes besondere Aufmerksamkeit zu schenken?

2 Statt einem Gefühl der ‘Ermüdung’ zu erliegen, weil gewisse Gebiete häufig bearbeitet werden, sollten wir die Notwendigkeit erkennen, Jehova um die nötige „dynamische Kraft“ zu bitten, damit wir das Werk zu Ende führen können (Jesaja 40:28-31; 1. Johannes 5:14). Es stimmt, daß bereits Millionen Menschen eingesammelt worden sind, die zu der „großen Volksmenge“ „anderer Schafe“ gehören. Aber das, womit wir früher bestimmten Personen erfolgreich helfen konnten, mag bei anderen, die immer noch in unseren Gebieten anzutreffen sind, nicht mehr wirksam sein (Offenbarung 7:9, 10; Johannes 10:16). Deshalb müssen wir der Qualität unseres Predigtdienstes besondere Aufmerksamkeit schenken.

3. Wie können wir mit neuer Begeisterung für unseren Predigtdienst erfüllt werden?

3 Mit erneuter Entschlossenheit sollten wir uns darauf konzentrieren, im Predigtdienst noch wirkungsvoller vorzugehen. Dadurch können wir mit neuer Begeisterung für unseren Dienst erfüllt werden. Wie aber läßt sich das erreichen? Indem wir ‘beständig auf uns selbst und auf unser Lehren achtgeben’ und unseren Predigtdienst nicht einfach routinemäßig verrichten (1. Timotheus 4:16). Unsere Lippen dürfen nicht nur ein oberflächliches „Schlachtopfer der Lobpreisung“ darbringen (Hebräer 13:15). Wir sollten in unserem Werk geschickt vorgehen (Sprüche 22:29). Ja, eine geschickte Bearbeitung unseres Gebiets ist unerläßlich. Nachfolgend führen wir einige Gesichtspunkte unseres Predigtdienstes an, auf die wir ‘beständig achtgeben’ sollten.

Wie man „neues“ Gebiet schafft

4. Auf welche Weise können wir innerhalb unseres Versammlungsgebiets „neues“ Gebiet schaffen?

4 Betrachten wir die Sache vom praktischen Standpunkt aus. An vielen Orten gibt es kein neues oder selten bearbeitetes Gebiet mehr. Warum also nicht „neues“ Gebiet innerhalb des Versammlungsgebiets schaffen? Auf welche Weise? Nun, wenn wir häufig vorsprechen, können wir uns nicht so verhalten, als seien wir noch nie an der betreffenden Tür gewesen. Wir können nicht einfach etwas sagen, was wir gewöhnlich an den Türen sagen. Wahrscheinlich wird uns der Wohnungsinhaber ohnehin sogleich erkennen, da wir das Gebiet bereits wiederholt bearbeitet haben. Das Buch Unterredungen anhand der Schriften enthält über 40 Einleitungen, die wir in unserem Predigtdienst verwenden können. Wir sollten sie uns gut einprägen und sie mit aktuellen Ereignissen verbinden, die örtlich von Interesse sind, damit wir etwas Neues und Ansprechendes zu sagen haben. Statt wegen unserer häufigen Besuche eine entschuldigende Haltung einzunehmen, sollten wir positiv eingestellt sein und durch gute Darbietungen aus unserem Gebiet ein „neues“ Gebiet machen. Aber wird das auch bei unfreundlichen Wohnungsinhabern eine Hilfe sein?

5. (a) Wie können wir eine frühere unfreundliche Haltung des Wohnungsinhabers zu unserem Vorteil nutzen? (b) Was hat sich nach deiner Erfahrung bewährt? (c) Warum ist es eine Hilfe, zuzuhören und zu loben?

