Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • w70 15. 8. S. 510-511
  • Fragen von Lesern

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Fragen von Lesern
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
  • Ähnliches Material
  • Moses
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 2
  • Moses: Wie sich sein Leben auf uns auswirkt
    Erwachet! 2004
  • Jehovas Wege kennen lernen
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 2005
  • Haben Menschen Gott jemals gesehen?
    Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich 1988
Hier mehr
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1970
w70 15. 8. S. 510-511

Fragen von Lesern

● Sprach Jehova Gott persönlich mit Moses oder durch einen Engel, der ihn vertrat? — S. C., USA.

Jehova sprach mit Moses mehr als einmal. Als Moses die Herde seines Schwiegervaters am Berg Horeb hütete, sah er einen brennenden Dornbusch, der nicht verzehrt wurde. In 2. Mose 3:4-6 wird berichtet: „Als Jehova sah, daß er herzutrat, um zu sehen, da rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu und sprach: Mose! Mose! ... Und er sprach: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.“ Wer sprach damals tatsächlich mit Moses? Vers 2 lautet: „Da erschien ihm der Engel Jehovas in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusche.“ Demnach erschien Jehova Moses nicht selbst, um mit ihm zu sprechen, sondern es war ein Engel, der ihn vertrat und in seinem Namen sprach.

Auf Jehovas Geheiß ging Moses nach Ägypten, um vor dem Pharao zu erscheinen und die Israeliten aus jenem Land hinauszuführen. Dort sprach Jehova weiter zu Moses. Er trug ihm bestimmte Botschaften auf, die er dem Pharao ausrichten und durch die er ihn vor Plagen warnen mußte, die über das Land kommen würden. Es ist logischerweise anzunehmen, daß Jehova auch während dieser Zeit nicht direkt mit Moses sprach, sondern durch einen Engel, der ihn vertrat, wie er es am Horeb getan hatte.

Später kehrte Moses mit den befreiten Söhnen Israels in die Gegend zurück, wo Jehova ihm die ersten Anweisungen gegeben hatte. Dort gab Gott der ganzen Nation, die sich am Fuß des Berges versammelt hatte, hörbar die Zehn Gebote bekannt. (2. Mose 20:1-18, 22; 5. Mose 9:10) Von Furcht überwältigt, baten die Häupter der Stämme und die älteren Männer des Volkes, Jehova möge nicht mehr auf diese aufsehenerregende Weise zu ihnen sprechen, sondern möge durch Moses mit ihnen verkehren. Das Volk zog sich daher in seine Zelte zurück, und Jehova gab Moses weitere richterliche Entscheidungen für die Nation bekannt. — 5. Mose 5:4, 23-31, NW.

Als danach der Gesetzesbund eingeweiht wurde, hatten Moses und Aaron, Nadab und Abihu sowie siebzig ältere Männer des Volkes Israel „eine Vision von dem wahren Gott“. (2. Mose 24:11, NW) Über das persönliche Erlebnis Mose lesen wir aber: „Die Herrlichkeit Jehovas ruhte auf dem Berge Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebenten Tage rief er Mose aus der Mitte der Wolke. Und das Ansehen der Herrlichkeit Jehovas war wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Kinder Israel. Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg; und Mose war auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte. Und Jehova redete zu Mose ... Und er gab dem Mose, als er auf dem Berge Sinai mit ihm ausgeredet hatte, die zwei Tafeln des Zeugnisses, Tafeln von Stein, beschrieben mit dem Finger Gottes.“ (2. Mose 24:16 bis 31:18) Heißt das, daß Jehova persönlich die Zehn Gebote vor der am Berge Sinai versammelten Nation geäußert und daß er selbst Moses danach weitere richterliche Entscheidungen bekanntgegeben und die beschriebenen Tafeln des Zeugnisses ausgehändigt hätte? Manch einer, der den Bericht liest, mag zu diesem Schluß kommen.

Als jedoch der judenchristliche Jünger Stephanus unter dem Einfluß des Geistes Gottes vor dem jüdischen Sanhedrin sprach, sagte er: „Dieser ist der Moses, der ... inmitten der Versammlung in der Wildnis bei dem Engel war, der auf dem Berge Sinai zu ihm und zu unseren Vorvätern redete, und er empfing lebendige, heilige Aussprüche, um sie euch zu geben.“ Im Verlauf seiner Rede sagte Stephanus zu den Männern, vor denen er stand: „... ihr, die ihr das Gesetz empfingt, wie es von Engeln übermittelt wurde.“ (Apg. 7:37, 38, 53) Damit übereinstimmend, nannte der Apostel Paulus das mosaische Gesetz „das durch Engel geredete Wort“. (Hebr. 2:2) Und in seinem Brief an die Versammlungen von Galatien schrieb er: „Das Gesetz ... wurde durch Engel übermittelt durch die Hand eines Mittlers.“ (Gal. 3:19) Es ist somit ganz offensichtlich, daß Jehova nicht persönlich zur Nation Israel und danach auch nicht persönlich zu Moses sprach und ihm die zwei Tafeln des Zeugnisses gab, sondern daß er dies durch Engel tat, die ihn vertraten und die ermächtigt waren, in seinem Namen zu sprechen.

Einige Zeit danach richtete Moses an Jehova die besondere Bitte: „Laß mich doch deine Herrlichkeit sehen!“ Jehova erwiderte: „Ich werde alle meine Güte vor deinem Angesicht vorübergehen lassen und werde den Namen Jehovas vor dir ausrufen; und ich werde begnadigen, wen ich begnadigen werde, und werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarmen werde.“ Darauf sagte er noch: „Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben.“ Und dann fuhr er fort mit den Worten: „Siehe, es ist ein Ort bei mir, da sollst du auf dem Felsen stehen. Und es wird geschehen, wenn meine Herrlichkeit vorübergeht, so werde ich dich in die Felsenkluft stellen und meine Hand über dich decken, bis ich vorübergegangen bin. Und ich werde meine Hand hinwegtun, und du wirst mich von hinten [wirst ... meinen Rücken, NW] sehen; aber mein Angesicht soll nicht gesehen werden.“ — 2. Mose 33:18-23.

Am frühen Morgen ging Moses auf den Berg Sinai. „Und Jehova stieg in der Wolke hernieder, und er stand daselbst bei ihm und rief den Namen Jehovas aus. Und Jehova ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jehova, Jehova, Gott, barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Güte und Wahrheit, der Güte bewahrt auf Tausende hin, der Ungerechtigkeit, Übertretung und Sünde vergibt — aber keineswegs hält er für schuldlos den Schuldigen —, der die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, am dritten und am vierten Gliede. Und Mose neigte sich eilends zur Erde und betete an.“ (2. Mose 34:4-8) War Jehova an jenem Morgen persönlich auf dem Berge Sinai, so daß Moses tatsächlich Gottes „Rücken“ sehen konnte?

Vergessen wir nicht, daß Jehova zu Moses gesagt hatte: „Nicht kann ein Mensch mich sehen und leben.“ (2. Mose 33:20) Und der Apostel Johannes hielt dies später in seinem Bericht als Tatsache fest, indem er schrieb: „Kein Mensch hat GOTT jemals gesehen.“ (Joh. 1:18) Interessanterweise lesen wir aber in Lukas 2:9, daß, als ein Engel gottesfürchtigen Hirten die Geburt Jesu ankündigte, ‘plötzlich Jehovas Engel bei ihnen stand und Jehovas Herrlichkeit sie umleuchtete’. Daraus geht hervor, daß Kundgebungen der Herrlichkeit Jehovas in Verbindung mit Engeln erfolgen konnten. So war es offenbar auch, als Jehova seine Herrlichkeit vor Moses erscheinen ließ. Es war jedoch nicht die ganze Pracht seiner Herrlichkeit — denn das hätte Mose Tod zur Folge gehabt —, sondern es war gleichsam nur der Nachglanz des „Rückens“ Gottes. Das stimmt auch mit der Erklärung des Stephanus überein, nämlich, daß Moses „bei dem Engel war, der auf dem Berge Sinai ... redete“. Danach wurden durch die Kraft Gottes die Zehn Gebote auf die neuen beiden Tafeln geschrieben, die Moses mitgebracht hatte. — 2. Mose 34:28.

