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Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1987
yb87 S. 3-64

Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1987

DAS erste Wochenende des Dienstjahres 1986 der Zeugen Jehovas war durch Ereignisse gekennzeichnet, die einen Vorgeschmack der folgenden weltweiten Segnungen bildeten. Zuerst fand am Samstag, den 7. September 1985 in Jersey City die Bestimmungsübergabe des Kongreßsaals der Zeugen Jehovas statt, der dort als das ehemalige Stanley-Theater bekannt ist. Dann, am 8. September, beherbergte dieser hübsche Vortragssaal mit 4 300 Sitzplätzen die Anwesenden der Abschlußfeier der 79. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead. Nicht nur das Hören und Sehen des dort dargebotenen hervorragenden geistigen Programms bereitete außergewöhnlich große Freude, sondern auch die Benutzung solch eines schönen Bauwerks zum Lobpreis Jehovas Gottes.

Nachdem man das Grundstück in Jersey City gekauft hatte, entstand ein ungewöhnliches Problem, als die dortige Stadtverwaltung die Genehmigung für die Renovierung verweigerte. Die Zeugen verklagten die Stadt, weil sie ihnen ihre verfassungsmäßigen Rechte nicht zugestand. Der Fall kam vor Richter Debevoise. Unverzüglich gab der Richter ein sorgfältig durchdachtes Gutachten ab, in dem er darauf hinwies, daß der Widerstand der Stadt „verfassungswidrig [ist] ... und somit das Recht der Kläger auf Religionsfreiheit verletzt“. Er erklärte: „In der Gesamtheit der Bürgerrechte, die von der Verfassung der Vereinigten Staaten gewährt werden, stehen die Religions- und die Redefreiheit ganz oben.“ Mit den nötigen Genehmigungen ausgerüstet, schwärmten nun Hunderte von gut organisierten freiwilligen Arbeitern in das Gebäude, dessen Renovierung eine Mammutaufgabe darstellte, die sie in nur neun Monaten bewältigten. In der Zwischenzeit hatten die Einwohner der Stadt Jersey City die widerstandleistenden Verwaltungsbeamten aus dem Amt gewählt.

Wie dachte die Gemeinde über diesen strahlenden Edelstein, das aufpolierte Stanley-Theater, der jetzt in ihrer Mitte funkelte? Der neue Bürgermeister, Herr Cucci, beschrieb es so: „Es ist keine Restaurierung oder Renovierung, sondern eine neue Welt.“ Ein Kongreßabgeordneter bemerkte: „Sie sind wirklich nicht an einer Quantität von Menschen interessiert, sondern an Qualität.“ Der Präsident der PATH-Eisenbahngesellschaft, die das Streckennetz in dieser Gegend bedient, sagte: „Ich habe die Arbeiter und den Fortschritt beobachtet, und ich muß Ihnen gratulieren. Einfach großartig. Ich bin so froh, daß Sie das Gebäude restauriert haben. Es ist wirklich schön.“ Ein älteres Ehepaar, das in der Nähe wohnt, war erstaunt, als es die Instandsetzungsarbeiten des Saales beobachtete. Die Frau äußerte sich begeistert: „Jetzt können wir am Wochenende in der Nachbarschaft spazierengehen, ohne Angst zu haben. Es sollte mehr Menschen wie Sie in der Welt geben. Sie sollten auf diesen schönen Ort stolz sein. Nein, wir sollten auf diesen Ort stolz sein.“

Jehovas Zeugen freuen sich sehr über den Kongreßsaal, der wirklich ein Zeugnis dafür ist, was Jehova Gott hingegebene Arbeiter vollbringen können (Pred. 3:10-13). Aber von welchem weiteren geistigen Nutzen ist dieser Ort? Zum einen bietet die erweiterte Anlage der Bethelfamilie des Hauptbüros und Gästen die Möglichkeit, sich bei Sonderprogrammen unter einem Dach zu versammeln. Diese große Anzahl von Bethelmitarbeitern (die sich gegenwärtig auf 2 750 in Brooklyn und 930 auf den Wachtturm-Farmen beläuft) ist für die weltweite Organisierung und Versorgung der Zeugen Jehovas verantwortlich und geht beim größten weltumspannenden Zeugnisfeldzug für Gottes Königreich in der Weltgeschichte führend voran. Des weiteren werden die Absolventen der Gileadschule von diesem Ort aus ausgesandt, um das weltweite Predigerheer zu verstärken. Außerdem haben die dortigen Kreise, von denen jeder aus ungefähr 20 Versammlungen besteht, jetzt einen geräumigen Saal, in dem sie sich zu den jährlichen Kongressen und anderen Sonderveranstaltungen versammeln können.

Der Kongreßsaal in Jersey City ist nur einer von Dutzenden solcher Säle, die auf der ganzen Erde erbaut oder umgebaut werden. Um weitere Räumlichkeiten für die 328 Versammlungen der Zeugen Jehovas im Gebiet von New York zu schaffen, erwarb man außerdem das Albemarle-Theater in Brooklyn. Hunderte von freiwilligen Arbeitern haben viele Stunden hart gearbeitet, um es in einen schönen Kongreßsaal mit 2 376 Sitzplätzen zu verwandeln. Im Kellergeschoß werden zudem zwei Königreichssäle mit je 250 Sitzplätzen eingerichtet. Diese Anlage und ungefähr 30 weitere schöne Kongreßsäle in den Vereinigten Staaten tragen dazu bei, ‘die Stätte unseres Zeltes geräumiger zu machen’ (Jes. 54:2).

Von Kanada bis Argentinien, von Norwegen bis Australien unterstützt Gottes Volk selbstlos den Bau von Kongreßsälen. In Australien wurde kürzlich der vierte Kongreßsaal in Adelaide gebaut; freiwillige Arbeiter stellten ihn in 52 Tagen fertig — was der Zeit des Wiederaufbaus der Mauern Jerusalems in den Tagen Nehemias entspricht (Neh. 6:15). Darüber hinaus werden Hunderte von Königreichssälen errichtet. Um den dringenden Bedarf an Räumlichkeiten zu decken, sind in Nordamerika und Europa Dutzende von neuen Sälen in weniger als zwei Tagen erbaut worden. Allein in Kanada hat man 80 solcher Säle in Schnellbauweise errichtet. Die Bevölkerung erhält ein großartiges Zeugnis, wenn Hunderte von gut organisierten Freiwilligen an die Arbeit gehen. Häufig geschieht es, daß ein Königreichssaal, von dem am Samstag früh noch nichts zu sehen war, für die erste Zusammenkunft am Sonntagabend fertiggestellt, vollständig eingerichtet und mit schönen Außenanlagen versehen ist (Ps. 149:1).

‘MIT ALLEM GUTEN AUSGERÜSTET’

Es ist auch erforderlich, Jehovas Zeugen mit Studienmaterial und -hilfsmitteln auszurüsten, die sie verwenden können, um „diese gute Botschaft vom Königreich ... auf der ganzen bewohnten Erde ..., allen Nationen zu einem Zeugnis“, zu predigen, bevor das Ende kommt (Heb. 13:21; Mat. 24:14). Diese weltumspannende Tätigkeit muß gut organisiert sein. Verfahrensweisen müssen vereinfacht und die Arbeit muß auf ordentliche Weise eingeteilt werden, so daß keine Zeit, Arbeitskraft und Geldmittel verschwendet werden (1. Kor. 14:33, 40; Eph. 5:15, 16; Spr. 18:9). Darauf wird beim Rationalisieren von Büroarbeiten und beim Verbessern von Predigtdienstvorkehrungen sorgfältig geachtet, damit man sich der fortschreitenden Ausdehnung der Organisation Jehovas besser annehmen kann.

In den Vereinigten Staaten wurden viele Renovierungsarbeiten in Brooklyn (New York) an der Columbia Heights 30 und der Furman Street 360 durchgeführt. Um bei diesen Arbeiten und auch bei Bauarbeiten auf den Wachtturm-Farmen in Wallkill (New York) auszuhelfen, lud man Brüder aus den ganzen Vereinigten Staaten ein, als Ferienmitarbeiter für ein oder zwei Wochen freiwillig mitzuhelfen. Diese Brüder erlebten ebenfalls die Freuden des Bethellebens. Es gab einen großartigen „Austausch von Ermunterung“, und die Ferienmitarbeiter kehrten in ihre Heimatversammlungen zurück, um den Geist der Einheit und Liebe weiter zu verbreiten (Röm. 1:11, 12; 1. Kor. 1:10).

Im Laufe des Jahres wurden auf den Wachtturm-Farmen drei neue M.A.N.-Roland-Hochleistungsrotationsmaschinen aufgestellt, von denen jede 1 000 Zeitschriften in der Minute drucken kann. Vom Januar 1987 an wird sowohl Der Wachtturm als auch die Zeitschrift Erwachet! in dieser Druckerei in Hauptsprachen vierfarbig gedruckt. In Brooklyn ist es erforderlich geworden, drei Hantscho-Hochleistungsrotationsmaschinen und neue Buchlinien zu bestellen, um die Kapazität für die Produktion von Bibeln und Büchern zu erweitern. Es sind außerdem Computeranlagen angeschafft worden, um die Druckvorbereitungsarbeiten für die Herstellung der schönen vierfarbigen Bilder zu beschleunigen, die jetzt in so vielen Veröffentlichungen der Gesellschaft erscheinen. Sicherlich muß „diese gute Botschaft vom Königreich“ so ansprechend gestaltet werden, wie es wirtschaftlich vernünftig erscheint. (Vergleiche Jesaja 52:7; Römer 10:15.)

Im Zweigbüro der Watch Tower Society in Selters in Deutschland ist es notwendig geworden, eine dritte Koenig-&-Bauer-Hochleistungsrotationsmaschine und weitere Buchbindereianlagen zu bestellen, um die Produktion von Bibeln und Büchern für das europäische „Feld“ zu erhöhen. In Italien machen die Brüder an einer M.A.N.-Roland-Vierfarbendruckmaschine Überstunden, um Bücher und Zeitschriften sowie Bibeln für das schnell wachsende italienische „Feld“ herzustellen.

Der Zweig in Japan, wo zur Zeit ein sechsstöckiger Fabrik- und ein achtstöckiger Bethelheimanbau errichtet werden, benutzt jetzt eine seiner ursprünglichen Tokio-Kikai-Farbdruckmaschinen und zwei neue Mitsubishi-Hochleistungsdruckmaschinen zur Produktion von Millionen von Büchern, Zeitschriften und Bibeln. Nach Englisch war Japanisch die zweite Sprache, in der die Neue-Welt-Übersetzung mit Studienverweisen herausgegeben wurde. Des weiteren produzierte man 200 000 De-Luxe-Bibeln mit Schriftstellenverweisen für den Gebrauch der Brüder und der Personen, die die Bibel studieren; gegenwärtig werden 200 000 Bibeln in normaler Ausgabe für die Verbreitung im Predigtdienst hergestellt. Die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift der Gesellschaft wird sowohl von den Brüdern als auch von der Öffentlichkeit in Japan als die genaueste und am leichtesten verständliche japanische Bibelübersetzung geschätzt.

Andere Zweigbüros der Watch Tower Society, in denen von 1987 an vierfarbige Zeitschriften gedruckt werden, sind Australien, Brasilien, Großbritannien, Kanada, Dänemark, Finnland, Korea sowie Südafrika, und man hofft, daß Mexiko auch bald dazugehört. Unsere Zeitschriften, die noch nicht vierfarbig erscheinen, sind ebenfalls sehr ansprechend. Der Stoff im Wachtturm wird auf der ganzen Welt in insgesamt 33 Sprachen simultan herausgegeben.

Das von der Gesellschaft entwickelte vielsprachige elektronische Fotosatzsystem, MEPS genannt, ist beim simultanen Veröffentlichen von unschätzbarem Wert und erweist sich auf vielen anderen Gebieten als praktisch. MEPS wird jetzt in Brooklyn, auf den Wachtturm-Farmen und in 27 Zweigbüros der Gesellschaft weltweit eingesetzt.

Werden die Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift sowie die biblischen Lehrbücher, Broschüren und Zeitschriften der Wachtturm-Gesellschaft von wahrheitshungrigen Menschen geschätzt? Jawohl! Es gibt so viele Personen heute, die sich „ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt“ sind. Nur die mit Hilfe dieser Veröffentlichungen aus Gottes Wort entnommene reichhaltige geistige Nahrung kann den Hunger der Menschen nach Wahrheit befriedigen und sie wirklich glücklich machen (Mat. 5:3; Joh. 8:32). Im April wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 1 Million Exemplare des zeitgemäßen Buches Frieden und Sicherheit — Wie wirklich zu finden? verbreitet. Die Zahl der von der Gesellschaft in ihrer Druckerei in Wallkill (New York) bearbeiteten Abonnements für die Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! belief sich im Jahre 1986 auf 1 798 466 — eine 13,3prozentige Zunahme gegenüber dem Vorjahr. Im weltweiten „Feld“ wurden während des gleichen Zeitraums in fast 100 verschiedenen Sprachen insgesamt 1 982 148 Abonnements aufgenommen.

In der unten angegebenen Tabelle ist die Produktion der Druckereien der Gesellschaft im Jahre 1986 aufgeführt. In insgesamt 41 Zweigen wurden Zeitschriften hergestellt, von denen viele dazu dienten, unsere Brüder in Ländern, wo Gottes Werk verboten ist, zu erfrischen (Spr. 25:25).