5 Zu wissen, wie ein Wohnungsinhaber das letzte Mal eingestellt war, könnte dazu führen, daß du über ein erneutes Vorsprechen negativ denkst. Warum aber diese Kenntnis nicht zum Vorteil nutzen? Wie? Indem du zu Beginn vielleicht darauf anspielst und dann auf dem letzten Gespräch aufbaust. Du könntest sagen: „Guten Morgen, Herr Müller!“ und, falls du es für passend erachtest, dich nach dem Wohlergehen des Wohnungsinhabers erkundigen. Danach könntest du sagen: „Vergangene Woche erwähnten Sie, daß Ihnen Ihre Kirche alles bietet, was Sie benötigen, und daß Sie selbst in der Kirche aktiv sind. Darf ich Sie als ein Mitmensch, der die Religion ernst nimmt, fragen, was Ihre Kirche zu den Überlebensaussichten im Atomzeitalter sagt?“ Gib dem Wohnungsinhaber Gelegenheit, sich zu äußern. Lobe ihn, sofern es angebracht ist. Wenn du ihm zuhörst und ihn lobst, ändert sich vielleicht seine Haltung. Oft sind Personen mit einem weiteren Besuch einverstanden, wenn auch sie zu Wort kommen. Natürlich mußt du deine Botschaft dem anpassen, was der Wohnungsinhaber sagt.

6. (a) Wie können wir Wohnungsinhabern helfen, sich darauf einzustellen, daß wir regelmäßig vorsprechen? (b) Welche Äußerungen können uns dabei eine wesentliche Hilfe sein? (c) Was hat sich in deinem Gebiet bewährt?

6 Durch deine Äußerungen kannst du dem Wohnungsinhaber helfen, sich darauf einzustellen, daß wir regelmäßig vorsprechen. Versuche es beispielsweise folgendermaßen: „Guten Tag, Frau Schulz! Bei unserem heutigen Besuch sprechen wir mit unseren Mitmenschen über ...“ Oder: „Guten Morgen! Wir machen wieder unsere regelmäßigen wöchentlichen Besuche. Schön, daß wir Sie antreffen. Mit Ihren Nachbarn konnten wir bereits über das Thema sprechen, das wir uns für heute vorgenommen haben.“ Setze dann das Gespräch fort. So wird das Gebiet auch für dich „neu“. In deiner Gegend mag zwar eine andere Formulierung üblich sein, doch die angeführten Beispiele sollen dir eine gewisse Vorstellung vermitteln. Warum nicht das Beste aus der Situation machen, was auch zu deinem Vorteil wäre?

7. (a) Wie bereiten einige Zeugen den Wohnungsinhaber bei der Verabschiedung auf einen weiteren Besuch vor? (b) Was hat sich in dieser Hinsicht in deinem Gebiet bewährt?

7 Um den Wohnungsinhaber auf den nächsten Besuch vorzubereiten, schließen einige Zeugen folgendermaßen ab: „Wir freuen uns darauf, Sie bald wieder zu besuchen.“ Und sie haben damit Erfolg. Zu denen, die sich vielleicht zuerst etwas zögernd mit dir unterhalten haben, könntest du sagen: „Ich habe mich über unsere Unterhaltung gefreut. Sie haben gute Gedanken geäußert. Unser Gespräch hat zwar ein paar Minuten gekostet, doch zumindest ging es dabei nicht um schlechte Nachrichten, die wir ja jederzeit hören können. Ich fand es wirklich anregend.“ Zweifellos wirst du noch andere passende Möglichkeiten herausfinden, Gespräche zu führen. Sei auf jeden Fall bestrebt, durch positive Äußerungen, gute Darbietungen und Freundlichkeit dazu beizutragen, daß die Menschen im Gebiet über unsere regelmäßigen Besuche nicht ärgerlich werden.

Lege gründlich Zeugnis ab

8, 9. Welche Anregungen werden gegeben, die uns helfen sollen, gründlich nach denen zu suchen, ‘die es verdienen’?