Als Jehova später Aaron und Mirjam tadelte, weil sie gegen ihren Bruder Moses gesprochen hatten, sagte er zu ihnen: „Hört bitte meine Worte. Wenn sich unter euch ein Prophet für Jehova befände, würde ich mich ihm in einer Vision kundtun. In einem Traum würde ich zu ihm reden. Nicht so mit meinem Knecht Moses! Er ist mit meinem ganzen Hause betraut. Von Mund zu Mund rede ich zu ihm, indem ich ihn so schauen lasse, und nicht durch Rätsel; und die Erscheinung [das Gleichnis, Elberfelder Bibel, Fußnote] Jehovas erblickt er.“ (4. Mose 12:6-8, NW) Das war ein gebührender Tadel, denn Aaron und Mirjam hatten prahlerisch behauptet, Jehova habe ebenfalls durch sie gesprochen und sie seien deshalb Propheten genau wie Moses.

Im Hinblick auf das bereits Gesagte mag sich die Frage erheben: Was wollte Jehova Aaron und Mirjam klarmachen, als er sagte, er habe mit Moses „von Mund zu Mund“ geredet? Inwiefern sprach er mit Moses anders als mit anderen Propheten, mit denen er auch durch Engel sprach?

Moses war derjenige, den Jehova als Mittler zwischen sich und der Nation Israel ausgewählt hatte. Ihm gab Gott die Anweisungen und die Gesetzessammlung des Gesetzesbundes für die Nation. Jehova hatte Moses ‘mit seinem ganzen Hause’ betraut und gebrauchte ihn als seinen unmittelbaren Vertreter bei der Gründung der Nation. Die späteren Propheten bauten lediglich auf dem Grund, den Moses gelegt hatte, weiter auf. Gott hatte zwar schon in früheren Zeiten mit gottesfürchtigen Männern, wie Noah und Abraham, durch Engel geredet; auch mit der Nation Israel hatte er einmal, als er ihr die Zehn Gebote gab, durch seinen Engel hörbar geredet, aber mit Moses sprach er „von Mund zu Mund“ oder „von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet“. (2. Mose 33:9-11) Mit Moses redete Jehova nicht nur ein- oder zweimal, sondern wiederholt, und Moses selbst redete ebenfalls mit Gott; er legte ihm seine Probleme dar, um von ihm zu erfahren, was er tun solle, und äußerte ihm gegenüber seine Empfindungen, und Jehova antwortete ihm durch seinen Engel. Kein anderer Prophet führte mit Gott so oft Zwiegespräche, wie Moses es als Mittler oder Mittelsmann tat. — 5. Mose 34:10.

Durch seinen Engel sagte Jehova auf dem Berge Horeb zu Moses: „Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben.“ (2. Mose 33:20) Wenn also in 5. Mose 34:10 von Moses gesagt wird, Jehova habe ihn „von Angesicht zu Angesicht“ gekannt, kann damit nicht gemeint sein, daß Moses das Gesicht oder die Gestalt Jehovas gesehen hat. Und da der Mund zum Gesicht gehört, kann Jehova, als er sagte: „Von Mund zu Mund rede ich zu ihm“, nicht gemeint haben, Moses habe sein Gesicht gesehen oder sei unmittelbar oder direkt mit ihm in Kontakt gewesen. Moses unterredete sich mit Gott durch Engel, die, wie Jesus gemäß Matthäus 18:10 sagte, ‘allezeit [das heißt, wenn immer es nötig wäre] das Angesicht seines Vaters schauen würden, der im Himmel sei’.

Die Art und Weise, wie Jehova mit Moses verkehrte, war so eindrucksvoll, daß Moses das Empfinden hatte, er habe Gott wirklich mit eigenen Augen gesehen; es war nicht so, daß er lediglich eine Vision oder einen Traum hatte, in dem er Gott reden hörte, wie das gewöhnlich der Fall war, wenn Gott mit anderen seiner Propheten sprach. Moses sah Gott tatsächlich nie; Gott sprach durch Engel mit ihm, aber die Art und Weise, wie Jehova mit ihm verkehrte, wirkte so echt, daß Moses darauf reagierte, „als sähe er den Unsichtbaren“. (Hebr. 11:27) Und der Bericht darüber ist so geschrieben, daß er sich anhört und liest, als ob Moses Jehova Gott selbst gesehen und gehört hätte.

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen