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DorEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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Die Stadt wurde schnell eingenommen (Jos 11:12; 12:23). Dor und seine abhängigen Ortschaften lagen zwar eigentlich im Gebiet von Ascher, doch sie wurden dem Stamm Manasse gegeben, der aber außerstande war, die darin übrig gebliebenen Einwohner zu enteignen (Jos 17:11-13; 1Ch 7:29). Später lieferte das Gebiet von Dor, das unter der Aufsicht eines der Schwiegersöhne Salomos stand, einen Monat im Jahr die Speise für die Hausgemeinschaft des Königs (1Kö 4:11).
Die Stadt Dor wird gewöhnlich mit Chirbet el-Burdsch (Tel Dor) identifiziert, 13 km n. von Cäsarea, an der langen, schmalen Küstenebene, die sich entlang dem Mittelmeer erstreckt. Diese Ortslage an der Küstenebene hat zu einigen Diskussionen über die Bedeutung des häufig verwendeten Ausdrucks „Höhenzug [hebr. napháh] von Dor“ Anlass gegeben (Jos 11:2). Manche Gelehrte glauben, dies beziehe sich auf die Felsen, die in diesem Gebiet an der Küste in zahlreicher Menge vorkommen. Sie bringen das hebräische napháh mit dem arabischen Begriff nafnaf in Zusammenhang, der „Felsen“, „Klippe“ bedeutet. Andere sind der Auffassung, damit sei das Hügelland gemeint, das landeinwärts 3 km von Dor entfernt beginnt und in den Gipfeln des Karmelgebirges endet.
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DorkasEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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DORKAS
(Dọrkas) [„Gazelle“].
Eine Christin, die der Versammlung in Joppe angehörte. „Sie war überströmend an guten Taten und Gaben der Barmherzigkeit“, zu denen offenbar auch innere und äußere Kleider gehörten, die sie für bedürftige Witwen machte (Apg 9:36, 39). „Dorkas“ entspricht dem aramäischen Namen „Tabitha“; beide Namen bedeuten „Gazelle“. Wahrscheinlich war Dorkas unter beiden Namen bekannt, denn es kam damals nicht selten vor, dass Juden – besonders wenn sie in einer Hafenstadt wie Joppe wohnten, deren Bevölkerung aus Juden und Heiden bestand – einen hebräischen und einen griechischen oder lateinischen Namen hatten. Es könnte auch sein, dass Lukas den Namen im Interesse heidnischer Leser übersetzte. Dorkas ist die einzige in der Bibel erwähnte Frau, die als „Jüngerin“ bezeichnet wird. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie eine besondere Stellung in der Versammlung einnahm, denn in Wirklichkeit waren alle Christen Jünger Jesu Christi (Mat 28:19, 20). Während ihr Tod im Jahr 36 u. Z. unter den Witwen, denen sie durch ihre Güte offenbar viel geholfen hatte, große Trauer auslöste, wird nichts von einem Mann gesagt, der um sie trauerte, was vermuten lässt, dass sie zu jener Zeit unverheiratet war.
Nach ihrem Tod bereiteten die Jünger in Joppe sie für das Begräbnis vor, und als sie erfuhren, dass Petrus in Lydda (ungefähr 18 km sö. von Joppe) war, ließen sie ihn kommen. Ohne Zweifel hatten sie gehört, dass Petrus den gelähmten Äneas geheilt hatte, weshalb sie wohl dachten, der Apostel könne Dorkas vielleicht auferwecken. Andererseits mögen sie sich lediglich an Petrus gewandt haben, um von ihm getröstet zu werden (Apg 9:32-38).
Petrus ging ähnlich vor wie Jesus bei der Auferweckung der Tochter des Jairus (Mar 5:38-41; Luk 8:51-55). Nachdem er alle aus dem Obergemach hinausgeschickt hatte, betete er und sagte: „Tabitha, steh auf!“ Dorkas öffnete die Augen, setzte sich auf, ergriff die Hand des Petrus und richtete sich auf. Diese Auferweckung ist die erste von einem Apostel bewirkte Auferweckung, über die berichtet wird. Sie führte dazu, dass in ganz Joppe viele gläubig wurden (Apg 9:39-42).
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DornbuschEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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DORNBUSCH
Siehe STRAUCH.
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DornenEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
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DORNEN
Ein Sammelbegriff für zahlreiche dornige oder stachlige Pflanzen. In Israel kennt man über 70 Arten dornige Gewächse, darunter das dornige Becherkraut, der dornige Kapernstrauch, der Bärenklau, der Bocksdorn und Weißdorn. Obwohl sich Dornen für die Menschen als lästig erwiesen, waren sie nicht gänzlich nutzlos. Dornige Pflanzen verwendete man als Verzäunung (Hos 2:6) und als Brennmaterial (Pr 7:6), und sie dienten Eseln, Kamelen und Ziegen als Futter. In neuerer Zeit hat man – wie vermutlich schon im Altertum – Bocksdorn und insbesondere den Dornstrauch für Hecken verwendet, und das dornige Becherkraut hat man zerhackt und zum Heizen der Kalköfen benutzt (Jes 33:12).
Die Nachkommen Adams bekamen die Folgen der Verfluchung des Erdbodens – zu denen das Wachsen von Dornen und Disteln gehörte – zu spüren (1Mo 3:17, 18), sodass Noahs Vater Lamech „von unserer Hände Mühsal, die vom Erdboden herrührt, den Jehova verflucht hat“, sprechen konnte (1Mo 5:29). Nach der Sintflut segnete Jehova Noah und seine Söhne und sagte ihnen, sie sollten die Erde füllen (1Mo 9:1). Gottes Fluch, der auf dem Erdboden gelastet hatte, war anscheinend beseitigt (1Mo 13:10). Doch Jehova gebot Noah und seiner Familie nicht, wie dem vollkommenen Adam, ‘sich die Erde zu unterwerfen’. (Vgl. 1Mo 1:28 mit 1Mo 8:21 bis 9:2.) Dies lässt den Schluss zu, dass sich der unvollkommene Mensch ohne göttliche Anleitung die Erde niemals in der Weise unterwerfen könnte, wie Gott es ursprünglich vorgesehen hatte. Das Bebauen des Bodens war weiterhin schwierig; z. B. musste er lästige Pflanzen wie Dornen und Disteln bekämpfen. Zweifellos hat die Misswirtschaft, die der Mensch mit den Naturreichtümern der Erde getrieben hat, seine Probleme in dieser Hinsicht noch vermehrt.
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