8 Etwas anderes, worauf wir achten können und was uns hilft, unsere Begeisterung zu bewahren, ist die gründliche Suche nach Personen, ‘die es verdienen’ (Apostelgeschichte 8:25; 20:24). Ein Bruder könnte zum Beispiel nach dem Mann des Hauses fragen, falls am Wochenende oder am Abend die Frau oder ein Kind an die Tür kommt. Wahrscheinlich haben wir mit der Frau schon häufig gesprochen. So können wir durch ein Gespräch mit dem Familienhaupt einen neuen Anfang bei einer Familie machen. Wir haben die Möglichkeit, die Botschaft auf den Mann abzustimmen, indem wir beispielsweise sagen: „Gibt es Ihrer Meinung nach eine Garantie dafür, daß Ihre Familie einer glücklichen Zukunft entgegensehen kann?“ Oder: „Beachten Sie bitte, wie uns die Bibel helfen kann, die Einheit der Familie zu fördern.“ Lobe den Mann, wenn er gute Gedanken äußert.

9 Eine weitere Möglichkeit, „neues“ Gebiet zu finden, besteht darin, mit anderen Familienangehörigen, die unter demselben Dach leben, Kontakt aufzunehmen — mit der Großmutter, dem Neffen oder dem Vetter, der noch zur Schule geht, oder mit der Schwägerin, die unter der Woche arbeitet. Es hat sich auch als nützlich erwiesen, darauf zu achten, wieviel Stromzähler oder Briefkästen es in einem Haus gibt. Daran ist vielleicht zu erkennen, daß im Souterrain oder in der Mansarde eine Wohnung eingerichtet oder ein anderer Teil des Hauses renoviert und vermietet worden ist. Versuche, mit diesen Mietern Kontakt aufzunehmen — seien es Studenten, alleinstehende Arbeiter, Witwen oder andere. Dadurch kann vorhandenes Gebiet „gestreckt“ werden.

10. Welche weitere Möglichkeit gibt es, unser Gebiet für den Haus-zu-Haus-Dienst zu „strecken“, und wie sind einige vorgegangen, um Nachtarbeiter anzutreffen?

10 Noch eine andere Möglichkeit, Gebiet für den Haus-zu-Haus-Dienst zu „strecken“, wäre, es eine Zeitlang ruhenzulassen, während wir uns an anderen Zweigen unseres Predigtdienstes beteiligen. Der Abwechslung halber könnten wir das Gebiet einmal mit dem Angebot eines kostenlosen Heimbibelstudiums bearbeiten. Einige Personen, die nicht zu Hause sind, wenn wir vorsprechen, sind aber in ihrem Geschäft oder an ihrem Arbeitsplatz anzutreffen. Und in Geschäftsvierteln Zeugnis zu geben kann sehr erfolgreich sein. Der eine oder andere ist vielleicht auch zu entsprechend günstigen Zeiten durch das Zeugnisgeben auf der Straße zu erreichen. In Kanada erzielten Pioniere gute Ergebnisse, indem sie Angestellte von Nachttankstellen, Rund-um-die-Uhr-Läden und Hotels am späten Abend besuchten, denn Verkäufer und Portiers haben zu dieser Zeit nicht soviel zu tun und freuen sich oftmals über Lesestoff. Natürlich sollten besonders Schwestern gewisse Gegenden zu später Stunde meiden.

11. (a) Was tun einige Zeugen, wenn beim ersten Besuch viele nicht zu Hause sind? (b) Wie wirkt sich fleißiges Bemühen um NH-Adressen auf unser Gebiet und auf die Ergebnisse unseres Predigtdienstes aus?

11 Wie steht es mit denen, die wir nicht zu Hause antreffen? Auch hier müssen wir gründlich sein. Einige Zeugen sehen sogleich nach ihrer Tätigkeit von Tür zu Tür ihre sorgfältigen Haus-zu-Haus-Notizen durch und gehen noch am selben Tag wieder dorthin, wo zuvor niemand zu Hause war. Oftmals sind Wohnungsinhaber inzwischen zurückgekommen, oder Schichtarbeiter sind aufgestanden. In vielen Gegenden sind untertags 50 Prozent der Leute oder mehr nicht zu Hause. Wir können also die Größe eines solchen Gebiets gewissermaßen verdoppeln, indem wir es so lange zu verschiedenen Zeiten versuchen, bis wir jemand antreffen. Pioniere und erfahrene Verkündiger bestätigen, daß das fleißige Bemühen um sogenannte NH-Adressen oft bessere Ergebnisse zeitigt als die erste Bearbeitung des Gebiets. Diesen Gesichtspunkt unseres Predigtdienstes zu beachten trägt uns sicherlich viele Segnungen ein (Sprüche 10:22).

