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  • Ammoniter
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • hatten, den Israeliten Hilfe zu leisten, als sie sich dem Land der Verheißung näherten, wird gewöhnlich so verstanden, dass diese Menschen rechtlich kein vollwertiger Teil der Nation Israel mit allen damit verbundenen Rechten und Pflichten werden konnten. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass es einzelnen Moabitern und Ammonitern nicht gestattet gewesen wäre, mit Israeliten zu verkehren oder unter ihnen zu wohnen und so aus den göttlichen Segnungen, die diese als Jehovas Volk genossen, Nutzen zu ziehen. Das wird sowohl durch die Tatsache bestätigt, dass der zuvor erwähnte Zelek zu Davids bedeutendsten Kriegern gehörte, als auch durch den Bericht über Ruth, die Moabiterin (Ru 1:4, 16-18).

      Was Ruth betrifft, so beweist ihre Heirat mit Boas, dass Frauen, die einer dieser Nationen angehörten, sich aber der Anbetung des wahren Gottes zugewandt hatten, von jüdischen Männern geheiratet werden durften. Da die Bezeichnungen „Ammoniter“ und „Moabiter“ in 5. Mose 23:3-6 im hebräischen Text männlichen Geschlechts sind, wird in der jüdischen Mischna (Jevamot 8:3) behauptet, nur die männlichen Ammoniter und Moabiter seien von der Gemeinschaft Israels ausgeschlossen gewesen. Doch Esras entschiedene Forderung, dass die Juden ihre fremden Frauen wegschicken sollten, und Nehemias bereits erwähntes ähnliches Vorgehen zeigen, dass auch Ammoniterinnen und Moabiterinnen erst in die Gemeinschaft Israels aufgenommen wurden, wenn sie die wahre Anbetung angenommen hatten.

      Geschichtliche Zeugnisse, darunter das apokryphe Buch 1. Makkabäer (5:6), beweisen, dass das Gebiet der Ammoniter im 2. Jahrhundert v. u. Z. zwar noch als selbstständiges Territorium bestand, im 1. Jahrhundert v. u. Z. aber anscheinend dem Nabatäerreich einverleibt wurde. Im 3. Jahrhundert u. Z. verschwanden die Ammoniter als Volk aus der Geschichte, weil sie wahrscheinlich in den Stämmen der Araber aufgingen. Die Söhne Ammons sind, wie Zephanja prophezeit hatte, „wie Gomorra ... und eine wüste Einöde“ geworden (Ze 2:8-10).

      Da die Ammoniter zu Beginn unserer Zeitrechnung zu existieren aufhörten, muss Daniels Bezugnahme auf Ammon in seiner Prophezeiung über die „Zeit des Endes“ in übertragenem Sinn zu verstehen sein. Sie bezieht sich offensichtlich auf bestimmte Nationen oder Organisationen, die der „König des Nordens“ nicht unter seine Kontrolle bringt (Da 11:40, 41).

  • Amnestie
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • AMNESTIE

      In Esther 2:18 wird berichtet, dass der persische Monarch Ahasverus, nachdem er Esther zur Königin gemacht hatte, zu ihren Ehren ein großes Festmahl abhielt und „für die Gerichtsbezirke [seines Herrschaftsbereiches] eine Amnestie“ gewährte. Das hier gebrauchte hebräische Wort hanacháh kommt in der Bibel nur einmal vor. Es wird unterschiedlich übersetzt, zum Beispiel mit „Freilassung“ (LXX), „Erlass“ (Zu), „Steuererlass“ (Me und ein Targum), „Ruhe“ (Vg) und „Ruhetag“ (PB, Randbemerkung). Kommentatoren sind der Ansicht, bei dem Erlass oder der Amnestie könne es sich um einen Steuererlass, eine Befreiung vom Militärdienst, einen Straferlass oder eine Kombination davon gehandelt haben. Ein anderes hebräisches Wort (schemittáh) wird an anderen Stellen in der Bibel gebraucht, um einen Schuldenerlass oder die Einstellung schwerer Arbeit zu bezeichnen (5Mo 15:1, 2, 9; 31:10; siehe SABBATJAHR).

      Bemerkenswert ist, was die Freilassung von Gefangenen betrifft, dass es während der Herrschaft Xerxes’ I., von dem man glaubt, er sei der Ahasverus des Buches Esther gewesen, zu einigen Aufständen kam. In einer dem Xerxes zugeschriebenen Inschrift aus Persepolis heißt es zum Beispiel: „Als ich könig wurde, waren unter diesen oben erwähnten provinzen solche, die aufrührerisch wurden. ... durch Ahuramazdās willen unterwarf ich jene provinzen und stellte die ordnung in ihnen wieder her“ (E. Herzfeld, Altpersische Inschriften, 1938, S. 34). Nach der Unterdrückung solcher Aufstände gab es zweifellos politische Gefangene, und Ahasverus hat vielleicht das Fest der Einsetzung Esthers zur Königin als Gelegenheit benutzt, die Anklagen gegen solche Aufständischen fallen zu lassen und ihnen Amnestie oder Straferlass zu gewähren. (Vgl. Mat 27:15.) Worin die Amnestie genau bestand, lässt sich jedoch nicht mit Sicherheit sagen.

  • Amnon
    Einsichten über die Heilige Schrift, Band 1
    • AMNON

      (Ạmnon) [„Zuverlässig“, „Treu“, „Langwährend“].

      1. Aus Hebron gebürtiger erstgeborener Sohn Davids von Ahinoam, der Jesreeliterin (2Sa 3:2; 1Ch 3:1).

      Amnon entwickelte ein solch leidenschaftliches Verlangen nach Absaloms hübscher Schwester Tamar, dass er liebeskrank wurde. Auf Anraten seines Cousins Jonadab täuschte Amnon eine Krankheit vor und bat König David, Tamar in seine Privatgemächer zu schicken, damit sie in seiner Gegenwart das „Brot der Tröstung“ zubereite. Er nutzte dann diese Gelegenheit aus und vergewaltigte seine Halbschwester, obwohl sie

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