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Jehova hat gut für mich gesorgtDer Wachtturm 1992 | 1. September
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eine Operation unter Verwendung von Blut zu retten, und bat mich inständig, mein Einverständnis zu geben. Trotzdem vertrauten meine Frau und ich auf Jehova — selbst wenn Gehorsam gegenüber seinen Gesetzen bedeuten würde, ein paar Jahre des gegenwärtigen Lebens zu verlieren.
Plötzlich besserte sich der Zustand meiner Frau zusehends. Eines Tages fand ich sie aufrecht im Bett sitzen und lesen. Darauf fing sie an, Patienten sowie dem Pflegepersonal Zeugnis zu geben. Dann bat man mich in das Büro des Chirurgen. „Herr Wharerau“, sagte er, „Sie haben wirklich Glück gehabt! Unseres Erachtens ist Ihre Frau wieder gesund.“ Ihr Blutdruck hatte sich unerwartet stabilisiert. Gemeinsam dankten meine Frau und ich Jehova und erneuerten unsere Entschlossenheit, uns in seinem Dienst voll zu verausgaben.
In der Zwischenzeit habe ich wieder die Cookinseln als Zuteilung erhalten und diene erneut auf Rarotonga. Welch ein gesegnetes Vorrecht! Zurückblickend sind meine Frau und ich Jehova für seine Fürsorge während nahezu fünf Jahrzehnten in seinem Dienst sehr dankbar. Uns hat es in materieller Hinsicht nie an den lebensnotwendigen Dingen gefehlt. In geistiger Hinsicht waren die Segnungen zu zahlreich, um im einzelnen darüber zu berichten. Beachtenswert ist dabei, wie viele meiner leiblichen Verwandten die Wahrheit angenommen haben. Ich kann über 200 Personen zählen, die heute getaufte Zeugen Jehovas sind, darunter 65 unserer Nachkommen. Ein Enkelsohn dient in der Bethelfamilie in Neuseeland, eine Tochter mit ihrem Mann sowie zwei Söhne arbeiten beim Bau neuer Zweiggebäude mit (3. Johannes 4).
Vorausschauend ist mir die Aussicht sehr kostbar, in einem erdenweiten Paradies zu leben, dessen Schönheit sogar die des hübschen grünen Tals übertreffen wird, in dem ich geboren wurde. Welch ein Vorrecht wird es dann sein, meine Mutter und meinen Vater in der Auferstehung willkommen zu heißen und ihnen vom Lösegeld, vom Königreich und von all den anderen Beweisen der Fürsorge Jehovas zu erzählen!
Gestützt durch die Erkenntnis, daß Gott für mich sorgt, bin ich entschlossen, das zu tun, was der Psalmist mit den Worten aus Psalm 104:33 ausdrückt: „Ich will Jehova singen mein ganzes Leben hindurch; ich will Melodien spielen meinem Gott, solange ich bin.“ (Von Sarn Wharerau erzählt.)
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1992 | 1. September
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Fragen von Lesern
Feiern Jehovas Zeugen deshalb keinen Geburtstag, weil dieser Brauch in alter Zeit eine religiöse Bedeutung hatte?
Das Feiern von Geburtstagen wurzelt in abergläubischen Vorstellungen und in der falschen Religion, doch ist das nicht der einzige und nicht der wichtigste Grund, warum Jehovas Zeugen diesen Brauch meiden.
Manche Bräuche haben in vielen Gegenden ihren ursprünglich religiösen Charakter verloren. Zum Beispiel hatte der Ehering einmal eine religiöse Bedeutung, aber heute ist das meistenorts nicht mehr der Fall. Daher übernehmen viele wahre Christen den in ihrer Umgebung üblichen Brauch, einen Ehering zu tragen, um anzuzeigen, daß sie verheiratet sind. Im allgemeinen kommt es bei solchen Fragen darauf an, ob der Brauch gegenwärtig etwas mit der falschen Religion zu tun hat. (Siehe „Fragen von Lesern“ in den Wachtturm-Ausgaben vom 1. Mai 1972 und 15. Oktober 1991.)
Es läßt sich jedoch nicht leugnen, daß zahlreiche Nachschlagewerke offen auf die mit Aberglauben verbundene religiöse Vorgeschichte des Geburtstagfeierns hinweisen. Die Encyclopedia Americana (Ausgabe 1991) bemerkt: „Die alte Welt Ägyptens, Griechenlands, Roms und Persiens feierte die Geburtstage von Göttern, Königen und Adligen.“ In demselben Werk heißt es außerdem, daß die Römer die Geburt der Artemis und den Tag Apollos feierten. Im Gegensatz dazu „deutet nichts darauf hin, daß die alten Israelis die Wiederkehr des Geburtsdatums festlich begangen hätten, obwohl sie Aufzeichnungen über das Alter ihrer männlichen Bürger führten“.
Andere Nachschlagewerke beschreiben den Ursprung der Geburtstagsfeier ziemlich genau: Geburtstagsgesellschaften kamen vor Jahren in Europa auf. Man glaubte an gute und an böse Geister, die man manchmal als gute und als böse Feen bezeichnete. Jeder hatte Angst, daß die Geister dem Geburtstagskind Schaden zufügen könnten, und daher wurde der Betreffende von Freunden und Verwandten umgeben, deren Segenswünsche und bloße Anwesenheit ihn vor den unbekannten Gefahren schützen sollten, die man mit dem Geburtstag verband. Geschenke, so nahm man an, bewirkten einen noch stärkeren Schutz. Gemeinsam zu essen war eine weitere Schutzmaßnahme und sollte den Segen der guten Geister einbringen. Der Zweck einer Geburtstagsparty bestand also ursprünglich darin, jemand vor Unglück zu schützen und ihm ein gutes kommendes Jahr zu sichern (Birthday Parties Around the World, 1967).
In demselben Buch wird auch der Ursprung vieler Geburtstagsbräuche erklärt. Ein Beispiel: „Der Grund [für die Verwendung von Kerzen] ist bei den frühen Griechen und Römern zu suchen, die Kerzen magische Kräfte zuschrieben. Sie brachten Gebete dar und äußerten Wünsche, die durch Kerzenflammen zu den Göttern emporgetragen werden sollten. Dann mochten die Götter ihren Segen herabsenden und die Gebete erhören.“ Weitere Hintergrundinformationen sind auf Seite 169 des Buches Unterredungen anhand der Schriften zusammengestellt, das von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegeben wurde.
Wie jedoch bereits erwähnt, geht es bei dieser Frage nicht nur darum, ob das Feiern von Geburtstagen religiöser Natur war oder noch ist. Das Thema Geburtstag kommt in der Bibel zur Sprache, und reife Christen achten wohlweislich auf irgendwelche darin enthaltenen Hinweise.
In alter Zeit hielten Gottes Diener schriftlich fest, wann jemand geboren wurde, und das ermöglichte es ihnen, das Alter von Personen zu berechnen. So lesen wir: „Noah wurde fünfhundert Jahre alt. Danach wurde Noah der Vater von Sem, Ham und Japhet.“ „Im sechshundertsten Jahr des Lebens Noahs ... wurden alle Quellen der großen Wassertiefe aufgebrochen“ (1. Mose 5:32; 7:11; 11:10-26).
Die Geburt eines Kindes war unter Gottes Volk ein gesegnetes, freudiges Ereignis, wie Jesus selbst bestätigte (Lukas 1:57, 58; 2:9-14; Johannes 16:21). Dennoch machte Jehovas Volk aus dem Geburtsdatum keinen Gedenktag; man beobachtete zwar andere Jahrestage, aber nicht Geburtstage (Johannes 10:22, 23). In der Encyclopaedia Judaica heißt es: „Das Feiern von Geburtstagen ist im traditionellen jüdischen Ritus unbekannt.“ In dem Werk Customs and Traditions of Israel (Bräuche und Traditionen Israels) wird festgestellt: „Das Feiern von Geburtstagen ist aus dem Brauchtum anderer Nationen entlehnt, da eine solche Sitte unter den Juden weder in der Bibel noch im Talmud, noch in den Schriften der späteren Weisen erwähnt wird. Es handelt sich tatsächlich um einen alten ägyptischen Brauch.“
Die Verbindung zu den Ägyptern ist aus einem in der Bibel beschriebenen Geburtstagsfest ersichtlich, das nicht von wahren Anbetern gefeiert wurde — das Geburtstagsfest des Pharaos, der regierte, als Joseph in einem ägyptischen Gefängnis war. Manche von jenen Heiden mögen sich über das Fest gefreut haben, doch war der Geburtstag mit der Enthauptung des Obersten der Bäcker Pharaos verknüpft (1. Mose 40:1-22).
Ein ebenfalls ungünstiges Licht fällt auf die andere in der Heiligen Schrift geschilderte Geburtstagsfeier, diejenige des Herodes Antipas, des Sohnes von Herodes dem Großen. Diese Geburtstagsfeier wird in der Bibel wohl kaum als ein harmloser festlicher Anlaß dargestellt. Im Gegenteil! Sie führte zur Enthauptung Johannes’ des Täufers. Danach „kamen seine Jünger herauf und holten den Leichnam weg und begruben ihn und kamen und berichteten es Jesus“, worauf er ‘sich von dort an einen einsamen Ort zurückzog, um für sich zu sein’ (Matthäus 14:6-13). Könnte man sich vorstellen, daß sich die Jünger oder daß sich Jesus von dem Brauch, Geburtstag zu feiern, angezogen fühlte?
Der bekannte Ursprung der Geburtstagsfeier und — was noch wichtiger ist — das ungünstige Licht, das der Bibelbericht darauf wirft, sind für Jehovas Zeugen Grund genug, den Brauch zu meiden. Es besteht für sie keine Notwendigkeit, dieser weltlichen Sitte zu folgen, denn sie können zu jeder beliebigen Zeit während des Jahres mit Freuden ein Mahl einnehmen, und das tun sie auch. Wenn sie andern etwas schenken, geschieht das nicht aus Zwang oder weil es bei einem geselligen Beisammensein von ihnen erwartet würde; ihre Geschenke sind freiwillige, zeitlich ungebundene Gaben, die auf Freigebigkeit und echter Zuneigung beruhen (Sprüche 17:8; Prediger 2:24; Lukas 6:38; Apostelgeschichte 9:36, 39; 1. Korinther 16:2, 3).
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