Die sich beschweren

12. Wie sollten wir reagieren, wenn sich jemand beschwert und sagt, wir kämen zu oft? Warum?

12 Was können wir erwidern, wenn sich jemand beschwert und sagt, wir kämen zu oft? Vor allem müssen wir Verständnis zeigen (Matthäus 7:12). In den Augen einer solchen Person kommen wir viel zu früh wieder. Doch wir sollten daran denken, daß man uns schon vor Jahren gesagt hat: „Sie waren doch erst vergangene Woche hier“, obgleich wir wußten, daß seit unserem letzten Besuch bereits sechs Monate oder mehr vergangen waren. Übrigens kann gerade durch häufige Besuche Interesse entfacht werden. In Guadeloupe sagte ein Mann, der einem Zeugen nachgelaufen war: „Ich habe Sie jetzt wochenlang beobachtet. Gewöhnlich höre ich mir die Zeugen nicht an. Aber nun möchte ich einmal wissen, warum Sie die Leute so oft besuchen.“ Das Ergebnis war ein neues Bibelstudium.

13, 14. Wie verhalten sich einige Mitgläubige, wenn sich Wohnungsinhaber beschweren?

13 Manche Brüder nennen bei jemandem, der sich beschwert, freundlich das genaue Datum ihres vorherigen Besuchs und bieten die neuesten Zeitschriften an, wobei sie deutlich machen, daß es sich um andere Artikel handelt als in den letzten Ausgaben. Gelingt es uns, bei solchen Wohnungsinhabern das Gespräch weiterzuführen und auf Einzelheiten einzugehen, so könnten wir darauf hinweisen, daß sie seit unserem letzten Besuch wahrscheinlich viele Zeitungen und Zeitschriften erhalten haben, die jedoch nicht immer gute Nachrichten enthielten. Wir können erklären, daß wir eine gute Nachricht überbringen und uns nicht allzu lange aufhalten möchten. Wenn aber ein Wohnungsinhaber zu beschäftigt ist, könnten wir sagen: „Wenn ich jetzt ungelegen komme, können wir uns vielleicht bei meinem nächsten Besuch in etwa einer Woche einmal unterhalten.“

14 Was kann man noch sagen? Das hängt davon ab, wie der Wohnungsinhaber eingestellt ist und was dort, wo man lebt, als höflich gilt. Eine Schwester aus Japan erklärt unsere häufigen Besuche folgendermaßen: „Das Fernsehen berichtet bei einem Taifun immer wieder, welchen Weg er nimmt, und wiederholt die Nachricht häufig zum Nutzen derer, die eine frühere Sendung versäumt haben mögen. Das geschieht deshalb, weil Leben auf dem Spiel steht. Je näher der Wirbelsturm kommt, um so häufiger wird die Meldung durchgegeben. Da der Sturm von Harmagedon herannaht, muß die Warnungsbotschaft so oft wie möglich verkündigt werden, damit Leben gerettet wird.“ Natürlich würden wir so etwas freundlich und in aller Aufrichtigkeit sagen, wobei wir hoffen, das Herz des Zuhörers anzusprechen.

Der Gleichgültigkeit begegnen

15. (a) Welche Herausforderung wird immer größer, während wir unser Gebiet häufiger bearbeiten? (b) Warum sind einige Leute gleichgültig?