SICH DER AUSDEHNUNG ANNEHMEN

Die Ausdehnung des weltumspannenden Zeugniswerkes der Zeugen Jehovas machte viele Ausgaben erforderlich in Verbindung mit dem Kauf, dem Bau und der Renovierung von Gebäuden, der Ausstattung von Fabriken und Büros in der Weltzentrale und in den 93 Zweigen der Gesellschaft sowie der Versorgung der 8 920 Freiwilligen, die in den Bethelfamilien dienen. Zudem wurden während des Jahres 1986 insgesamt 23 545 801.70 US-Dollar ausgegeben, um die vielen anderen freiwilligen Arbeiter im Feld wie zum Beispiel die 2 762 Missionare, die 13 351 Sonderpioniere sowie die Aufseher der 3 353 Kreise und Bezirke und deren Frauen finanziell zu unterstützen. Ein Großteil der Ausgaben wird durch die freiwilligen Spenden von Versammlungen, einzelnen Zeugen Jehovas und anderen interessierten Personen auf der ganzen Erde gedeckt. Sogar kleine Kinder schätzen dieses Vorrecht, wie aus den Äußerungen auf der nächsten Seite hervorgeht. In der Tat, ‘Gott liebt solche fröhlichen Geber’ (2. Kor. 9:7).

Wenn Jehovas Volk in verschiedenen Teilen der Erde von Katastrophen betroffen wird, leiten die dortigen Zweige der Gesellschaft sofort die nötigen Hilfsmaßnahmen ein, und die leitende Körperschaft in Brooklyn ordnet die Verwendung eines Hilfsfonds an, je nachdem, wie ernst die Sachlage ist. Im Laufe des Jahres wüteten verheerende Zyklone auf den Fidschi- und auf den Salomoninseln im Pazifischen Ozean. Auf den Salomoninseln kamen viele Menschen ums Leben, aber unsere Brüder aus dieser Gegend besuchten zu dieser Zeit gerade einen Kreiskongreß an einem anderen Ort. Auf diese Weise retteten sie ihr Leben. Der australische Zweig und der Zweig in Papua-Neuguinea schickten den betroffenen Brüdern mit dem Flugzeug mehr als 35 Tonnen Reis und Dosenfleisch. Die Zusammenarbeit der einheimischen Brüder bei der gegenseitigen Versorgung und beim Wiederaufbau zerstörter Häuser ist eine hervorragende Kundgebung des wahren Christentums, das sich auf Johannes 13:34, 35 gründet.

VORWÄRTS, IHR BEWAHRER DER LAUTERKEIT!

Als es in der südlichen Hemisphäre Sommer wurde, fanden weitere Kongresse der Zeugen Jehovas „Bewahrer der Lauterkeit“ statt. Diese Zusammenkünfte waren sehr anspornend, und zwar besonders deshalb, weil viele Zeugen Jehovas aus anderen Ländern anreisten, um ihre Brüder zu ermuntern und ebenfalls viel Ermunterung zu empfangen. Welch eine großartige Bruderschaft dies ist, in der sich Diener Jehovas, wo auch immer sie auf dieser Erde hinreisen mögen, zu Hause fühlen und glücklicher Gemeinschaft erfreuen! Der Apostel Petrus sagte von Jehova, daß „für ihn in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist“ (Apg. 10:35). Dies macht solche Menschen auch füreinander annehmbar. Alle sind in die kostbare Gemeinschaft mit Gott, mit Christus und miteinander gebracht worden — geradeso, wie es gemäß Jesu Gebet sein sollte (Joh. 17:20, 21).

Auf dem Doppelkontinent Amerika fanden außergewöhnliche Zusammenkünfte statt. In Haiti waren 16 260 Besucher anwesend, in Kolumbien 56 537, in Peru 62 607, und in Buenos Aires in Argentinien waren 57 000 Kongreßteilnehmer überglücklich, sich nach 33 Jahren des Verbots in Freiheit öffentlich versammeln zu können.

Bei den Kongressen auf Taiwan, den Philippinen und in Thailand waren Hunderte von ausländischen Delegierten aus mehr als zwanzig Ländern zugegen. Auf Taiwan war es eine Freude, zu beobachten, wie sich Angehörige verschiedener Stämme sowie Chinesen und die Besucher zu einer glücklichen Familie vereinten. Der öffentliche Vortrag in Mandarin wurde von einem Eingeborenen des Amis-Stammes gehalten, der im Laufe der Jahre mehrere Sprachen erlernt hat und im Zweigkomitee dieses Landes dient. Die Kongresse in Manila trugen zweifellos zu dem enormen Wachstum auf den Philippinen bei, denn die Zahl der aktiven Verkündiger stieg von durchschnittlich 78 867 im letzten Jahr auf eine Höchstzahl von 95 746 im April 1986. Desgleichen wurden die Verkündiger in Thailand sehr angespornt, und ihre Zahl erhöhte sich im März auf 914; im April berichteten 157 Hilfspioniere, was eine 80prozentige Zunahme gegenüber der vorhergehenden Höchstzahl ist.

Eine Schwester, die den besonderen Kongreß in Christchurch in Neuseeland besuchte, schrieb: „Ich muß Euch einfach meine tiefe Wertschätzung zum Ausdruck bringen. Das Programm und die Gemeinschaft mit all unseren Brüdern aus nah und fern sind wirklich eine Kundgabe der Einheit in der Anbetung Jehovas, unseres Gottes.“ Im Januar 1986 waren Delegierte aus 12 Nationen nach Neuseeland gekommen, die aus folgenden Ländern und Kulturen stammten: Fidschi, Japan, Vereinigte Staaten, Alaska, Hawaii, Niue, Salomoninseln, Hongkong, Kanada, Papua-Neuguinea, Tonga und Australien. Die 9 546 Verkündiger in Neuseeland freuten sich über die 14 848 Anwesenden.

ZEITGEMÄSSE AFRIKANISCHE KONGRESSE

Aus Zaire kommt folgender Bericht: „Der internationale Kongreß ‚Bewahrer der Lauterkeit‘ war ein Höhepunkt. Es war begeisternd, am letzten Tag, am Sonntag, dem 22. Dezember, das mit über 32 000 Zuhörern brechend volle Fußballstadion zu sehen! Die Kongreßteilnehmer stammten aus über 20 Nationen, und insgesamt 604 wurden getauft.“ Alle möglichen Hindernisse traten auf, aber Jehova räumte sie stets aus dem Weg. Einige religiöse Gegner hatten erklärt, es dürfe Jehovas Zeugen nie erlaubt werden, dieses unüberdachte Stadion zu benutzen. Doch die Benutzung wurde genehmigt! Vor und nach dem Kongreß gab es schwere Regenfälle und Überschwemmungen, aber während der vier Kongreßtage regnete es nicht. Plötzlich tauchten Probleme auf, als angekündigt wurde, daß eine Fußballmannschaft aus der Republik Korea eintreffen sollte, um am Freitagabend im Stadion ein Spiel zu veranstalten. Die Brüder bereiteten sich darauf vor, das Programm am Freitag zu kürzen und die Bühne abzubauen. Aber die ganze koreanische Mannschaft wurde durch einen Virus magenkrank, so daß der Kongreß weitergehen konnte. Der Verwalter des Stadions bemerkte: „Ihr Gott ist mächtig, und Sie müssen sehr inbrünstig gebetet haben!“

In Zaire schien alles auf eine größere Ausdehnung hinzudeuten, als plötzlich, am 12. März 1986, der Präsident eine Verordnung unterschrieb, wodurch unser Werk verboten wurde. Man zwang die Missionare, das Land zu verlassen. Doch der Kongreß „Bewahrer der Lauterkeit“ hatte die 35 000 Brüder in diesem Land wunderbar gestärkt, damit sie Jehova weiterhin mutig dienen können (Hiob 27:5; Spr. 27:11).

Bei dem Kongreß, der im Jamhuri-Park in Nairobi in Kenia abgehalten wurde, waren 8 139 Besucher zugegen, zu denen auch Delegierte aus 32 Ländern gehörten; 121 Personen ließen sich taufen. Ein Sonderpionier reiste aus seiner Zuteilung im unruhigen Süduganda mit dem Fahrrad an. Der Bruder war ungefähr eine Woche unterwegs gewesen, wobei er rund 800 km zurückgelegt hatte. Bei seiner Ankunft in Kenia war das Fahrrad abgenutzt, aber er war guter Dinge, und bereute es auf keinen Fall, die lange, gefährliche Reise unternommen zu haben. Andere Brüder, die aus verschiedenen ostafrikanischen Ländern kamen, mußten in einigen Fällen ein ganzes Jahr lang für ihre Reise nach Nairobi und zurück sparen. Große Reisegruppen kamen aus Österreich, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Skandinavien und den Vereinigten Staaten.

Die Nachrichtenmedien berichteten viel über den Kongreß. Während eines 15minütigen Interviews mit drei Brüdern, das eine Fernsehanstalt der Regierung ausstrahlte, wurde die Frage beantwortet, was Jehovas Zeugen für das Volk von Kenia getan haben. Die Brüder umrissen kurz den geistigen und moralischen Nutzen der Königreichsbotschaft sowie den Lese- und Schreibunterricht der Gesellschaft, der einigen Einheimischen zugute kommt. Das beim Kongreß am Donnerstag nachmittag veröffentlichte Unterredungs-Buch wurde den Fernsehzuschauern ebenfalls vorgestellt, und man las einen Auszug daraus vor. Ein mit seiner Tracht bekleideter nigerianischer Bruder gehörte zu denen, die interviewt wurden, und er überbrachte einen Bericht über die Tätigkeit der Zeugen Jehovas in seinem Land.

In einer führenden Zeitung in Nairobi, der Daily Nation, war zu lesen: „Sie kamen mit Flugzeugen, Zügen, Bussen, Fahrrädern und zu Fuß nach Nairobi. Sie kamen im Jamhuri-Park-Stadion zusammen. Wer sind sie, und weshalb sind sie gekommen?

Die Abzeichen auf ihrer Brust lauten: ‚Bewahrer der Lauterkeit‘.

Sie sind nicht zu einer landwirtschaftlichen Vorstellung gekommen. Sie erwarten nicht, bei Flutlicht Pferde und eine Abendparade mit Musik zu sehen. Sie sind gekommen, um beim Kongreß der Zeugen Jehovas dem Wort Jehovas zu lauschen. ... Ein faszinierender Aspekt des Kongresses ist die Herzlichkeit, die man unter den Teilnehmern beobachten kann. Und das, obwohl sie vielen verschiedenen Nationalitäten angehören.“

Der Predigtdienst beim Kongreß wurde außergewöhnlich gut unterstützt, und man schätzte, daß 80 Prozent der Besucher daran teilnahmen. Die ausländischen Delegierten äußerten sich vor allem positiv über die freundliche Aufnahme während ihrer Haus-zu-Haus-Tätigkeit und das große Interesse, das sie vorfanden. Zweifellos wurde ein gewaltiges Zeugnis gegeben, und bei den Zeugen in Kenia und den Delegierten aus anderen Ländern blieb in geistiger Hinsicht ein tiefer und bleibender Eindruck zurück.

Aus Südafrika erreichte uns folgender Bericht: „In krassem Gegensatz zu der Eskalation der Gewalttat in Verbindung mit den Rassenunruhen während des vergangenen Jahres hat die Einheit, der Frieden und die echte Liebe unter Jehovas Volk noch mehr Aufschwung erhalten. Dies wurde auf zwei unvergeßlichen Bezirkskongressen in Durban und Johannesburg unter Beweis gestellt, bei denen 77 920 Personen aus allen Rassen und Sprachgruppen anwesend waren.“ Besonders auffallend war, daß die Angehörigen verschiedener Sprachgruppen — Pedi, Sutho, Tschwana, Xosa, Zulu, Afrikaans und Englisch — während der Pausen miteinander Gemeinschaft pflegten. Sogar aus Japan kamen Besucher.

Der Kongreß „Bewahrer der Lauterkeit“ war für alle Zeugen Jehovas und viele neuinteressierte Personen ein denkwürdiges Ereignis. Gemäß Berichten aus 851 Orten auf der ganzen Erde betrug die Gesamtbesucherzahl 5 688 335, wobei sich 75 606 Personen taufen ließen.

GÖTTLICHER FRIEDEN UNTER GOTTES VOLK

„Göttlicher Frieden“ lautete passenderweise das Motto der Bezirkskongresse, die im Sommer 1986 in der nördlichen Hemisphäre begannen und zur Zeit noch in anderen Ländern abgehalten werden. Die UN erklärten das Jahr 1986 zum Internationalen Friedensjahr. Aber wurde das Bedürfnis nach Frieden gestillt? Obgleich die Religionen der Welt das Jahr voll unterstützten, schwindet die Aussicht auf wahren Frieden weiterhin. Dem ist so, weil die Nationen der Erde versuchen, den Frieden auf ihre Weise zustande zu bringen. Gottes Prophet sagte voraus, daß sie „sprechen: ‚Da ist Frieden! Da ist Frieden!‘, wenn kein Frieden da ist“ (Jer. 8:11). Auf der Erde wird erst dann wirklicher Frieden zustande kommen, wenn Gottes Königreich in den Händen seines Sohnes Jesus Christus die unter der Leitung Satans stehenden Regierungssysteme ‘zermalmt und ihnen ein Ende bereitet’ (Dan. 2:44).

In der Zwischenzeit ‘sucht’ Jehovas Volk auf Gottes Weise ‘Frieden und jagt ihm nach’ (1. Pet. 3:11). Der Kongreß „Göttlicher Frieden“, der an vier aufeinanderfolgenden Tagen die Themen „Gott wird sein Volk mit Frieden segnen“, „Unsere Füße mit der guten Botschaft des Friedens beschuht haben“, „Auf die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens achten“ und „Der Gott des Friedens wird Satan in kurzem unter euren Füßen zermalmen“ behandelte, hat sich für die friedliebenden Zeugen als ein großartiger Segen erwiesen. Berichte über diese Kongresse erscheinen in den Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! In Sambia (Afrika), mit einer Bevölkerung von 6 776 232, gab es eine erstaunliche Besucherzahl von 629 953, wonach mindestens einer von 11 Einwohnern den Kongreß besuchte. Diese Kongresse haben uns für das vor uns liegende Werk gestärkt und unsere Zuversicht gefestigt, daß der Erzfriedensstörer, Satan, und alle seine Werke bald von dieser Erde verschwinden werden.

RECHTSKÄMPFE FÜHREN

In Indien kam es im November 1985 zu einer Prüfung der Lauterkeit, als Kinder von Zeugen Jehovas im Staat Kerala zum Gegenstand eines Rechtsstreits wurden, weil sie sich weigerten, die Nationalhymne zu singen, obgleich sie bereit waren, respektvoll zu stehen. Da Bemühungen fehlschlugen, der Schulleitung und der Schulbehörde unseren Standpunkt zu erklären, brachte der Vater der Kinder die Angelegenheit vor Gericht. Doch das Bezirksgericht lehnte die Klage ab, und als man den Fall an den Staatsgerichtshof weiterleitete, fiel die gerichtliche Entscheidung ebenfalls gegen die Kinder der Zeugen aus. Zu dieser Zeit hinderte man eine Reihe von Kindern in anderen Schulen in diesem Staat (sowie einige Kinder in einem Nachbarstaat) am Schulbesuch.

Der Vater der Kinder brachte den Fall vor das Oberste Gericht Indiens in Neu-Delhi. Die Klage wurde im Februar 1986 zugelassen, und der Fall wurde vom 29. bis 31. Juli 1986 vor zwei Richtern des Obersten Gerichtshofes angehört. Diese höchste Justizbehörde des Landes erhielt ein schönes Zeugnis über die reine Anbetung Jehovas und die strikt neutrale Stellung des Volkes Gottes. Die Entscheidung des Gerichts zugunsten der Kinder lautete: „Unsere Tradition lehrt Toleranz, unsere Philosophie lehrt Toleranz, unsere Verfassung praktiziert Toleranz. Verwässern wir sie nicht.“

Zeitungen in der Türkei machten den Bezirkskongreß, der vom 21. bis 23. September 1985 abgehalten wurde, weithin bekannt. Das ganze Land erhielt auf diese Weise ein ausgezeichnetes Zeugnis. Personen, die wir nie erreichen konnten, lasen über Jehovas Zeugen und ihre Botschaft — daß Gottes himmlisches Königreich die einzige Lösung für alle Probleme der Menschheit ist. Die Brüder konnten drei Tage lang ein freudiges geistiges Festmahl genießen, das besonders von den 23 Brüdern aus Ankara geschätzt wurde, die während des Kongresses im Jahre 1984 eingesperrt gewesen waren, aber nach einem einjährigen Gefängnisaufenthalt freigelassen wurden.

Doch die Frage blieb offen, wie der Rat des Obersten Berufungsgerichtes über die Versammlungsfreiheit entscheiden würde. Am 26. Mai 1986 verkündete der Rat sein Urteil, und es fiel zu unseren Gunsten aus! Durch einen Mehrheitsbeschluß befreite das Gericht Jehovas Zeugen von allen Anklagen — und das am selben Tag, als Bruder Henschel einen kurzen Besuch machte. Wegen des günstigen Beschlusses traf man Vorkehrungen für zwei Vorträge, die Bruder Henschel in unserem Anbetungssaal in Istanbul halten sollte. Dies wurde sehr geschätzt, besonders weil es erst das zweite Mal nach vielen Jahren war, daß ein Glied der leitenden Körperschaft öffentlich zu einer großen Menge von Brüdern in unserem eigenen Saal sprechen konnte.

FRIEDEN VERKÜNDIGEN

Zur Zeit der Geburt Jesu als Mensch pries eine Engelschar Jehova mit den Worten: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Frieden auf Erden unter Menschen guten Willens“ (Luk. 2:14). Alle, die Gottes Wohlgefallen haben, leben mit ihm und miteinander in Frieden. Sie erfreuen sich einer gesegneten Gemeinschaft mit Gott und mit Christus, und geeint führen sie Jesu Befehl aus: „Geht daher hin, und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.“ Wie ist es den neuzeitlichen Zeugen Jehovas bei der Erfüllung dieser verantwortungsvollen Aufgabe im Jahre 1986 ergangen? Großartig, denn an ihnen erfüllt sich Jesu Verheißung weiterhin: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge“ (Mat. 28:19, 20).

Der „Bericht über das Dienstjahr 1986 der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt“ auf den Seiten 34—41 dieses Jahrbuches sollte die Herzen aller 3 229 022 Königreichsverkündiger höher schlagen lassen, die in dieser Höchstzahl eingeschlossen sind und einen Anteil — er mag noch so klein gewesen sein — an diesem wunderbaren Bericht gehabt haben. Beim Betrachten der Zahlen am Fuß der Tabelle auf den Seiten 40 und 41 sollte man bitte beachten, daß der Verkündigerdurchschnitt von 3 063 289 Verkündigern um 6,9 Prozent höher ist als der Durchschnitt im vergangenen Jahr. Welch schöne Gesamtzahl von neugetauften Brüdern und Schwestern — 225 868, eine Zunahme von 19 Prozent! Und betrachte einmal die Durchschnittszahl der Sonderpioniere, allgemeinen Pioniere und Hilfspioniere, die monatlich im Predigtdienst tätig waren — 391 294, eine Steigerung von 21,2 Prozent! Die Zahl der Versammlungen ist um 5 Prozent gestiegen, die Zahl der Predigtdienststunden um 15,3 Prozent und die Zahl der Bibelstudien, die monatlich mit interessierten Personen durchgeführt werden, um 14,6 Prozent. Auch eine neue Höchstzahl an Gedächtnismahl-Anwesenden wurde erreicht — 8 160 597, das sind 4,7 Prozent mehr als im Jahre 1985.

Wir freuen uns aber nicht nur über die Zahlen, sondern vor allem über das, was sie darstellen. Denn sie zeigen, daß Jehova sein Volk segnet, das einen Anteil an der Erfüllung von Prophezeiungen hat, wie z. B. an der Prophezeiung aus Jesaja 12:3-5: „Mit Frohlocken werdet ihr gewißlich Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung. Und an jenem Tag werdet ihr sicherlich sprechen: ‚Dankt Jehova! Ruft seinen Namen an. Macht unter den Völkern seine Handlungen bekannt. Erwähnt, daß sein Name hoch erhoben werden soll. Spielt Jehova Melodien, denn er hat hervorragend gehandelt. Dies werde bekanntgemacht auf der ganzen Erde.‘ “ Die Tabelle zeigt, daß Jehovas Name in 208 Ländern und Territorien der Erde bekanntgemacht worden ist. Die Zahlen sind beeindruckend. Und man beachte, daß „33 andere Länder“ in der Zahl eingeschlossen sind, Länder, wo Jehovas Zeugen bei ihrer Tätigkeit behindert werden oder wo sie verboten sind und die zum Schutz unserer Brüder im Bericht nicht namentlich erwähnt werden. Wie fleißig diese loyalen Zeugen waren, konnten sie doch einen Zuwachs von 4,6 Prozent an Verkündigern und 23,3 Prozent an Pionieren berichten, die durchschnittlich jeden Monat im Predigtdienst standen.

In welcher Weise sind Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde erfolgreich, und welche Erfahrungen machen sie? Leider können wir aus Platzgründen nicht über jedes Land berichten, doch folgen einige Kostproben von dem, was im Jahre 1986 geschehen ist:

‘Sie strömen zum Hause Jehovas’ — in Nordamerika

Ein freiwilliger Helfer aus Alaska scheute nicht den weiten Weg nach Brooklyn, um dort im Bethel eine Woche bei den Bauarbeiten mit Hand anzulegen. Er berichtet folgendes: „Die Versammlung Wasilla (Alaska) führt ihr Zeugniswerk in einem Gebiet durch, das eine Längenausdehnung von rund 300 Kilometern hat und sich rund um den Mount McKinley, den höchsten Berg Nordamerikas (6 193 Meter), erstreckt. Doch viele strömen hier zu einem anderen Berg — dem „Berg des Hauses Jehovas“ (Jes. 2:2, 3). In nur zwei Jahren ist die Versammlung von 47 auf 127 Verkündiger angewachsen, und im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der allgemeinen Pioniere von 1 auf 11 erhöht. Die Verkündiger in Alaska benutzen bei ihrer Tätigkeit das Flugzeug, das Auto, oder sie gehen zu Fuß; dadurch breitet sich das Zeugniswerk immer weiter aus, so daß es jetzt in diesem sonst so kalten Land einen Zeugen auf je 262 Einwohner gibt.

In Kanada endete das Dienstjahr mit einer neuen Höchstzahl von 88 130 Verkündigern. Die Zahl der Pioniere nimmt weiterhin zu. Grace Lounsbury, Pionierin in Montreal — liebevoll „Erstaunliche Grace“ genannt — ist über 100 Jahre alt. Sie steht schon seit 1914 ununterbrochen im Vollzeitdienst. Vier noch jüngere Hilfspioniere (Brüder) bekundeten Initiative, indem sie etwa um 23 Uhr mit dem Dienst begannen und ihn bis in die frühen Morgenstunden fortsetzten. Sie besuchten Restaurants und Geschäfte, die rund um die Uhr geöffnet sind, sowie Empfangschefs in Hotels, die wenig zu tun hatten. Dabei sprachen sie mit vielen Personen, die bis dahin noch nie mit Zeugen Jehovas zusammengetroffen waren; sie gaben viele Bücher und Zeitschriften ab.

Eifrige Königreichsverkündiger in Großstädten benutzen das Telefon, um Personen in Apartmenthäusern mit ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen zu erreichen. In einem Fall hatte sich die Verkündigerin verwählt, war aber dennoch erfolgreich. Der Mann, der den Anruf entgegennahm, war ein Immigrant, der zusammen mit seiner Frau und einem Freund nur drei Monate vorher aus China in Kanada eingetroffen war. Er erklärte der Zeugin, daß er ein Atheist sei, war aber so freundlich, sich ihre Erklärungen und die Bibeltexte, die sie vorlas, anzuhören. Sie vereinbarten dann, daß die Zeugin ihn und seine Frau wieder besuche. Die Zeugin hielt es für das beste, ihnen anhand des Buches Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? zu zeigen, daß alles, was existiert, von jemand geschaffen sein müsse. Wie überrascht war das Ehepaar, als es die klaren Beweise kennenlernte. Das veranlaßte sie, eine andere Auffassung als nur die Behauptungen des Atheismus zu erwägen. Sie waren hoch erfreut über die logischen Beweisführungen im Schöpfungs-Buch. Das motivierte sie zur Beschäftigung mit der Bibel. Jetzt wird ein regelmäßiges Bibelstudium mit den beiden durchgeführt.

In den Vereinigten Staaten suchte eine Schwester in Texas eine Frau auf, deren Abonnement abgelaufen war, um zu sehen, ob sie es wieder erneuern würde. Die Frau war nicht nur dazu bereit, sondern sie hatte auch im Laufe des Jahres Anzeigen aus den Zeitschriften ausgeschnitten, und diese zeigte sie nun der Schwester. Sie wünschte neun Bücher. Die Schwester besorgte sie ihr gern und fragte, ob sie die Bibel studieren möchte als Ergänzung zu dem, was sie bereits aus den Zeitschriften gelernt habe. Die Frau war einverstanden, und nun besucht sie bereits die Zusammenkünfte; auch vier andere Glieder ihrer Familie studieren jetzt. Welche Freude ist es, zu sehen, daß die Höchstzahl an Verkündigern in den Vereinigten Staaten (ohne Alaska und Hawaii) 744 919 beträgt — beinahe ein Viertel aller Königreichsverkündiger auf der Erde!

„Es handelt sich um eine Vereinigung, die sprunghaft wächst.“ Diese anerkennenden Worte über Jehovas Zeugen in Mexiko waren in der Wochenzeitung Veredicto zu lesen. Welch passende Beschreibung der Tätigkeit in diesem Land während des Dienstjahres 1986! Die Verkündigerzahl stieg sprunghaft an und erreichte im Monat August mit 198 003 einen neuen Höhepunkt. Die Zahl der Heimbibelstudien betrug durchschnittlich 300 473. Das bedeutet, daß 11 Prozent der Studien, die in der ganzen Welt durchgeführt wurden, auf Mexiko entfielen. In 12 Monaten wurden 634 Versammlungen gegründet, also durchschnittlich fast zwei jeden Tag!

Im April 1985 wurde zwar bereits ein neues Gebäude mit über hundert Räumen der Bestimmung übergeben. Doch nun ist bereits ein weiteres Gebäude geplant, durch das das Bethel in Mexiko erneut erweitert werden soll, um die ständig zunehmende Bethelfamilie, die sich um die rasch wachsende Organisation kümmert, unterzubringen.

Erstaunliches Wachstum in Mittelamerika

In Guatemala wurde ein dreimonatiger Sonderfeldzug in abgelegenen Gebieten vorzüglich unterstützt. Er stand unter dem Motto: „Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns!“ (Apg. 16:9). Das Zweigbüro stellte gedruckte Zeugnisse in den vier wichtigsten Indianersprachen — Cakchiquel, Mam, Kekchí und Quiché — zur Verfügung. Über 120 Ortschaften und Dörfer kamen dadurch mit der guten Botschaft von Jehovas Königreich in Berührung. Wie reagierten die Menschen? Eine Gruppe von Brüdern schrieb: „Sie nahmen die gute Botschaft begeistert auf, und es war herrlich zu sehen, wie ihre Augen leuchteten, während sie aufmerksam der ermutigenden Königreichsbotschaft lauschten.“ Ein evangelischer Pfarrer richtete an den Zweig folgende Bitte: „Was ich lehre, beruht hauptsächlich auf dem Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt. Ich habe erkannt, daß Jehovas Zeugen die einzigen sind, die die Bibel gründlich studieren, und ich weiß, daß ich mich mit den Zeugen verbinden muß. Sie könnten uns in diesem Gebiet helfen, wenn Sie uns zwei Pioniere schicken würden.“

Aus dem vom Krieg heimgesuchten El Salvador traf folgender Bericht ein: „Beim Gedächtnismahl waren in diesem Jahr 51 151 Personen zugegen; das zeigt, daß hierzulande noch gute Aussichten für künftiges Wachstum bestehen. Wir hatten in diesem Jahr sieben neue Verkündigerhöchstzahlen; im Monat August 1986 erreichten wir eine Verkündigerhöchstzahl von 15 119.“

In Honduras waren beim Gedächtnismahl 20 080 Personen anwesend — ein Vielfaches der neuen Verkündigerhöchstzahl von 4 436. Die Zahl der Pioniere nimmt ebenfalls ständig zu. In den Monaten Mai und Juni besuchten 59 Brüder und Schwestern die drei Klassen der Pionierdienstschule. Eine Schwester schrieb danach: „Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so glücklich wie in den zwei Wochen, die ich dort verbrachte, denn ich habe gelernt, Jehova, meinen Brüdern und meinen Nächsten noch besser zu dienen. Während ich nun das Gelernte anwende, stelle ich fest, daß ich bei meinen Bibelstudien und im Predigtwerk sowie im Umgang mit meinen Brüdern und meinen Familienangehörigen mehr erreiche. Darüber hinaus sind mein Wunsch, mit der Organisation zusammenzuarbeiten, und meine Liebe zu ihr größer geworden.“

Panama berichtet, daß viele Verkündiger jetzt die Wichtigkeit des Pionierdienstes zu erkennen beginnen. Mehr als hundert Verkündiger nahmen im Laufe des Jahres den allgemeinen Pionierdienst auf — fast eine 50prozentige Zunahme! Im Monat März standen insgesamt 657 Verkündiger im Hilfspionierdienst, was eine 55prozentige Zunahme gegenüber der früheren Höchstzahl darstellt. Jeder siebte Verkündiger im Land beteiligte sich. Im Mai wurden insgesamt 7 822 Bibelstudien durchgeführt — fast zwei je Verkündiger.

In der Karibik nimmt das Tempo zu

Jehova sagte voraus, er „werde es beschleunigen zu seiner eigenen Zeit“ (Jes. 60:22). Aus Jamaika wird berichtet, daß das Tempo, mit dem die Mehrung vor sich geht, in den vergangenen drei Jahren wirklich zugenommen hat. Es dauerte z. B. neun Jahre, bis die Zahl der Verkündiger von 6 000 auf 7 000 stieg, aber nur vier Jahre, bis sie 8 000 betrug. Das Buch Unterredungen anhand der Schriften hilft den Verkündigern, wirkungsvoll Zeugnis zu geben und bei Rückbesuchen Fragen zu beantworten. Die nachstehende Erfahrung einer Schwester zeigt, wie gut sich damit Einwände überwinden lassen. Sie schreibt: „Gestern machte ich einen Rückbesuch bei einer Frau, die ein gewisses Interesse zeigte, deren Mann aber etwas gegnerisch eingestellt ist. Nach einem biblischen Gespräch, sagte sie zu mir: ‚Erklär Harry [ihr Mann], warum Jehovas Zeugen weder Weihnachten noch Geburtstage feiern.‘ Ich schlug das Unterredungs-Buch auf und las ihm lediglich vor, was unter der Überschrift ‚Weihnachten‘ gesagt wird. Während ich las, schaute ich auf und stellte fest, daß er zustimmend nickte. Dann sagte er: ‚Ach, so ist das. Das leuchtet mir ein.‘ Seine Frau war begeistert. Auch den Stoff unter der Überschrift ‚Geburtstag‘ las ich vor und erzielte die gleiche Reaktion. Außer sich vor Freude über seine positive Reaktion sagte seine Frau nicht: ‚Ich‘, sondern: ‚Wir werden zu Ihren Zusammenkünften kommen.‘ Der Mann hatte nichts dagegen.“

Auf Haiti schloß sich ein Hilfsgeistlicher einer protestantischen Kirche der Organisation Jehovas an und wurde später Sonderpionier. Er berichtet selbst: „Eines Tages besuchten mich zwei Schwestern und sagten mir, Gottes Königreich sei die einzige Hoffnung für die Menschheit. Als Pfarrer war ich damals aufrichtig davon überzeugt, daß meine Religion allein die wahre Religion sei. Etwas später hatte ich eine Diskussion mit einem anderen Zeugen Jehovas, bei der es um die Dreieinigkeit ging. Der Klang der Wahrheit und der hohe Sittenmaßstab der Zeugen Jehovas weckten in mir den Wunsch, mehr über die Bibel zu erfahren, und so begann ich, mit den Zeugen zu studieren und die Zusammenkünfte im Königreichssaal zu besuchen. Ich versuchte, in meiner Pfarrgemeinde die neugelernten Wahrheiten zu predigen, stieß aber auf Widerstand. Ich erkannte bald, daß meine Kirche nicht mehr der richtige Ort für mich war, weshalb ich nicht mehr hinging, obwohl mich die anderen Geistlichen dazu veranlassen wollten. Ich ließ mich taufen und nahm den Hilfspionierdienst auf. Später wurde ich in den Sonderpionierdienst eingeladen, und jetzt bin ich Dienstamtgehilfe und predige die gute Botschaft an dem Ort, wo ich Pfarrer war. Mit großer Freude führe ich viele Bibelstudien mit Personen durch, die mich früher ‚Herr Pfarrer‘ nannten.“

In der Dominikanischen Republik wurden zwei neue und zwei ältere Missionare einem neuen Missionarheim in Dajabón, einer Kleinstadt in der Nähe der haitischen Grenze, zugeteilt. Die 12 einheimischen Verkündiger freuten sich, Hilfe zu erhalten. Es konnten in kurzer Zeit viele neue Studien begonnen werden, und man erkannte bald, daß ein Königreichssaal nötig war. Brüder aus den Vereinigten Staaten, Kanada und sogar aus Deutschland kamen den einheimischen Brüdern zu Hilfe. Drei Wochen nach Baubeginn konnten sie ihre erste Zusammenkunft in dem neuen Königreichssaal abhalten. Die Einheit, die durch dieses multinationale Unternehmen zum Ausdruck kam, war für die einheimische Bevölkerung ein großes Zeugnis, und viele begannen zu studieren und die Zusammenkünfte zu besuchen. Zur ersten Gedächtnismahlfeier, die die Brüder als anerkannte Versammlung durchführten, konnten sie zu ihrer großen Freude 114 Besucher begrüßen. Ein Missionar, der schon 40 Jahre tätig ist, wurde gefragt: „Wann wird die Mehrung zu Ende sein?“ Seine zu Herzen gehende Antwort lautete: „Wenn die ganze Erde mit Dienern Jehovas erfüllt sein wird!“

Das Zweigbüro auf den Leeward-Inseln schreibt, daß wegen der wachsenden Besucherzahlen bei Zusammenkünften und Kongressen größere Versammlungsstätten dringend notwendig geworden seien. Die Brüder gehen mit viel Unternehmungsgeist daran, das nötige Geld zu beschaffen. Ein Pionier, der auf der Insel Nevis tätig ist, schreibt: „Nach dem Kreiskongreß, wo die Brüder über die Finanzierung des Baus eines Kongreßsaales gesprochen hatten, beschlossen wir, Backwaren herzustellen. Innerhalb von 6 Monaten, in denen wir nur am Freitag backten, war es uns möglich, über 3 000 Dollar zum Bau und zur Ausstattung unseres Königreichssaales beizusteuern.“ Ein einheimischer Bäcker, dem die vorzügliche Qualität des Brotes der Pioniere aufgefallen war, fragte sie wiederholt, ob sie nicht seine Bäckerei führen wollten, aber sie sagten zu ihm: „Wir sind nicht auf Nevis, um einer weltlichen Arbeit nachzugehen, sondern um unsere ganze Zeit in den Dienst Jehovas zu stellen.“

Paulus, der wußte, welch starken Einfluß ein gutes Beispiel haben kann, schrieb: „Werdet meine Nachahmer, so wie ich Christi Nachahmer bin“ (1. Kor. 11:1). Es ist besser, wenn man sagen kann: „Tut das, was ich tue“ als sagen zu müssen: „Tut das, was ich sage.“ Auf Barbados erhielt ein Ältester, ein Dienstaufseher, den Auftrag, in einer Dienstzusammenkunft über das Abschließen von Abonnements zu sprechen. Er wußte aber genau, daß seine Darlegungen nur dann Eindruck machen und überzeugend wirken würden, wenn er selbst mindestens ein Abonnement abgeschlossen hätte. Das war ihm aber noch nicht gelungen. Er überlegte daher, als er nachts im Bett lag, welchen Freunden er das Abonnement anbieten könnte. Er kam auf die Namen von sechs Personen. Am folgenden Tag setzte er sich mit diesen sechs Personen in Verbindung, und vier von ihnen nahmen das Abonnementangebot an. Selbstverständlich konnte er nun den Brüdern in der Dienstzusammenkunft voll Überzeugung und Begeisterung sagen: „Tut das, was ich getan habe.“

In Scarborough auf Tobago wurde während der Dezemberfeiertage ein Königreichssaal in Schnellbauweise errichtet. Etwa 800 Brüder kamen freiwillig von Trinidad, um die Hauptarbeit zu verrichten. Es war für die ganze Insel Tobago ein großes Zeugnis, denn es war der erste Königreichssaal auf der Insel. In nur drei Tagen war er errichtet worden!

Südamerikas ‘Eifer für vortreffliche Werke’

In Südamerika tut sich vieles, und die nachstehenden Berichte mögen in etwa zeigen, welchen Eifer die Brüder dort überall beweisen (Tit. 2:14). Venezuela erreichte z. B. mit 2 553 allgemeinen Pionieren die 42. aufeinanderfolgende Höchstzahl und mit einer Höchstzahl von 35 248 Verkündigern eine Zunahme von 28 Prozent gegenüber dem Durchschnitt des letzten Dienstjahres. Gemessen an den 52 451 Heimbibelstudien und den 128 627 Besuchern beim Gedächtnismahl scheinen die Aussichten für eine weitere Ausdehnung unbegrenzt zu sein.

In einem kleinen Dorf in Surinam nahe der französisch-guayanischen Grenze baute die Versammlung einen großen Königreichssaal, der den Brüdern aus den Flußgebieten im Süden gleichzeitig als Übernachtungsstelle dient, wenn sie mit dem Boot den Fluß entlang zu den Kongressen fahren. Während ihres Aufenthalts in diesem auf halbem Weg liegenden Haus gehen sie zusammen in den Predigtdienst, besorgen durch Fischen und Jagen ihre Nahrung und proben ihren Anteil am Programm des Kreiskongresses. Nach dem Kongreß machen sie auf ihrer Heimfahrt bei diesem Königreichssaal wieder halt. Viele Einheimische sind von der Liebe und der Aufmerksamkeit, die die Brüder sich gegenseitig erweisen, beeindruckt. Sie möchten sich deshalb unserer weltweiten Bruderschaft anschließen und beginnen daher, die Bibel zu studieren.

In Bolivien las ein Bruder, der in einem überfüllten Restaurant das Mittagessen einnahm, den Wachtturm. Ein Fremder setzte sich zu ihm an seinen kleinen Tisch. Als der Mann die Zeitschrift des Bruders bemerkte, sagte er, er habe den Wachtturm auch schon gelesen. „Ich wäre froh“, sagte er, „wenn ich die Bibel so gut kennen würde wie Jehovas Zeugen.“ „Sie haben diese Möglichkeit“, erwiderte der Bruder, „denn wir bieten allen, die sich dafür interessieren, ein kostenloses Heimbibelstudium an.“ Was war das Ergebnis? Der Mann ist heute unser getaufter Bruder und hat sich auch der ständig wachsenden Zahl der allgemeinen Pioniere angeschlossen. Viele, die es verdienen, werden in Bolivien herausgesucht und zusammengebracht (Mat. 10:7, 13). Die Gesamtzahl der Täuflinge betrug in diesem Jahr 642 und die der Gedächtnismahlbesucher 21 674, das sind 4 505 mehr als 1985. Welch großartige Aussichten auf eine weitere Mehrung!

Das Zweigbüro in Brasilien schreibt begeistert: „Über eine halbe Million — besser gesagt, 533 400 Personen — besuchten 1986 in Brasilien das Gedächtnismahl!“ Voller Begeisterung sah Jehovas Volk in diesem Land eine Verkündigerhöchstzahl nach der anderen, wobei im August mit 196 948 das beste Ergebnis erzielt wurde. Die Zahl der Bibelstudien — im Juni betrug die neue Höchstzahl 211 541 — übertraf die Zahl der Verkündiger. Im Laufe des Jahres wurden weit über hundert Königreichssäle gebaut und ihrer Bestimmung übergeben, u. a. einer in Manacapuru, einer Ortschaft mitten im Dschungel des Amazonas, und immer mehr Menschen strömen zu diesen Königreichssälen. In fünf großen Städten werden Kongreßsäle gebaut.

Religiöse „Weideplätze“, die bisher unberührt geblieben waren, werden jetzt gründlich durchgearbeitet. Dabei kommt es häufig zu Begegnungen mit Priestern und Pastoren, und die sich daraus ergebenden Diskussionen helfen aufrichtigen Menschen zu erkennen, wer die Wahrheit vertritt. Ein Prediger der Pfingstgemeinde, der seine Herde vor denen gewarnt hatte, die den merkwürdigen Namen Jehova gebrauchen, wurde von einigen Mitgliedern seiner Kirche unter Druck gesetzt und mußte schließlich zugeben, daß dies tatsächlich der Name Gottes ist. Das erregte so großes Aufsehen, daß man einige Einwohner sagen hörte: „Der Name Jehova ist zum Stadtgespräch geworden.“

Auch in Argentinien müssen die Brüder ‘ihre Zelttücher ausspannen’, um den herbeiströmenden Neuen Platz zu bieten (Jes. 54:2). Insgesamt 61 373 Verkündiger sind gegenwärtig tätig — 15 Prozent mehr als 1985. In den meisten Versammlungen beträgt die Zahl der Anwesenden 150 bis 200 Prozent der Verkündigerzahl.

Von einer siebenköpfigen Familie stehen alle im Pionierdienst — der Vater, die Mutter und die fünf Kinder, von denen das jüngste 15 Jahre alt ist. Sie gehen verschiedenen Teilzeitbeschäftigungen nach und beteiligen sich alle an der Hausarbeit, sogar am Besorgen ihrer Wäsche. Was hat diese fleißige Familie im Predigtdienst erreicht? Zur Zeit führen sie 44 Heimbibelstudien durch. In den letzten 12 Monaten haben sie 12 Personen geholfen, sich der Organisation Jehovas anzuschließen. Als die Mutter gefragt wurde, was sie alle veranlasse, Pionier zu sein, antwortete sie: „Unsere große Liebe zu Jehova und unsere Dankbarkeit ihm gegenüber. Wir dürfen nicht vergessen, daß unser Dienst weniger von unseren Verhältnissen, sondern hauptsächlich von der Tiefe unserer Dankbarkeit abhängt.“

Das Zweigbüro in Chile berichtet: „Mit 29 340 Verkündigern, 47 065 Bibelstudien, 50 076 Besuchern bei den Bezirkskongressen und 90 290 Anwesenden beim Gedächtnismahl erreichten wir durchweg neue Höchstzahlen. Es ist erstaunlich, wie schnell gewisse Menschen auf die gute Botschaft reagieren und bereit sind, die Bibel zu studieren. Wir haben in diesem Dienstjahr 12 Prozent mehr Verkündiger und 22 Prozent mehr Bibelstudien gehabt.“ Auf einem Elternabend in Chile sprachen die Eltern von der Notwendigkeit, ihre Kinder darauf vorzubereiten, sich in die moderne Gesellschaft einzugliedern. Ein Rechtsanwalt, der mit Jehovas Zeugen studiert, sagte den Versammelten, wenn sie ihre Kinder darauf vorbereiten wollten, sich in die gegenwärtige Gesellschaft einzugliedern, dann müßten sie ihnen beibringen, wie man lügt, stiehlt und ein unsittliches Leben führt. Sie sollten ihre Kinder aber eher lehren, wie Noah und Lot anders zu sein. Die Gesellschaft, in der diese Männer lebten, wurde vernichtet, aber diejenigen, die anders waren und in Übereinstimmung mit Gottes Willen lebten, blieben am Leben. Die Anwesenden waren höchst überrascht, dies zu hören. Der angesehene Mann hatte ein gutes Zeugnis gegeben.

Viele Zweige in Mittel- und Südamerika sind am Bauen, und fast alle Bauarbeiten werden von Freiwilligen — von denen Hunderte aus dem Ausland gekommen sind — ausgeführt.

Unseren Schöpfer in Europa preisen

„Erkennt, daß Jehova Gott ist. Er ist es, der uns gemacht hat, und nicht wir selbst“ (Ps. 100:3). Es ist schwierig, diese biblische Wahrheit in europäischen Ländern verständlich zu machen, wo Atheismus, Materialismus und Gleichgültigkeit in bezug auf geistige Dinge weit verbreitet sind. Das Buch Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? ist daher wirklich ein Segen.

Zum Beispiel werden aus Dänemark mehrere Verkündigerhöchstzahlen berichtet, wovon die letzte im August 15 186 betrug. Das Schöpfungs-Buch ist dort von großer Bedeutung für das Werk und wird mit Begeisterung angeboten. Ein Mann, der es sich angesehen hatte, schrieb an die Gesellschaft: „Bitte senden Sie Ihr Meisterwerk Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? an die folgenden [10] Adressen.“ Das Geld für die Bücher und das Porto waren beigefügt. Ein Bruder schrieb: „Mein Ziel war es, eifrig mit dem Buch zu arbeiten und, wenn möglich, die ,alten Tage‘, als wir eine Menge Bücher abgaben, wiederzubeleben ... Ich setzte mir 25 Bücher als Monatsziel. ... Es war nicht zu hoch gesteckt ... Ich gab 35 Bücher ab.“ Ein anderer Bruder berichtete, daß er mit einem Mann, der ein hartnäckiger Evolutionist war, das Schöpfungs-Buch zu studieren begann. Nachdem sie einige Monate studiert hatten, glaubte dieser Mann an Gott, kam zum öffentlichen Vortrag des Kreisaufsehers in den Königreichssaal und besuchte freudig den Kreiskongreß im neuen Kongreßsaal.

In den Niederlanden war ein Bruder, der für eine große Handelsgesellschaft arbeitet, überaus glücklich, als das Schöpfungs-Buch herauskam. Seine Arbeit bei der Firma hatte mit Naturwissenschaft zu tun, und so unternahm er Anstrengungen, um das Buch Mitarbeitern zu empfehlen. Er gebrauchte die Abbildung von der Zelle auf Seite 48 und 49 und weckte damit viel Interesse. Am ersten Tag, an dem er das Buch anbot, nahm er acht Bestellungen auf, und man bezahlte im voraus. Innerhalb kurzer Zeit hatte der Bruder 40 Schöpfungs-Bücher sowie 2 Bibeln und 24 andere Bücher verbreitet. Während der 12 Jahre, in denen er für diese Firma tätig war, hat er reichlich „Samen“ ausgesät — 350 Bücher und Dutzende von Zeitschriften.

Zusätzlich zu dem geistigen Aufbauwerk wird in Europa an vielen Stellen auch buchstäblich gebaut. In Frankreich, wo im August eine Höchstzahl von 92 397 Verkündigern berichtete, wurden unlängst vier Kongreßsäle sowie zehn Königreichssäle in Schnellbauweise errichtet, und weitere sind geplant.

In Belgien, wo die neuste Verkündigerhöchstzahl 22 202 beträgt, müssen Königreichssäle vergrößert werden, und neue Säle befinden sich im Bau. Zum ersten Mal wurde ein Königreichssaal in zwei Tagen gebaut, ein zweiter folgte. Das führte zu einem gewaltigen Zeugnis im Land. Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen waren beeindruckt, als freiwillige Helfer — Zeugen aus England, den Niederlanden und Frankreich — mit den belgischen Brüdern zusammenarbeiteten. Als man sich bei einem Bauunternehmer erkundigte, ob er Ausrüstungsgegenstände oder Maschinen für den zwei Tage dauernden Bau eines Königreichssaals vermieten würde, sagte er zu den Brüdern: „Es ist unmöglich, in einer so kurzen Zeit zu bauen. Wenn Sie das schaffen, brauchen sie für die Ausrüstung keine Miete zu bezahlen.“ Die Brüder brauchten keine Miete zu bezahlen!

Der Bau von Königreichssälen in Schnellbauweise war auch in Norwegen ein Erfolg. Bisher wurden 12 solche Säle fertiggestellt, und 30 weitere sind geplant. Der letzte entstand in Kirkenes, nur wenige Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Zeitungen machten diese Bauprogramme weithin bekannt. Ein Redakteur schrieb: „Phantastisch! Kein anderes Wort beschreibt treffender, was am vergangenen Wochenende geschah, als Zeugen Jehovas von auswärts hier zusammenströmten, um der Gemeinde am Ort zu helfen. Ein solcher Geist wird heute weitgehend vermißt. Was die einheimische Gemeinde mit der Unterstützung ihrer Mitgläubigen geleistet hat, verdient hohe Achtung.“

Aus Portugal wird berichtet: „Das Dienstjahr begann damit, daß die Fundamente für das neue Bethelheim gelegt wurden. Dieses dringend benötigte Gebäude ist das erste Bethel, das die Brüder bauen dürfen. Es ist wirklich begeisternd, zu sehen, daß durch ihre Spenden bis jetzt alle laufenden Baukosten gedeckt werden konnten, obwohl unser Land den niedrigsten Lebensstandard in ganz Westeuropa hat. Dieses einmalige Ereignis hat großes Interesse an Jehovas sichtbarer Organisation geweckt.“ Das Dienstjahr war in Portugal durch eine Höchstzahl von 30 505 Verkündigern und eine Rekordzahl von 76 212 Anwesenden beim Gedächtnismahl gekennzeichnet.

Ein Ältester aus Portugal erzählt, was geschah, als er informell Zeugnis gab: „In der Mittagspause überreichte ich einem Arbeitskollegen ein Schöpfungs-Buch. Wir begegneten einander nur hin und wieder, aber jedesmal kam es zu einem kurzen Gespräch über die Wahrheit. Als er Zweifel an der Inspiration der Bibel äußerte, gab ich ihm das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes? Eines Tages kam ein Zeuge an seine Wohnungstür, als er nicht zu Hause war, und ließ das Traktat zurück, in dem das Buch Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben angeboten wurde. Daher bemühte er sich, mich in der Mittagspause zu treffen, und bat um diese Veröffentlichung. Es war erstaunlich, welche Fortschritte er danach allein durch das persönliche Lesen des Buches machte. Er rasierte sich den Bart ab und nahm vorteilhafte Veränderungen an seiner Frisur und an seiner ganzen äußeren Erscheinung vor. Dann überraschte er mich mit der Feststellung, er sei nun überzeugt, daß dies die Wahrheit sei, und habe beschlossen, sich Jehovas Zeugen anzuschließen. Am Sonntag davor hatte er in dem Gebiet, wo er wohnte, einen Königreichssaal ausfindig gemacht und bereits seine erste Zusammenkunft besucht. Um diese Zeit wurde ein Heimbibelstudium mit ihm begonnen, und schon nach drei Monaten besuchte er regelmäßig alle Zusammenkünfte, war ein eifriger Verkündiger und blickte voller Erwartung seiner Taufe auf dem Bezirkskongreß ‚Göttlicher Frieden‘ entgegen.“

Vor kurzem haben Jehovas Zeugen in Finnland einen großen neuen Erweiterungsbau zu den Zweiggebäuden der Bestimmung übergeben. In Finnland sind wir gut bekannt, da jetzt auf 1 Verkündiger nur etwa 300 Einwohner kommen. Immer mehr Menschen besuchen die Zusammenkünfte, weil sie die guten Lebensgewohnheiten und Sittenmaßstäbe der Zeugen beobachten.

In Österreich, wo der Bau einer großen Erweiterung zum Zweigbüro der Vollendung entgegengeht, hat außerdem das vorzügliche christliche Verhalten unserer Pioniere an ihren Arbeitsplätzen wiederholt dazu beigetragen, daß sich Gelegenheiten für eine Teilzeitbeschäftigung boten. Eine Schwester erzählt: „Eine Pionierin arbeitete bei einem Steuerberater und wurde wegen ihrer guten Arbeit sehr geschätzt. Ein anderer Arbeitgeber fragte diesen Steuerberater, ob er ihm eine ehrliche Halbtagskraft empfehlen könne. Der Steuerberater schlug ihm vor, im Königreichssaal der Zeugen Jehovas anzurufen, weil sie oft eine Halbtagsarbeit suchen. Wegen des guten Betragens dieser Pionierin war es mir möglich, diese Halbtagsstelle zu bekommen, und jetzt habe ich ebenfalls das Vorrecht, Pionier zu sein.“

Die Brüder in Zypern schreiben, daß der Straßendienst mit den Zeitschriften, den man dort früher etwas vernachlässigt hatte, jetzt bei ihnen sehr beliebt geworden ist. Alle Versammlungen in den größeren Städten verrichten regelmäßig jeden Samstag vormittag Straßendienst. Selbst Kinder beteiligen sich freudig an diesem Werk. Zum Beispiel verbreitete ein sechsjähriger Junge, der mit seiner Mutter zusammenarbeitete, 20 Zeitschriften. Er sagte zu ihr: „Ich gebe die Zeitschriften ab, und du berichtest sie, aber ich wäre so gern ein Verkündiger.“ Ein Gegner, der behauptet, die orthodoxe Kirche in Griechenland habe ihn gesandt, erschien kürzlich mit anderen Rowdys vor dem Königreichssaal in Limassol. Diese lärmende Gruppe versucht nicht nur, die Zusammenkünfte zu stören, sondern folgt den Brüdern auch ins Gebiet, um Wohnungsinhaber davon abzuhalten, auf die Königreichsbotschaft zu hören. Die Brüder haben diese Taktik jedoch durchkreuzt, indem sie die Zusammenkünfte für den Predigtdienst in kleinen Gruppen in Privatwohnungen durchführen.

Aus Spanien kommt die freudige Nachricht von einer Höchstzahl von 65 680 Verkündigern und einer neuen Höchstzahl an allgemeinen Pionieren für 37 der vergangenen 40 Monate. Auch das winzige Land Andorra hat ein hervorragendes Wachstum zu verzeichnen. Es erreichte zuletzt eine Höchstzahl von 108 Verkündigern. Während in Spanien völlige Predigtfreiheit herrscht, ist das in einer der früheren spanischen Kolonien, der Republik Äquatorialguinea, nicht der Fall. Auf Anordnung der Regierung wurden dort im Dezember unsere Königreichssäle versiegelt. Zwar wurde bei der gesetzgebenden Körperschaft des Landes ein sogenanntes Religionsfreiheitsgesetz eingereicht, aber wegen ihrer offenkundigen Voreingenommenheit gegen Jehovas Zeugen lehnte die Körperschaft das Gesetz ab. Einer der Abgeordneten, dessen Frau eine Zeugin ist, verteidigte vor dieser Körperschaft geschickt unsere Maßstäbe und sittlichen Richtlinien.

Afrika sieht „ein großes Licht“

Das Licht der Wahrheit strahlt heute in jeden Teil des riesigen afrikanischen Kontinents. Wie einst in den Tagen, als Jesus hier auf Erden predigte, sehen viele Menschen „ein großes Licht“ (Mat. 4:16).

Zu diesen Menschen gehören auch Kinder. In Senegal wurde ein Bibelstudium mit der Mutter eines siebenjährigen Jungen begonnen. Ihr Sohn stellte oft Fragen über Gott, so daß auch mit ihm anhand der Broschüre Für immer auf der Erde leben! ein Studium eingerichtet wurde. Als er Bild 58 in der Broschüre sah, verstand er sogleich, wie Jehova über Götzen denkt. Eines Tages forderte der Vater seinen kleinen Sohn auf, zur Kirche zu gehen, aber der Junge erhob entschieden Einspruch: „Die Kirche ist voll von Götzen, und Jehova mag das nicht!“ Das Verhalten des Sohnes weckte beim Vater Interesse an der Bibel, und jetzt wird mit der ganzen Familie ein regelmäßiges Studium durchgeführt. Wie wahr doch Jesu Worte sind: „Aus dem Mund von Unmündigen ... hast du Lobpreis bereitet.“ (Mat. 21:16)!

Von der Elfenbeinküste kommt ein herzerfrischender Bericht über eine 12köpfige Familie, die unter dem Kosenamen „Große Volksmenge“ bekannt ist. Während ihres Urlaubs beschloß die Familie, sich mit ganzer Kraft im Predigtwerk einzusetzen, und so nahmen fünf Personen (der Vater, die Mutter und drei getaufte Kinder) den Hilfspionierdienst auf. Zwei weitere Kinder, die noch nicht getauft sind, aber ebenfalls den Pioniergeist bekunden, schlossen sich den fünf anderen mit besonderen Anstrengungen im Dienst an. Auch für die fünf Jüngsten wurden Ziele gesteckt. Am Ende des Monats konnte Familie „Große Volksmenge“ 637 Stunden Predigtdienst, 460 Broschüren, 350 Zeitschriften, 189 Rückbesuche und 25 Bibelstudien berichten. Sie schrieben: „Es war ein so angenehmer Monat, und wir spürten deutlich, wie die Familienbande gestärkt wurden. Wir danken Jehova für die wunderbaren Segnungen!“

In Burkina Faso, wo es wenig Wasser gibt und die Wüste immer weiter vorrückt, blicken unsere Brüder erwartungsvoll der buchstäblichen Erfüllung von Jesaja 35:1 entgegen, wo es heißt: „Die Wildnis und die wasserlose Gegend werden frohlocken, und die Wüstenebene wird voller Freude sein und blühen wie der Safran.“ Sie erleben aber bereits die größere, geistige Erfüllung der Prophezeiung, und das gibt ihnen Freude und Hoffnung. Die Gesamtzahl der Königreichsverkündiger stieg auf 324. Die Höchstzahl von 717 Bibelstudien und die 1 235 Anwesenden beim Gedächtnismahl sind ebenfalls ein Beweis dafür, daß ‘der von der Hitze ausgetrocknete Boden wie ein Schilfteich geworden ist und der durstige Boden wie Wasserquellen’. Jehova läßt es fortwährend wachsen (Jes. 35:7; 1. Kor. 3:6).

Die 32 211 Zeugen in Ghana hatten die Feier zum Gedenken an den Tod Christi weit und breit angekündigt, was zur Folge hatte, daß 122 936 Personen anwesend waren. Ein Student sagte nach der Feier: „In meiner Kirche habe ich oft die Kommunion miterlebt, aber was ich hier gehört und gesehen habe, ist ganz anders. Es entspricht genau dem, was die Bibel sagt. Ich glaube, ihr habt die Wahrheit.“ Dieser Mann kam auch zur nächsten Zusammenkunft nach dem Gedächtnismahl und besucht seither regelmäßig die Zusammenkünfte. Vor kurzem ließ er sich taufen.

Die Bauarbeiten an dem neuen Zweiggebäude in Ghana, die größtenteils von 140 freiwilligen Helfern aus dem Umkreis durchgeführt werden, nähern sich rasch dem Abschluß. Es sei erwähnt, daß 42 freiwillige Helfer aus anderen Ländern abwechselnd die Projekte in Portugal, Ghana und Nigeria unterstützen, je nachdem, wie ihre beruflichen Fähigkeiten beim Bauen benötigt werden. Diese Brüder kommen aus den Vereinigten Staaten (25), Kanada (2), Schweden (6), Großbritannien (4), der Bundesrepublik Deutschland (2), den Niederlanden (2) und Australien (1). Sie alle beherrschen zumindest die reine Sprache der Wahrheit (Zeph. 3:9).

Die Arbeit an dem neuen Bethelkomplex für Nigeria macht gute Fortschritte. Rehe und Antilopen, die sich dort auf dem Grundstück im Wald aufhalten, gewöhnen sich an die Bautätigkeit und haben keine Angst, zur Abendzeit herauszukommen. Da das ganze Grundstück mit einer Mauer umgeben ist, hofft man, daß die Tiere bleiben und weiterhin zur Schönheit des Bethelgeländes beitragen. Aus Nigeria wurde eine nie dagewesene Höchstzahl von 128 461 Verkündigern im Juli berichtet. Die Zahl der allgemeinen Pioniere und der Hilfspioniere nimmt weiter zu, und das übt einen starken Einfluß auf die Menschen im Gebiet aus. Als ein Ältester im April von Haus zu Haus ging, sagte ein Mann zu ihm: „In den vergangenen zwei oder drei Wochen hat sich eure Predigttätigkeit verstärkt. Bedeutet das, daß das Ende bevorsteht?“ Der Älteste wies auf aktuelle Ereignisse auf der ganzen Welt hin und erklärte, warum den Menschen dringend geholfen werden muß, die Wahrheit kennenzulernen. Der Mann gab zu, daß er unverzüglich etwas unternehmen sollte.

Die begeisternde Entwicklung in Liberia schließt die Renovierung des erweiterten Zweiggebäudes und eine Anwesendenzahl von 7 839 beim Gedächtnismahl ein, fast sechsmal soviel wie Verkündiger. Eine Schwester, die an einer staatlichen Schule als Lehrerin tätig ist, wurde gebeten, anhand der Veröffentlichung Mein Buch mit biblischen Geschichten und der Broschüre Für immer auf der Erde leben! allen Grundschulklassen Bibelunterricht zu erteilen. Nun kann sie den Schülern jeden Tag die Wahrheit über Jehovas Vorsätze weitervermitteln.

In Simbabwe, wo zu lebhafter und kompromißloser Beteiligung an politischen Aktivitäten aufgefordert wird, sind unsere Jugendlichen echten Glaubensprüfungen ausgesetzt. Einige wurden bedroht, und andere wurden von der Schule gewiesen. In der Nähe einer Schule brannten Gegner sogar den Königreichssaal des Ortes nieder. Unsere Jugendlichen geben jedoch weiterhin ein ausgezeichnetes Zeugnis in der Schule. Mit Hilfe der Publikation Mein Buch mit biblischen Geschichten brachte ein 15jähriges Mädchen eine Diskussion, die im Unterricht entstanden war, zu einem befriedigenden Abschluß. Die Lehrerin war so beeindruckt, daß sie um ein Exemplar des Buches bat. Nachdem sie darin gelesen hatte, bat sie um weitere Literatur. Die junge Schwester schreibt nun: „Jeden Morgen erhalte ich Gelegenheit, zur Klasse zu sprechen, und es steht mir eine bestimmte Zeit zur Verfügung, um mit der Klasse biblische Fragen zu behandeln.“ Sie ist glücklich über das Vorrecht, auf diese Weise ihres Schöpfers in den Tagen ihrer Jugend zu gedenken (Pred. 12:1).

„Fest im Glauben“ in Asien

Viele unserer Brüder in Asien werden arg bedrängt. Doch Jehova hat sie ausgerüstet, so daß sie ‘im Glauben festzustehen vermögen’ (1. Pet. 5:9). Im zerstrittenen Libanon z. B. freuen sich die Brüder, die Broschüre Täglich in den Schriften forschen zu haben. Zum ersten Mal können sie jetzt den Tagestext und Kommentar in Arabisch in nur einer Publikation lesen. In einer großen Familie besitzt jedes Kind, auch das jüngste, ein fünfjähriger Junge, eine solche Broschüre. Sie bringen ihre Bibel und ihre Broschüre mit zum Frühstückstisch, und dann folgt jeweils eine lebhafte Bibelbetrachtung. Der Fünfjährige hat sich so an die Textbesprechung gewöhnt, daß er seine Broschüre auch zum Mittagessen und zum Abendbrot mitbringt.

In Israel, und zwar in Tel Aviv, kam es vor dem Zweigbüro und dem Königreichssaal immer wieder zu Demonstrationen durch bärtige Randalierer. Aber dann machte die Polizei dem Treiben dieser Rowdys ein Ende. Über hundert Leute aus der Nachbarschaft sprachen im Zweigbüro vor und brachten ihr Bedauern zum Ausdruck. Bei einem jungen Beduinen, der auf der anderen Straßenseite arbeitete, wurde dadurch die Neugierde geweckt; er begann, die Bibel zu studieren, und nahm die Wahrheit an. Er wechselte die Arbeitsstelle und brachte so sein Leben in Einklang mit den biblischen Grundsätzen. Jetzt beteiligt er sich am Zeugnisgeben von Haus zu Haus. In einem anderen Gebiet verteilten Gegner, die sich gesetzwidrig benahmen, massenhaft ein beleidigendes Traktat, in dem die Namen und die Anschrift der Pioniere am Ort vermerkt waren. Doch das erwies sich für die Gegner als Bumerang, denn eine Dame, die schon immer versucht hatte, mit den Zeugen in Kontakt zu kommen, fand in ihrem Briefkasten ein solches Traktat. Sie suchte die Pioniere auf, und diese begannen mit ihr ein Heimbibelstudium.

Das vergangene Jahr war für die paradiesische Insel Sri Lanka ein turbulentes Jahr. In der Presse erschienen Schlagzeilen wie: „Krieg im Paradies“, „Eine zerstrittene Nation“. Jehovas Zeugen hingegen leben in Frieden miteinander, unabhängig davon, welcher völkischen oder sonstigen Herkunft sie waren. Es wurde eine Verkündigerhöchstzahl von 996 erreicht. Im Herzen vieler, die erkennen, daß materieller Besitz an Wert verliert, geistige Ziele dagegen an Wert gewinnen, wächst der Pioniergeist. Das zeigt eine 43,7prozentige Zunahme an allgemeinen Pionieren und an Hilfspionieren.

Reginald ist ein junger, sehr lehrfähiger Sonderpionier auf Sri Lanka. Er führt etwa 20 Heimbibelstudien durch. Er erklärt den Teilnehmern, daß er nicht allein stehe, sondern mit einer Versammlung verbunden sei, und erzählt ihnen begeistert von den schönen Zusammenkünften, denen sie auch beiwohnen sollten. Viele von denen, die er unterweist, kommen zu den Zusammenkünften.

Wie wird das Leben in Hongkong nach der Rückgabe des Gebietes an die Chinesen im Jahre 1997 sein? Mit welchen Gefahren für das Leben wird man rechnen müssen, wenn etwa 50 km von der Stadt entfernt ein Atomkraftwerk gebaut werden wird? Diese beiden wichtigen Fragen beschäftigen die Menschen hier. Viele verlassen Hongkong, und weitere beabsichtigen, dasselbe zu tun. Es ist daher beglückend, zu sehen, daß unsere 1 416 Brüder und Schwestern trotz einer solchen Atmosphäre einen festen Glauben an Jehovas Verheißungen bekunden und die Interessen seines Königreiches in ihrem Leben an die erste Stelle setzen. Ein Sonderpionier begann, mit einem Katholiken zu studieren; doch der Frau, dem Bruder und der Mutter des Mannes gefiel es nicht, daß er das tat. Sein Bruder versuchte, es ihm auszureden, aber dann interessierte er sich selbst für die Wahrheit und begann zu studieren. Diese beiden Brüder verdienten sich den Lebensunterhalt mit der Anfertigung von Götzenbildern. Sie hatten erst wenige Wochen studiert, als sie erkannten, daß der Götzendienst Torheit ist. Sie zerstörten deshalb alle ihre Götzen sowie die Werkzeuge, mit denen sie sie verfertigt hatten. Einer der beiden Brüder erlernte das Malerhandwerk und ernährt seine Familie jetzt, indem er Wohnungen streicht. Er trat aus der katholischen Kirche aus, nahm den Predigtdienst auf und freut sich jetzt darauf, getauft zu werden. Auch die Frauen der beiden Männer begannen, Interesse an der Wahrheit zu zeigen und die Zusammenkünfte zu besuchen. Es bereitet große Freude, den Fortschritt zu sehen, den solche Familien in der Anbetung des lebendigen Gottes, Jehovas, machen.

Korea (Republik) berichtet, daß die große Sache auch in diesem Jahr wieder der erstaunliche Pioniergeist gewesen ist. Durchschnittlich stand jeden Monat ein Drittel der Verkündiger im Vollzeitdienst, der Hilfspionierdienst mit eingeschlossen.

Weil die Medien viel Negatives in Verbindung mit der Blutfrage berichteten, haben es viele Ärzte und Krankenhäuser in Korea abgelehnt, die Brüder zu behandeln. Als sich in Inchon eine Schwester am Magen operieren lassen mußte und sie die Ärzte darum bat, es ohne Blut zu tun, beschimpften diese die Zeugen Jehovas, indem sie sagten, sie seien unmenschlich, fanatisch, eine Pseudoreligion usw. Taktvoll ließ die Schwester das Thema fallen und überreichte den Ärzten ein Exemplar des Buches Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? Bei der nächsten Visite waren die Ärzte wie umgewandelt. Sie erklärten, daß der Stoff in dem Schöpfungs-Buch auf eine sehr wissenschaftliche und logische Art dargelegt sei. Die Ärzte meinten: „Wenn sich Ihre Religionsgemeinschaft auf eine derartige Weise mit solchen Fragen auseinandersetzt, dann müssen Sie einen vernünftigen Grund für die Ablehnung von Bluttransfusionen haben.“ Sie operierten die Schwester erfolgreich ohne Blut.

Auf den Pazifischen Inseln

„Hört das Wort Jehovas, o ihr Nationen, und tut es auf den fernen Inseln kund“ (Jer. 31:10). Diesen prophetischen Worten gehorsam, predigen Jehovas Zeugen eifrig in dem gewaltigen Gebiet des Pazifischen Ozeans.

Dazu gehört auch Mikronesien, wo 738 Verkündiger und Pioniere (einschließlich 49 Missionaren) dienen, und zwar auf Guam, den Palauinseln, auf Kiribati, Kosrae, den Marshallinseln, Nauru, Ponape, Rota, Saipan, den Trukinseln und auf Yap. Im Mai wurde eine Höchstzahl von 1 735 Bibelstudien erreicht; das ist eine Zunahme von 32 Prozent; und 3 743 Personen besuchten das Gedächtnismahl. Ein Lehrer und früherer Politiker, der ein Jahr lang auf einer der Trukinseln studiert hatte, kehrte dann wieder auf die abgelegene Insel zurück, wo er zu Hause war. Hier begann er anderen von dem zu erzählen, was er kennengelernt hatte. Eines Tages hörte er im Rundfunk eine Bekanntmachung über die Feier des Gedächtnismahles auf der etwa 30 km entfernten Hauptinsel. Er lud seine Nachbarn ein, mit ihm diese Veranstaltung zu besuchen. Dafür mußten sie früh aufstehen, wollten sie die Fähre, die um 6.30 Uhr fuhr, erreichen. Ein ehemaliger protestantischer Pfarrer nahm die Einladung gern an, und trotz strömenden Regens unternahmen die beiden die Fahrt. Beiden gefiel die Gedächtnismahlansprache überaus. Am darauffolgenden Tag nahmen sie sich die Zeit, von den Missionaren noch weitere Wahrheiten erklärt zu bekommen; dann kehrten sie auf ihre abgelegene Insel zurück. Dieser Lehrer bekundet eine wachsende Liebe und Dankbarkeit gegenüber Jehova. Er führt jetzt mit dem ehemaligen protestantischen Pfarrer ein Bibelstudium in der Truk-Sprache durch, wobei er das Buch benutzt, das auch ihm geholfen hatte, den wahren Gott, Jehova, kennenzulernen, nämlich Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt.

In Papua-Neuguinea nähert sich ein eindrucksvolles neues Zweiggebäude seiner Vollendung; 240 australische sowie viele eingeborene Brüder halfen freiwillig bei den Bauarbeiten. Als man Unterkünfte für die Helfer suchte, bot der Stadtrat ein Nebengebäude an mit der Bedingung, daß die Brüder es selbst schnellstens räumten. Sechzig Brüder schafften es in nur neun Stunden! Im ganzen Gebiet gibt es 1 827 Verkündiger; bei den Zusammenkünften aber sind stets etwa 8 000 Personen anwesend. Diese Menschen zu unterweisen ist allerdings eine Riesenaufgabe, werden hier doch 600 Sprachen und 400 Dialekte gesprochen!

Es gab mehrere Fälle, wo übereifrige Lehrer Kinder von Zeugen Jehovas bestraften, weil sie die Landesfahne nicht grüßten und die Nationalhymne nicht mitsangen. Indessen wurde das Problem meist schnell gelöst, wenn die Kinder oder die Eltern den betreffenden Lehrern die Broschüre gaben Jehovas Zeugen und die Schule. Jemand vom Amt für religiöse Angelegenheiten benachrichtigte das Zweigbüro darüber, daß man einen Rektor, der viel Schwierigkeiten bereitet hatte, aufgeklärt habe.

Auf einer der zu Vanuatu gehörenden Insel besuchten über hundert Personen das Gedächtnismahl, dabei gibt es dort nur vier Verkündiger. Aus dem Gebirge kamen Angehörige einer ethnischen Gruppe, die man die „Kleinen Namba“ nennt, um die Gedächtnismahlansprache zu hören. Sie waren sehr überrascht, als sie erfuhren, daß es eine Hoffnung auf ewiges Leben auf der Erde gibt. Nach der Ansprache sagten sie: „Das ist, was wir möchten! Wir haben uns von unseren Kirchen abgewandt und sind zu unseren Sitten und Bräuchen zurückgekehrt, weil wir keine Lust haben, in den Himmel zu kommen; wir möchten für immer auf der Erde leben. Sagt uns bitte, ob euer Gott mit unseren Sitten und Bräuchen einverstanden ist.“ Die ganze Nacht hindurch wurden sie von den Brüdern in ihren Eingeborenensprachen über die wunderbare Zukunft, die Jehova der ganzen Menschheit in Aussicht gestellt hat, unterwiesen.

„Eine junge Schwester auf den Fidschiinseln schrieb: „Ich habe mehrere Hindernisse überwinden müssen, bevor ich den Sonderpionierdienst aufnehmen konnte. Als ich die Wahrheit noch nicht kannte, strebte ich unter dem Einfluß gleichaltriger Jugendlicher Reichtum und ‚ein gutes Leben‘ an. Ich lernte einen weißen Australier kennen, der mich heiraten und mit nach Australien nehmen wollte. Doch dann kam ich mit der Wahrheit in Berührung. Als der Mann nach Fidschi zurückkam, gab er mir 600 Dollar für die Hochzeit. Es kommt selten vor, daß eine junge Fidschianerin so viel Geld in die Hand bekommt. Ich gab ihm das Geld jedoch zurück und erklärte ihm, daß ich ‚nur im Herrn‘ heiraten könne (1. Kor. 7:39). Darüber wurden meine weltlichen Eltern zornig, die, wie andere Familien in Fidschi, eine Ehe mit einem Weißen als eine Ehre für die Familie ansahen. Sie wollten deshalb nichts mehr mit mir zu tun haben.

Ich machte in der Wahrheit Fortschritte und qualifizierte mich schließlich für den Pionierdienst, und gerade, als ich mich darum bewarb, kam der Australier wieder, um zu ermitteln, ob ich meine Meinung geändert hätte. Ich erklärte ihm, daß ich entschlossener sei denn je, Jehova zu dienen. In diesem Dienstjahr wurde ich zum Sonderpionier ernannt, und ich bin glücklich, von Jehova in seinem Werk gebraucht zu werden, während ich ‘das wirkliche Leben fest ergreife’ “ (1. Tim. 6:19).

Auf den Cookinseln wurden vor kurzem zwei Personen als Zeugen Jehovas getauft, die vorher angesehene Mitglieder der örtlichen „christlichen Kirche“ waren. Sie sind jetzt emsig dabei, ihren früheren Glaubensgenossen Zeugnis zu geben. Ein Bruder ist besonders erfolgreich im informellen Zeugnisgeben und hat immer eine Bibel bei sich, sei es im Auto, auf dem Traktor oder in seinem Geschäft. Er hilft 9 Insassen des örtlichen Gefängnisses. Man gestattete diesen, von Zeit zu Zeit außerhalb des Gefängnisses zu arbeiten. Der Bruder gab ihnen Arbeit, gab ihnen Zeugnis, und jetzt studiert er mit ihnen. Er beteiligt sich regelmäßig am Hilfspionierdienst. Bevor dieser Bruder die Wahrheit kennenlernte, konnte er weder lesen noch schreiben.

Am Ende des Dienstjahres bezog die Bethelfamilie in Neuseeland ihr sehr schön ausgestattetes neues Gebäude auf einem fast 7 Hektar großen Gelände am Meer außerhalb von Auckland. Das ganze Gebäude wurde von unseren Brüdern in freiwilliger Arbeit gebaut.

Ein Kreisaufseher in Neuseeland hat sich zum Prinzip gemacht, in jedem Haus des Gebietes vorzusprechen. Er und sein Begleiter gaben in einem presbyterianischen Jugendheim Zeugnis. Im Laufe des Gespräches verriet der Heimleiter den Brüdern, daß die jugendlichen Heiminsassen sich ständig beschwerten, sie würden im Gottesdienst nichts lernen. Der Kreisaufseher wurde ersucht, mit diesen Jungen die Bibel zu studieren. Es wurde vereinbart, daß das ein ortsansässiger Bruder tun würde; zum ersten Studium waren 22 Jungen anwesend. Um den Bedürfnissen der einzelnen besser gerecht zu werden, erhöhte man die Zahl der Unterweiser zuerst auf fünf und später auf zehn. Vierzehn der jugendlichen Heiminsassen besuchten die Gedächtnismahlfeier im Königreichssaal. Die Heimleitung ist sehr zufrieden mit „dem Guten, das bei den Jungen bewirkt wird“.

Die Versammlung Alice Springs im innerkontinentalen Trockengebiet von Australien — eines Kontinents, fast so groß wie die Vereinigten Staaten — betreut regelmäßig mehrere abgelegen wohnende Gruppen der Eingeborenenbevölkerung. Eine Siedlung von 150 Eingeborenen liegt 300 km entfernt und ist fast nur auf unbefestigten Straßen zu erreichen. Unter diesen Menschen ist der Spiritismus ziemlich stark verbreitet, aber sie sind demütig, freundlich und belehrbar. Viele haben die Wahrheit erkannt, und einige stehen sogar im Vollzeitdienst. Vor kurzem fuhr ein eingeborener Australier, ein Pionier, bei einer Tankstelle vor und wollte tanken. Da er adrett gekleidet war — Anzug und Krawatte —, fragte ihn der Tankstellenbesitzer, was er mache. Der Pionier erklärte, er sei ein Zeuge Jehovas und helfe der Eingeborenenbevölkerung, ein besseres Leben zu führen. Das beeindruckte den Besitzer. Er wünschte unserem Bruder alles Gute und sagte: „Das Benzin ist gratis.“ Später suchte der Bruder ihn wieder auf und brachte ihm ein Exemplar des Paradies-Buches. Der Tankstellenbesitzer freute sich über das Buch. Als der Bruder das nächste Mal vorfuhr, um zu tanken, bekundete der Mann seine Wertschätzung für das Buch und bedankte sich bei unserem Bruder für sein Kommen. Dann sagte er wiederum: „Das Benzin ist gratis!“

Das Zweigbüro der Gesellschaft in Australien wird durch ein dreistöckiges Bürogebäude erweitert, da die Verkündigerhöchstzahl in diesem Land jetzt 44 362 beträgt.

‘Das Wort Gottes furchtlos reden’

Wie in den Tagen des Apostels Paulus gibt es auch heute Gebiete, in denen Jehovas Zeugen „um so mehr Mut [bekunden müssen], das Wort Gottes furchtlos zu reden“ (Phil. 1:14). Wie ist es unseren Brüdern in diesen Ländern möglich, Verboten, Schlägen und anderen Verfolgungen zum Trotz ‘das Königreich Gottes weit und breit zu verkündigen’? Man beachte die Zahlen hinter „33 andere Länder“ am Ende des „weltweiten Berichts“ auf Seite 40 und 41. Jehova hat ‘über alles hinaus mehr getan’, als was wir erbeten haben, indem er diesen 273 381 Zeugen die Kraft gegeben hat, ‘ihr Licht leuchten zu lassen’, ja es hell leuchten zu lassen (Luk. 9:60; Mat. 5:16; Eph. 3:20).

Aus einem Land in Europa traf folgender Bericht ein: „Die Familie erlebte sehr viel Freude im Gebiet. Wir bemühten uns, sie mit der für ihr Werk nötigen Speise zu versorgen, und sie machte davon erfolgreich Gebrauch. Vor 40 Jahren kamen wir aus den Konzentrationslagern, und seither sind wir im Untergrund tätig, aber unsere Tätigkeit dehnt sich immer mehr aus; wir führen mehr Bibelstudien und auch mehr Rückbesuche durch. Wir verwenden immer mehr Zeit auf den eigentlichen Dienst von Haus zu Haus, und dadurch kommen immer mehr Menschen mit der guten Botschaft in Berührung. Der Zeiteinsatz für diese Tätigkeit nimmt ständig zu, und immer mehr Hilfspioniere machen weisen Gebrauch von ihrer Zeit.“

Aus einem anderen europäischen Land ging folgender Bericht ein: „In der Vorweihnachtszeit bot eine Schwester den Leuten, die beim Einkaufen von Geschenken waren, die Bibel als das wertvollste Geschenk an und erzielte dabei vortreffliche Ergebnisse. In der Zeit von vier Monaten gab sie 150 Bibeln ab. Auch nach den Festtagen bot sie noch die Bibel an. Sie sprach ein junges Paar auf der Straße an und stellte ihnen die Frage: ‚Haben Sie irgendwelche Fragen, die Bibel betreffend?‘ ‚O ja‘, sagte der Mann, ‚wo kann ich eine bekommen?‘ Die Schwester gab ihm auf der Stelle eine. Er sagte zu seiner Frau: ‚Jetzt, wo wir endlich eine Bibel haben, gib sie ja nicht her.‘ Dann gaben sie der Schwester ihre Adresse, damit sie zu ihnen kommen und mit ihnen studieren könne. Diese Schwester kauft die Bibeln in Buchhandlungen und gibt sie den Leuten zum selben Preis ab.“

Ein Zweigbüro auf einer der Pazifischen Inseln, wo das Werk Jehovas verboten ist, schreibt: „Die Anzeigen und Beschwerden häuften sich bei verschiedenen Ämtern so sehr, daß schließlich viele Brüder zur Vernehmung vorgeladen wurden. Das führte zu einigen Gerichtsfällen.“ Da aber die Brüder freundlich sind und ein gutes Urteilsvermögen haben, werden sie doch verhältnismäßig selten angezeigt, und manchen Beamten liegt nicht besonders daran, etwas zu unternehmen. Die Gegnerschaft hat lediglich dazu gedient, Jehovas Zeugen und ihr Werk noch mehr bekanntzumachen, ja sie fahren sogar fort, von Haus zu Haus Zeugnis abzulegen (Mat. 10:12, 13, 16, 19, 20).

In einem Land in Afrika brachte man mehrere Zeugen Jehovas in ein Militärlager, wo man dann Schwestern und Brüder voneinander trennte. Ein freundlicher Soldat gab den Schwestern den Rat, laut zu schreien, wenn der Offizier ihnen etwas antun wolle. Sie antworteten, sie hätten bereits beschlossen, dies zu tun. Sie beteten inbrünstig zu Jehova um seinen Schutz. Eine der Schwestern berichtet: „Während wir still dasaßen, kam der Anführer, packte mich bei den Armen, verschränkte sie auf meinem Rücken und hielt mich mit eisernem Griff fest. Er versuchte mit aller Gewalt, mich auf den Boden zu werfen. Ich riß mich los und stieß ihn gegen die Tür. Er verletzte sich am Arm und rief deshalb seine Kameraden zu Hilfe.“ Die anderen Soldaten sagten schließlich, sie würden die Sache ihren Vorgesetzten melden. Der Offizier ließ daher unsere Schwester gehen. Auf dem Heimweg trat einer der Soldaten an sie heran und sagte: „Nicht er hat Sie gehen lassen, sondern Ihr Gott. Gehen Sie und beten Sie ihn noch mehr an.“

In einem anderen Land in Afrika, in dem das Werk Einschränkungen unterliegt, studiert ein Sonderpionier mit einer ganzen Familie. Über deren 4jährige Tochter berichtet er: „Als ihre Eltern einmal nicht zu Hause waren, versuchten die Nachbarn die Kleine dazu zu überreden, eine Zigarette zu rauchen. Sie sagten, sie würde dadurch Kraft für den ganzen Tag erhalten. Sie weigerte sich, indem sie sagte: ‚Ich gehorche meinem Vater, auch wenn er nicht hier ist und er mich nicht sehen kann. Papa hat mich gelehrt, daß Zigaretten giftig sind und daß die Bibel sie verbietet, weil sie den Körper verschmutzen, den uns Jehova gegeben hat.‘ Die Nachbarn waren von der Antwort der Kleinen so beeindruckt, daß sie deren Eltern davon erzählten und bereit waren, mit den Zeugen zu studieren.“ Wie gut ist es doch, kleine Kinder an Bibelstudien teilhaben zu lassen!

In einem weiteren Land in Afrika, wo unser Werk vor kurzem verboten wurde, mußten die meisten Versammlungen zur Feier des Gedächtnismahls in kleinen Gruppen zusammenkommen. Sie mußten auch vorsichtig sein beim Einladen von Neuinteressierten. Das erklärt, weshalb die Besucherzahl etwas niedriger war als letztes Jahr, obwohl sie immer noch fast dreimal so hoch war wie die Verkündigerzahl. An einem Ort wurden die Brüder von jemandem, der einer Kirche Groß-Babylons angehört, verraten. Der Betreffende teilte Soldaten mit, daß die Zeugen Jehovas am Abend des 24. März zur Anbetung in ihren Königreichssaal kommen müßten. Die Soldaten warteten dort von 17 Uhr bis Mitternacht, aber die Brüder, die sich in kleinen Gruppen versammelt hatten, kamen nicht. Tags darauf wurde der Denunziant vorgeladen und geschlagen. Außerdem mußte er wegen falscher Angaben 100 Dollar Strafe zahlen.

In einem anderen Teil des gleichen Landes hielt ein Häuptling extra eine Versammlung gegen Jehovas Zeugen ab. Er versuchte, die Leute aufzuhetzen, in dem er ein Exemplar des Buches Mein Buch mit biblischen Geschichten hochhielt und sie aufforderte, jeden, den sie mit diesem Buch umhergehen sähen, festzunehmen. Sein Zetergeschrei weckte bei einigen Einheimischen jedoch nur die Neugier, und sie wollten das Buch sehen. Sie sagten zu dem Häuptling, sie müßten das Buch durchsehen, damit sie es erkennen könnten. Der Häuptling erlaubte es ihnen, und als sie es durchblätterten, waren sie davon begeistert. Sie ließen dem Sonderpionier (der in einem anderen Dorf wohnte) sagen, er solle einige Bücher bringen, und gaben Geld für zehn Exemplare. Der Sonderpionier schreibt: „Ich konnte zehn Bibelstudien beginnen, und einige derer, die daran teilnehmen, sind schon bald so weit, daß sie sich am Predigtdienst beteiligen können. Ich hatte noch nie im Dorf dieses Häuptlings gepredigt, und wenn er nicht gegen uns gesprochen hätte, hätten diese Leute vielleicht keine Gelegenheit erhalten, die Wahrheit kennenzulernen.“ Jehova kann also sogar unsere Gegner benutzen, um aufrichtige Menschen auf die biblische Wahrheit hinzulenken.

In einem anderen Land in Afrika hatten Jehovas Zeugen Schwierigkeiten, Grabstätten zu bekommen, da sie keine gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft sind. Die Brüder wandten sich deshalb mutig an die Ortsbehörden, und es gelang ihnen, ein Stück Land innerhalb der Gemeinde zu bekommen. Vor kurzem stellte man von seiten der Behörden fest, daß die Friedhöfe gewisser Religionsgemeinschaften zu pompös geworden waren, und man beschloß, Vorschriften für eine einfachere Gestaltung der Gräber zu machen. Als Vertreter der Behörden den Friedhof der Brüder besichtigten, sahen sie ein Beispiel der Einfachheit, das ihnen gefiel, und als sie erfuhren, wem der Friedhof gehörte, bestimmten sie sofort, daß künftig alle Gräber genauso gestaltet werden sollten wie die der Zeugen Jehovas.

Folgender Bericht aus Afrika ist ein hervorragendes Beispiel für die Entschlossenheit der Zeugen Jehovas, ihre Lauterkeit zu bewahren: „Trotz Verhaftungen, Schlägen und Gefängnisstrafen dehnen unsere mutigen Brüder und Schwestern das Zeugniswerk immer weiter aus, besonders im Landesinnern. Das hervorragende Beispiel treuer Aufseher spornt die Brüder zu vortrefflichen Werken an. Im Januar wurde der erste Kreis offiziell gegründet. Der Kreisaufseher war selbst mehrere Monate im Gefängnis gewesen, war aber gerade kurz vor dem Bezirkskongreß entlassen worden. Selbst Neue fürchten sich nicht davor, verhaftet zu werden, weil sie an der Wahrheit festhalten. Im Verlauf des Jahres wurden 101 Personen getauft und zwei neue Versammlungen gegründet. Im Juni wurde mit 572 Verkündigern eine neue Höchstzahl erreicht, und die Versammlungsverkündiger bewiesen ihren Eifer, indem sie jeden Monat durchschnittlich über 15 Stunden im Predigtdienst standen. Nach den Berichten wurden über tausend Bibelstudien durchgeführt, was bedeutet, daß die Aussichten auf eine künftige Mehrung sehr gut sind.“

[Kasten auf Seite 13]

Liebe Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft!

Ich bin 12 Jahre alt. Ich möchte den Scheck im Wert von 7.50 Dollar für irgend etwas spenden, was benötigt wird.

Ich möchte diese Gelegenheit dazu benutzen, Euch für die Lebensberichte zu danken, die im Wachtturm und in Erwachet! veröffentlicht werden. Ich lese sie sehr gern.

Es grüßt Euch herzlich Eure Schwester A. O.

Liebe Gesellschaft!

Mir gefällt das Paradies-Buch sehr. Ich bin sieben Jahre alt, und ich habe in zwei Wochen fünf Paradies-Bücher abgegeben. Vielen Dank für die schönen Bilder darin. Mir macht der Dienst Spaß. Ich schicke Euch etwas von meinem Taschengeld [1 Dollar].

Euer Freund E. S.

Liebe Brüder!

Das ist der Erlös [50 Dollar] von dem Verkauf meines Pferdes. Ich spende diesen Betrag für die Bautätigkeit im Bethel. Ich freue mich darauf, es mit meiner Familie zu besuchen.

Ich bin dankbar für die gute Arbeit, die Ihr für Jehova leistet.

Mit freundlichen Grüßen R. G.

Liebe Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft!

Ich sende Euch 1.40 Dollar. Ich habe dieses Geld mit Hafer-Rosinen-Plätzchen verdient, die ich selbst backe und verkaufe. Ich bin neuneinhalb Jahre alt. Ich habe kurzes, glänzendes blondes Haar, haselnußbraune Augen und wiege knapp 25 Kilogramm. Ich bin in der vierten Klasse. Und ich lese sehr viel.

M. S.

Liebe Brüder!

Ich schreibe Euch, um Euch das Geld [1 Dollar] zukommen zu lassen. Ihr habt so gute Publikationen hergestellt. Ich möchte mich bald taufen lassen. Mir sagt die Wahrheit wirklich zu. Ich freue mich darauf, mit allen Tieren spielen zu können.

N.

PS: Bitte schreibt mir. Ich habe eine Marke für Euch beigelegt.

[Übersicht auf Seite 11]

Produktion der größten Zweige im Jahre 1986

Land Bibeln und Bücher Zeitschriften

USA 27 269 926 201 982 628

Deutschland, BR 6 790 127 26 519 615

Italien 2 722 200 32 397 550

Japan 2 841 739 43 198 566

Andere Zweige 4 334 311 246 118 096

—————————————————————————————————————————————————————

GESAMTZAHL 43 958 309 550 216 455

STEIGERUNG 23,6 % 3,7 %

[Übersicht auf Seite 34-41]

BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1986 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT

(Siehe gedruckte Ausgabe)

[Bilder auf Seite 7]

Kongreßsaal der Zeugen Jehovas in Jersey City

Foyer, Anwesende bei der Gileadabschlußfeier, Vordach, Außenansicht und eines der Wandgemälde im Foyer

[Bilder auf Seite 9]

1 000 Zeitschriften in der Minute! Vierfarben-Rollenoffset-Druckanlage in Wachtturm-Druckereien

Selters (Deutschland, BR): Rollenständer

Ebina (Japan): Gesamtansicht

Rom (Italien): Steuerpult

Wallkill (USA): Zeitschriftentransportkette

[Bilder auf Seite 18]

Bezirkskongresse „Göttlicher Frieden“

Kongreßbesucher im Stadion, begeisternde neue Veröffentlichungen, „Seebühne“ in Österreich, viele Täuflinge

[Bild auf Seite 24]

Banff (Kanada)

[Bild auf Seite 26]

Quezaltenango (Guatemala)

[Bild auf Seite 31]

Willemstad (Curaçao)

[Bild auf Seite 33]

La Paz (Bolivien)

[Bild auf Seite 47]

Castle Combe (England)

[Bild auf Seite 50]

Nyakokwaa (Ghana)

[Bild auf Seite 55]

Seoul (Republik Korea)

[Bild auf Seite 57]

Suva (Fidschiinseln)

[Bild auf Seite 63]

Informelles Zeugnisgeben

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