15 Während wir die Menschen immer häufiger besuchen, müssen wir mit zunehmender Gleichgültigkeit rechnen. Doch wenn wir verschiedene Fälle von Gleichgültigkeit untersuchen, werden wir zu unserer Ermunterung feststellen, daß es immerhin möglich ist, bei einigen dieser Personen das Herz anzusprechen. Ihre Gleichgültigkeit ist möglicherweise ein Ausdruck ihrer Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit. Vielleicht erkennen sie die Ausweglosigkeit der gegenwärtigen Weltlage und haben sich vorgenommen, aus ihrem Leben das Bestmögliche zu machen. Andere sind darüber empört, daß sich religiöse Führer in die Politik einmischen, sich unmoralische Handlungen zuschulden kommen lassen oder nicht entschieden gegen die sexuelle Unmoral Stellung nehmen. Solche Wohnungsinhaber sind frustriert und leben nur für das Heute.

16. Wie könnte man das Herz einer gleichgültigen Person ansprechen?

16 Wir wissen, daß frühchristliche Diener Gottes derselben Einstellung begegneten und damit fertig wurden; denn bekanntlich sagten damals einige Leute: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben“ (1. Korinther 15:32). Also verfügen auch wir über den Aufschluß, den solche Personen benötigen. Doch wie können wir ihr Herz ansprechen? Eine Möglichkeit besteht darin, unsere biblische Literatur im Augenblick erst einmal wegzustecken, und zwar so, daß ihnen das nicht entgeht. Dann könnten wir ihnen gut durchdachte Fragen stellen, wie zum Beispiel: „Gibt es Ihrer Meinung nach eine Lösung der heutigen Probleme? Liegt es daran, daß die meisten Menschen lediglich noch keine Lösung gefunden haben? Sollten wir nach Ihrem Dafürhalten die Hoffnung nicht aufgeben und weitersuchen?“ Zu anderen könnte man sagen: „Gewiß meinen auch Sie, daß es besser ist, eine Hoffnung zu haben, als alles für aussichtslos zu halten. Was erhoffen Sie sich von der Zukunft?“ Wir können auch fragen: „Was betrachten Sie als das größte Hindernis für internationale Einheit und Weltfrieden?“ Wieder anderen können wir die Frage vorlegen: „Glauben Sie, daß das, was Sie gesagt haben, auf alle Religionen zutrifft?“ Solche Fragen regen Wohnungsinhaber in den meisten Fällen an, ihre Ansicht zu äußern. Wenn sie das tun, sollte man wirklich zuhören. Ja, lasse sie ihr Herz ausschütten. Viele ‘seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten, die heute getan werden’ (Hesekiel 9:4).

17. Wieso können unsere Publikationen einige Personen ansprechen, selbst wenn diese zunächst beteuern, kein Interesse zu haben?

17 Eine andere Möglichkeit, der Gleichgültigkeit zu begegnen, besteht darin, sich eine Äußerung oder einen Einwand des Wohnungsinhabers zu merken und mit einer Zeitschrift oder einer anderen Wachtturm-Publikation, in der das betreffende Thema behandelt wird, wieder vorzusprechen. Es könnte sich zunächst um ein nichtreligiöses Thema handeln, zum Beispiel um einen Artikel über den plötzlichen Kindstod oder über das Waldsterben. Erkläre, daß du über das nachgedacht hast, was den Wohnungsinhaber beschäftigte, und daß dir dieser Artikel in den Sinn gekommen ist. Weise dann auf Schlüsselgedanken hin. Eine Frau, die gerade unsere Literatur abgelehnt hatte, nahm wenige Sekunden später eine Zeitschrift entgegen. Warum? Weil der Zeuge sie fragte, ob sie wüßte, daß jährlich 55 Millionen Abtreibungen vorgenommen würden. Entsetzt darüber, bat sie um die Zeitschrift, die diesen Aufschluß enthielt.

Das Werk zur Vollendung bringen

18, 19. (a) Auf welche weiteren Punkte sollten wir während unseres Predigtdienstes ‘achtgeben’? (b) Welche vorgefaßten Meinungen äußern manche über uns und unsere Glaubensansichten, und was können wir darauf erwidern?

18 Vor allem müssen wir mit den Menschen geduldig sein. Sprich langsam und mit Wärme. Offenbare Liebe und Freundlichkeit (Galater 5:22, 23). Bevor du zur nächsten Tür gehst, solltest du über das nachdenken, was sich soeben abgespielt hat, um herauszufinden, was du besser machen könntest. Sei verständnisvoll, denn viele Leute haben eine falsche Vorstellung von Jehovas Zeugen. Sie sagen womöglich: „Ihr entzieht euch der politischen und staatsbürgerlichen Pflichten.“ „Ihr lehnt den Militärdienst ab.“ Oder: „Ihr bringt die Familien auseinander.“ Eine ähnliche Haltung nahm die Welt auch gegenüber unseren Glaubensbrüdern im ersten Jahrhundert ein. Zeige den Wohnungsinhabern das vielleicht anhand von Zitaten aus dem Unterredungs-Buch unter dem Thema „Neutralität“.

19 Bezüglich der ersten Christen schrieb der Historiker Will Durant: „Einem Christen war die Religion etwas, was mit der politischen Gesellschaft nichts zu tun hatte und weit über sie erhaben war; die höchste Untertanentreue glaubte er Christus und nicht Caesar schuldig zu sein. ... Die Abwendung der Christen von allem Irdischen erschien dem Heiden als Flucht vor den bürgerlichen Pflichten, als Schwächung der nationalen Lebens- und Willenskraft. Tertullian riet den Christen, den Heeresdienst zu verweigern ... Die Christen wurden von ihren Führern angehalten, den Verkehr mit Nichtchristen zu meiden, sich von deren festlichen Spielen fernzuhalten, da sie barbarisch seien, und deren Theater als Pfuhle der Unmoral nie zu betreten. ... dem Christentum wurde vorgeworfen, es splittere [durch Bekehrungen] den Hausstand auf“ (Weltreiche des Glaubens, 2. Buch, 5. Kapitel, Seite 212).

20, 21. (a) Worauf sollte es auf keinen Fall zurückzuführen sein, wenn Menschen nichts wissen wollen? (b) Warum sollten wir „nicht nachlassen“, sondern unser vortreffliches Werk der Verkündigung des Königreiches fortsetzen?

20 Einige Menschen werden uns nicht anhören, ganz gleich, was wir sagen. Aber das sollte darauf zurückzuführen sein, daß sie die Königreichsbotschaft ablehnen, und nicht auf die Qualität unserer Darbietungen im Predigtdienst (Lukas 10:8-11; Apostelgeschichte 17:32; Hesekiel 3:17-19). Wir sollten mit Gottes Hilfe unser Bestes tun, und Jehova wird dafür sorgen, daß das Werk zur Vollendung kommt. (Vergleiche Philipper 1:6.)

21 Sei daher voller Zuversicht, und sei weiterhin ‘reichlich beschäftigt im Werk des Herrn, da du weißt, daß deine mühevolle Arbeit nicht vergeblich ist’ (1. Korinther 15:58). „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16). Vor allem „laßt uns nicht nachlassen, das zu tun, was vortrefflich ist, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten“ (Galater 6:9).

Kannst du dich noch erinnern?

◻ Wie kann man in einem häufig bearbeiteten Gebiet eine positive Einstellung bewahren?

◻ Wie können wir noch gründlicher nach denen forschen, ‘die es verdienen’?

◻ Wie können wir uns bei Personen verhalten, die sich beschweren, wir kämen zu häufig?

◻ Wie können wir der Herausforderung zunehmender Gleichgültigkeit begegnen?

◻ Wodurch wird die Qualität unseres Predigtdienstes verbessert?

[Kasten auf Seite 20]

WIRD DAS GEBIET IMMER HÄUFIGER BEARBEITET, SO

„gib beständig acht“ auf

◻ positive Einleitungen und Darbietungen,

◻ ein gründlicheres Forschen nach denen, ‘die es verdienen’,

◻ ein geduldiges Verhalten bei Personen, die sich beschweren,

◻ die Bereitschaft, Gleichgültigkeit und Mißverständnissen als einer Herausforderung zu begegnen.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen